DE4223966C1 - Näheinheit zur Herstellung eines Tascheneingriffs - Google Patents

Näheinheit zur Herstellung eines Tascheneingriffs

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DE4223966C1
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sewing
corner
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knife
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Heinz Goldbeck
Dietrich Kaehler
Thorsten Vogt
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    • A41D27/204Making or setting-in pockets
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    • D05BSEWING
    • D05B3/00Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing
    • D05B3/10Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing for making piped openings
    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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Description

Die Erfindung betrifft eine Näheinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der gattungsbildenden Patentschrift US 3 820 481 ist eine Näheinheit zur Herstellung von Tascheneingriffen bekannt, die auch die Verarbeitung von Nähgutteilen in Form von Patten oder Leisten ermöglicht. An derartigen Tascheneingriffen wird die Qualität in hohem Maße davon bestimmt, wie Länge und Form eines solchen Nähgutteils und Tascheneingriff aufeinander abgestimmt sind.
Zur Erzielung einer exakten Abstimmung hinsichtlich der Länge ist die Näheinheit mit einer Sensoreinrichtung ausgestattet, die die einlaufende und auslaufende Kante des Nähgutteils über eine Fotozelle erfaßt, um die Ausführung der Nähte und Schnitte dementsprechend mit Hilfe einer Steuerung zu führen. Dazu veranlaßt die Steuerung eine selbsttätige Positionierung der die Eckenschnitte ausführenden Eckenmesser entsprechend der erfaßten Länge des Nähgutteils. Hinsichtlich der Form des Nähgutteils muß eine manuelle Eingabe an der Steuerung erfolgen, die dementsprechend die Funktionen für die Nahterzeugung, die Ausführung des Mittelschnitts und die winkelmäßige Positionierung der die Eckenschnitte ausführenden Eckenmesser veranlaßt.
Mit dem Erfordernis einer manuellen Eingabe hinsichtlich der Form des zu erzeugenden Tascheneingriffs kann es infolge von fehlerhaften Eingaben an der Steuerung zu Qualitätsbeeinträchtigungen oder sogar zu Ausschuß kommen.
Eine weitere Schwierigkeit bilden die Fertigungstoleranzen bezüglich der Winkel, mit denen die mitzuvernähenden Nähgutteile vorgefertigt werden. Hierdurch ist es erforderlich, daß öfters eine Eingabe korrigiert werden muß. Außerdem können keine unterschiedlichen Formen in schnellem Wechsel verarbeitet werden.
Aufgrund der notwendigen Eingaben, gegebenenfalls deren Korrekturen sowie Kontroll- und Überwachungsaufgaben ergeben sich zusätzliche Belastungen für die Bedienungsperson, wodurch letzlich die Qualität des Produktes und die Leistung der Näheinheit beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Näheinheit nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 so weiterzubilden, daß eine selbsttätige Winkeleinstellung der die Eckenschnitte ausführenden Eckenmesser erfolgt.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichnungsteil von Anspruch 1 gelöst.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß zeitaufwendige Einstellarbeiten, Kontroll- und Überwachungsaufgaben und Einstellkorrekturen entfallen, die infolge kleiner werdender Losgrößen mit sich ständig ändernden Winkelabmessungen erforderlich sind. Die selbsttätige Winkeleinstellung der Eckenmesser ermöglicht weiter, Fertigungsungenauigkeiten vorgefertigter Nähgutteile zu kompensieren.
Die weitere Ausgestaltung der Näheinheit mit den Merkmalen von Anspruch 2 führt zu einer kostengünstigen Lösung, bei der für die Informationsgewinnung zwecks Eckenmesserverstellung ein bereits vorhandenes Wegerfassungssystem miteinbezogen wird.
Die Weiterbildung der Näheinheit mit den Merkmalen von Anspruch 3 führt zu einer komfortablen Bedienung, bei der Ungenauigkeiten bezüglich des exakten Positionierens des zweiten Nähgutteils kompensiert werden. Die Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 vereinfacht die Informationsaufbereitung.
Die Weiterbildung der Näheinheit nach Anspruch 5 gestattet ein ungehindertes Arbeiten hinsichtlich von links oder rechts anzunähenden Nähgutteilen als Patte oder Leiste und führt damit zu einer Verbesserung der Maschinenflexibilität.
Die Ausgestaltung der Näheinheit nach Anspruch 6 ermöglicht die Erfassung der Kanten des zweiten Nähgutteils unabhängig von einer Relativbewegung zwischen der Sensoreinrichtung und dem zweiten Nähgutteil. Dies gestattet, die Kantenerfassung beispielsweise bereits in einer der Näheinheit vorgeordneten Vorlegeeinrichtung auszuführen.
Die nach Anspruch 13 weitergebildete Näheinheit gestattet auch eine selbsttätige Längenerfassung des mitanzunähenden Nähgutteils, wodurch auch Längentoleranzen der zu verarbeitenden Nähgutteile kompensiert werden und somit ein Höchstmaß an Bedienungskomfort erzielt wird.
Die Erfindung wird erläutert mit der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel 1 und ein Ausführungsbeispiel 2 der Näheinheit dargestellt sind.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Näheinheit,
Fig. 2 eine Ansicht auf die Näheinheit gemäß dem Sichtpfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht im Schnitt auf eine Schneidanlage gemäß dem Sichtpfeil III- III in Fig. 1,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Steuerung für die Näheinheit mit den Elementen zur Informationseingabe und den verschiedenen Stellelementen,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Informationsverarbeitung, wobei hier alternative Ausgestaltungen für die Ausführungsbeispiele 1 und 2 abgebildet sind,
Fig. 6 eine Ansicht entsprechend dem Sichtpfeil II in Fig. 1 auf aufeinanderliegende Nähgutteile in vergrößertem Maßstab,
Fig. 7 eine Ansicht auf die in Fig. 6
dargestellten Nähgutteile in Richtung des Sichtpfeils VII in Fig. 6,
Fig. 8 die in dem in Fig. 6 dargestellten Arbeitsstück zu erzeugenden Schnitte und Nähte in verkürzter Ansicht,
Fig. 9 einen Teil von einem Bekleidungsstück, welches mit einem schräg verlaufenden Tascheneingriff einschließlich einer schräg ausgebildeten Patte versehen ist.
