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Die Neuerung betrifft eine Turmarbeitsbühne nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Turmarbeitsbühnen sind aus der Praxis bekannt. Sie werden im Inneren eines hohlen Turmbauwerks eingesetzt, beispielsweise wenn ein Mast einer Windkraftanlage errichtet wird. Da die Durchmesser der Masten nach oben hin geringer werden, ist der wirksame Durchmesser der Turmarbeitsbühne veränderlich, so dass in Anpassung an den nach oben wachsenden Turm die Turmarbeitsbühne nach und nach, dem Baufortschritt folgend, nach oben angehoben und ihr Durchmesser dabei verkleinert werden kann. Angesichts der erheblichen Durchmesseränderungen eines solchen Turmbauwerkes ist es aus der Praxis bekannt, nicht nur eine, sondern zwei oder drei Turmarbeitsbühnen zu verwenden, die hinsichtlich ihrer Durchmesser unterschiedlich groß ausgestaltet sind, wobei die größte dieser Turmarbeitsbühnen im unteren Bereich und die kleinste im obersten Bereich des Turms verwendet wird.
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Der Baufortschritt eines solchen Turmbauwerks wird üblicherweise bewirkt, indem Wandabschnitte des Turmbauwerks aufeinandergesetzt werden. Die Wandabschnitte sind als gebogene Fertigbetonteile ausgestaltet, wobei typischerweise mehrere Segmente insgesamt einen kompletten Ring ergeben und der Turm Ring für Ring nach oben wachsend errichtet wird. Bei der Montage ist es daher erforderlich, einen solchen, am Boden aus den Segmenten vormontierten Ring auf die Oberkante des bis dahin fertig gestellten Turmbauwerks aufzusetzen. Um die Fugen zu kontrollieren und für weitere Arbeiten muss von den Laufstegen des Lauf- und Arbeitsbereichs aus die innere Oberfläche des Turmbauwerks ringsum zugänglich sein.
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Zu Gunsten einer gleichmäßigen Abstützung weisen gattungsgemäße Turmarbeitsbühnen jeweils drei übereinander angeordnete und liegend ausgerichtete Tragarme auf. Jeder Tragarm weist ein fest montiertes Zentralrohr auf, das an seinen beiden Enden ausfahrbare Teleskopelemente aufweist. Dadurch, dass die drei Tragarme jeweils zum benachbarten Tragarm in einem Winkel von 60° versetzt ist, wird durch die sechs ausfahrbaren Teleskopelemente eine umfangsmäßig gleichmäßige Halterung der Turmarbeitsbühne im Turmbauwerk ermöglicht.
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Die bekannte Turmarbeitsbühne nimmt einen erheblichen Transportraum ein. Insbesondere wenn ohnehin zwei oder drei unterschiedliche Größen von Turmarbeitsbühnen von einer zur nächsten Baustelle verbracht werden müssen, bedeutet dies einen erheblichen Transportaufwand.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Turmarbeitsbühne dahingehend zu verbessern, dass diese besonders wirtschaftlich zu errichten ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Turmarbeitsbühne mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die Turmarbeitsbühne besonders flach auszugestalten, indem der untere Abschnitt dieser Turmarbeitsbühne, nämlich die Tragstruktur, besonders flach ausgebildet ist. Hierzu befinden sich die Tragarme in einer gemeinsamen Ebene, also auf gleicher Höhe. Anstelle von Tragarmen, die jeweils in beide Richtungen, also aus ihren beiden gegenüberliegenden Enden heraus, teleskopierbar sind, sind zumindest einige der Tragarme nur zu einem, nämlich dem radial äußeren Ende hin teleskopierbar. Zumindest zwei der vorgesehenen Tragarme sind schwenkbar gelagert und zwar um eine Hochachse, so dass sie einerseits an einen anderen Tragarm heran in eine so genannte Transportstellung geschwenkt werden können, beispielsweise parallel zu diesem anderen Tragarm ausgerichtet werden können. Hierdurch wird eine besonders kompakte Gesamtabmessung der Tragstruktur ermöglicht.
