Abläng- <B>und</B> Trennvorrichtung <B>für im</B> kontinuierlichen Arbeitsprozess <B>hergestelltes Material</B> Die Erfindung betrifft eine Abläng- und Trenn vorrichtung für im kontinuierlichen Arbeitsprozess hergestelltes Band-, Stangen-, Profil- oder Rohrmate rial, mit einem verstellbaren, auf die jeweils erforder lichen Längen einstellbaren Längenmessanschlag für den zu trennenden Werkstoff und einem den zu tren nenden Werkstoff aus einer festen Ausgangsstellung heraus nacheilenden Roll- oder Gleitwagen.
Die erfindungsgemässe Abläng- und Trennvor richtung ist dadurch gekennzeichnet, dass auf den Roll- oder Gleitwagen eine die Klemm- und Trenn vorrichtung für den zu trennenden Werkstoff tra gende, in der Längsrichtung des sich bewegenden Werkstoffes verschieb- und feststellbare Vorrichtung angeordnet ist und mit dieser der einstellbare Längen- messanschlag in Arbeitsverbindung steht, und dass Antriebs- und Steuermittel für den Roll- oder Gleit- wagen sowie für die auf dem letzteren verschieb- und feststellbare Vorrichtung vorgesehen sind, derart,
dass der Roll- oder Gleitwagen mit einer kleineren Geschwindigkeit als das im kontinuierlichen Arbeits prozess hergestellte Material bewegt wird, bis letzte res den Längenmessanschlag betätigt, wodurch die Vorrichtung auf dem Roll- oder Gleitwagen freigege ben und in die Klemm- und Trennstellung für den Werkstoff bewegt wird, während nach dem Lostren nen des Materialstückes der Roll- oder Gleitwagen und die Vorrichtung auf dem letzteren wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückbewegt werden.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes eine elektrohydraulisch be- tätigbare Abläng- und Trennvorrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 den elektrohydraulischen Teil zu Fig. 1. Die Vorrichtung weist einen ortsfest montierten. hydraulischen Zylinder 11 mit je einem Anschluss an jedem Ende zur Ein- bzw. Ableitung eines hydrauli schen Arbeitsmittels, beispielsweise Drucköl., auf, dessen Kolben 12 somit unter der Wirkung des Arbeitsmittels eine Längsbewegung in beiden Rich tungen ausführen kann.
Die Kolbenstange 13 ist aus dem Zylinder 11 herausgeführt und mit einem Wagen 14 verbunden. Der Wagen 14 ist auf Schienen oder anderen Führungsmitteln fahrbar aufgesetzt, kann aber auch als Gleitwagen ausgebildet sein.
Der Wagen 14 dient als Träger eines Aufsatzwa gens 15, der seinerseits in der gleichen Richtung wie der Wagen 14 hin- und herbeweglich und mit einer Kolbenstange 16 verbunden ist, deren zugehöriger Kolben 17 in einem Zylinder 18 unter der Einwir- kung des hydraulischen Arbeitsmittels steht, das Zu tritt zum Zylinder durch eine Zuleitung 19 hat. Der Zylinder 18 ist ortsfest auf dem Wagen 14 montiert. Der Aufsatzwagen 15 ist mit einem Arm 20 mit drehbaren Führungsrollen 21 für das zu verarbei tende Material versehen. Am Ende des Armes 20 befindet sich ein verstellbarer, auf das jeweils ge wünschte Mass einstellbarer Längenmessanschlag 22 mit einem elektrischen Endschalter 23.
Auf dem Aufsatzwagen 15 sind eine hydraulische Klemmvor richtung 24 und eine hydraulische Trennvorrichtung 25 montiert. Die Feststellvorrichtung 24 dient zum Festklemmen des zu verarbeitenden Materials und ist gleichzeitig mit der Trennvorrichtung 25 wirksam, um das durch die Klemmvorrichtung festgeklemmte, zwischen der Trennvorrichtung 25 und dem Längen- messanschlag befindliche Materialstück von der nicht gezeichneten Walzvorrichtung herkommenden Mate rialbahn 26 abzutrennen.
Wie bereits erwähnt, ist der Aufsatzwagen 15 verschieb- und feststellbar auf dem Wagen 14 ange- ordnet. Zur Feststellung des Aufsatzwagens 15 dient ein Zentrierorgan 27, das mittels eines Solenoidma- gneten 28 zur Freigabe des Aufsatzwagens aus seiner Ausgangsstellung heraus bewegbar ist. Der den An schlag 22 tragende Arm 20 des Aufsatzwagens 15 ist durch eine auf einer Stütze 29 angeordnete Füh- rungsrolle 30 abgestützt und geführt.
Die kontinuierlich laufende, der Vorrichtung zur Abtrennung von Stücken bestimmter Länge zuge- führte Materialbahn 26 treibt ein elektronisches Län- genmessgerät 31 an, das auf das jeweils gewünschte Längenmass einstellbar ist. Das Gerät 31 gibt, sobald der eingestellte Wert erreicht ist, einen elektrischen Impuls an zwei Steuerschieber 32 und 33 ab. An diese Steuerschieber 32 und 33 ist eine Pumpe 34 angeschlossen. Ferner führen von den beiden Steuer schiebern Leitungen 35, 36 nach Schiebern 37 bzw.
38, die in Verbindung mit Anschlägen 39 bzw. 40 für ein mit einer Pumpe 41 verbundenes schwenkbares Anschlagglied 42 stehen. Die Aufnahme eines Impul ses vom Längenmessgerät 31 durch die Schieber 32, 33 hat zur Folge, dass die Pumpe 41 hydraulisch z. B. nach links ausgeschwenkt wird und das An schlagglied 42 sich an den linken Anschlag anlegt, der über einen Motor 43 bzw. über ein von Hand zu betätigendes Organ 44 verstell- und einstellbar ist.
