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Die Erfindung betrifft eine Lastaufnahmeeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die zum Anheben und Versetzen von schweren Komponenten oder Anlagenteilen, insbesondere von Gründungsstrukturen von Offshore-Anlagen sowie Turmsegmenten von Windkraftanlagen eingesetzt werden kann, die an einem Stirnende mit einem Schraubflansch versehen sind.
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Gründungsstrukturen von Offshore-Windkraftanlagen, wie Tripod-Gründungsstrukturen weisen an ihrem oberen Stirnende einen ringförmigen Schraubflansch auf, mit dem bei der Montage der Windkraftanlage ein komplementärer Schraubflansch eines darüber angeordneten Bauteils verschraubt wird. Entsprechendes gilt auch für röhrenförmige Turmsegmente von Windkraftanlagen, deren zwei entgegengesetzte Stirnenden ebenfalls mit einem solchen Schraubflansch versehen sind. Der Schraubflansch wird in der Regel vor der Montage zur Anbringung von Lastaufnahmemitteln genutzt, die zum Anheben und versetzen der Komponenten oder Anlagenteile dienen, wenn diese zum Beispiel vom Ort ihrer Herstellung zur Offshore-Baustelle transportiert und dabei auf ein Wasserfahrzeug geladen oder zur Montage auf bereits montierten Anlagenteilen wieder aus dem Wasserfahrzeug entladen werden. Zum Beispiel ist es aus der
DE 103 09 501 A1 bereits bekannt, an einem Schraubflansch einer Gründungsstruktur als Anschlagmittel Lastaufnahmeplatten anzuschrauben, die mit einem Schäkel zum direkten Anschlagen der Tragmittel des Hebezeugs versehen sind.
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Weiter offenbart die
DE 10 2008 009 755 A1 ein Verfahren und eine Anhängestruktur zum Aufrichten einer Gründungsstruktur eines Offshore-Bauwerks mit einer Lastaufnahmeeinrichtung der eingangs genannten Art. Die Lastaufnahmeeinrichtung umfasst zwei Anschlagmittel in Form von Traversen, die durch Schrauben am Schraubflansch der Gründungsstruktur befestigt werden, sowie ein Lastaufnahmemittel in Form einer drehbar in den Traversen gelagerten Trägerstange, die zwei Ösen für ein Kranseil eines Krans aufweist. Bei der aus der
DE 10 2008 009 755 A1 bekannten Lastaufnahmeeinrichtung besteht die Trägerstange aus zwei Hälften, die durch einen geschraubten Trägerflansch verbunden sind. Die Lastaufnahmeeinrichtung kann zwar durch Lösen der Schrauben des Trägerflanschs in zwei Hälften zerlegt werden, so dass die Lastaufnahmeeinrichtung leichter transportiert werden kann. Allerdings ist dort jede Hälfte der Trägerstange fest mit der benachbarten Traverse verbunden, so dass bei einem gleichzeitigen Transport von mehreren Gründungsstrukturen für jede Gründungsstruktur eine komplette Lastaufnahmeeinrichtung benötigt wird, deren Anschlagmittel vor dem Transport als Einheit mit der Trägerstange an der Gründungsstruktur montiert und nach dem Transport als Einheit mit der Trägerstange von der Gründungsstruktur demontiert werden müssen. Wegen des relativ großen Eigengewichts der Lastaufnahmeeinrichtung und wegen der relativ großen Höhe der Gründungsstrukturen muss zudem während der gesamten Montage und Demontage der Lastaufnahmeeinrichtung ein zum Anheben der Gründungsstruktur dienender Schwerlastkran eingesetzt werden. Da die Anschlagmittel durch eine Vielzahl von Befestigungsschrauben am Schraubflansch befestigt werden und daher der Zeitaufwand für die Montage und Demontage relativ groß ist, wird der Schwerlastkran über einen relativ langen Zeitraum benötigt. Dadurch entstehen erhebliche Kosten, was ebenfalls als Nachteil angesehen wird.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lastaufnahmeeinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass bei einem Transport von mehreren schweren Komponenten oder Anlagenteilen nicht mehrere komplette Lastaufnahmeeinrichtungen benötigt werden und dass die Einsatzdauer eines zum Umsetzen der Komponenten oder Anlagenteile verwendeten Schwerlastkrans reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Lastaufnahmemittel zwei bewegliche Verriegelungsbolzen umfasst, die sich nach einer Annäherung des Lastaufnahmemittels an die Anschlagmittel mittels mindestens eines Stellorgans durch Augen der Anschlagmittel hindurch bewegen lassen, um auf diese Weise das Lastaufnahmemittel lösbar mit den Anschlagmitteln zu koppeln. Das Stellorgan ist vorzugsweise ferngesteuert, so dass der Kopplungsvorgang beispielsweise vom Kranführer oder anderem Aufsichtspersonal vorgenommen werden kann, das sich nicht in unmittelbarer Nähe der Lastaufnahmeeinrichtung befindet.