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Aus dieser Transportstellung können die schwenkbaren Tragarme in eine Arbeitsstellung verschwenkt werden, indem sie um die aufrechte Schwenkachse von dem benachbarten Tragarm weg verschwenkt werden, so dass sich die Tragarme im Wesentlichen radial von der Tragstruktur nach außen erstrecken und eine gleichmäßige Abstützung der Turmarbeitsbühne ermöglichen, indem sie mehrere um den Umfang der Tragstruktur verteilt angeordnete Befestigungsstellen schaffen.
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Vorteilhaft können insgesamt sechs Tragarme vorgesehen sein. Zwei mittlere Tragarme sind einander gegenüberliegend vorgesehen und können beispielsweise zu einem einzigen, an seinen beiden Enden teleskopierbaren Tragarm zusammengefasst sein. Aus weiter unten näher erläuterten Gründen kann jedoch vorteilhaft sein, auch diese beiden mittleren Tragarme jeweils nur einseitig teleskopierbar auszugestalten und einen freien Zwischenraum zwischen diesen beiden mittleren Tragarmen vorzusehen. Diesen beiden mittleren Tragarme sind jeweils auf ihren beiden Seiten äußere, schwenkbare Tragarme benachbart, so dass die mittleren Tragarme von diesen schwenkbaren Tragarmen jeweils eingerahmt sind.
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Vorteilhaft können die Tragarme hydraulisch teleskopierbar sein. Auf diese Weise können die Tragarme gesteuert ausgefahren werden, so dass sie sich sanft gegen die innere Oberfläche des Turmbauwerks anlegen lassen und Beschädigungen sowohl am Turmbauwerk als auch an den Tragarmen selbst zuverlässig vermieden werden können. Zudem können besonders einfach Korrekturen durchgeführt werden, beispielsweise wenn ein Tragarm mit seinem äußeren Ende versehentlich in eine so genannte Schraubnische des Turms hineinragt. Mittels einer entsprechenden Hydraulik-Steuerungseinheit können die Tragarme problemlos wieder eingezogen werden, so dass eine entsprechende Lagekorrektur vorgenommen werden kann und erst anschließend die Tragarme wieder nach außen gefahren werden.
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Die Tragarme sind dabei vorteilhaft jeweils rohrartig ausgestaltet, beispielsweise mit einem geschlossenen Rohrquerschnitt oder in Form eines nach unten offenen U-Profils o. dgl., so dass sie jedenfalls einen Innenraum aufweisen, in welchem hydraulische Teleskopelemente angeordnet sind. Dies können beispielsweise hydraulische Teleskopzylinder sein oder andere Komponenten, die dazu dienen, die Tragarme hydraulisch zu bewegen, so dass jedenfalls durch diese Anordnung die hydraulischen Teleskopelemente vor mechanischen Beschädigungen geschützt und Platz sparend angeordnet sind.
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Vorteilhaft kann an einem Tragarm ein nach oben ragender Mast vorgesehen sein, der als Versorgungsausleger bezeichnet ist. Dieser Versorgungsausleger erstreckt sich nach oben bis in einen Bereich, der vom Lauf- und Arbeitsbereich aus problemlos zugänglich ist, beispielsweise bis wenigstens in Bodennähe des Lauf- und Arbeitsbereichs, und vorzugsweise bis etwa auf Hüfthöhe des dort befindlichen Personals, so dass der Versorgungsausleger bequem und dementsprechend sicher zugänglich ist. Der Versorgungsausleger trägt einen hydraulischen Versorgungsanschluss und/oder einen elektrischen Versorgungsanschluss, so dass beispielsweise Arbeitsgeräte, die auf dem Lauf- und Arbeitsbereich benutzt werden, an diesen Versorgungsanschluss angeschlossen werden können. Das Lösen und Trennen dieses Anschlusses der Arbeitsgeräte kann aufgrund der Lage des Versorgungsanschlusses in optimaler Zugänglichkeit und somit besonders sicher erfolgen.