Ausführungsbeispiel 1
Die Näheinheit 1 ist mit einer Arbeitsplatte 2 ausgebildet, in der eine Zweinadel-Nähmaschine 3 mit ihrer Grundplatte 4 aufgenommen ist. Die Zweinadel-Nähmaschine 3 ist in der üblichen Weise mit einem Arm 5 ausgebildet, der sich parallel zu der Grundplatte 4 erstreckt und in einem Kopf 6 endet. In dem Kopf 6 ist ein nicht dargestellter Kurbeltrieb für den Antrieb von zwei unabhängig voneinander ein- und ausschaltbaren Nadelstangen 7, 8 angeordnet, in denen jeweils eine Nadel 9, 10 befestigt ist. Die Nadeln 9 und 10 nehmen einen Abstand a zueinander ein und arbeiten mit in der Grundplatte 4 drehbar gelagerten, nicht dargestellten Greifern einschließlich Fadenabschneideinrichtungen zusammen.
Weiter ist in dem Kopf 6 eine Schneideinrichtung 11 vorgesehen, die eine auf- und abgehende Stange 12 mit einem Messer 13 aufweist. Das Messer 13 ist mittig in Bezug auf den Abstand a der Nadeln 9, 10 angeordnet und arbeitet mit einem in der Grundplatte 4 angeordneten, nicht dargestellten Gegenmesser zusammen. Die Schneideinrichtung 11 ist ein- und ausschaltbar ausgebildet, wobei die Stange 12 mit dem Messer 13 in eine oberhalb des Gegenmessers befindliche Ruhelage oder in eine Arbeitslage bewegbar ist. In der Arbeitslage ist die Stange 12 auf- und abgehend bewegbar, wobei sich das Messer 13 im Eingriff mit dem Gegenmesser befindet.
Die Zweinadel-Nähmaschine 3 ist weiter mit einem Handrad 14 versehen, welches über einen Riementrieb 15 mit einem Antriebsmotor 16 verbunden ist. Dieser ist mit einer Motorsteuerung 17 zu einer Einheit zusammengefaßt, die an der Grundplatte 4 befestigt ist. Die Motorsteuerung 17 ist über ein Kabel 18 mit einem an dem Handrad 14 befestigten Drehstellungsgeber 19 verbunden. Der Antriebsmotor 16 in Verbindung mit der Motorsteuerung 17 und dem über das Kabel 18 verbundenen Drehstellungsgeber 19 bilden einen handelsüblichen Nähmaschinenantrieb, der es gestattet, die Zweinadel-Nähmaschine 3 definiert anzutreiben, anzuhalten und mit Hilfe von integrierten Zusatzfunktionen das Fadenabschneiden, das Ein- und Ausschalten der beiden Nadelstangen 7, 8 und das Ein- und Ausschalten der Schneideinrichtung 11 zu steuern.
Gemäß der Fig. 2 erstreckt sich parallel zu der Arbeitsplatte 2 und mittig zwischen den Nadeln 9, 10 eine Achse A, zu der im rechten Winkel eine durch die Mitten der Nadeln 9, 10 gedachte Achse B verläuft. An dem der Arbeitsplatte 2 zugewandten Ende des Kopfes 6 ist eine Sensoreinrichtung 20 angebracht, die Lichtschranken L1, L2, umfaßt lediglich die Lichtschranken L1 und L2. Wie aus den Fig. 2 und 6 hervorgeht, sind die Lichtschranken L1 bis L4 auf einer Achse C angeordnet, die parallel und in einem in einem Abstand d von der Achse A verläuft. Die Lichtschranke L1 ist in einem Abstand b von der Achse A und die Lichtschranke L2 in einem Abstand c von der Lichtschranke L1 angeordnet. Die Lichtschranken L3 und L4 sind entsprechend den Lichtschranken L1 und L2, d. h. symmetrisch zu der Achse A angeordnet.
Im Bereich des Handrads 14 ist an dem Arm 5 ein Tragarm 22 befestigt, an dessen freiem Ende eine Steuerung 23 mit Bedienelementen 24 angebracht ist.
Gegenüberliegend den Lichtschranken L1 bis L4 ist an dem Arm 5 ein winkelförmiger Träger 25 angeordnet, dessen einer Schenkel 26 fest mit dem Kopf 6 der Zweinadel-Nähmaschine 3 verschraubt ist. In dem Schenkel 26 sind zwei Führungsstangen 27 und 28 befestigt, die parallel zueinander und parallel zu der Achse A und oberhalb der Arbeitsplatte 2 verlaufen. Die Führungsstangen 27 und 28 enden in einem Lagerstück 29, in dem sie fest aufgenommen sind. Auf den Führungsstangen 27 und 28 ist ohne Spiel ein Schlitten 30 verschiebbar gelagert, der somit parallel der Achse A oberhalb der Arbeitsplatte 2 hin und her bewegbar ist. Der Schlitten 30 ist an der der Arbeitsplatte 2 zugewandten Seite mit einem Lager 31 ausgebildet, in dem drehbar ein zweiarmiger Hebel 32 aufgenommen ist. Ein Ende 33 des sich längs der Achse A erstreckenden Hebels 32 ist gabelförmig ausgebildet und gelenkig mit einer Stange 34 eines Pneumatikzylinders 35 verbunden. Der Pneumatikzylinder 35 ist als doppeltwirkender Zylinder aufgebaut und mit seinem Ende 36 schwenkbar in einem Lager 37 des Schlittens 30 aufgenommen. Der freie Arm 38 des Hebels 32 ist gabelförmig ausgebildet und an seinen Enden 39, 40 mit Klemmplatten 43, 42 versehen.
Die Arbeitsplatte 2 und die darin aufgenommene Grundplatte 4 der Zweinadel-Nähmaschine 3 sind mit einer, aus poliertem Stahl hergestellten Blechplatte (nicht dargestellt) von 0,5 Millimeter Dicke abgedeckt, wodurch eine Oberseite 43 der Arbeitsplatte 2 gebildet wird. Auf der Oberseite 43 ist verschiebbar ein erstes Nähgutteil 44 aufgenommen, auf dem ein Nähgutkleinteil 45 aufliegt, welches hier als Paspelstreifen ausgebildet ist und nachfolgend als Paspelstreifen 45 genannt wird. Weiter ist auf dessen einen Seite ein zweites Nähgutteil 46 aufgelegt. Die vorgenannten Nähgutteile 44, 46 und der Paspelstreifen 45 bilden ein Arbeitsstück 47.
