DE260822C

DE260822C -

Info

Publication number: DE260822C
Application number: DENDAT260822D
Authority: DE
Priority date: 1910-02-22
Also published as: FR426289A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 260822 KLASSE 63 c. GRUPPE

ORESTE FRASCHINI in MAILAND.

Es sind bereits Anstellvorrichtungen für die Bremse der Lenkräder von Motorfahrzeugen bekannt geworden, bei denen fest auf der Bremsspindel in der durch die Schwingungsachse des schwenkbaren Achsschenkels gehenden Ebene ein unmittelbar auf die Bremsschuhe einwirkender daumenartiger Körper sitzt. Bei solchen Anordnungen kann der daumenartige Körper sich nicht mit den Lenkrädern

ίο zugleich gegen die Bremsspindel verschwenken, so daß ein Gleiten der Bremsschuhe auf ihn stattfindet, wenn der Ausschlag der Lenkräder erfolgt. Damit nun dieses Gleiten einerseits und die Drehung des daumenartigen Körpers um die Bremsspindel andererseits erfolgen kann, sind die mit den Bremsschuhen in Berührung stehenden Flächen des daumenartigen Körpers kugelartig ausgebildet, was den Nachteil hat, daß der Angriff der Bremsschuhe nur in einem Punkte erfolgt. Ferner sind Anordnungen dieser Art mit dem Mangel behaftet, daß eine Führung der Bremsschuhe in der Bremsebene sieht nicht erzielen läßt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Anstell-Vorrichtung für die Bremse der Lenkräder von Motorfahrzeugen, welche sich von den vorgenannten dadurch unterscheidet, daß über den daumenartigen Körper eine sich zugleich mit ihm drehende, jedoch während der Lenkbewegungen des Rades ständig in der Ebene der Bremsschuhe verbleibende Büchse geschoben ist, die die Bremsschuhe gegen die Innenfläche der Bremstrommel andrückt und beiderseits mit vorstehenden Flanschen versehen ist.

Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß der Angriff der Bremsschuhe nicht in einem Punkte, sondern stets in einer Linie erfolgt, so daß die Abnutzung der aufeinander arbeitenden Flächen der Bremsschuhe und des Doppeldaumens eine geringere ist als bei den bekannten Einrichtungen. Außerdem gewährleisten die vorstehenden Seitenflanschen der Büchse die. Führung der Bremsschuhe in der Bremsebene.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht der Anstellvorrichtung und der innerhalb der Bremstrommel angeordneten Bremsschuhe.

Fig. 2 ist ein durch das Rad und durch die Bremse geführter Höhenschnitt.

Fig. 3 ist ein Grundriß des Rades in verschwenkt er Stellung.

Fig. 4 ist ein Grundriß, aus dem der Zusammenhang der Vorderachse und der daran befestigten Lenkräder ersichtlich ist.

Fig. 5 zeigt den auf die Bremsspindel einwirkenden Hebel in Seitenansicht.

Fig. 6 ist eine schaubildliche Darstellung des daumenartigen Körpers.

Fig. 7 veranschaulicht die den daumenartigen Körper aufnehmende Büchse.

Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Bremsschuhe d, d¹ im Innern einer an den Speichen des Lenkrades A¹ befestigten Trommel T um einen Zapfen k schwingbar angeordnet. Die freien Enden s, s¹ der Bremsschuhe drücken fest gegen eine Büchse h, und zwar mittels der Federn n, n¹, n², n³. ■ Wenn die Bremse sich in der Ruhelage befindet, so nimmt sie die aus Fig. 1 ersichtliche Lage ein. Durch Drehung der an ihrem Umfang

passend gestalteten Büchse h werden die Bremsschuhe auseinandergetrieben und gegen die Innenwandung der Trommel T gepreßt, wodurch gebremst wird.

Damit das Rad um" den Zapfen e schwingen kann, ohne die Bremsschuhe in Mitleidenschaft zu ziehen, ist die Einrichtung der Anstellvorrichtung so getroffen, daß die Büchse h selbst sich mit dem Lenkrad zugleich gegen

ίο die Bremsspindel f verschwenken kann. Zu diesem Zwecke ist die Büchse k auf einen am Ende der Bremsspindel f vorgesehenen daumenartigen Körper g geschoben, der zwar dieselbe dreht, jedoch in keinerlei Weise daran hindert, den Lenkbewegungen des Rades zu folgen.

Um eine Führung der Bremsschuhe in der Bremsebene und dadurch eine vollkommene Bremswirkung zu erzielen, ist die Büchse h auch noch mit vorstehenden Seitenflanschen versehen (Fig. 1, 2 und 7).

Die Hebel m, m¹ (Fig. 4, 5) dienen zum Antrieb der Bremsspindel f. Durch Einwirkung auf die beiden Stangen r, r¹ wird die Bremsspindel f gedreht, wodurch die Bremsschuhe d, d¹ gegen die Bremstrommel gedrückt werden.

^! Es ist ersichtlich, daß zufolge der ständig in der Ebene der Bremsschuhe verbleibenden Büchse h der Angriff der Bremsschuhe für jede Lage der Lenkräder in einer Linie erfolgt und so die Abnutzung der aufeinander arbeitenden Flächen der Bremsschuhe und des Doppeldaumens g geringer ausfällt, als wenn der Angriff in einem Punkte erfolgt. .

Claims

Patent-Anspruch:

Anstellvorrichtung für die Bremse der Lenkräder von Motorfahrzeugen, bei der fest auf der Bremsspindel in der durch die Schwingungsachse des schwenkbaren Achsschenkels gehenden Ebene ein auf die Bremsschuhe einwirkender daumenartiger Körper sitzt, dadurch gekennzeichnet, daß über den daumenartigen Körper (g) eine sich zugleich mit ihm drehende, jedoch während der Lenkbewegungen des Rades ständig in der Ebene der Bremsschuhe verbleibende Büchse (h) geschoben ist, die die Bremsschuhe gegen die Innenfläche der Bremstrommel (T) andrückt und beiderseits mit vorstehenden Flanschen versehen ist, die den Bremsschuhen als Führung dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.