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F o r m s t e i n
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Die Erfindung betrifft einen insbesondere im Strangpreßverfahren hergstellten
Formstein, der bei Bedarf auf der Baustelle leicht zu zwei Anschlagsteinen geteilt
werden kann.
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An solchen Stellen einer Mauer, insbesondere einer Außenmauer, in
die eine Querwand eingebunden wird oder eine Fensteröffnung vorgesehen ist, werden
im Querschnitt winkelförmige Formsteine, sogenannte Anschlagsteine, verwendet. Im
einen Fall dienen die Auschlagsteine dazu, die Stirnkante der eingebundenen Querwand
zu umfassen, im anderen Fall übergreifen die "Anschläge", d.h. die Abwinkelungen
der Anschlagsteine einen in die Fensteröffnung eingesetzten Fensterstock und erhöhen
dadurch die Winddichtheit. Die Anschläge der Anschlagsteine haben in der regel der
Norm entsprechende Abmessungen, beispielsweise 6 x 6 cm. Für die Anschlagsteine
als Ganzes gibt es bezüglich ihrer Querschnittsabmessungen zwei unterschiedliche
Größen, die so abgestimmt sind, daß die Anschlagsteine im üblichen Zeigelverband
vermauert werden können.
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Anschlagsteine erweisen sich bei der Herstellung, beim Transport,
bei der Lagerung und sogar noch bei der Verarbeitung als problematisch. Bei der
Herstellung bereiten sie insofern Schwierigkeiten, als der vorstehende, im Querschnitt
feine Anschlag
beim Trocknen eine besondere Empfindlichkeit und
beim Brennen eine Neigung zur Verwindung und zum Verziehen Trocken- und zeigt, so
daß die/Brennbedingungen erheblich sorgfältiger als bei anderen Ziegeln überwacht
und eingehalten werden musseu, ohne daß dadurch mit Sicherheit die Gefar einer *
Verformung ausgeschlossen werden kann. Hinzu kommt, daß die Besetzung des Transportwagens
beim Trocknen oder Brennen mit den Anschlagsteinen nicht so ausgeführt werden kann,
daß der zur Verfügung stehende Quertschnitt des Trockentunnels bzw.
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des Brennofens voll ausgenützt und zugleich der Trocken- bzw.
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Brennvorgang optimal für alle Anschlagsteine durchgeführt wird.
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Von der anlagentechnischen Seite her spielt weiterhin eine den Herstellungspreis
erhöhende Rolle, daß die normalerweise zum automatischen Besetzen der Wagen vorgesehenen
Versetzeinrichtungen auf die gängigen Abmessungen von Ziegeln abgestimmt sind, so
daß sie bei Herstellung einer Charge von Anschlagsteincn entweder abgeändert werden
müssen, wenn nicht zusätzliche, allein auf die Anschlagsteine abgestimmte Versetzeinrichtungen
vorhanden sind.
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Weiterhin sind die Anschläge der Anschlagsteine beim inner-und außerbetrieblichen
Transport, bei der Lagerung im Lager und auf der Baustelle sowie bei der Palettierung
und beim Verladen auf Grund ihrer exponierten Anordnung eine ständige Quelle von
Beschädigungen, so daß eine relativ hohe Ausschußquote zii verzeichnen ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine lierstellungsart
und Formgebung fiir die Anschlagsteine zu schaffen, durch die alle vorstehend aufgezählten
Schwierigkeiten und Nachteile der bekannten Anschlagsteine vermieden werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen quaderförmi-* oder generell
die Bildung von Ausschuss
gen Forrnstein init mindestens einem von
einer zur gegenüberliegenden Außenfläche durchgehenden anal vor, bei dem durch den
Kanal oder eine Mehrzahl von Kanälen ebene Innenflächen des Formsteines gebildet
werden, die in ihrer Gesamtheit einen rechteckigen Querschnitt umgrenzen, und bei
dem zwischen zwei diagonal gegenüberliegenden Schnittlinien dieser Innenflächen
und zwei gegenüberliegenden zugeordneten Außenflächen des Formsteins iiiid gegebenenfalls
in den die Innenflächen unterbrechenden Trennwänden der Mehrzahl von Kanälen Sollbruchstellen
ausgebildet sind, durch deren trennung zwei Auschlagsteine entstehen.
