DE26051C

DE26051C - Selbsttätiges Absperrventil für Wasserleitungen. (I

Info

Publication number: DE26051C
Application number: DENDAT26051D
Authority: DE
Original assignee: J. MÜCKE in Berlin N., Fehrbellinerstr. 28

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSGHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

Drittes Zusatz-Patent zu No. 5403 vom 10. November 1878.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1883 ab. Längste Dauer: g. November 1893.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Veränderung des unter No. 5403 patentirten selbstthätigen Absperrventils für Wasserleitungen, dessen Eigenthümlichkeit in der Anwendung zweier von einander unabhängigen Kolben, eines Actionskolbens und eines Arbeitskolbens, ferner in der Anbringung eines Regulirventilchens besteht, vermittelst' welcher hydraulische Stöfse in wirksamer Weise vermieden werden.

Jene Verbesserungen beziehen sich auf die Construction des Actionskolbens und bezwecken ein besseres Führen und Dichtgehen desselben und einen sicheren Abschlufs der Durchfiufsöffnung beim Herabdrücken des Arbeitskolbens.

Wie aus beiliegender Zeichnung zu ersehen ist, ist der Actionskolben a mit einer selbstthätigen Lederdichtung c versehen und führt sich in einem besonders eingesetzten Führungscylinder C, welcher eine Verlängerung des Ventilgehäuses E ist und welcher durch einen Kranz von Löchern d mit dem den Cylinder C ringförmig umgebenden Abflufsstutzen in Verbindung steht. Hierdurch wird ein schneller Abschlufs der Durchflufsöffhung p mit möglichst geringer Bewegung des Actionskolbens erzielt. Ferner ist der Actionskolben α an seinem unteren Ende mit einer Metallscheibe g versehen, welche den Zweck hat, bei mehrmaligem Herabdrücken des Actionskolbens den Stofs des bewegten Wassers zu brechen und so die selbstthätig dichtende Ledermanschette vor Zerreifsen durch Hineindrücken in die Durchflufsöffnungen d zu schützen.

Das Ventil functionirt nun in folgender Weise:

Sobald durch Aufsitzen durch das Closetsitzbrett der Actionskolben α herabgedrückt wird, werden zunächst die Durchflufsöffnungen d durch die Ledermanschette c verschlossen und darauf der Arbeitskolben b in den eingesetzten Führungscylinder hinabgestofsen, so dafs die Durchgangsöffnung p freigegeben wird. Wird nun der Actionskolben beim Erheben vom Sitzbrett durch eine Feder wieder emporgedrückt, so werden auch die Durchlafsöffnungen d frei und das Leitungswasser nimmt seinen durch die Pfeile angedeuteten Weg durch das Ventil. Zugleich tritt durch die Oeffnung u, welche durch das konische oder mit einer angefeilten Fläche w versehene Ventil ν verschlossen ist, das Wasser in das Innere des Cylinders e und bewegt den Arbeitskolben mit einer Kraft nach oben, welche von dem Druck und dem Querschnitt der Durchgangsöffnung abhängig ist. Vermöge des konisch gestalteten bezw. des mit einer schräg angefeilten Fläche w versehenen Ventilchens ν bewegt sich der Kolben mit stetig abnehmender Geschwindigkeit gegen seinen Ventilsitz ί und bewirkt so in sanftester Weise den Abschlufs der Durchlafsöffnung, so dafs hydraulische Stöfse und die durch sie hervorgerufenen Unannehmlichkeiten nicht vorkommen können.

Fig. 3 zeigt ein in derselben Weise construirtes Ventil, welches namentlich als Absperrventil für Wasserleitungen in Küchen u. s. w.. dienen soll.

Claims

Bei diesem Ventil ist der Actionskolben mit einer Nase η versehen, welche sich gegen das Curvenstück m legt. Hierdurch ist man sowohl im Stande, den Actionskolben in einer Stellung zu fixiren, in welcher der Arbeitskolben stets geöfmet ist und der Durchflufs des Wassers fortwährend stattfindet, als man auch durch einfaches Hineindrücken und Zurückziehen des Kolbens die Menge des hindurchfliefsenden Wassers beliebig begrenzen kann. Natürlich braucht das Stück m nicht gerade mit einer Curve versehen sein, sondern ebenso mit einer Reihe neben einander liegender Absätze, auf welche sich die Nase η legen kann.
Patenτ-Anspruch:

An dem unter P. R. No. 5403 patentirten selbsttätigen Absperrventil:

ϊ. Der mit selbsttätiger Dichtung versehene Actionskolben, welcher an seinem unteren Ende mit einer Platte g versehen ist und die Dichtung in der beschriebenen Weise gegen die Einwirkung des bewegten Wassers schützt.
2. Der zur Führung des Actionskolbens dienende Cylinder C, welcher durch einen Kranz von Schlitzen u. s. w. mit dem denselben ringförmig umgebenden Abflufsstutzen in Verbindung steht, zum Zweck, den Abschlufs der Durchflufsöffnung mit möglichst geringer Bewegung des Actionskolbens zu bewirken und eine Zerstörung der selbstthätigen Dichtung des Actionskolbens zu verhüten;

in Verbindung mit einander.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.