Die Einstellung der Anschläge wird so gewählt, dass die Fördermenge der Pumpe 41, die über Leitungen 45, 46 mit dem Zylinder 11 verbunden ist, einen sol chen Einfluss auf den Kolben 12 ausübt, dass die Ge schwindigkeit des Wagens 14, wenn sich der Kolben 12 im Zylinder 11. von rechts nach links in Fig. 2 be wegt, um einige Prozent niedriger ist als die Durch laufgeschwindigkeit der Materialbahn 26 zwischen den Klemm- und Trennorganen 24 bzw. 25 hindurch.
Da die Geschwindigkeit des Wagens 14 kleiner ist als diejenige der Materialbahn 26, wird er von der letzteren eingeholt, mit dem Ergebnis, dass die Mate rialbahn 26 mit ihrer vorderen Kante den Endschal- ter 23 betätigt und dadurch den Stromkreis über die Solenoidspule 28 schliesst, die ihrerseits veranlasst, dass das als Sperrorgan wirksame Zentrierorgan 27 aus seiner Sperrstellung heraus in die Freigabestel lung des Aufsatzwagens 15 geht.
Da die Geschwin digkeit des Wagens 14 durch die Fördermenge der Pumpe 41 gegeben ist, verschiebt sich der Aufsatz wagen 15 gegenüber dem Wagen 14, bis der Wagen 15 einen Endschalter 47 betätigt. Dies ist der Fall, sobald die Länge des Stückes der Materialbahn zwi schen dem Trennorgan 25 und dem Endschalter 23 der zum voraus bestimmten loszutrennenden Länge entspricht. Der Endschalter 47 ist mit Magneten 48, 49 von zwei Magnetschiebern 50, 51 verbunden, die an die Pumpe 34 angeschlossen sind. Zufolge der Betätigung der Magnetschieber durch die Magneten wird Druckmittel den Zylindern der Klemm- und Trennvorrichtung 24 bzw. 25 zugeführt und diese Vorrichtung betätigt.
Gleichzeitig mit der Abtren nung des über die Trennvorrichtung vorgeschobenen Materialstückes werden diesen Vorrichtungen zuge- ordnete Endschalter 52, 53 betätigt, die die Strom kreise über Magnete 54, 55 der Schieber 50, 51 schliessen, mit dem Ergebnis, dass die Klemm- und Trennvorrichtung 24 bzw. 25 sich nach aufwärts in die Freigabestellung bewegen. Gleichzeitig wird der Magnet 33a des Steuerschiebers erregt, so dass die Pumpe 41 über die Nullage nach rechts auf Rücklauf schaltet, d. h. es bewegt sich nunmehr der Kolben 12 im Zylinder 11 aus seiner linken Endstellung in Fig. 2 nach rechts.
Durch diese Funktion wird der Wagen 14 gebremst und in seine End- bzw. Aus gangsstellung zurückgezogen. Zur gleichen Zeit wird der Zylinder 18 beaufschlagt, indem der Magnet eines Schiebers 56 erregt wird und letzterer die Ver bindung des Zylinders mit der Pumpe 34 herstellt. Dies hat zur Folge, dass der Aufsatzwagen 15 eben falls in seine Ausgangsstellung zurückgestossen und nach erfolgtem Rückschub wieder durch das Sperror gan 27 festgestellt wird.
Zur Betätigung der Vorrichtung sind beim darge stellten Ausführungsbeispiel elektrohydraulische Antriebs- und Steuermittel vorgesehen, an deren Stelle auch elektropneumatische oder elektronische Mittel vorgesehen sein können.
Der Längenmessanschlag 22 mit dem Endschalter 23 ist nach der vorgenommenen Einstellung auf die gewünschte Länge mit dem Aufsatzwagen 15 starr verbunden und es wird zufolge der Freigabe dessel ben nach erfolgter Betätigung des Endschalters durch das Material der Aufsatzwagen 15 an jeder weiteren Verschiebebewegung nach links verhindert, d. h. es bewegt sich nur noch der Roll- oder Gleitwagen 14, solange noch Druckmittel dem Zylinder 11 zufliesst. Dieser Zufluss hält an, bis der Aufsatzwagen 15 den Endschalter 47 betätigt.
Diese Ausbildung hat zur Folge, dass die Länge der jeweils zwischen dem Endanschlag 23 und der Trennvorrichtung 25 be findlichen Materialstücke mit sehr grosser Genauig keit eingehalten werden.
Der Endanschlag 23 kann auch statt über den Arm 20 in anderer bekannter Weise mit dem Aufsatz wagen 15 in. Arbeitsverbindung gebracht sein, und es kann an Stelle der Zusatzkraft vom Werkstoff her eine Fremdkraft vorgesehen sein, die den Aufsatzwa gen nach Betätigung des Endschalters auf die erfor derliche Zusatzgeschwindigkeit bringt. Auch kann eine elektronische Positionierungseinrichtung zur Verbringung des Aufsatzwagens in die genaue Klemm- und Trennstellung vorgesehen sein. An Stelle der Zentriervorrichtung kann auch ein hydrau lisch oder pneumatisch betätigbarer Kolben vorgese hen sein,
der den Aufsatzwagen gegen den Anschlag 47 bewegt und diesen Wagen in dem Augenblick ent spannt bzw. entriegelt, wenn der Endschalter 23 vom Werkstoff betätigt wird.