Gemäß der Fig. 1 und 2 befinden sich die Nähgutteile 44, 46 und der Paspelstreifen 45 zwischen der Oberseite 43 und der Klemmplatte 41 und das Nähgutteil 44 mit dem Paspelstreifen 45 zwischen der Oberseite 43 und der Klemmplatte 42. Um eine sichere Klemmverbindung zwischen dem Arbeitsstück 47 und den Klemmplatten 41 und 42 sicherzustellen, sind diese jeweils an ihrer, dem Arbeitsstück 47 zugewandten Seite mit einem Reibbelag (nicht dargestellt) beklebt. Mit der vorbeschriebenen Anordnung des Hebels 32 einschließlich den damit verbundenen Klemmplatten 41 und 42 und dem Pneumatikzylinder 35 ist es möglich, die Klemmplatten 41, 42 in eine, der Oberseite 43 naheliegende Klemmstellung 48 und in eine entfernt von der Oberseite 43 liegende Freistellung 49 zu bringen. Weiter ist es möglich, die Klemmplatten 41 und 42 infolge der Verschiebbarkeit des Schlittens 30 auf den Führungsstangen 27 und 28 längs der Achse A zu bewegen, wobei die Klemmplatten 41, 42 von einer Vorbereitungsstation 50 über eine Nähposition 51 in eine Schneidposition 52 zu bewegen sind. Dabei wird die Nähposition 51 durch die Nadeln 9, 10 der Zweinadel- Nähmaschine 3 gebildet.
An dem freien Schenkel 53 des Winkels 25 ist ein Antriebsmotor 54 befestigt, der mit seinem Zahnriemenrad 55 ein Ende eines Zahnriemens 56 aufnimmt. Das freie Ende des Zahnriemens 56 ist von einem Zahnriemenrad 57 aufgenommen, welches drehbar an einem nicht bezeichneten gabelförmigen Teil des Lagerstücks 29 gelagert ist. Der Zahnriemen 56 ist an seinem oberen Trum 58 mit einem Steg 59 fest verbunden, der Teil des Schlittens 30 ist. Weiter ist das Lagerstück 29 mit dem Schenkel 26 des Winkels 25 über eine Verbindungsstange 60 verbunden. Die vorbeschriebenen Bauteile einschließlich dem auf den Führungsstangen 27 und 28 verschiebbar gelagerten Schlitten 30 mit dem daran angeordneten Hebel 32 einschließlich der Klemmplatten 41, 42, dem Antriebsmotor 54 und damit antriebsmäßig verbundenen Zahnriemen 56 bilden eine Transporteinrichtung 61. Aus den konstruktiven Gegebenheiten, also dem Durchmesser des Zahnriemenrads 55 und der Bauart des Antriebsmotors 54 ergibt sich eine Auflösung, d. h. die Strecke pro Impuls von vorzugsweise 0,1 Millimeter.
Unterhalb der Arbeitsplatte 2 ist eine Eckenschneideinrichtung 62 befestigt, die zwei winkelförmige Lager 63 und 64 aufweist. Im Schenkel 65, 66 der Lager 63, 64 sind die freien Enden von zwei parallel zueinander angeordneten Führungsstangen 67, 68 befestigt. Die Lager 63, 64 sind derart an der Arbeitsplatte 2 befestigt, daß die Führungsstangen 67, 68 parallel zu der Oberseite 43 der Arbeitsplatte 2 und zu der Achse A verlaufen. Auf den Führungsstangen 67, 68 sind ein Eckenmesser 69 ortsfest und ein Eckenmesser 70 ohne Spiel verschiebbar aufgenommen, wobei dieses die in Fig. 3 strichpunktiert angedeuteten Endlagen 71, 72 einnehmen kann.
Das Eckenmesser 69 ist in seinem Aufbau und seiner Arbeitsweise aus der deutschen Patentschrift DE- PS 22 41 044 (entsprechend US 38 20 481) bekannt, so daß sich nachfolgend auf die Beschreibung der wesentlichen Bauteile bzw. auf die abweichend gestalteten Bauteile beschränkt werden kann.
Das Eckenmesser 69 ist mit einem Gehäuse 73 ausgebildet, in dem einerseits die Führungsstangen 67, 68 und andererseits ein Lager 74 mit Spiel aufgenommen ist, das um eine rechtwinklig zu der Oberseite 43 der Arbeitsplatte 2 verlaufenden Achse verschwenkbar ist. Das Lager 74 ist mit einem nicht näher bezeichneten verzahnten Teil ausgebildet, in das ein nicht näher bezeichnetes Ritzel eingreift, wie das schematisch in Fig. 3 dargestellt ist. Der verzahnte Teil und das Ritzel bilden zusammen eine Verzahnung 75. Das Gehäuse 73 ist weiter mit einem Lagerauge 76 ausgebildet, in dem ein als Schrittmotor ausgebildeter Stellmotor 77 befestigt ist. In dem Lager 74 sind entsprechend der vorgenannten Druckschrift ein Stangenpaar 78 und nicht dargestellte Begrenzungsanschläge aufgenommen. Die zwei einzelnen Stangen des Stangenpaares 78 sind unabhängig voneinander längsverschiebbar in dem Lager 74 aufgenommen, und an ihrem, der Arbeitsplatte 2 zugewandten Ende 79 jeweils mit einem keilförmigen Messer bestückt. Beide Messer bilden ein Messerpaar, das nachfolgend als Schneidmesser 80 bezeichnet wird. Das Lager 74 ist an seinem freien unteren Ende 81 fest mit einem Messerantrieb 82 verbunden, der bekannterweise einen dem Stangenpaar 78 zugeordneten einfachwirkenden Pneumatikzylinder aufweist.
