DE2603290A1 - Mittel zum reinigen von metall-, glas- oder kunststoffoberflaechen, insbesondere von schallplatten - Google Patents

Mittel zum reinigen von metall-, glas- oder kunststoffoberflaechen, insbesondere von schallplatten

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Description

  • Mittel zum Reinigen vor Metall-, Glas- oder
  • Kunststoffobterflächen. insbesondere von Schallplatten Metall-, Glas- oder Kunststoffoberflächen wurden bisher allgemein durch wässrige Lösungen von oberflächenaktiven Substanzen gereinigt, wobei diese Oberflächen nach der Auftragung der wässrigen Lösung im allgemeinen einer mechanischen Behandlung, wie z.B. Reiben, unterworfen wurden. Weiterhin werden zum Reinigen der genannten Oberflächen neben Wasser auch andere, technisch übliche Losungsmittel, gegebenenfalls unter Zusatz oberflächenaktiver Substanzen, verwendet.
  • Für die Reinigung von Schallplatten wurden bisher Tücher verwendet, die aus einem speziellen samtähnlichem Stoffmaterial hergestellt wurden. Solche Tücher sind auch mit ant.istatischen Mitteln imprägniert im Handel, wodurch bewirkt werden soll, daS die Schallplatte durch die beim Abspielen entstehende elektrostatische Ladung keine Staubteilchen. aus der Luft anzieht.
  • Solche Tücher werden auch auf einfache handgerechtc Formteile, die im allgemeinen eine abgeniadete Unterseite aufweisen, aufgezogen, wodurch eine leichtere Handhabbarkeit der Ticiler bewirkt w.-rd. Zur Reinigung von Schallpatten Terden weiterhin Kunststoffschwämme, teilweise auch in Verbindung mit Reinigungsflüssigkeiten verwendet. Weiterhin werden zur Reinigung von Schallplatten auch Bürsten oder Pinsel verwendet, die oft auch an einen separaten Ausleger am Plattenspieler befestigt werden, der beim Abspielen selbsttätig die Plattenoberfläche überstreicht. Die Pinsel werden auch direkt am Tonabnehmersystem befestigt, was aber eine deutliche erhöhung des Tonarm-Auflagedruckes notwendig macht. Alle Pinsel können den Schmutz nur von der gerade bespielten Plattenrille auf benachbarte Rillen verteilen, nicht aber die Plattenoberfläche insgesamt reinigen. Um Staub festhalten zu können, werden die meist walzenförmig ausgebildeten Bürsten teilweise auch angefeuchtet.
  • Die genannten Reinigungsmittel besitzen einige gravierende Nachteile: Durch die Reibung bei der Anwendung wird die Neigung der Schallplatte zur elektrostatischen Aufladung gefördert, und durch diese Aufladung wird weiterer Schmutz angezogen. Der Schmutz wird über die empfindlichen Plattenrillen gerieben, was Kratzer zur Folge hat. Tief in den Rillen sitzender Schmutz wird nicht erreicht. Fett oder fettähnliche Substanzen können nicht gelöst werden.
  • Um die erwähnten Nachteile auszuschalten, wurden bereits nasse Schallplattenreinigungsverfahren verwendet. So gibt es beispielsweise flüssige Reinigungsmittel, die mit einer geeigneten Vorrichtung, im allgemeinen mit büchern auf die Schallplatte aufgetragen werden. Solche flüssigen Reinigungsmittel sind auch in Form von Spray-Präparaten im Handel. Weiterhin werden Samtrollen zur Schallplattenreinigung verwendet, die einen Schaumstoffkern enthalten, der mit Flüssigkeit gefüllt wird. Diesen Reinigungsmitteln ist gemeinsam, daß sie beim Abtrocknen keine Rückstände hinterlassen dürfen, also von sehr hoher Reinheit sein müssen.
  • Bei der Behandlung der Plattenoberfläche mit Reinigungsflüssigkeiten vermeidet man zwar die Gefahr der statischen Aufladung, nachteilig ist aber auch hierbei die mechanische Beanspruchung der Plattenoberfläche durch den über sie bewegten Schmutz.
  • Die Unzulänglichkeiten der bisher verwendeten Plattenreinigungsmittel haben zur Folge, daß auch bei sachgemäßer Anwendung die Platten früher oder später nicht mehr ohne akustische Beeinträchtigungen gespielt werden können. Für diesen Fall wird allgemein das sogenannte"Naßverfahren" empfohlen.
  • Die bei dem Naßverfahren verwendeten Naßfahrflüssigkeiten sind jedoch keine Reinigungsmittel im eigentlichen Sinn, da der Schmutz nur für die Dauer Fes Abspielvorganges gelöst und in Schwebe gehalten wird. Nach dem Abtrocknen der Flüssigkeit trocknet der Schmutz wieder fest in die Rilie ein und lagert sich vorzugsweise an den tiefsten Stellen ab. Das führt dazu, daß einmal naßgespielte Platten in allgemeinen späterhin nur noch nach dem Nassverfahren akustisch einwandfrei wiedergegeben werden können.