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In ähnlicher Weise kann an einem Tragarm, nämlich insbesondere an jedem Tragarm, jeweils ein nach oben ragender so genannter Befestigungsausleger angeordnet sein, der dazu dient, die Turmarbeitsbühne an Befestigungsmittel des Turmbauwerks oder eines Krans anzuhängen. Durch die nach oben ragenden Befestigungsausleger liegen die Anschlussmittel, mit denen die Tragstruktur aufgehängt wird, im optimal zugänglichen Bereich des Personals, welches sich auf dem Lauf- und Arbeitsbereich aufhält, so dass auch in dieser Hinsicht eine besonders sichere Arbeitsweise unterstützt wird.
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Zu Gunsten einerseits möglichst kompakter Transportabmessungen und andererseits einer guten Zugänglichkeit während des Arbeitseinsatzes können der Versorgungsausleger und/oder die Befestigungsausleger, zwischen einer Transportstellung und ihrer erläuterten Arbeitsstellung beweglich sein. In der Transportstellung des betreffenden Auslegers sind die Versorgungsanschlüsse bzw. die Befestigungs-Anschlussmittel tiefer angeordnet als wenn der Ausleger in seine Arbeitsstellung bewegt worden ist. Diese Beweglichkeit kann beispielsweise mittels einer schwenkbeweglichen Lagerung des betreffenden Auslegers ermöglicht sein, so dass der Ausleger zwischen einer liegenden Transportstellung und einer nach oben ragenden Arbeitsstellung beweglich ist. Oder der Ausleger kann stets aufrecht ausgerichtet verbleiben, jedoch teleskopierbar ausgestaltet sein. Oder beide Beweglichkeiten können kombiniert sein, so dass der kompakt zusammengeschobene Ausleger aus seiner liegenden Transportstellung aufgerichtet und anschließend auseinander teleskopiert werden kann, um die Versorgungsanschlüsse bzw. die Befestigungs-Anschlussmittel in eine gut zugängliche Höhe zu bringen, in welcher sie sicher bedienbar sind.
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Vorteilhaft kann der Lauf- und Arbeitsbereich gegenüber der Tragstruktur um eine aufrechte Achse wenigstens schwenkbar oder sogar frei drehbar sein. Als schwenkbar wird dabei ein begrenzter Schwenkwinkel um diese aufrechte Achse bezeichnet und als frei drehbar eine um 360° oder mehr mögliche, freie Drehbeweglichkeit des Lauf- und Arbeitsbereichs gegenüber der Tragstruktur. Durch diese Schwenk- oder Drehbeweglichkeit können auch mit einer eingeschränkten Anzahl von Laufstegen sämtliche zu bearbeitenden oder zu kontrollierenden Stellen an der inneren Oberfläche des Turmbauwerks zugänglich gemacht werden.
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Um die Gefahr auszuschließen, dass Leitungen sich verheddern oder abreißen können, die an die Versorgungsanschlüsse angeschlossen sind, und insbesondere wenn nicht nur ein einziger Laufsteg am Umfang des Lauf- und Arbeitsbereichs vorgesehen ist, kann vorteilhaft die Beweglichkeit des Lauf- und Arbeitsbereichs um die aufrechte Achse eingeschränkt sein und der Lauf- und Arbeitsbereich um ein solches Maß schwenkbar gelagert sein, dass der Zugang zu der inneren Oberfläche des Turmbauwerks vollständig möglich ist, also um 360° der Wandfläche, beispielsweise indem der Lauf- und Arbeitsbereich um 270° schwenkbar ist.
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Vorteilhaft kann der Lauf- und Arbeitsbereich vier jeweils um 90° zueinander versetzte Laufstege aufweisen. Durch die vergleichsweise geringe Anzahl von Laufstegen, beispielsweise im Vergleich zu aus der Praxis bekannten sechs Laufstegen, wird eine möglichst breite Ausgestaltung der einzelnen Laufstege ermöglicht, so dass ein besonders problemloses und damit auch sicheres Arbeiten auf den Laufstegen ermöglicht wird. Durch die breite Ausgestaltung der Laufstege werden zudem große Flächenabschnitte entlang dem inneren Umfang des Turmbauwerks zugänglich gemacht. Beispielsweise bei kleineren Durchmessern des Turmbauwerks ist gegebenenfalls die innere Oberfläche des Turmbauwerks von den vier Laufstegen aus, selbst wenn diese ortsfest verbleiben, ringsum vollständig zugänglich. Insbesondere wenn ohnehin vorgesehen ist, den Lauf- und Arbeitsbereich gegenüber der Tragstruktur um eine Hochachse, nämlich um die Mittelachse des Turms bzw. der Turmarbeitsbühne zu schwenken oder zu drehen, kann unabhängig von der Anzahl der Laufstege diese vollständige Erreichbarkeit ringsum auf einer bestimmten Höhe des Turmbauwerks ermöglicht werden.