Der Aufbau des verschiebbaren Eckenmessers 70 entspricht mit Ausnahme der verschiebbaren Aufnahme seines Gehäuses 83 auf den Führungsstangen 67, 68 und einem an dem Gehäuse 83 vorgesehenen, tragarmförmigen Ansatz 84 dem des vorbeschriebenen Eckenmessers 69. Der Ansatz 84 ist fest mit dem unteren (Fig. 1) Trum 85 eines Zahnriemens 86 fest verbunden. Das eine Ende 87 des Zahnriemens 86 ist von einem Zahnriemenrad 88 aufgenommen, welches über eine Achse 89 an dem freien Schenkel 90 des Lagers 64 drehbar gelagert ist. Das andere Ende 91 des Zahnriemens 86 ist von einem Zahnriemenrad 92 aufgenommen, welches fest auf der nicht näher bezeichneten Welle eines Antriebsmotors 93 angeordnet ist. Der Antriebsmotor 93 ist an dem freien Schenkel 94 des Lagers 63 festgeschraubt. Der Antriebsmotor 93 ist als Schrittmotor ausgeführt und mit einer entsprechenden Steuerung verbunden, wie dies noch zu beschreiben sein wird.
Entsprechend dem Aufbau des ortsfesten Eckenmessers 69 weist das verschiebbare Eckenmesser 70 am oberen Ende 79 des entsprechenden Stangenpaares ein Schneidmesser 95 auf, welches wie das Schneidmesser 80 ausgebildet ist. Weiter ist an dem Eckenmesser 70 ein Stellmotor 96 vorgesehen, der in seinem Aufbau dem vorgenannten Stellmotor 77 entspricht. Schließlich ist an dem Eckenmesser 70 ebenfalls ein dem Messerantrieb 82 entsprechender Messerantrieb 97 vorgesehen.
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, ist die Arbeitsplatte 2 mit einer Ausnehmung 98 für den ungehinderten Durchtritt des Schneidmessers 80 des ortsfesten Eckenmessers 69 und mit einer Ausnehmung 99 für den ungehinderten Durchtritt des Schneidmessers 95 des verschiebbaren Eckenmessers 70 ausgebildet. Die Ausnehmung 99 ist entsprechend dem Verschiebebereich des verschiebbaren Eckenmessers 70 geformt. Die auf der Arbeitsplatte 2 und der Grundplatte 4 der Zweinadel-Nähmaschine 3 aufliegende Blechplatte (nicht dargestellt) ist mit Durchbrüchen ausgebildet, die in ihren Formen den Ausnehmungen 98 und 99 entsprechen.
Wie dem in Fig. 4 dargestellten Blockschaltbild zu entnehmen ist, ist die Steuerung 23 über ein Verbindungskabel 100 mit einem Verteilerkasten 101 verbunden, der einen elektrischen Teil 102 und einen damit schaltungstechnisch verbundenen pneumatischen Teil 103 mit einer Druckluftversorgung und Pneumatikventilen aufweist. Der elektrische Teil 102 ist über nicht einzeln bezeichnete Kabel ansteuerbar mit der Sensoreinrichtung 20, dem Antriebsmotor 54, dem Antriebsmotor 93, der Motorsteuerung 17, dem Stellmotor 96 des verschiebbaren Eckenmessers 70 und dem Stellmotor 77 des ortsfesten Eckenmessers 69 verbunden. Weiter ist der pneumatische Teil 103 über nicht im einzelnen bezeichnete Schläuche mit dem Pneumatikzylinder 35, dem Messerantrieb 97 des verschiebbaren Eckenmessers 70 und dem Messerantrieb 82 des ortsfesten Eckenmessers 69 verbunden. Der Verteilerkasten 101 ist an dem die Arbeitsplatte 2 unterstützenden Gestell 105 befestigt.
In der Steuerung 23 sind Zähler 106, 107, 108 und 109 vorgesehen, die mit einer Leitung 110 verbunden sind. Die Leitung 110 führt die dem Antriebsmotor 54 zugeführten Impulse 111. Der Zähler 106 ist über eine Leitung 112 mit der Lichtschranke L1 verbunden. Weiter ist der Zähler 107 über eine Leitung 113 mit einem Exclusiv-ODER-Element 114 verbunden, das über Leitungen 115, 116 mit den Lichtschranken L1 und L2 verbunden ist. Entsprechend der beschriebenen Schaltungsverbindung zwischen den Lichtschranken L1, L2 und den Zählern 106, 107 ist der Zähler 108 über eine Leitung 117 mit der Lichtschranke L3 und der Zähler 109 über eine Leitung 118 mit einem Exclusiv-ODER-Element 119 verbunden, an das wiederum die Lichtschranke L4 über eine Leitung 120 und die Lichtschranke L3 über die Leitung 117 verbunden ist. Die Ausgänge der Zähler 106 bis 109 sind über nicht bezeichnete Leitungen mit einem Steuerungsteil 121 verbunden, dem über eine Eingabeeinrichtung 122 die Werte von Konstruktionsmaßen zuführbar sind. Im einzelnen sind diese die Abstände a, b, c, d und die genannte Auflösung.
Anhand der Fig. 6, 8 und 9 wird nachfolgend die Konstruktion eines Tascheneingriffs 123 beschrieben, der das zweite Nähgutteil 46 in Form einer Patte aufweist.
Die gemäß Fig. 6 aufeinanderliegenden Teile 44, 45, 46 werden mit einer Naht 124 und einer Naht 125 zusammengenäht. Die Nähte 124 und 125 verlaufen auf Achsen D und E. Diese sind Parallelen der Achse A und Mittellinien der Nadeln 9, 10. Die Nähte 124 und 125 sind in ihrer Länge durch Begrenzungspunkte G, H und I, K begrenzt (Fig. 8).
Ungeachtet der Reihenfolge, in der verschiedene Einschnitte in dem ersten Nähgutteil 44 und dem Paspelstreifen 45 erzeugt werden, soll zunächst die Erzeugung von Eckenschnitten 126 und 127 erläutert werden.
Der Eckenschnitt 126 ist mit V-förmig zueinander verlaufenden Schenkeln 128, 129 versehen, die Endpunkte P und Q aufweisen. Entsprechend ist der Eckenschnitt 127 mit V-förmig zueinander verlaufenden Schenkeln 130, 131 versehen, die Endpunkte R und S aufweisen. Wie aus Fig. 6 entnehmbar ist, fallen nicht bezeichnete Verbindungslinien der Endpunkte P, Q und nicht bezeichnete Verbindungslinien der Begrenzungspunkte G, I auf einer Linie 132 zusammen. Von dem hierdurch gebildeten Punkt P/G erstreckt sich eine Kante 133 des zweiten Nähgutteils 46. Eine durch den Punkt P/G parallel zu der Achse C verlaufende Achse F schließt mit der Kante 133 einen Winkel W1 ein. Die sich durch den Punkt P/G erstreckende Linie 132 stellt eine an der Achse A gespiegelte Linie dar, so daß die Linie 132 mit der Achse F einen Winkel W1′ einschließt, der in seinem Wert dem von W1 entspricht.
