DE2607235C2 - Arbeitsstückführung für flexible Werkstücke - Google Patents
Arbeitsstückführung für flexible WerkstückeInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstückführung für flexible Werkstücke gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Nach dem deutschen Gebrauchrmuster 74 38 034 ist eine Arbeitsstückführung bekannt, die aus einem
Anlegetisch und einer Klemmvorrichtung besteht. Zur letzteren gehören zwei Klemmen, von denen die eine
oder die andere an den Endbereich zusammenzunähender Zuschnitteile angehängt wird. Jede dieser Klemmen
steht unter dem Einfluß einer ständig auf sie «5 einwirkenden Rückholkraft, die durch je ein mit der
Klemme verbundenes, freihängendes Gewicht verursacht wird. Das Gewicht ist so dimensioniert, daß es
einerseits beim Transport der Zuschnitteile zur Nähstelle hin eine leichte, dem Nähgut angepaßte Straffung der
Zuschnitteile gewährleistet und andererseits nach beendetem Nähvorgang den möglichst schnellen Rücklauf
der inzwischen geöffneten, dabei das Nähgut freigebenden Klemme ermöglicht. Die bekannte Arbeitsstückführung
ermöglicht beim Vernähen von dünnem, empfindlichem Nähgut, das während seines Transportes nur mit minimaler Rückholkraft gestrafft
werden darf, keinen ausreichend schnellen Rücklauf der Klemme, weil die minimale Rückholkraft durch
Reibungswiderstände beim Rücklauf noch weiter reduziert wird. Außerdem ist die Arbeitsweise der
bekannten Arbeitsstückführung dann sehr unwirtschaftlich, wenn im ständigen Wechsel auch unterschiedlich
dicke Zuschnitteile vernäht werden sollen. Hier müßte nämlich durch ständigen Austausch der Gewichte eine fe5
Anpassung der jeweilig benötigten Rückholkraft an die zu verarbeitenden unterschiedlich dicken Zuschnitteile
herbeigeführt werden.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Arbeitsstückführung
zu schaffen, die ein möglichst schnelles Rückholen der Klemme in ihre Ausgangsstellung
ermöglicht, deren Rückholkraft beim Nähen jedoch auf einen niedrigen Wert reduzierbar ist
Mit der Arbeitsstückführung nach der Erfindung ist es nun möglich, auf deren an die Zuschnitteile anhängbare
Klemme in zweistufigem Betrieb mit einer an sich bekannten Turbine in Verbindung mit einem an sich
bekannten 4/2-Wegeventil unterschiedlich große Rückholkräfte auszuüben. Dabei wirkt auf d*e sich zur
Nähstelle hin bewegende Klemme eine unter Umständen sehr geringe Rückholkraft während zur Erreichung
eines schnellen Rücklaufes in ihre Ausgangsstellung auf die Klemme eine relativ große Rückholkraft wirksam
wird.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand
der F i g. 1 und F i g. 2 erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Arbeitsstückführung in Verbindung mit der schematischen Darstellung der
Pneumatikteile und des Schalters mit selbsttätiger Rückstellung,
Fig.2 eine Unteransicht der Turbine mit deren Drehrichtung.
F i g. 1 gibt eine Klemme 10 mit den Klemmbacken 100 und 101 wieder, die — abgesehen von ihrem Antrieb
zu ihrer Hin- und Herbewegung zwischen einer Nähstelle N und einer Anlegestelle A — im wesentlichen
einer Klemme für Zuschnitteile entspricht, wie sie in der deutschen Gebrauchsmusterschrift 74 38 034
dargestellt und beschrieben ist. Die Klemme 10 kann, wie in F i g. 1 gezeigt, eine Bereitschaftsstellung mit
geöffneten Klemmbacken 100 und 101 einnehmen oder unter Einklemmung eines nicht gezeigten, aus zwei
Zuschnitteilen bestehenden Werkstückes sich in Klemmstellung bei geschlossenen Klemmbacken 100
und 101 befinden. Die geöffnete Klemme 10 befindet sich — wie in F i g. 1 gezeigt — an der Anlegestelle A,
die ihre Ausgangsstellung ist. Die Klemme 10 wird nach dem Anlegen eines Werkstückes bei A unter Einklemmung
seiner rückwärtigen Kanten selbsttätig oder von Hand geschlossen. Das Werkstück wird durch den
Transporteur 1 zur Nähstelle N hin bewegt und die Klemme 10 wird hierbei mitgenommen. Im Bereich der
Nähstelle N einer Nähmaschine bekannter Bauart öffnet sich die Klemme 10 wieder, und zwar in ihrer
rechten Endstellung. Dabei gibt sie das Werkstück frei und tritt anschließend den Rückweg zur Anlegestelle A
an, um ein neues Werkstück aufzunehmen. Jetzt beginnt ein neuer Nähvorgang.