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Anschlagmittel und das Lastaufnahmemittel der Lastaufnahmeeinrichtung als getrennte Komponenten auszubilden, die sich nach der Montage der Anschlagmittel am Schraubflansch lösbar miteinander koppeln lassen. Dadurch werden beim gleichzeitigen Transport von mehreren Gründungsstrukturen oder anderen schweren Komponenten nur die Anschlagmittel mehrfach benötigt, während ein einziges Lastaufnahmemittel ausreichend ist, da sich dieses mit Hilfe der Verriegelungsbolzen und der Stellorgane nacheinander mit den jeweils auf den Komponenten montierten Anschlagmitteln koppeln lässt. Zudem können die Anschlagmittel wegen ihres vergleichsweise geringeren Gewichts mit Hilfe eines kleineren Krans auf den Gründungsstrukturen oder anderen schweren Komponenten montiert bzw. wieder demontiert werden, so dass ein Schwerlastkran außer für die Zeitdauer des Umsetzens der schweren Komponenten oder Anlagenteile jeweils nur noch für die Zeitdauer benötigt wird, die vor dem Umsetzen zum Koppeln des Lastaufnahmemittels mit den Anschlagmitteln und nach dem Umsetzen zum Entkoppeln des Lastaufnahmemittels von den Anschlagmitteln erforderlich ist. Diese Zeitdauer ist viel kürzer als die zur Montage bzw. Demontage der Anschlagmittel benötigte Zeitdauer.
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Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Merkmalskombination den Vorteil einer einfacheren Anpassung der Lastaufnahmeeinrichtung an veränderliche Durchmesser von Gründungsstrukturen bzw. von deren Schraubflanschen, da stets dasselbe Lastaufnahmemittel verwendet werden kann, solange die Augen der Anschlagmittel ungeachtet des Durchmessers der Schraubflansche stets denselben Abstand voneinander aufweisen. Der Rest der Anschlagmittel wird hingegen auf den Durchmesser des Schraubflanschs abgestimmt.
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Als Anschlagmittel werden im Rahmen dieser Erfindung Teile bezeichnet, die sich auf dem Schraubflansch der schweren Komponenten oder Anlagenteile festschrauben lassen und jeweils ein Auge für einen Verriegelungsbolzen aufweisen. Vorzugsweise werden zwei Anschlagmittel verwendet, die an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen auf dem Schraubflansch montiert werden. Grundsätzlich können jedoch auch mehr als zwei Anschlagmittel vorgesehen werden, die in kleineren Winkelabständen auf dem Schraubflansch montiert werden und jeweils ein Auge aufweisen. In diesem Fall würde das Lastaufnahmemittel ebenfalls eine entsprechende Anzahl von Verriegelungsbolzen in entsprechenden Winkelabständen aufweisen. Grundsätzlich können die Anschlagmittel separate Bauteile sein, jedoch sind sie zweckmäßig miteinander verbunden.
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Als Augen werden im Rahmen dieser Erfindung Teile bezeichnet, die mit einer Durchtrittsöffnung für einen Verriegelungsbolzen oder einen anderen Bolzen versehen sind, der zum Koppeln zweier Bauteile dient.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Anschlagmittel fest miteinander verbunden sind, so dass sie gemeinsam angehoben und auf dem Schraubflansch abgesetzt bzw. gemeinsam vom Schraubflansch abgenommen werden können, um dadurch die Anzahl der bei der Montage und Demontage nötigen Kranhübe zu verringern. Darüber hinaus gewährleistet eine feste Verbindung zwischen den Anschlagmitteln auch eine definierte Lagebeziehung zwischen den Augen der einzelnen Anschlagmittel, die exakt der Lagebeziehung der Verriegelungsbolzen des Lastaufnahmemittels entspricht und auf diese Weise für ein reibungsloses Einführen derselben in sämtliche Augen sorgt.