Die gleichen geometrischen Bedingungen stellen sich an einer Kante 134 des zweiten Nähgutteils 46 ein, die mit einer zu der Achse C parallel verlaufenden Achse F′einen Winkel W2 einschließt. Entsprechend dem Punkt P/G wird ein Punkt S/H gebildet, von dem sich eine Linie 135 erstreckt. Diese schließt mit der Achse F′einen Winkel W2′ ein, der dem Winkel W2 in seinem Wert gleichkommt.
Der Tascheneingriff 123 ist mit einem Längsschnitt 136 in dem ersten Nähgutteil 44 und dem Paspelstreifen 45 versehen, der in den nicht bezeichneten Scheitelpunkten endet, in denen die Schenkel 128, 129 und 130, 131 der Eckenschnitte 126 und 127 zusammenlaufen. Ausschließlich zum besseren Verständnis sind in Fig. 8 der Längsschnitt 136 schematisch mit einer gestrichelten Linie und die Endpunkte P, Q, R und S in einem Abstand zu den Begrenzungspunkten G, H, I und K dargestellt.
Ein Tascheneingriff 137 eines Bekleidungsstücks 138 wird dadurch erzielt, daß nach Erzeugung der Schnitte 136, 126, 127 und der Nähte 124, 125 der Paspelstreifen 45 durch den Längsschlitz 136 hindurch unter das in Fig. 6 abgebildete erste Nähgutteil 44 gezogen wird, wobei gleichzeitig die Patte als das zweite Nähgutteil 46 übergeschlagen wird und schließlich die strichpunktiert dargestellte Position 139 einnimmt.
Für den Fall, daß der Antriebsmotor 54 als ein im geschlossenen Regelkreis geführter DC-Motor mit Positionsrückmeldung über einen angeflanschten Drehstellungsgeber 148 erfolgt, können auch hiervon entsprechende Impulse für die Wegmessung abgeleitet werden.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Nähanlage 1 ist wie folgt:
Es wird von einer Ausgangsstellung der Nähanlage 1 ausgegangen, in der die Klemmplatten 41, 42 in ihrer Freistellung 49 und in der Vorbereitungsstation 50 positioniert sind, in der die Nadelstangen 7, 8 der Zweinadel-Nähmaschine 3 im Stillstand in ihren oberen Totlagen stehen, in der die Schneideinrichtung 11 die zugehörige Stange 12 mit dem Messer 13 in ihre Ruhelage verbracht hat und in der die Eckenschneideinrichtung 62 die in den in Fig. 1 unteren Stellungen befindlichen Schneidmesser 80, 95 und das verschiebbare Eckenmesser 70 die nahe den Nadeln 9, 10 gelegene Endlage 72 einnehmen.
Es wird weiter angenommen, daß die Steuerung 23 die verschiedenen Antriebe 16, 54, 93 sowie die Stellmotoren 77 und 96 in definierten Drehlagen im Stillstand hält.
Weiter wird festgelegt, daß die Lichtschranken L1 bis L4 einen 1-Zustand bei Erfassung des zweiten Nähgutteils 46 und einen 0-Zustand bei Reflexion von Licht einnehmen.
In der Ausgangsstellung befinden sich die Lichtschranken L1 bis L4 jeweils in ihrem 0-Zustand. Ferner befinden sich die Zähler 106 bis 109 in zurückgesetztem Zustand, so daß ihr Zählwert Null beträgt.
Ausgehend hiervon wird zunächst auf die Oberseite 43 der Arbeitsplatte 2 das erste Nähgutteil 44 aufgelegt und nach Sichtmarken ausgerichtet. Anschließend wird darauf der Paspelstreifen 45 definiert aufgelegt. Schließlich wird entsprechend der Darstellung in Fig. 7 das zweite Nähgutteil 46 auf eine Seite des Paspelstreifens 45 aufgelegt, wozu ebenfalls Ausrichtmarkierungen vorgesehen sind.
Dabei wird das zweite Nähgutteil 46 mit einem Teil 140 auf einem Stützblech 141 aufgelegt. Die dem Teil 140 zugewandte Oberfläche 142 des Stützblechs 141 ist derart beschaffen, daß Licht reflektiert wird.
Nach der beschriebenen Beschickung der Nähanlage 1 wird auf Befehl der Bedienperson das Absenken der Klemmplatten 41, 42 in ihre Klemmstellung 48 veranlaßt, wozu die Steuerung 23 einen entsprechenden Befehl an den Verteilerkasten 101 abgibt, so daß der pneumatische Teil 103 die entsprechende Umsteuerung des Pneumatikzylinders 35 veranlaßt. Infolge der Beaufschlagung der der Stange 34 zugeordneten Seite des Pneumatikzylinders 35 werden die Klemmplatten 41, 42 derart abgesenkt, daß die Klemmplatte 41 das erste Nähgutteil 44, den darauf liegenden Teil des Paspelstreifens 45 und den darauf liegenden Teil des zweiten Nähgutteils 46 klammert und daß die Klemmplatte 42 das erste Nähgutteil 44 und den darauf liegenden Teil des Paspelstreifens 45 klammert. Dieser Zustand ist schematisch in der Fig. 7 dargestellt, wobei die Klemmplatten 41 und 42 absichtlich der besseren Übersicht wegen mit Spiel oberhalb des zweiten Nähgutteils 46 bzw. des Paspelstreifens 45 plaziert sind.
Nach einer weiteren Befehlsgabe wird das aus dem ersten Nähgutteil 44, den Paspelstreifen 45 und dem zweiten Nähgutteil 46 zusammengesetzte Arbeitsstück 47 in Richtung des Pfeils 143 zu der Nähposition 51 hin transportiert. Diese Transportbewegung erfolgt auf der polierten Oberseite 43 der Arbeitsplatte 2 ohne eine Relativverschiebung der verschiedenen Teile 44, 45, 46 zueinander. Zur Durchführung der Transportbewegung steuert die Steuerung 23 über den elektrischen Teil 102 den Antriebsmotor 54 definiert an, der seine Bewegung über den Zahnriemen 56 bzw. das obere Trum 58 dem Schlitten 30 zuführt.