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Während die Anordnung von vier Laufstegen bei einer Turmarbeitsbühne mit großem Durchmesser problemlos möglich ist, kann bei kleineren Durchmessern eine geringere Anzahl von Laufstegen vorgesehen sein. Bei einem Satz von beispielsweise drei Turmarbeitsbühnen, die für die unterschiedlichen Höhenabschnitte des Turmbauwerks vorgesehen sind, kann beispielsweise die untere, größte Turmarbeitsbühne vier Laufstege aufweisen, während die obere, kleinste Turmarbeitsbühne beispielsweise lediglich zwei Laufstege aufweist. Auch in anderer Hinsicht können sich die unterschiedlich großen Turmarbeitsbühnen dieses Satzes unterscheiden, beispielsweise was die Ausgestaltung der Versorgungs- bzw. Befestigungsausleger angeht.
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Wenn die Turmarbeitsbühne zwei oder mehr Laufstege aufweist, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass ein so genannter Arbeitssteg vorgesehen ist, der als besonders breiter Laufsteg ausgestaltet ist und somit breiter als ein benachbarter Laufsteg ausgestaltet ist. Während der benachbarte Laufsteg beispielsweise für Inspektionszwecke genutzt werden kann, ermöglicht der besonders breite Laufsteg die sichere und problemlose Handhabung von Werkzeug.
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Die Laufstege weisen zwei oder mehr relativ zueinander bewegliche so genannte Teleskopschüsse auf und sind auf diese Weise teleskopisch ausfahrbar bzw. auch wieder einfahrbar. Die Teleskopbewegung kann vorteilhaft elektromotorisch erfolgen. Die Länge des Laufstegs ändert sich nicht nur zu Arbeits- und Transportzwecken, sondern auch während des Arbeitsfortschritts in Anpassung an den sich ändernden Innendurchmesser des Turms. Daher kann vorteilhaft ein ebenfalls teleskopierbares Geländer an dem Laufsteg vorgesehen sein. Im Vergleich zu flexiblen Sturzsicherungen, wie beispielsweise Seilen o. dgl., bietet ein festes Geländer ein besonders hohes Maß an Sicherheit. Die Teleskopierbarkeit der Geländer, die üblicherweise auf beiden Seiten eines Laufstegs vorgesehen sind, wird dadurch ermöglicht, dass das Geländer jeweils aufrechte Stützen aufweist, die ortsfest an den Teleskopschüssen des Laufstegs verbleiben und gemeinsam mit diesen bewegt werden. Die aufrechten Stützen werden durch liegend ausgerichtete Relings miteinander verbunden, von denen beispielsweise die oberste Reling einen Handlauf des Geländers bildet. Die Relings der einzelnen Teleskopschüsse weisen unterschiedliche Durchmesser auf und sind ineinander greifend ausgestaltet, so dass sie ebenfalls teleskopierbar sind. Ohne zusätzliche Spannmittel, Einstellarbeiten oder dergleichen wird daher für die verschiedensten Laufsteglängen stets automatisch eine optimal angepasste Länge der Sturzsicherung sichergestellt.
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Eine möglichst gleichmäßige Teleskopbewegung sämtlicher Tragarme oder, falls diese hydraulisch statt elektrisch teleskopierbar sind, sämtliche Laufstege, kann vorteilhaft dadurch ermöglicht werden, dass wenigstens ein hydraulischer Strömungsteiler vorgesehen ist, der sämtlichen teleskopierbaren Tragarmen bzw. Laufstegen die gleiche Fluidmenge an Hydraulikfluid zuführt. Auf diese Weise kann die Turmarbeitsbühne besonders einfach und problemlos gesteuert werden und optimal mittig zentriert im Turm positioniert werden. Zu dem selben Zweck kann vorgesehen sein, dass die hydraulisch teleskopierbaren Tragarme oder, falls diese hydraulisch teleskopierbar sind, die Laufstege, mittels hydraulischer so genannter Gleichgangzylinder teleskopiert werden können.