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Bevorzugt umfasst jedes Anschlagmittel ein Kastenprofil, das einen von oben her auf den Schraubflansch aufsetzbaren, mit Schraubenöffnungen versehenen ebenen Boden und mindestens zwei gegenüberliegende vom Schraubflansch weg nach oben über den Boden überstehende aufrechte Seitenwände aufweist, mit denen das Auge starr verbunden ist, wobei es zweckmäßig zwischen die Seitenwände eingesetzt und mit diesen verschweißt ist. Durch diese Konstruktion besitzen die Anschlagmittel bei einem verhältnismäßig geringen Eigengewicht eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit, so dass sie sich beim Anheben der Komponenten oder Anlagenteile nicht verformen. Darüber hinaus können die nach oben offenen und nach unten geschlossenen Kastenprofile als Stauraum zur Aufnahme der Befestigungsschrauben dienen, die zum Verschrauben der Anschlagmittel mit dem Schraubflansch erforderlich sind.
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Statt des Kastenprofils können die Anschlagmittel alternativ jedoch auch zwei dicke Bleche umfassen, die mit benachbarten Breitseiten gegeneinander anliegen und miteinander verschweißt sind, In diesem Fall wird das Auge zweckmäßig von den beiden Blechen gebildet, in denen eine Durchtrittsöffnung für den Verriegelungsbolzen ausgespart ist.
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Vorteilhafterweise weisen die Anschlagmittel jeweils eine ebene Anlagefläche für eine ebene Stirnfläche des Schraubflanschs auf und sind an ihrer zur Anlagefläche entgegengesetzten Seite mit dem Auge versehen, so dass dieses für den Verriegelungsbolzen gut zugänglich ist. Die Positionierung der Verriegelungsbolzen vor den Augen der Anschlagmittel kann erleichtert werden, wenn zumindest das Lastaufnahmemittel Positionierhilfen aufweist und/oder wenn das Lastaufnahmemittel und die Anschlagmittel zusammenwirkende Positionierhilfen aufweisen. Im ersteren Fall können die Positionierhilfen des Lastaufnahmemittels zweckmäßig Befestigungsmittel für Führungsleinen umfassen, an denen das an einem Kranhaken hängende Lastaufnahmemittel von Hand an die Anschlagmittel angenähert werden kann, um es ungefähr in eine gewünschte Lage in Bezug zu den Anschlagmitteln zu bringen. Im letzteren Fall umfassen die Positionierhilfen vorzugsweise zusammenwirkende Oberflächen, wie Auflaufschragen oder Führungsflächen, an dem Lastaufnahmemittel und an den Anschlagmitteln, die beim Absetzen des Lastaufnahmemittels auf den Anschlagmitteln für eine exakte Lagebeziehung zwischen diesen Bauteilen sorgen.
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Um für eine gute Lastübertragung von den Anschlagmitteln auf das durch die Verriegelungsbolzen mit den Anschlagmitteln gekoppelte Lastaufnahmemittel zu sorgen, weisen die Augen der Anschlagmittel vorteilhaft Längsmittelachsen auf, die senkrecht zu einer Längsmittelachse des ringförmigen Schraubflanschs ausgerichtet sind. Mit anderen Worten sind die Augen so ausgerichtet, dass der Bewegungsweg jedes Verriegelungsbolzens beim Koppeln des Lastaufnahmemittels in radialer Richtung des Schraubflanschs verläuft und dass die Gewichtskraft der Last, d. h. der anzuhebenden schweren Komponente, senkrecht zu den Längsmittelachsen der Verriegelungsbolzen in die letzteren eingeleitet wird.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Lastaufnahmemittel zwei entlang eines Bewegungswegs jedes Verriegelungsbolzens angeordnete und starr mit dem Lastaufnahmemittel verbundene Augen aufweist, wobei jedes Paar von Augen nach dem Absetzen des Lastaufnahmemittels auf den Anschlagmitteln auf entgegengesetzten Seiten von einem Auge eines Anschlagmittels angeordnet ist und wie dieses vom Verriegelungsbolzen durchsetzt wird. Auf diese Weise werden die zum Ein- und Ausfahren der Verriegelungsbolzen dienenden Stellorgane beim Anheben einer Last von den zwischen den Anschlagmitteln und dem Lastaufnahmemittel wirkenden Kräften entlastet und die Gewichtskraft der Last von den Augen der Anschlagmittel durch den Verriegelungsbolzen direkt in die benachbarten Augen des Lastaufnahmemittels eingeleitet.