Die dem Antriebsmotor 54 zugeführten Impulse sind der zurückgelegten Strecke der Klemmplatten 41, 42, also der zurückgelegten Transport-Strecke des Arbeitsstücks 47 proportional.
Während der Transportbewegung der Klemmplatten 41 und 42 zu der Nähposition 51 hin werden die Lichtschranken L1 und L2 der Sensoreinrichtung 20 nacheinander von dem vorbeibewegten zweiten Nähgutteil 46 betätigt. Hierbei erfaßt die Lichtschranke L1 die einlaufende Kante 133 des zweiten Nähgutteils 46, womit die Lichtschranke L1 ihren 0- Zustand in einen 1-Zustand ändert. Der geometrische Ort der Erfassung der einlaufenden Kante 133 durch die Lichtschranke L1 stellt einen Meßpunkt T dar. Beim weiteren Transport des Arbeitsstücks 47 erfährt die Lichtschranke L1 schließlich eine weitere Änderung ihres Zustandes, sobald diese die auslaufende Kante 134 des zweiten Nähgutteils 46 erfaßt hat. Der geometrische Ort der Erfassung der auslaufenden Kante 134 durch die Lichtschranke L1 stellt einen Meßpunkt U dar. Entsprechend der Erfassung der Kanten 133 und 134 des zweiten Nähgutteils 46 durch die Lichtschranke L1 erfolgt ebenso eine Erfassung der Kanten 133 und 134 durch die Lichtschranke L2 an einer anderen Position, wobei die geometrischen Orte der Erfassung der Kanten 133 und 134 durch die Lichtschranke L2 die Meßpunkte V, W bilden. Mit dem beschriebenen Arbeitsstück 47 wird keine Zustandsänderungen an den Lichtschranken L3, L4 verursacht. Dementsprechend bleiben diese Lichtschranken L3 und L4 nachfolgend unberücksichtigt.
Die Zustandsänderungen der Lichtschranken L1 und L2 veranlassen innerhalb der Steuerung 23 diverse Zähl- und Rechenvorgänge, die nachfolgend in Verbindung mit Fig. 5 erläutert werden. Aufgrund der Anordnung der Lichtschranken L1 und L2 auf der Achse C wurden die Lichtschranken L1 und L2 schematisch übereinanderliegend in Fig. 5 dargestellt.
Sobald die Lichtschranke L1 den Meßpunkt T erfaßt hat, nimmt sie den 1-Zustand ein, so daß der Zähler 106 die von nun an von der Steuerung 23 an den Antriebsmotor 54 abgegebenen Impulse 111 zählt. Durch die Verknüpfung der Lichtschranken L1 und L2 mit dem Exclusiv-ODER-Element 114 wird an dem Zähler 107 ein Zählen der zugeführten Impulse 111 veranlaßt, sobald ausschließlich eine der Lichtschranken L1 oder L2 ihren 1-Zustand eingenommen hat. Somit wird der parallel zu der Achse A verlaufende Abstand e erfaßt.
Nach der Beendigung des zweiten Zählvorgangs erfolgt in dem Steuerungsteil 121 mit Hilfe der eingegebenen Konstruktionsmaße und des Abstands e eine Berechnung eines Winkels W1 für die Kante 133. Diese Berechnung erfolgt mit Formeln, die in dem Steuerteil 121 abgelegt sind. Nachdem die für die Berechnung des Winkels W1 erforderliche Meßgröße an den Steuerungsteil 121 abgegeben worden ist, erfolgt eine Zurücksetzung des Zählers 107 auf den Zählwert 0.
Danach wird in dem Steuerungsteil 121 eine Umwandlung des Winkels W1 in ein dem Winkel W1′ entsprechendes Signal in Form einer Impulsreihe vorgenommen, welches anschließend an den Stellmotor 96 des zugehörigen Eckenmessers 70 abgegeben wird. Durch diesen Vorgang wird das Eckenmesser 70 entsprechend dem Winkel W1′ in seiner Winkellage eingestellt.
Zeitgleich zu der Berechnung des Winkels W1′ und der Generierung des Signals in Form einer Impulsreihe für die Verstellung des Eckenmessers 70 werden in dem Steuerungsteil 121 anhand weiterer abgespeicherter Formeln nach Erfassung der Kante 133 durch die Lichtschranken L1 und L2 noch die zurückzulegenden Reststrecken errechnet, bis sich die Nadel 9 über dem Punkt P/G und danach die Nadel 10 über dem Punkt Q/I befindet. Zu diesen Zeitpunkten werden die Nadelstangen 7, 8 eingeschaltet, so daß die Erzeugung der Naht 124 und der Naht 125 mit den Begrenzungspunkten G und I an den Punkten P/G und Q/I beginnt.
Aus den geometrischen Verhältnissen wird in dem Steuerungsteil 121 weiter der exakte Zeitpunkt für die Einschaltung der den Längsschnitt 136 erzeugenden Schneideinrichtung 11 veranlaßt.
Schließlich erfolgt wiederum eine Erfassung der Kante 134 durch die Lichtschranke L1 in dem Meßpunkt U. Hierdurch nimmt die Lichtschranke L1 wieder ihren 0-Zustand ein, wodurch der Zählvorgang in dem Zähler 106 beendet wird. Die von dem Zähler 106 gezählte Anzahl von Impulsen 111 ist dem die Meßpunkte T und U begrenzten Abstand f proportional, die die Steurung 23 somit berechnen kann.
Mit der Erfassung der Kante 134 durch die Lichtschranke L1 wird außerdem ein erneuter Zählvorgang an dem Zähler 107 ausgelöst, bis die Kante ebenfalls von der Lichtschranke L2 erfaßt worden ist. Hiernach wird eine entsprechende Meßgröße an die Steuerung abgegeben. Wiederum mit den in dem Zähler 107 gezählten Impulsen 111 ist die Steuerung 23 Imstande, nun den Abstand k zu berechnen. Anschließend wird der Winkel W2 berechnet. Danach erfolgt in der Steuerung 23 eine Umwandlung in ein dem Winkel W2′ entsprechendes Signal für die Verstellung des der Kante 134 zugeordneten Eckenmessers 69. Durch diesen Vorgang wird das Eckenmesser 69 entsprechend dem Winkel W2′ in seiner Winkellage eingestellt.
