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Schultasche
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Quaderform aufweisende Schultasche
mit Rückentragriemen, einem dünnen flexiblen Außenmaterial, insbesondere einem aus
Kunststofffäden gebildeten Gewebe, deren Innenraum durch eine (mehrere) zu der die
Rückentragriemen aufnehmenden Taschenrückseite etwa parallel verlaufende Zwischenwand
(Zwischenwände) in zwei (mehrere) gleichfalls Quaderform aufweisende Innenräume
unterteilt ist.
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Bei aus schwerem Leder bestehenden Schultaschen ist es bekannt den
Innenraum der Schultasche durch Zwischenwände zu uLterteilen um solcherart eine
übersichtliche Unterbringung der Schulsachen zu erreichen. Wohl bewahren bei diesen
Schultaschen diese Innenräume ihre Quaderform, auch wenn sie nicht zur Gänze mit
Schulsaschen ausgefüllt sind, doch haben diese Schultaschen den Nachteil eines hohen
Preises, insbesondere aber den eines hohen Gewichtes, was gerade bei am Rücken zu
tragenden Schultaschen im Hinblick auf mögliche Körperschäden von ganz besonderen
Nachteil ist.
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Schultaschen, insbes. die am Rücken zu traqenden, wurden daher in
neuerer Zeit überwieqend aus leichten Materialien, wie zB. aus Stoff oder dünnen
flexiblen Kunststoffgeweben, hergestellt. Auch hier ist es bekannt den Innenraum
durch zur Taschenrückseite parallele Zwischenräume zu unterteilen und z.B.
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an den Ecken und/oder am Boden Verstärkungen vorzusehen. Diese Verstärkungen
reichen aber nicht aus um eine Formbestandigkeit der quaderförmigen Innenräume bzw.
einen Schutz der Schulsachen vor Beschädigunqen bei rauher Behandlunq der Schultasche
zu gewährleisten.
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Die Erfindung sucht nun diese Nachteile bei einer Schultasche der
eingangs genannten Art zu vermeiden, was erfindungsgemäß dadurch erreicht wird,
daß jedem Zwischenraum eine gesonderte Innenverstärkung zueordnet ist, wobei die
Innenverstärkung des an die Taschenrückseite anschließenden Zwischenraumes aus einem
oben und vorne offenen quaderförmigen Körper und die Innenverstärkung des (der)
darauffolgenden
Innenraums (Innenräume) aus (jeweils) einem nach
oben offenen, etwa U-förmigen Körper besteht.
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Dadurch, daß erfindungsgemäß für jeden Innenraum eine nicht nur Boden-
und Rückseiten, sondern auch die Seitenwände der Tasche erfassende Innenverstärkung
vorgesehen ist, wird eine hervorragende Steifigkeit erzielt, welche nicht nur ein
übersichtliches Unterbringen der Schulsachen sondern auch einen optimalen Schutz
derselben bei rauher Behandlung der Tasche gewährleistet. Da aber für jeden quaderförmigen
Innenraum eine gesonderte Innenverstärkung vorgesehen ist, können sich diese Innenverstärkungen
bei rauher Behandlung der Schultasche geringfügig gegeneinander bewegen, so daß
die Innenverstärkungen selbst kaum beschädigt werden können. Die Tasche ist dadurch
auch noch so weitgehend in sich nachgiebig, daß ein unförmiger, kofferartiger Eindruck
bzw. Gefühl beim Tragen vermieden ist und somit die Tasche trotz diese Innenverstärkungen
nichts an Attraktivität verliert. Bevorzugt bestehen diese Innenverstärkungen aus
Kunststoff, wie z.B. PVC, ABS, Polycarbonaten, Polypropylen, Polyäthylen od.dgl.,
welchen gegebenenfalls Zusätze, insbesondere Weichmacher, einverleibt sind.
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Hiedurch wird vor allem erreicht, daß die Innenverstärkungen ein
geringes Gewicht aufweisen dennoch aber aus einem Material bestehen, das schlagfest,
dauerelastisch, bruchsicher, zäh- bzw- zähhart,kaltebeständig insbesondere bis zu
-300C, niet-, nagel-, stanz- und säge fähig ist. Somit bleibt auch das Gesamtgewicht
der Tasche gering.