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Vorteilhaft kann der Lauf- und Arbeitsbereich drei Module aufweisen, die lösbar miteinander verbunden sind, wobei eine mittlere Bühne als erste Komponente vorgesehen ist sowie zwei gegenüberliegend an die Bühne anschließbare Seitenteile. Durch diese Zerlegbarkeit der Turmarbeitsbühne kann die Einhaltung maximaler Transportabmessungen gewährleistet werden, und durch die Aufteilung in mehrere Module statt in eine Vielzahl von Einzelteilen kann eine schnelle Demontage bzw. erneute Montage der Turmarbeitsbühne erfolgen.
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Dabei kann vorteilhaft an zwei gegenüberliegenden Enden der Bühne jeweils ein Laufsteg vorgesehen sein, und an die Seiten der Bühne kann jeweils ein Seitenteil anschließen. So können einerseits die gewünschten Transportabmessungen eingehalten und andererseits die Anzahl der Module möglichst gering gehalten werden. Dabei kann vorteilhaft an beiden Seitenteilen ebenfalls jeweils ein Laufsteg vorgesehen sein.
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Wenn vorteilhaft die Turmarbeitsbühne in mehrere Module zerlegbar ist, die jeweils eine so genannte Transportbreite von 3 m nicht überschreiten, kann dies auch die Tragstruktur einschließen, so dass insgesamt die in Module zerlegte Turmarbeitsbühne problemlos transportiert werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Turmarbeitsbühne in perspektivischer Darstellung und zerlegt in mehrere transportierbare Module,
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2 die Turmarbeitsbühne von 1 in ihrem fertig montierten Zustand,
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3 eine Draufsicht auf die Turmarbeitsbühne, wobei sich die Turmarbeitsbühne in ihrem eingefahrenen Zustand befindet, und
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4 eine Draufsicht wie 3, wobei sich die Turmarbeitsbühne in ihrem ausgefahrenen Zustand befindet.
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In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils insgesamt eine Turmarbeitsbühne bezeichnet, die, wie aus 1 ersichtlich ist, aus mehreren einzelnen Modulen zusammengesetzt ist. Jedes Modul weist ein Transportmaß auf, welches eine Breite von 300 cm nicht überschreitet und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 298 cm beträgt. Die dargestellte Turmarbeitsbühne 1 ist das größte Exemplar eines Satzes von insgesamt drei Turmarbeitsbühnen und wird dementsprechend im unteren Abschnitt eines Turmbauwerks eingesetzt, wo dieses seinen größten Innendurchmesser aufweist. Mit wachsender Turmhöhe wird die Turmarbeitsbühne 1 nach oben nachgeführt, bis der untere Abschnitt des Turmbauwerks fertiggestellt ist und sich daran ein mittlerer Abschnitt mit noch geringerem Innendurchmesser anschließt. In diesem mittleren Abschnitt wird eine Turmarbeitsbühne verwendet, die einen kleineren Durchmesser aufweist als die dargestellte Turmarbeitsbühne 1 und die sich von der unteren bzw. großen Turmarbeitsbühne 1 konstruktiv in einigen Details unterscheiden kann, auch wenn sie grundsätzlich entsprechend dem vorliegenden Vorschlag ausgestaltet ist. Ähnliches gilt für die noch kleinere oberste Turmarbeitsbühne, die im dritten und höchsten Abschnitt des Turmbauwerks verwendet wird.