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Dort, wo zwei Anschlagmittel vorgesehen sind, weist das Lastaufnahmemittel entsprechend zwei Augenpaare auf, die vorteilhaft starr mit einem Träger des Lastaufnahmemittels verbunden sind, der sich nach dem Koppeln mit den Anschlagmitteln diametral über den Schraubflansch hinweg erstreckt und an seiner dem Schraubflansch zugewanden Unterseite die beiden überstehenden Augenpaare sowie die zugehörigen Verriegelungsbolzen und Stellorgane trägt, während er auf seiner entgegengesetzten Oberseite zweckmäßig mit Anschlagmitteln für einen Kranhaken versehen ist.
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Die Stellorgane zum Verschieben der Verriegelungsbolzen sind vorzugsweise Hydraulikzylinder und zweckmäßig doppelt wirkende Hydraulikzylinder, deren Kolben jeweils starr mit einem der Verriegelungsbolzen verbunden ist und deren Zylinder durch eine ferngesteuerte Hydraulikpumpe mit Hydrauliköl gespeist werden können, um die Kolbenstangen ein- bzw. auszufahren. Alternativ jedoch können auch elektromotorische Stellorgane verwendet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmeeinrichtung mit einem Lastaufnahmemittel und zwei auf einem Schraubflansch eines Anlagenteils befestigten Anschlagmitteln;
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2 eine Seitenansicht der Lastaufnahmeeinrichtung, jedoch nach der Befestigung auf einer Transportunterlage;
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3 eine perspektivische Ansicht der beiden miteinander verbundenen Anschlagmittel;
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4 eine Seitenansicht der Anschlagmittel;
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5 eine Oberseitenansicht der Anschlagmittel;
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6 eine perspektivische Ansicht des Lastaufnahmemittels;
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7 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Lastaufnahmemittels.
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Die in der Zeichnung dargestellte Lastaufnahmeeinrichtung 10 dient zum Anheben von Turmsegmenten sowie von Teilen von Gründungsstrukturen von Windkraftanlagen, die wie das in 1 teilweise dargestellte Turmsegment 12 am oberen Stirnende mit einem ringförmigen Schraubflansch 14 versehen sind. An dem Schraubflansch 14 wird bei der Montage der Windkraftanlagen ein komplementärer Schraubflansch 14 am unteren Stirnende eines darüber angeordneten Turmsegments befestigt, jedoch dient der Schraubflansch 14 zuvor auch zur vorübergehenden Befestigung von zwei Anschlagmitteln 20 der Lastaufnahmeeinrichtung 10.
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Die Lastaufnahmeeinrichtung 10 wird zum Beispiel eingesetzt, wenn das Turmsegment 12 oder ein anderes schweres Anlagenteil einer Offshore-Windkraftanlage beim Transport zur Baustelle an einer Hafenkante auf ein geeignetes Wasserfahrzeug verladen wird oder wenn es an der Baustelle wieder vom Wasserfahrzeug aufgenommen wird, um es auf dem Boden eines Gewässers bzw. auf einem bereits montierten Unterbau oder Turmsegment abzusetzen. Zum Verladen bzw. Umsetzen dient ein Schwerlastkran mit einem Kranhaken 18 (1), mit dem sich ein Lastaufnahmemittel 26 der Lastaufnahmeeinrichtung 10 verbinden lässt.
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Die Lastaufnahmeeinrichtung 10 kann aber auch zum Anheben und Umsetzen von anderen schweren Anlagenteilen und Komponenten eingesetzt werden, die wie das Turmsegment 12 in 1 an mindestens einem Stirnende mit einem Schraubflansch 14 mit einer Mehrzahl von axialen Innengewindebohrungen 16 versehen sind.
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Wie am besten in den 1 und 2 dargestellt, besteht die Lastaufnahmeeinrichtung 10 im Wesentlichen aus den beiden Anschlagmitteln 20, die durch zwei Verbindungsstangen 22 starr miteinander verbunden sind und sich mit Hilfe von Befestigungsschrauben 24 an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen auf dem Schraubflansch 14 befestigen lassen, sowie dem Lastaufnahmemittel 26, das sich mit Hilfe des Schwerlastkrans über die beiden Anschlagmittel 20 bewegen und dann mittels zweier Verriegelungsbolzen 28 des Lastaufnahmemittels 26 lösbar mit den Anschlagmitteln 20 koppeln lässt.