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Zweckmäßig sind die Innenverstärkungen mit dem dünnen flexblen Außenmaterial
vernietet. Nun erlaubt aber gerade die Verwendung von Kunsttoffen, insbesondere
wenn sie z,B. mit Glasfasern verstärkt sind, gut beanspruchbare Innenverstärkungen
mit geringen Wandstärken herzustellen, was im Hinblick auf die Forderung des geringen
Gewichtes der Schultasche von besonderem Interesse ist. Um nun aber insbesondere
bei dünnwandigen Innenverst j'tl(una eine je.onders dauerhafte und stark
belastbare
Nietverbindung zu erhalten, ist es von besonderem Vorteil, wenn in Weiterbildung
der Erfindung auf die Innenverstärkung vom Tascheninneren her Verstärkungsunterlagen
für die Nieten aufgelegt sind, deren Dicke das 1,5 - 3 fache der Dicke der Innenverstärkungen
betragen kann. Nachstehend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beispielsweise erläutert In diesen zeigt Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäß
ausgestaltete Tasche in Ansicht von rückwärts, Fig. 2 einen Querschnitt durch die
Tasche gemäß Fig. 1, Fig. 3 den Zuschnitt für eine Ausführungsform einer aS die
Taschenrückseite anschließenden Innenverstärkung, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform
der letzteren als tiefgezogenen oder durch Spritzgießen hergestellten Körper, Fig.
6 eine Ausführungsform der Innenverstärkung für den bzw. die weiteren Innenräume
der erfindungsgemäßen Tasche, Fig. 7 einen Zuschnitt für eine Innenverstärkung gemäß
Fig. 6 und Fig. 8 eine weitere Ausgestaltung des Zuschnittes gemäß Fig. 3 im Querschnitt
längs Linie VIII - VIII.
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Der Innenraum der Schultasche 1 gemäß Fig. 1 ist durch eine zur Taschenrückseite
3 etwa parallel verlaufende Zwischenwand 4 in zwei quaderförmige Räume unterteilt.
Die Zwischenwand 4 ist mit den Seitenwänden und dem Boden des Schultaschenrohlings
vernäht und besteht zweckmäßig aus einem beidseitig beschichteten Kunststoffgewebe
hoher Reißfestigkeit.
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In den rückwärtigen, an die Taschenrückseite 3 anschließenden Innenraum
ist, wie in Fig. 1 strichliert angedeutet, ein oben und vorne offener quaderförmiger
Körper 17 so eingesetzt, daß seine geschlossene Rückseite 10 an der Taschenrückseite
3, bzw. an der dort vorgesehenen Polsterung 5, anliegt.
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Gemäß der Erfindung besteht eine Ausführungsform dieser quaderförmigen
Innenverstärkung darin, daß sie aus einem rechteckigen Zuschnitt aus blattförmigem
Material gebildet ist.
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Einen solchen Zuschnitt zeigt Fiq. 3; dieser besitzt parallel zu den
Seitenkanten und der Bodenkante Faltlinien 7, 8, 9, welche
durch
eingeprägte Rillen gebildet sind. Die Abschnitte 7' und 8' der Seitenfaltlinien
sind durchtrennt. Beim Zuschnitt nach Fig. 3 werden die Seitenflächen 12, 13 nach
innen, die Bodenfläche 14 nach oben und die beiden unteren Eckteile 15, 16 unterhalb
der Bodenfläche 19 nach innen gebogen, wodurch der quaderförmige Körper 17 nach
Fig. 4 erhalten wird.
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Fig. 6 zeigt den etwa U-förmigen Körper 18 für den anderen, vorderen
Innenraum der Tasche gemäß Fig 1 und 2.
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Auch dieser kann durch einen rechteckigen Zuschnitt gebildet sein,
wie ihn Fig. 7 zeigt; 19, 20 sind wieder die durch Rillen gebildeten Biegelinien.
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Wesentlich für eine hohe Formbeständigkeit der Innenverstärkung,insbes.
bei rauher Behandlung der Schultasche,ist, daß das Material schlagfest, dauerelastisch,
bruchsicher und zäh- bzw. zähhart, dennoch aber niet-, nagel-, stanz- und sägefähig
ist.
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Ferner soll das Material kältebeständig sein, d.h. auch bei tiefen
Temperaturen, z.B. bis zu -300C, die oben geforderten meclaiischen Eigenschaften
beibehalten.
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Beispielsweise Preßspan oder Hartpapier erfüllt diese Forderungen.
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Bevorzugt bestehen die Innenverstärkungen jedoch aus Kunststoffen,
wie z.B. PVC, ABS, Polycarbonaten, Polypropylen, Polyäthylen od.dgl., welchen gegebenenfalls
Zusätze, insbesondere Weichmacher, einverleibt sind, um die oben dargelegten Materialeigenschaften
zu erhalten.