Die Klemme 10 läuft auf nicht gezeigten Rollen in einer Führungsbahn 2, die z. B. eine U-förmige Schiene
ist und deren freie Enden in F i g. 1 aus der Bildebene herausragen. Die Klemme 10 ist mit einem endlosen
Zugseil 3 verbunden, das über die Seilscheiben 4 und 5 läuft. Letztere sind im unteren Schenkel der Führungsbahn
2 gelagert. Der Antrieb dieses Seiltriebes geschieht durch eine mit der Seilscheibe 5 koaxial
verbundene, an sich bekannte Turbine 6, die durch eine Düse 7 mit Druckluft angetrieben wird. Die in F i g. 2 mit
einem Drehsinnrichtungspfeil DR gezeigte Turbine 6 ist ein in üblicher Weise ausgeführtes und gelagertes
Schaufelrad, bestehend aus einem in F i g. 2 gezeigten unteren Kranz von Leitschaufeln und einem oberen
Kranz von mit letzteren zusammenwirkenden Druckschaufeln. Hierbei bildet in bekannter Weise jede
einzelne Schaufel mit der jeweils benachbarten einen rechtwinklig abgeknickten Kanal für die aus der Düse 7
ausströmende Druckluft Dadurch werden die Seilscheiben entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn angetrieben
und die Klemme 10 somit stets in Richtung Anlegestelle A gezogen. Wird die Klemme 10 — wie bereits
beschrieben — an ein Werkstück angehängt, so überwindet der das Werkstück bewegende Ti-anspor
teur 1 diese Rrckholkraft derart, daß auf das Werkstück
lediglich ein leichter Bremseffekt ausgeübt wird, der eine gewisse Straffung des Werkstückes längs seines
Vorschubweges bewirkt. Nach Lösung der Klemme 10 vom Werkstück kann die Rückholkraft wieder voll auf
die Klemme 10 einwirken. Die Düse 7, die in F i g. 2 als Symbol dargestellt ist, wird über ein bekanntes
4/2-Wegeventil 13 mit magnetischer Steuerung beaufschlagt. Dabei wird die von der Druckluftquelle 11 —
z. B. dem üblichen Druckluftnetzanschluß in einem Nähsaal — kommende Druckluft über eine an sich
bekannte, stufenlos einstellbare Drossel 12 geführt, die der Materiaiöeschaffenheit der Werkstücke entsprechend
eingestellt wird. Die durch ein zur Nähstelle A/hin bewegtes Werkstück mitgenommene Klemme 10 steht
somit unter einer Rückholkraft, die — falls notwendig —
bei annähernd »Null« liegen kann. Das Wegeventil 13 ist in der gezeigten Lage der Klemme 10 stromlos; eine
Feder hält das Ventil in der entsprechenden Stellung, so daß über die Druckluftleitungsverbindung, die über die
Drossel 12 führt, aus der Düse 7 Druckluft mit entsprechend reduziertem Druck aastritt. Erreicht die
Klemme 10 den Bereich der Nähstelle N, so kommt sie auch in den Wirkungsbereich des elektrischen Schalters
14, der auf einen von der Klemme 10 mitgeführten, nicht gezeigten Magneten anspricht. Der Schalter 14 ist
ίο einpolig und als »Schließer« mit selbsttätiger Rückstellung
ausgebildet, also normalerweise offen, der jedoch beim Einlaufen der Klemme in den Bereich der
Nähstelle N kurzzeitig geschlossen wird. Dadurch wird der von der Gleichstromquelle 15 versorgte Stromkreis
geschlossen und die Magnetspule des 4/2-Wegeventils 13 erregt
Die Gleichstromquelle 15 wird aus dem gleichen Stromnetz gespeist, aus dem auch die Nähanlage
betrieben wird. Nach Erregung schaltet das Wegeventil 13 um und die Druckluft wird nunmehr unter Umgehung
der Drossel 12 über die Bypassleitung 16 direkt auf die
Düse 7 gegeben, so daß die Turbine immer noch im gleichen Drehsinn, jedoch mit voller Drehzahl läuft und
die Klemme 10 mit maximaler Geschwindigkeit von dem Bereich der Nähstelle N zur Anlegestelle A
zurückgeholt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Arbeitsstuckführung für flexible Werkstücke an
einer Nähmaschine, bei der Zuschnitteile beim Zusammennähen mit einem nur örtlich am Werkstück
angreifenden Vorschubmittel längs der Nähstelle bewegt werden, mit einer im Endbereich des
Werkstückes anhängbaren, in einer Bahn verschiebbar geführten Klemme, die unter der Wirkung einer
ständig auf sie einwirkenden Rückholkraft steht, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
der Rückholkraft eine mit einem stufenweise veränderbaren Druckluftstrom antreibbare Turbine
(6) vorgesehen ist
2. Arbeitsstückführung für flexible Werkstücke is
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (6) über eine Düse (7) angetrieben wird, die
über eine stufenlos einstellbare Drossel (12) mit einer Druckluftquelle (11) verbunden und eine die
Drossel (12) überbrückende Bypassleitung (16) vorgesehen ist
3. Arbeitsstückführung für flexible Werkstücke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
4/2-Wegeventil (13) vorgesehen ist, das die Düse (7)
entweder über die Drossel (12) mit der Druckluftquelle (11) oder über die Bypassleitung (16) direkt
mit der Druckluftquelle (U) verbindet und daß das 4/2-Wegeventil (13) durch einen Elektromagneten
umschaltbar ist, der über einen durch die Klemme (10) betätigbaren Schalter (14) mit selbsttätiger
Rückstellung erregbar ist
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