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Die einzelnen Module bilden einerseits eine Tragstruktur 2, die auch als Unterrahmen bezeichnet werden kann und insgesamt ein Modul darstellt. Darüber, als so genannter Oberrahmen, ist ein mehrteiliger Lauf- und Arbeitsbereich 3 vorgesehen, dessen Module als mittlere Bühne 4 und zwei Seitenteile 5 ausgestaltet sind. Die Tragstruktur 2 weist ein Drehlager 6 auf sowie einen konzentrisch darum verlaufenden Laufring 7, auf dem sich die Bühne 4 mittels mehrerer Laufrollen 18 abstützt. Dieser äußere Laufring 7 weist angesichts des vorgegebenen Transportmaßes den annähernd maximal möglichen Durchmesser auf, nämlich 298 cm, um eine maximal stabile Abstützung der Bühne 4 auf der Tragstruktur 2 zu ermöglichen. Die Bühne 4 und somit der gesamte Lauf- und Arbeitsbereich 3 ist auf der Tragstruktur 2 frei drehbar angeordnet.
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Alternativ dazu, wie beschrieben die Tragstruktur 2 und die Bühne 4 als zwei separate Module auszugestalten, kann vorgesehen sein, dass sowohl die Tragstruktur 2 als auch die Bühne 4 werkseitig fest mit dem Drehlager 6 verbunden sind und auch stets miteinander verbunden bleiben. Insbesondere wenn eine Transporthöhe von maximal 3 m nicht überschritten wird, ist diese Zusammenfassung problemlos möglich und insofern vorteilhaft, als im Vergleich zur Handhabung separater Module der Montage- und Demontageaufwand verringert wird.
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Auf dem Lauf- und Arbeitsbereich 3 sind mehrere Arbeitsleuchten 20 vorgesehen. Jedes Seitenteil 5 trägt eine Arbeitsleuchte 20, und die Bühne 4 trägt zwei Arbeitsleuchten 20, so dass der Lauf- und Arbeitsbereich 3 sowie die innere Wandfläche des Turmbauwerks in dem Bereich, in welchem Arbeiten durchgeführt werden, ausgeleuchtet werden können. Weiterhin sind auf dem Lauf- und Arbeitsbereich 3 mehrere Fallsicherungsmasten 21 vorgesehen, an denen Sicherungsgurte für das Personal angeschlagen werden können.
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Die Arbeitsleuchten 20 sind lösbar an der Bühne 4 bzw. an den Seitenteilen 5 befestigt, und die Fallsicherungsmasten 21 sind jeweils klappbar an der Bühne 4 bzw. an den Seitenteilen 5 gelagert, so dass sie aus ihrer dargestellten, aufrecht ausgerichteten Gebrauchs- bzw. Arbeitsstellung in eine liegende Transportstellung geschwenkt werden können. Nach Demontage der Arbeitsleuchten 20 und Anklappen der Fallsicherungsmasten 21 an die jeweilige Lauffläche des Lauf- und Arbeitsbereichs 3 weisen sowohl die Seitenteile 5 als auch das gemeinsame Modul, welches aus der Tragstruktur 2, der Bühne 4 und dem Drehlager 6 gebildet ist, eine Transporthöhe von höchstens 3 m auf.
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Die Tragstruktur 2 weist insgesamt sechs Tragarme 8 auf, die in 1 in ihrer Transportstellung dargestellt sind und jeweils in Gruppen von drei Tragarmen 8 zusammengefasst sind. Der jeweils mittlere Tragarm 8 einer solchen Gruppe ist unbeweglich an der Tragstruktur 2 befestigt und auf beiden Seiten von jeweils einem schwenkbeweglich gelagerten Tragarm 8 eingerahmt.
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Aus ihrer in 1 ersichtlichen, parallel zueinander ausgerichteten Transportstellung können die beiden äußeren, schwenkbeweglichen Tragarme 8 zur Seite geschwenkt werden, so dass sich die sechs Tragarme 8 in ihre Arbeitsstellung schwenken lassen, in der sie um den Umfang der Tragstruktur 2 verteilt, im Abstand von jeweils 60° zueinander angeordnet sind.
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Oben auf einem der beiden fest stehenden Tragarme 8 ist ein Versorgungsausleger 9 vorgesehen, der schwenkbar gelagert ist und in 2 in seiner nach unten hängenden Ruhestellung dargestellt ist. Aus dieser Ruhestellung kann der Versorgungsausleger 9, der an seinem aus 2 ersichtlichen oberen Ende schwenkbar gelagert ist, in eine aufrechte, nach oben ragende Arbeitsstellung geschwenkt werden. Nahe seinem oberen Ende weist der Versorgungsausleger 9 einen Versorgungsanschluss 10 auf, der beispielsweise als elektrische 400 V-Steckdose ausgestaltet sein kann und vom Personal, welches sich auf dem Lauf- und Arbeitsbereich 3 befindet, problemlos erreichbar ist.