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Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag lassen sich in überraschend
einfacher Weise sämtliche vorstehend geschilderten, bischer bei Anschlagsteinen
angetroffenen Probleme bescitigen: produktionstechnisch besteht keine Schwierigkeit
mehr darin, die Anschläge formaltig herzugstellen, weil infolge der Verbindung der
beiden Anschlagsteine über die Sollbruchstellen zu einem einheitlichen Formstein
die Anschläge (Nasen) durch den jeweils anderen itnschlagstein unterstützt ulld
an einem Verziehen gehindert werden. Folglich brauchen er bei der Herstellung in
der Strangpresse, noch beim Trocknen oder Brennen die bisher notwendigen besonderen
Sorgfaltsmaßnahmen eingehalten zu werden und die Ausschußquote wird trotzdem erheblich
geringer. Weiterhin können die Abmessungen des die beiden Anschlagsteine beinhaltenden
Formsteins jederzeit so gewählt werden, daß sie den Normabmessungen der sonstigen
Ziegel entsprechen. Daraus resultiert, daß die Herstellung von Anschlagsteinen keinerlei
Veränderungen oder zusätzliche Inst-allationen von Versetzmaschinen mehr erfordert,
wodurch sich nicht unerhebliche Linsparungen erzielen lassen. Der erfindungsge maße
Formstein kann vielmehr im Herstellungsprozeß in gleicher
weise
wie die üblichen Ziegel gehandhabt und wie diese sogar vermauert werden.
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Da der erfindungsgemße Formstein als Quader keine beschädigungsempfindlichen
vorstehenden Teile aufweist, läßt er sich auch ohne Gefahr erheblich robuster beim
Umstapeln, Palettieren, Lagern und Transportieren behandeln.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formsteins
ist vorgesehen, daß der von den genannten Innenflächen umgrenzte rechteckige Querschnitt
ein einziger durchgel;eiitler Kanal ist, der durch eine entsprechende Ausbildung
des Mundstückes der Strangpresse erzeugt ist. Vorteilhafterweise ist dieser kanal
außeniilttig in der Querschnittsfläche des Formsteins angeordnet, so daß die beim
Mauern eines Vorbandes stets pauerweise benötigten großen und kleinen Auschlagsteine
bis zur unmittelbaren Trennung durch den Maurer in einem einzigen Stein vorliegen.
Solnit brauchen nicht unterschiedlich große Paletten kleiner bzw. großer Anschlagsteine
verladen zu werden, was bezüglich der Anordnung auf der Ladefläche des Transportfahrzeuges
häufig Schwierigkeiten bereitet.
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I)ie Sollbruchstellen sind, wie sich das insbesondere beliii Strangspressen
anbietet, durch Nuten oder Ritzlinien gebildet, die über die ganze Länge der entsprechenden
Außenflächen und/ oder der Innenflächeu hinweg verlaufen. Die Aufteilung des Formsteines
zu den beiden Anschlagsteinen erfolgt längs der Sollbruchstellen ohne Schwierigkeit
mittels Maurerhammer od.
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dgl.. Obwohl vorteil.hafterweise der von den Innenflächen begrenzte
rechteckige Querschnitt des erfindungsgemäßen Formsteins ein einziger Kanal ist,
weil hierdurch ohne jeglichen
Materialbfal eine die beiden Anschlagsteine
entstehen, ist es auch möglich, eine Mehrzahl von im Querschnitt relativ hleinen
Kanälen so nebeneinander anzuordnen, daß sie den rechteckigen Querschnitt nach Art
eines "Kerns" umschreiben, falls dies aus preßtechnischen Gründen Vorteile bringt.