Mit dieser Information ist die Steuerung 23 weiter imstande, den Abstand g und damit die Abstände h als die Länge der Naht 124 und i als die Länge der Naht 125 mit weiteren Formeln zu berechnen. Somit liegen der Steuerung 23 auch Informationen über die Positionen der die Nähte 124, 125 abschließenden Begrenzungspunkte H und K vor. Dementsprechend veranlaßt die Steuerung 23 eine exakte Beendigung der Nähte 124, 125 unter Einbeziehung eines Fadenabschneidvorgangs, wozu die Nadelstangen 7, 8 dementsprechend nacheinander ausgeschaltet werden. Gemäß der vorbeschriebenen Beschreibung sind nun auch die Begrenzungspunkte G, H, I und K der Nähte 124, 125 entsprechend den abgegebenen Meßgrößen positioniert.
Weiter veranlaßt die Steuerung 23 ein exakt positioniertes Ausschalten der Schneideinrichtung 11, so daß der Längsschnitt 136 definiert zu den genannten Meßgrößen in die Teile 44 und 45 eingebracht wird.
In der Zwischenzeit hat die Steuerung 23 anhand der von den Lichtschranken L1, L2 abgegebenen Meßgrößen eine entsprechende Verschiebung des beweglichen Eckenmessers 70 in Richtung des Pfeils 143 durch eine Ansteuerung des Antriebsmotors 93 veranlaßt.
Nachdem das Arbeitsstück 47 durch die Nähposition 51 hindurch weitertransportiert worden ist, wird es schließlich in der Schneidposition 52 positioniert.
In dieser Position werden die Messerantriebe 82 und 97 der Eckenmesser 69 und 70 mit Druckluft beaufschlagt, so daß deren Schneidmesser 80 und 95 das erste Nähgutteil 44 und den Paspelstreifen 45 durchdringen. Die Schneidmesser 80 und 95 werden dabei in ihre obere Stellung 144 bewegt, wie diese strichpunktiert für das Schneidmesser 95 in Fig. 1 dargestellt ist.
Die Ausführung der ungleich langen Schnitte der Schenkel 130, 131 und 128, 129 erfolgt in bekannter Weise gemäß der eingangs genannten Patentschrift US 3 820 481 in Abhängigkeit der jeweiligen Winkelverstellung des Eckenmessers.
Nach der Ausführung der Eckenschnitte 127 und 126 und dem Wiederzurückfahren der Schneidmesser 80, 95 werden die Klemmplatten 41, 42 durch entsprechende Ansteuerung des Pneumatikzylinders 35 angehoben, so daß das Arbeitsstück 47 entnommen werden kann. Nach einer Befehlsgabe veranlaßt die Steuerung 23 ein Zurückfahren der Klemmplatten 41, 42 von der Schneidposition 52 über die Nähposition 51 in die Vorbereitungsstation 50 und ein Zurücksetzen der Nähanlage 1 in ihren genannten Ausgangszustand.
Für das Arbeiten mit der Nähanlage 1 ist besonders vorteilhaft, daß die Sensoreinrichtung 20 zu beiden Seiten der Achse A Lichtschranken L1, L2, L3,L4 vorgesehen sind. Dieses ermöglicht alternative Verarbeitung des zweiten Nähgutteils 46 auf der einen oder anderen Seite der Achse A ohne notwendige Umstellarbeiten. Es erfolgt also die Erfassung der Kanten 133, 134 des zweiten Nähgutteils 46 alternativ durch die Lichtschranken L1, L2 oder die Lichtschranken L3, L4.
Eine abgewandelte Form des Ausführungsbeispiels 1 ist mit dem Einsatz der Sensoreinrichtung 21 ausgeführt, die lediglich die Lichtschranken L1 und L2 aufweist. Dementsprechend entfallen die in Fig. 5 mit gestrichelten Linien dargestellten Komponenten, woraus sich niedrigere Herstellkosten ergeben.
Eine vereinfachte Form des Ausführungsbeispiels 1 weist lediglich eine einzige Lichtschranke, beispielsweise lediglich die Lichtschranke L1 auf. Diese dient der optischen Erfassung der Kanten 133, 134 in der beschriebenen Weise, d. h. die Meßpunkte T und U werden berührungslos erfaßt. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen Ausführungen wird hier der Meßpunkt V dadurch erfaßt, daß dieser als pfeilförmige Anlegemarkierung 145 ausgebildet ist, die als Fixpunkt auf dem Stützblech 141 angebracht ist. Die Abstände der Anlegemarkierung 145 zu der Achse B gehören in diesem Fall ebenfalls zu den der Steuerung einzugebenden Konstruktionsmaßen.
Beim Einlegen dient diese Anlegemarkierung 145 der Positionierung des zweiten Nähgutteils 46.
Dabei werden die Fertigungsabweichungen hinsichtlich der Winkel W1 und W2 als hinreichend genau akzeptiert. Die derart einfach ausgestaltete Nähanlage 1 ermöglicht eine selbsttätige Winkeleinstellung der Eckenmesser 69, 70, wenn der Steuerung 23 zusätzliche Informationen vorgegeben werden. Hierzu wird eine Vorwahl hinsichtlich der Form des zu verarbeitenden zweiten Nähgutteils 46 getroffen und eine dementsprechende Eingabe über die Bedienelemente 24 der Steuerung 23 zugeführt. Beispiele für eine solche Vorwahl sind:
  • a) Es wird eine Form vorgewählt, bei der die Winkel W1 und W2 gleich groß sind. Eine solche Form ist bei dem Tascheneingriff 137 (Fig. 9) dargestellt.
  • b) Es wird eine Form vorgewählt, bei der einer der Winkel W1 oder W2 den Wert Null aufweist. Dementsprechend ist alternativ an dem in Fig. 9 dargestellten zweiten Nähgutteil 46′ eine Kante 146 dargestellt.
Unter den beschriebenen Voraussetzungen ist es möglich, im Beispiel a) eine selbsttätige Winkeleinstellung beider Eckenmesser 69, 70 und im Beispiel b) eine selbsttätige Winkeleinstellung an lediglich einem Eckenmesser 69 oder 70 zu veranlassen, welches der erfaßten Kante zugeordnet ist.