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Die Verwendung von Kunststoff erlaubt die einstückige Herstellung
sowohl der quaderförmigen Innenverstärkung als auch der U-förmigen Innenverstärkung
durch Tiefziehen, Spritzgießen oder Vakuumverformung. Eine auf diesem Wege erhaltene
quaderförmige Innenverstärkung 17' zeigt Fig. 5.
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Insbesondere um mit geringeren Wandstärken der Innenverstärkungen
ein niedriges Gesamtgewicht der Tasche zu erhalten ist es von Vorteil, wenn die,insbes.
aus Kunststoff hergestellten Innenverstärkungen Einlagen, wie z.B. Glasfasern in
Strang- oder Gewebeform,aufweisen.
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Vor allem bei der erstellung der Innenverstärkungen aus Zuschnitten
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere auf die Zuschnitte hiefür eine
Kunststoffolie, z.B. eine PVC-Folie, aufzubringen bzw. diese in eine solche einzuschweißen.
Fig. 8 zeigt dies für einen Zuschnitt gemäß Fig. 3, die Kunststoffolie ist mit 11
bezeichnet; naturgemäß ist dieselbe Ausgestaltung auch für den Zuschnitt gemäß Fig.
7 möglich, obwohl dies nicht gesondert dargestellt ist.
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Diese Körper 17 bzw. 17' und 18 werden nun lose, ohne daß sie vorher
durch z.B. Klammern zusammengehalten werden müssen in die zugehörigen Innenräume
des Schultaschenrohlings eingesetzt und an den Boden-, Rück- und Seitenflächen durch
Nieten 21 mit dem Außenmaterial 13 der Schultasche verbunden.
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Entsprechende Nieten können insbesondere der Fig. 2 entnommen werden.
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Die Vernietung erfolgt unter Verwendung von Verstärkungsunterlagen
22, welche vom Tascheninneren her auf die Innenverstärkung aufgelegt sind und gegen
welche die Vernietung erfolgt.
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Die Dicke dieser Verstärkungsunterlagen ist größer als die Dicke
des Materials der Innenverstärkung und kann etwa das 1,5 bis 3-fache der letzteren
betragen. Insbesondere aber ist das Material der Verstärkungsunterlagen 22 biegsamer
bzw. elastischer und/oder weicher als jenes der Innenverstärkung Mit Vorteil bestehen
die Unterlagen aus Kunststoff und sind zweckmäßig aus einer massiven Kunststoffplatte
herausgearbeitet. Aufgrund der obigen Materialeigenschaften dieser Unterlagen ist
gewährleistet, daß sie beim Gebrauch der Tasche durch die Anpreßkraft der Niete
gegen die Innenverstärkung gepreßt bleiben, ohne daß sie sich z.B. an den Rändern
abheben oder umbiegen und somit die Nietverbindung zufolge herabgesetzter Haltekraft
gefährden.
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Bei der in den Figuren gezeigten Tasche sind die Rückentragriemen
verstellbar ausgebildet. D.h deren obere Enden sind mit der Tasche fest vernietet,
wohingegen im linken und rechten unteren Eckbereich der Taschenrückseite Halteorgane
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mit der Tasche vernietet sind, an welchen die Riemen verstellbar
festgelegt werden können. Auch die Vernietung dieser Halteorgane erfolgt unter Verwendung
einer auf die Innenverstärkung vom Tascheninneren her aufgelegte Verstärkungsunterlage
22. Es kann auch an der Außenseite eine derartige Verstärkungsunterlage vorgesehen
sein, gegen welche sich der Nietenkopf abstützt. Die Nietverbindung wird hinsichtlich
ihrer Haltbarkeit durch die Verwendung von Verstärkungsunterlagen dieser Art wesentlich
verbessert.
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Gegebenenfalls kann die Vernietung der oberen Riemenenden gleichfalls
unter Verwendung solcher Verstärkungsunterlagen erfolgen.
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Es wurde vorstehend die Erfindung am Beispiel einer Schultasche mit
zwei quaderförmigen Innenräumen erläutert.
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Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung auf eine solche zweiräumige
Schultasche nicht beschränkt ist, vielmehr sind erfindungsgemäße Ausführungsformen
möglich, die neben denrgemäß Fig. 1 und 2 ausgesteiften rückwärtigen Innenraum mehrere
in der Art des vorderen Innenraumes gemäß Fig. 1 und 2 ausgesteifte Räume aufweisen.
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L e e r s e i t e