DE2605542B2 - Gerüst zum Herstellen von Bauwerken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerüst zum Hei stellen von Bauwerken nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Gerüste dieser Art verwendet man insbesondere zum Herstellen von aus miteinander verschweißten Wandabschnitten bestehenden Räumen, wie Behältern zum Speichern von Naturgas, Flüssiggas, Erdöl, Benzin usw. Wegen der Gefährlichkeit der genannten Stoffe sind strenge Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Dabei ist es nicht mit der Auswahl geeigneter Werkstoffe getan, sondern es muß auch dafür Sorge getragen werden, daß das mit der Einrichtung des Bauwerkes betraute Personal seine Arbeit unter günstigen Bedingungen ausführen kann. Dies gilt vor allem für die Schweißer, da der Fehlerfreiheit der Schweißnähte größte Bedeutung zukommt. Zu berücksichtigen sind darüberhinaus wirtschaftliche Gesichtspunkte, d. h. es sind Wege zu suchen, die nicht nur eine einwandfreie, sondern auch eine schnelle Herstellung einschlägiger Bauwerke ermöglichen.

Bei einem aus der DE-PS 9 74 047 bekannten Gerüst zur Herstellung von Kugelbehältern verwendet man einen von einem Mast gebildeten Träger, an dem über höhenverstellbare Drehringe eine Arbeits- und Montagebrücke gelagert ist. Der Mast erfüllt hierbei nicht nur die Funktion eines Trägers für die Arbeits- und Montagebrücke, sondern er dient zusätzlich dazu, am Boden vorgefertigte Ringzonen bzw. Ringzonenteile in ihre Arbeitsstellung zu bringen, wobei für das Anheben von Bauteilen ein außerhalb des zu erstellenden Bauwerkes am Mast gelagerter drehbarer Ausleger dient.

Das bekannte Gerüst vermag insofern nicht zu befriedigen, als es nur ein Arbeiten in jeweils einer Ebene zuläßt und eine schnelle und einfache Gerüstdemontage nach Fertigstellung des Bauwerkes nicht möglich ist.

Aus der FR-PS 5 96 557 ist ein Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, das zur Herstellung von Dachkonstruktionen dient. Bei diesem Gerüst ist an einem von einem Mast gebildeten Träger ein Drehring befestigt, an dem mit Hilfe von Gelenken mehrere Arbeitsbrücken gelagert sind. Der Schwenkbereich dieser Arbeitsbrücken ist jedoch begrenzt, und es ist insbesondere nicht möglich, die Arbeitsbrücken an den Mast zu klappen. Ein gleichzeitiges Arbeiten an übereinanderliegenden Stellen des Bauwerkes ist bei dem bekannten Gerüst ebenso wenig möglich, wie dessen schnelle Demontage.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerüst der in Betracht gezogenen Art zu schaffen, das es bei schneller Montier- und Demontierbarkeit gestattet,

Ό Schweißarbeiten gleichzeitig an einer Vielzahl verschiedener Stellen durchzuführen und das nach weitgehender Beendigung der Schweißarbeiten auf einfache Weise aus dem hergestellten Bauwerk entfernbar ist
Diese Aufgabe wird gemäß Patentanspruch 1 gelöst Das erfindungsgemäße Gerüst bietet den Vorteil, daß es sehr schnell und einfach montier- und demontierbar ist und insbesondere die Möglichkeit bietet, nach Errichtung eines umschlossenen Raumes im schirmartig zusammengeklappten Zustand aus letzterem durch eine zu diesem Zweck vorgesehene vergleichsweise kleine öffnung herausgenommen zu werden.

Die Zeichnung zeigt schematisch und beispielhaft eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerüstes. E·-. zeigt

F i g. 1 einen Teil des Gerüstes in Gebrauchsstellung,

F i g. 2 einen Teil des zusammengelegten Gerüstes zur Herausnahme desselben aus dem fertiggestellten umschlossenen Raum.
Einzig die untere halbe Sphäre des umschlossenen

^J0 Raumes und der ihr entsprechende Teil des Gerüstes sind in F i g. 1 dargestellt. Selbstverständlich erstreckt sich die Konstruktion weiter nach oben oder umfaßt eine oder zwei Stufen zusätzlicher Arbeitsbrücken zur Ausführung der oberen halben Sphäre. Überdies

^J5 wurden, zum besseren Verständnis der Zeichnung, alle radialen Arbeitsbrücken der mittleren Stufe nicht dargestellt.