Allerdings fällt hierdurch beim Aufteilen des Formsteins zu den beiden Anschlagsteinen
der "Kern" als Abfall an und es müssen - je nach der Größe und Anzahl der den "Kern"
umschließenden Kanäle - mehrere Sollbruchstellen durchtrennt werden. Die zusätzlichen
Sollbruchstellen befinden sich dabei in den Trennwänden zwischen den nebeneinander
angeordnetet Kanälen oder werden, falls diese Trennwände dünn genug sind, durch
diese selbst gebildet.
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iyeiterc Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines beverzugten Ausführungsbeispiels.
In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine Ansicht von schräg oben auf einen erfiiidiiiigsgemäßen
Formstein, und Fig. 2 eine entsprechende Ansicht auf den Formstein gemäß Fig. 1
nach dessen Teilung längs den Sollbruciisteilen zu zwei Anschlagsteinen.
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Der aus Fig. l ersitchliche quaderförmige Formstein ist ein Leichtziegel
mit den beispielsweisen Abmessungen 24 x 30 x 23,8 cm. Er ist vorzugsweise im Strangpreßverfahren
hergestellt und sein Material ist Ton.
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I)er Fornistein weist einen von oben bis unten durchgehenden im Querschnitt
konstant rechteckigen Kanal 1 auf, dessen Wandungen parallel zu den Außenflächen
des
Formsteines liegen. Die Querschnittsabmessungen des kanals 1 betragen beispielsweise
18 x 6 cm.
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Von den beiden diagonal gegenüberliegenden Ecken 2 und 3 des rechteckigen
Kanalquerschnitts aus verlaufen Ritzlinien 4, 4 auf den gegenüberliegenden Stirnseiten
des Formsteins senkrecht zu den Außenflächen 6 bzw. 7'. Die Ritzlinien 4, 5 bilden
dabei Verlängerungen der beiden Langseite11 des rechteckigen Kanalquerschnitts.
Die Ritzlinien 4, 5 münden in Nuten S, 9, weiche parallel zu den von den Ecken 2,
; ansrehenden inneren Längskanten des kanals 1 in den Außenflächen 6, 7 verlaufen
und sich über die ganze Höhe des Formsteines erstrecken. Die Ritzlinien 4, 5 und
die Nuten 8, 9 schwächen den Wandquerschnitt an den entsprechenden Stellen des Formsteines
und bilden definierte Sollbruchstellen, längs denen eine einfache Trennung des Formsteines
zu zwei Anschlagsteinen 10, 11 möglich ist (Fig. 2).
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Der Kanal 1 ist im Formstein exzentrisch so angeordnet, daß die beiden
Anschlagsteine 10, 11 unterschiedliche Abmessungen haben. Diese Abmessungen sind
so gewählt, daß sie sich beim Ummauern von Mauerkanten, Fensteröffnungen und dergleichen
mit den Abmessungen der angrenzenden Steine zu Normabmessungen ergänzen. Beide Anschlagsteine
10, 11 haben in an sich bekannter Weise eine Vielzahl von in Reihen angeordneten
Luftkanälen 12 mit rechteckigem Querschnitt, die in Fig. 1 nur angedeutet und in
Fig. 2 nicht dargestellt sind. In den Anschlägen 13, 14 am großen Anschlagstein
10 bzw. am kleinen Anschlagstein ii sind jeweils zwei Luftkanäle 12 vorgesehen.
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Die Längsrichtung des rechteckigen Querschnitts dieser Luftkanäle
verläuft parallel zu den Langseiten der entsprechenden Anschlagsteine.
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Die die Sollbruchstellen bildenden Nunten 8, 9 sind in Fig. 1 übertrieben
groß dargestellt. Tatsächlich sind ihre Abmessungen so, daß sich nach der Durchtrennung
der Sollbruchstellen weitgehend glatte Stirnflächen der Anschlagsteine 10, 11 ergeben.
Die Sollbruchstellen können auch ausschließlich durch Hitzlinien gebildet sein und
es kann auf stirnseitige Ritzlinien 4, 3 verzichtet werden. Auch ist es bei der
Herstellung im Strangpreßverfahren ohne weiteres möglich, in den von den Ecken 2
und 3 ausgehenden Längskanten des Kanals 1 Nuten vorzugsehen.