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Wie am besten in den 3 bis 5 dargestellt, besteht jedes der beiden baugleichen Anschlagmittel 20 im Wesentlichen aus einem nach oben offenen Kastenprofil 30, einem nach oben über das Kastenprofil 30 überstehenden Auge 32 zur Aufnahme von einem der Verriegelungsbolzen 28 des Lastaufnahmemittels 26, sowie einem zwischen dem Kastenprofil 30 und dem Auge 32 angeordneten Tragsockel 34, der das Auge 32 starr mit dem Kastenprofil 30 verbindet.
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Das Kastenprofil 30 besteht im Wesentlichen aus einem ebenen rechteckigen Boden 36, der eine Mehrzahl von Schraubenbohrungen 38 für die Befestigungsschrauben 24 aufweist, zwei allgemein trapezförmigen, nach oben über den Boden 36 überstehenden und mit dem Boden 36 verschweißten Längsseitenwänden 40, sowie zwei nach oben über den Boden 36 überstehend mit dem Boden 36 und den Längsseitenwänden 40 verschweißten kleineren rechteckigen Schmalseitenwänden 42. Innerhalb des Kastenprofils 30 sind auf der Oberseite des Bodens 36 Schraubensicherungen 44 vorgesehen, die ein Lösen der Befestigungsschrauben 24 verhindern. Beim Transport der Anschlagmittel 20 dienen die Kastenprofile 30 zur Aufbewahrung der Befestigungsschrauben 24 und der Schraubensicherungen 44.
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Das Auge 32 jedes Anschlagmittels 20 besteht aus einem mit dem Tragsockel 34 verschweißten Zuschnitt aus dickem Stahlblech mit einer Aussparung und einer in die Aussparung eingesetzten Aufnahmebuchse 46 mit einer Durchtrittsöffnung für einen Verriegelungsbolzen 28. Die Aufnahmebuchsen 46 der zwei Augen 32 weisen fluchtende Längsmittelachsen 50 auf, die nach der Befestigung der beiden Anschlagmittel 20 auf dem Schraubflansch 14 in Bezug zur Längsmittelachse 52 des Turmsegments 12 und des Schraubflanschs 14 radial ausgerichtet sind. Über die mit Auflageklötzen 48 versehene ebene Oberseite des Zuschnitts jedes Auges 32 stehen im Abstand voneinander zwei hörnerartige Vorsprünge 56 über, die an den gegenüberliegenden Innenseiten mit nach unten konvergierenden Auflaufschrägen 58 versehen sind. Zwischen den beiden Auflaufschrägen 58 jedes Auges 32 bilden die Oberseiten der Zuschnitte bzw. der Auflageklötze 48 ebene Auflageflächen, auf denen sich das Lastaufnahmemittel 26 in einer definierten Lagebeziehung zu den beiden Augen 20 absetzen lässt, so dass die Längsmittelachsen 50 der Aufnahmebuchsen 46 der beiden Augen 32 jeweils mit der Längsmittelachse 60 von einem der Verriegelungsbolzen 28 fluchten. Wie später erläutert wird, bilden die Auflaufschrägen 58 Positionierhilfen, um das Lastaufnahmemittel 26 in Bezug zu den Anschlagmitteln 20 in die gewünschte Position zu bringen, in der es auf den ebenen Auflageflächen an der Oberseite der Augen 32 aufliegt.
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Der in der Mitte der Längsseitenwände 40 des Kastenprofils 30 zwischen die Längsseitenwände 40 eingeschweißten Tragsockel 34 jedes Auges 32 umfasst ein zum Boden 36 des Kastenprofils 30 paralleles Tragblech 62, auf dem sich das Auge 32 abstützt, sowie zwei parallele aufrechte Versteifungs- und Haltebleche 64, die mit entgegengesetzten Schmalseiten des Auges 32, den beiden Längsseitenwänden 40 und dem Tragblech 62 verschweißt sind.
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Die Verbindungsstangen 22 sind zu den Längsmittelachsen 50 der Aufnahmebuchsen 46 parallel ausgerichtet und sind mit ihren entgegengesetzten Enden an den gegenüberliegenden inneren Längsseitenwänden 40 der Kastenprofile 30 festgeschraubt.