Der unterste Abschnitt 1 des Turmes wird am Boden der Baustelle starr befestigt. Dieser Abschnitt trägt das

ganze innere Gerüst in Form eines vertikalen Turms, an welchem die radialen Arbeitsbrücken 4, 5 bzw. 8, 9 befestigt sind. Der Turm besteht aus mehreren Abschnitten 1, 2, 3, 6, 7 die genau in einer Fluchtlinie übereinander befestigt sind. Der Abschnitt 2 des Turmes

wird am untersten Abschnitt I starr befestigt und trägt den Abschnitt 3, der die untere Stufe der Arbeitsbrücken 4, 5 umfaßt, die einerseits durch Gelenke mit horizontaler Achse 13 und andererseits durch Abspanndrähte 14 befestigt sind, die an Punkten 18 des gleichen

^r'° Abschnittes 3 angreifen. Konstruktive Vorkehrungen wurden getroffen, damit diese Arbeitsbrücken 4 ähnlich wie die Stäbe eines Regenschirmes gegen den Turm geklappt werden können. Die maximal zulässige Höhe des Abschnittes 3 mit angeklappten Arbeitsbühnen ist

aus Zweckmäßigkeitsrücksichten begrenzt. Es empfiehlt sich also, die Länge jeder Arbeitsbrücke derart festzulegen, daß sie in angeklappter Stellung die Herausnahme des Abschnittes aus dem Raum nicht behindert. Außerdem müssen die waagerecht geklapp-

ten Arbeitsbrücken lang genug sein, um den Zugang zur herzustellenden inneren Wandung des Raumes zu gestatten. Aus diesem Grunde sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, die Arbeitsbrücken teleskopisch ausziehbar, und die äußere Brücke 5 wird

^bS einerseits durch die innere Brücke 4 mit Hilfe einer teleskopischen Verbindung 15 und andererseits durch Abspanndrähte 16 getragen, die am Turm angreifen. Die teleskopische Verbindung 15 zur Kupplung der inneren

und äußeren Arbeitsbrucken kann durch andere Verbindungsmittel ersetzt werden, z. B. durch solche in Form eines Gelenkes, welches das Zusammenlegen der beiden Abschnitte der radialen Arbeitsbnicken gestattet.

Ein zweiter, zwischenliegender Abschnitt 6 des Turmes, welcher den Abschnitt 7 der mittleren Bi-ückenstufe trägt, umfaßt die inneren und äußeren Arbeitsbrücken 8 bzw. 9, die durch eine teieskopische Verbindung 15 gekuppelt und durch die Abspanndrähte 14 und 16 verankert sind.

Der ganze Aufbau des Gerüstes zur Ausführung einer Sphäre des Bauwerks gemäß Fig.! würde noch einen oberen, zwischenliegenden Abschnitt umfassen, der eine in der Zeichnung nicht dargestellte obere Brückenstufe tragen würde.

Die F ϊ g. 2 zeigt den Endvorgang bei Zerlegung des Gerüstes. Da die Ausführung des Rohbaus beendet ist und die oberen Abschnitte bereits herausgenommen wurden, genügt es, um den Abschnitt mit der unteren Brückenstufe herauszunehmen, nachdem die Brüstungen weggenommen wurden, die äußeren Brücken 5 mit Hilfe der teleskopischen Verbindung in die inneren Brücken 4 einzuschieben und dann die Brücken 4 und 5 gegen den Turm zu klappen, indem man auf die Abspanndrähte einwirkt und sie dann in dieser Lage festhält. In dieser Stellung nimmt das Gerüst in horizontaler Ausdehnung nur wenig Platz ein ui<d kann durch die zu diesem Zweck vorgesehene öffnung 12 kleineren Querschnittes leicht herausgenommen werden.