Auch bei dieser vereinfachten Form des Ausführungsbeispiels 1 ist eine selbsttätige Einstellung des Eckenmessers 70 in Bezug auf die Länge des zweiten Nähgutteils 46 möglich.
Ausführungsbeispiel 2
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel 1, bei dem die Erfassung der Kanten 133, 134 während einer Relativbewegung zwischen der Sensoreinrichtung 20 bzw. 21 und dem zweiten Nähgutteil 46 mit Hilfe von Meßpunkten erfolgt, wird die Erfassung der Kanten 133, 134 bei dem Ausführungsbeispiel 2 im Stillstand, also ohne die erwähnte Relativbewegung ausgeführt. Hierzu ist anstelle der Sensoreinrichtung 20 bzw. 21 eine Kamera 147 als Winkel- und Längenerfassungseinrichtung an dem Kopf 6 der Zweinadel- Nähmaschine 3 über einen nicht bezeichneten Tragarm befestigt. Die Kamera 147 ist mit der Steuerung 23 zwecks Übergabe von Meßgrößen schaltungsmäßig verbunden. Mit Ausnahme der für die Lichtschranken L1 bis L4 vorgesehenen Bauteile entspricht die Nähanlage nach diesem Ausführungsbeispiel 2 dem des Ausführungsbeispiels 1.
Die Arbeitsweise der Nähanlage nach dem Ausführungsbeispiel 2 ist wie folgt:
In der Vorbereitungsstation 50 erfolgt bereits eine Erfassung des zweiten Nähgutteils 46, wobei dessen Winkel W1 und W2 der Kanten 133, 134 und dessen Länge erfaßt bzw. vermessen wird. Anschließend werden dementsprechende Meßgrößen an die Steuerung 23 ausgegeben, die den weiteren Maschinenablauf wie zu dem Ausführungsbeispiel 1 beschrieben führt.
Ungeachtet der beschriebenen Ausführungsformen ist die Erfindung auch realisierbar, wenn anstelle der Eckenmesser 69, 70, die eine quasi stufenlose Winkelverstellung ermöglichen, die in der erwähnten Patentschrift US 3 820 481 beschriebenen kostengünstigeren Eckenmesser (cutting device) eingesetzt werden. Diese zeichnen sich durch eine rein pneumatische Winkelverstellung aus, wodurch mehrere konstruktiv festgelegte Winkelstellungen erreichbar sind. In diesem Fall erfolgt in der Steuerung in Abhängigkeit der erfaßten Winkel W1 und W2 eine Auswahl aus den verfügbaren Winkelstellungen.

Claims (8)

1. Näheinheit, mit
  • - einer einen Antrieb (16) aufweisenden Zweinadel- Nähmaschine (3) zur Erzeugung parallel zu einer Achse (A) verlaufender Nähte (124, 125) mit Begrenzungspunkten (G, I; H, K) in einem ersten Nähgutteil (44), einem darauf positionierten Paspelstreifen als Nähgutkleinteil (45) und einer darauf positionierten zweiten Nähgutteil, insbesondere Platte (46), welches eine erste und eine zweite jeweils in einem Winkel (W1, W2) zu der Achse (A) verlaufende Kante (133, 134) aufweist,
  • - einer Transporteinrichtung (61) mit einem Antrieb (54) für die Nähgutteile (44, 45, 46),
  • - einem einen Längsschnitt (136) mindestens in dem Nähgutteil (45) und zwischen den Nähten (124, 125) erzeugenden Messer (13),
  • - einer Ecken-Schneideinrichtung (62) einschließlich einem Antrieb (93),
  • - Eckenmessern (69, 70) zur Erzeugung von Eckenschnitten (127, 126) mindestens in dem ersten Nähgutteil (44), wobei mindestens ein Eckenmesser (69 oder 70) über eine mit einem Antrieb versehene Dreheinrichtung verstellbar ist,
  • - einer Steuerung (23) für die Antriebe (16, 54, 93) der Zweinadel-Nähmaschine (3), der Transporteinrichtung (61) und der Schneideinrichtung (62) sowie für die Erzeugung der Eckenschnitte (126, 127) mit veränderbaren Winkellagen, wobei die Eckenschnitte (126, 127) mit Schenkel (128, 129; 130, 131) begrenzenden Endpunkten (P, Q, R, S) versehen sind,
  • - einer Sensoreinrichtung (20; 21; 147) zur Erfassung einer der Kanten (133; 134) des zweiten Nähgutteils (46) und zur Abgabe einer Meßgröße an die Steuerung (23),
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (23) einen Steuerungsteil (121) aufweist, der die Meßgröße in ein dem Winkel (W1; W2) einer der Kanten (133; 143) entsprechendes Signal umwandelt und mittels dieses Signals die Dreheinrichtung (Stellmotore 77, 96) veranlaßt, das Eckenmesser (69; 70) so weit zu verdrehen, bis die Verbindungslinie der Endpunkte (P; Q; R, S) des Eckenschnitts (126; 127) parallel zu der Verbindungslinie der Begrenzungspunkte (G, I; H, K) der Nähte (124, 125) verläuft.
2. Näheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Einrichtungen (145, L1) für die Erfassung von Meßpunkten (T, V, U) der Kante (133; 134) des zweiten Nähgutteils (46) vorgesehen sind, wobei die Einrichtungen (145, L1) in ungleichen Abständen (b, b+c) von der Achse (A) angeordnet sind.
3. Näheinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen Lichtschranken (L1; L2) zur Erfassung der Meßpunkte (T, V, U, W) der Kanten (133, 134) des zweiten Nähgutteils (46) aufweisen.
4. Näheinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken (L1, L2, L3, L4) auf einer zu der Achse (A) rechtwinklig verlaufenden Achse (C) angeordnet sind.
5. Näheinheit nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (20) zu beiden Seiten der Achse (A) zwei Lichtschranken (L1, L2; L3, L4) aufweist.
6. Näheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung als Winkelerfassungseinrichtung (Kamera 147) ausgebildet ist.
7. Näheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (20; 21; 147) als zur Erfassung des zwischen den Kanten (133, 134) parallel zu der Achse (A) verlaufenden Abstands (f; g) ausgebildet ist.
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