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Wie am besten in den 1 bis 5 dargestellt, besteht das Lastaufnahmemittel 26 im Wesentlichen aus einer langgestreckten Träger 66 mit einem geschlossenen, in der Längsseitenansicht trapezförmigen Kastenprofil, zwei an der Oberseite des Trägers 66 angeschweißten Augen 67, einem Bolzen 69 zum Aufhängen des Lastaufnahmemittels 26 am Kranhaken 18 des Schwerlastkrans, der sich durch die fluchtenden Durchtrittsöffnungen der Augen 67 einführen lässt, zwei beiderseits des Trägers 66 angeordneten und starr mit dem Träger 66 verbundenen Arbeitsplattformen 70 mit Geländer, die vom Schraubflansch 24 aus durch Leitern 72 (2) zugänglich sind und einen Zugang zu den beiden Augen 67 bzw. zu den beiden Enden des Bolzens 69 gewährleisten, den beiden Verriegelungsbolzen 28 an der Unterseite 78 des Trägers 66, sowie zwei Stellorganen 74 (7), mit deren Hilfe jeder Verriegelungsbolzen 28 entlang seiner Längsmittelachse 60 verschiebbar ist, um das Lastaufnahmemittel 26 mit den Anschlagmitteln 20 zu koppeln bzw. von diesen zu entkoppeln. Bei jedem der Stellorgane 74 handelt es sich um einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder, der an der Unterseite 78 des Trägers 66 befestigt ist, wobei seine Kolbenstange mit dem benachbarten Verriegelungsbolzen 28 verbunden ist, wie am besten in 7 dargestellt. Um eine Verschmutzung oder Beschädigung der Stellorgane 74 zu vermeiden, sind diese von rinnenförmigen, an der Unterseite 78 des Trägers 66 befestigten Blechmanschetten 88 umgeben, die sich zusammen über die gesamte Länge des Trägers 66 erstrecken.
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Wie am besten in 7 dargestellt, können die Augen 67 etwas aus der Mitte des Trägers 66 heraus versetzt sein, wenn eine Gründungsstruktur oder eine andere Komponente angehoben werden soll, deren Schwerpunkt nicht unterhalb des Mittelpunkts des Schraubflanschs 24 liegt.
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Wie am besten in 6 und 7 dargestellt, ist entlang des Verschiebe- oder Bewegungswegs von jedem Verriegelungsbolzen 28 ein Paar Augen 76 vorgesehen. Die beiden Augen 76 jedes Paars sind fest mit dem Träger 66 verbunden und stehen über dessen Unterseite 78 über, wobei jeweils eines der Augen 76 von einer Verlängerung einer Stirnwand 80 des Kastenprofils des Trägers 66 gebildet wird und das andere im Abstand davon in paralleler Ausrichtung an der Unterseite 78 des Trägers 66 angeschweißt ist. Der Abstand zwischen den benachbarten Innenseiten der beiden Augen 76 ist geringfügig größer als die Materialstärke der Augen 32 der Anschlagmittel 20, so dass sich jedes Auge 32 von unten her in den Zwischenraum 82 zwischen den beiden Augen 76 des Trägers 66 einführen lässt, indem der am Kranhaken 18 aufgehängte Träger 66 durch Ablassen des Kranseils (nicht dargestellt) des Schwerlastkrans abgesenkt wird, wenn sich die Enden des Trägers 66 etwa oberhalb von den Anschlagmitteln 20 befinden. Die beiden Augen 76 weisen fluchtende Bohrungen 84 (7) für den zugehörigen Verriegelungsbolzen 28 auf.
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Um die Positionierung der Augen 76 des Trägers 66 über den Augen 32 der Anschlagmittel 20 zu erleichtern, sind die beiden Enden des Trägers 66 an der Oberseite mit Anschlagösen 86 für Führungsleinen (nicht dargestellt) versehen, an denen der Träger 66 um das Kranseil verschwenkt werden kann, um ihn in Umfangsrichtung des Schraubflanschs 24 etwa in die gewünschte Lage zu ziehen.