Da zur Errichtung und Entfernung des Gerüstes vormontierte ganze Abschnitte dienen, wird es möglich, die besagten Abschnitte mit sämtlichen zu den Arbeitsvorgängen erforderlichen Werkzeugen auszurüsten, nämlich die Schweißanlagen, die Gasversorgung, der Elektrodenvorrat usw. Zur Erleichterung dieser Versorgung können die Leitungen zur Speisung dieser Apparate mit Energie, Gas usw., dem Turm des Gerüstes zugeleitet und längs diesem zum untersten Abschnitt 1 herabgeführt werden, aus welchem sie heraustreten, um je mit dem entsprechenden Anschluß verbunden zu werden. Bei dem Zerlegungsvorgang werden diese Leitungen, die im allgemeinen biegsam sind, in den Trum zurückgezogen und im Abschnitt, wo sich der zu speisende Apparat befindet, befestigt. Dadurch wird der Anschluß oder die Abschaltung der Arbeitsgeräte unter den günstigsten Bedingungen vorgenommen.

Wenn nun die umschlossenen Räume große Abmessungen haben, so empfiehlt es sich, Vorkehrungen zu treffen, um überall auf dem Bauplatz den Verkehr des

ίο Personals zu erleichtern. Zu diesem Zweck kann der Turm Höhenfördermittel wie z. B. einen Lastaufzug umfassen, bestehend aus einer an einer Winde aufgehängten Kabine. Der Zutritt für das Personal kann unterhalb des herzustellenden umschlossenen Raumes stattfinden, um in den Sockel des Turmes zu gelangen, ode: mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht dargestellten Turmes erfolgen, der neben dem umschlossenen Raum errichtet wird und durch eine Zugangsbrücke mit dem Obergeschoß des Gerüstturmes verbunden ist.

-ti Wenn die herzustellende Wandung des Raumes eine Rotationsfläche ist, kann das Gerüst, damit alle Arbeitsstellen besser erreichbar sind, eine begrenzte Drehbewegung um die vertikale Achse des Turmes ausführen, der sich also auf einem Spurlager abstützt.

-i und dessen Oberteil durch ein Lager geführt ist. welches durch ein zusätzliches Tragwerk oder eine Verspannung festgehalten wird.

Zusätzliche Arbeitsbrücken zur Verbindung der Enden der radialen Arbeitsbrücken jeder Stufe können

w noch vorgesehen werden, um so den Zugang zu allen Punkten entlang einer horizontalen Linie zu gestatten. Ebenso kann die Ausführung der Raumwandung längs ihrer Längskreise, mit Hilfe von zusätzlichen Gerüsten, die an den betreffenden Stellen aufgehängt oder von

'■' den horizontalen Arbeitsbrücken gestützt werden, erfolgen.

Zur Erhöhung der Sicherheit des Gerüstes können die verschiedenen Arbeitsbrücken, wie in der Zeichnung dargestellt ist, mit abnehmbaren oder zusammenklappbaren Brüstungen ausgerüstet werden, die bei angeklappten Arbeitsbrücken denselben gestatten, an dem Turm anzuliegen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Gerüst zum Herstellen von Bauwerken, bei dem an einem zentralen Träger mit Hilfe von Gelenken mehrere durch Abspannseiie gehaltene auf- und auschwenkbare Arbeitsbrücken befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger von einem Turm aus mehreren übereinander angeordneten Abschnitten (1, 2, 3, 6, 7) gebildet wird, von denen mehrere mit Arbeitsbrücken (4_t 5 bzw. 8, 9) ausgestattet sind, die gegen den Turm klappbar sind.

2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbrücken (4, 5 bzw. 8, 9) aus teleskopartig zusammenschiebbaren Teilen bestehen.

3. Gerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Turin mit eingebauten Versorgungsleitungen versehen ist.

4. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des Turmes ein Kabinenaufzug angeordnet ist.