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Die Schwenkbewegung des Versorgungsauslegers 9 kann beispielsweise mithilfe eines Zugseils bewirkt werden, welches von dem Lauf- und Arbeitsbereich 3 aus betätigt werden kann. Der Versorgungsausleger 9 kann, nachdem die elektrische Versorgung zum Lauf- und Arbeitsbereich 3 hergestellt worden ist, wieder nach unten in seine aus 2 ersichtliche Ruhestellung geschwenkt werden. In dieser Ruhestellung tief unterhalb des Lauf- und Arbeitsbereichs 3 ist der Versorgungsanschluss 10 vor Beschädigungen geschützt, und zudem behindert der Versorgungsausleger 9 in dieser Ruhestellung nicht die freie Drehbeweglichkeit des Lauf- und Arbeitsbereichs 3 gegenüber der fest in einem Turmbauwerk angeordneten Tragstruktur 2.
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Von jedem Tragarm 8 erstreckt sich an dessen Ende ein Befestigungsausleger 11 nach oben. An dem oberen Ende jedes Befestigungsauslegers 11 sind Anschlussmittel 12 vorgesehen, mit welchen die Turmarbeitsbühne 1 innerhalb eines Turms an dort vorgesehenen Anbaukonsolen angehängt werden kann.
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Weiterhin sind Anschlagmittel 19 im Bereich der Bühne 4 vorgesehen, die zum Versetzen der Turmarbeitsbühne 1 dienen und mit welchen die Turmarbeitsbühne 1 an einen Kran angehängt werden kann, indem beispielsweise ein Krangeschirr an diese Anschlagmittel 19 angeschlossen wird. Diese Anschlagmittel 19 sind an den vier Ecken vorgesehen, mit denen die Bühne 4 an die Seitenteile 5 grenzt.
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Sowohl an den beiden gegenüberliegenden Enden der Bühne 4 als auch an jedem Seitenteil 5 ist jeweils ein elektromotorisch teleskopierbarer Laufsteg 14 vorgesehen, wie anhand der 3 und 4 näher erläutert wird: 3 zeigt die Turmarbeitsbühne 1 in ihrem aus 2 ersichtlichen eingefahrenen Zustand, wobei allerdings im Unterschied zu 2 die sechs Tragarme 8 ihre aus 1 ersichtliche, parallel zueinander verlaufende Transportstellung einnehmen, wie anhand der Befestigungsausleger 11 ersichtlich ist, die über die Laufstege 14 der Bühne 4 hinausragen.
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4 zeigt ebenfalls eine Draufsicht auf die Turmarbeitsbühne 1. Im Gegensatz zur 3 ist der Versorgungsausleger 9 nun zur anderen Seite geschwenkt. Jeder Laufsteg 14 ist an seinen beiden Seiten mit einer Sturzsicherung versehen, die als Geländer 15 ausgestaltet ist. Jedes Geländer 15 weist dabei Stützen 16 auf, die ortsfest an dem jeweiligen Teleskopschuss des Laufstegs 14 befestigt sind, also beim Einfahren oder Ausfahren der Laufstege 14 ebenfalls von der Bühne 4 weg oder zu der Bühne 4 hin bewegt werden. Die Stützen 16 werden durch liegend verlaufende Relings 17 miteinander verbunden. Die Relings 17 verlaufen in unterschiedlichen Höhen, und jeweils wenigstens zwei Relings 17 sind übereinander vorgesehen, um eine wirksame Sturzsicherung zu gewährleisten. Die Relings 17 schließen in Längsrichtung eines Laufstegs 14 teleskopisch aneinander an, also mit unterschiedlichen Durchmessern, so dass sie, ohne eigens bedient werden zu müssen, automatisch beim Ein- und Ausfahren eines Laufstegs 14 jeweils die daran angepasste Länge aufweisen und den Laufsteg 14 über seine gesamte Länge sichern.