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Um das Einführen der Augen 32 der Anschlagmittel 20 in die Zwischenräume 82 zwischen den beiden Augen 76 jedes Augenpaars des Trägers 66 zu erleichtern, sind die sich gegenüberliegenden Innenseiten der beiden Augen 76 jedes Augenpaars abgeschrägt und konvergieren nach oben zu, wie am besten in 6 und 7 dargestellt. Durch diese konvergierenden Schrägen 85 an den Innenseiten der beiden Augen 76 jedes Augenpaars werden die Augen 32 der beiden Anschlagmittel 20 beim Absenken des Lastaufnahmemittels 26 in radialer Richtung des Schraubflanschs 24 selbsttätig in die gewünschte Position in den Zwischenräumen 82 zwischen den benachbarten Augen 76 des Lastaufnahmemittels 26 gelenkt.
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Bei der Annäherung der Unterseite 78 des Trägers 66 an die Auflageklötze 48 auf der Oberseite der Augen 32 wirken die nach unten konvergierenden gegenüberliegenden Auflaufschrägen 58 an den beiden hörnerartigen Vorsprüngen 56 der Augen 32 mit den Unterkanten der beiden entgegengesetzten Längsseitenwände des Trägers 66 zusammen, um diesen zuletzt in Umfangsrichtung des Schraubflanschs 24 genau in die gewünschte Position zu bringen, in der die Längsmittelachsen 60 der Verriegelungsbolzen 28 mit den Längsmittelachsen 50 der Aufnahmebuchsen 46 der Augen 32 fluchten.
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Anschließend kann das Lastaufnahmemittel 26 lösbar mit den Anschlagmitteln 20 gekoppelt werden, indem die Kolbenstangen der beiden Hydraulikzylinder ferngesteuert ausgefahren und dadurch die beiden Verriegelungsbolzen 28 durch die Augen 32 der Anschlagmittel 20 bewegt werden. Nach dem Koppeln nehmen die Verriegelungsbolzen 28 die in 1 und 7 dargestellte Lage ein, in der sie sich durch die Bohrungen 84 der beiden Augen 76 am benachbarten Ende des Lastaufnahmemittels 26 und durch die Aufnahmebuchse 46 des Auges 32 des benachbarten Anschlagmittels 20 erstrecken, so dass die Gewichtskraft einer vom Schwerlastkran zusammen mit der Lastaufnahmeeinrichtung 10 aufgenommenen Gründungsstruktur oder anderen Komponente durch die Anschlagmittel 20 und deren Augen 32 in die beiden Verriegelungsbolzen 28 und von diesen unmittelbar über die beiden benachbarten Augen 76 in den Träger 66 des Lastaufnahmemittels 26 eingeleitet wird, wodurch eine Belastung der Stellorgane 74 vermieden wird.
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In dieser Lage schlägt ein erweiterter Kopf 90 von jedem der Verriegelungsbolzen 28 gegen die Außenseite des benachbarten Auges 76 des Trägers 66 an, wie in 7 dargestellt, und stellt auf diese Weise sicher, dass der Verriegelungsbolzen 28 nicht zu weit verschoben wird.
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Um das Lastaufnahmemittel 26 von den beiden Anschlagmitteln 20 zu entkoppeln, werden die beiden Verriegelungsbolzen 28 mittels der Stellorgane 74 so weit zurückgezogen, dass ihre freien Enden nicht mehr in den Zwischenraum 82 zwischen den beiden Augen 76 jedes Augenpaars ragen. Das Lastaufnahmemittel 26 kann dann mittels des Schwerlastkrans angehoben werden, um es von der Gründungsstruktur und den daran befestigten Anschlagmitteln 20 abzunehmen.
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Das spätere Abnehmen der Anschlagmittel 20 nach dem Lösen der Befestigungsschrauben 24 kann mit Hilfe eines kleineren Krans erfolgen, so dass der Schwerlastkran nach dem Abnehmen des Lastaufnahmemittels 26 nicht mehr benötigt wird.
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Zum Transport der Lastaufnahmeeinrichtung 10 können die beiden Anschlagmittel 20 mit Hilfe von Befestigungsschrauben 24 auf einer Transportunterlage 92 festgeschraubt und dann das Lastaufnahmemittel 26 mittels der Verriegelungsbolzen 28 mit den Anschlagmitteln 20 gekoppelt werden, um die in 2 dargestellte Transporteinheit 94 zu bilden.
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Die Transporteinheit 94 umfasst mehrere Paare von schrägen Sicherungsstangen 96 auf beiden Seiten des Trägers 66, die das Lastaufnahmemittel 26 fest mit der Transportunterlage 92 verbinden und so für zusätzliche Sicherheit sorgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10309501 A1 [0002]
- DE 102008009755 A1 [0003, 0003]