  • Es wurde nun ein Mittel zum Reinigen von Metall-, Glas- oder Kunststoffoberflächen und insbesondere Schallplatten gefunden, das aus einer Lösung einer filmbildenden polymeren Substanz, wie z.B. einer filmbildenden Polyvinylverbin-ung, sowie gegebenenfalls einem Weichmacher und/oder oberflächenaktiven Substanzen besteht.
  • Als filmbildende, wasserlösliche Polyvinylverbindungen eignen sich beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyvinylacylate, wie z.B. Poiyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyvinylpyrrolidon, bzw. deren Gemische. Bevorzugt geeignet ist Polyvinylalkohol.
  • Unter Polyvinylalkohol werden hier Produkte verstanden, die durch völlige oder teilweise Hydrolyse von Polyvinylacylaten, bevorzugt Polyvinylacetat, erhalten werden. Der Hydrolysegrad beträgt etwa 50 - 100 %, bevorzugt 70 - 100 und besonders bevorzugt 80 - 100 %.
  • Als Lösungsmittel werden Wasser, organische Lösungsmittel, wie beispielsweise mehrwertige Alkohole, wie Glyzerin und Butandiol-(1,4), ferner Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, verwendet.
  • Niedrige Alkohole können, ohne fällend zu wirken, den Lösungen acetylgruppenreicher in gewissen Grenzen zugesetzt Polyvinylalkohole werden.
  • Das Verhältnis von filmbildender Substanz zu ~Gegungsmittel beträgt etwa 1:f bis 1:20 Gewichtsteile, bevorzugt etwa 1:4 bis 1:10 Gew.-Teile und besonders bevorzugt etwa 1:5 bis 1:7 Gewichtsteile.
  • bevorzugt Das Reinigungsmittel kann/die - für Polyvinylverbindungen üblichen heichmachersubstanzen enthalten, wie beispielsweise Glykole, Glykoläther oder Glykolester. Ferner sind geeignet Äthylenglykol, Butylenglykol (Butandiol), Neopentylglykol, Di- und Triäthylenglykol, Polyäthylenglykole (PEG) bis zu einem Molekulargewicht von ca. 400, sowie Trimethylolpropan. Insbesondere eignen sich Propylenglykol oder Glycerin.
  • Der Gehalt an Weichmacher kann bis zu etwa 50 Gew.-g, bevorzugt etwa 0,5 bis 45 Gew.-J und besonders bevorzugt 5 bis 20 Gew.-X; betragen.
  • Das Reinigungsmittel kann gegebenenfalls weiterhin die in der Technik üblichen oberflächenaktiven Substanzen, wie beispielsweise Sulfonate, enthalten.
  • Es ist zweckmässig, das Reinigungsmittel durch Zusatz von Fungiziden, wie beispielsweise Formalin, chlorierte oder nitrierte Phenole, Benzoesäure, Thymol u.ä., zu konservieren.
  • Das Re.nigungsmittel wird auf die zu reinigenden Oberflächen in einer Menge aufgetragen, die es ermcglicht, nach der Trocknung einen abziehfähigen Film zu erhalten. Solche Filme haben im allgemeinen mindestens eine Dicke von 0,01 bis 1,0 mm. Bevorzugt sollte die Filmdicke etwa 0,05 mm bis 0,5 mm betragen. Wenn der Film erstarrt ist, was je nach Filmdicke nach etwa 10 Minuten bis 50 Stunden der Fall ist, wird der Film vorsichtig von der zu reinigenden Oberfläche abgezogen, wobei die an der Oberfläche haftenden Schmutzpartikeln mit dem Film mitgerissen werden.
  • Das Aufbringen des filmbildenden Polymeren kann durch jede geeignete Aufbringungsoperation erfolgen, z.B. durch Auftropfen und Verteilen mit geeigneten Vorrichtungen oder mit den Fingern, Pinseln oder Auftragen mit Schwämmen oder Tüchern.
  • Das Reinigungsmittel eignet sich zur Reinigung von Metall-, Glas- oder Kunststoffoberflächen, insbesondere für die Reinigung von Schallplatten, Gläsern, insbesondere optischen Gläsern, Haushaltsgegenständen, Bildern ,elektrischen Schaltungen und Magnetspeicherplatten.
  • Beispiel 1 Wässrige Lösungen von Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von ca. 88 % und einer Viskosität von ca. 18 cP (nach DIN 53015 bei 20 0C in 4 %iger wässriger Lösung) mit den nachstehenden Mischungsverhältnissen wurden dadurch hergestellt, dass die angegebene Menge Polyvinylalkohol in der angegebenen Menge kalten Wassers von Hand eingerihrt wurden und auf eine Temperatur von ca. 800C erwärmt wurde, wobei der Polyvinylalkohol nach ca. einer halben Stunde ganz gelöst war. Beim Abkühlen wurde zur Vermeidung von Hautbildung öfter umgerührt.
  • Die Mischungsverhältnisse betrugen: Lösung A 1 : 5 Gewichtateile Polyvirylalkohol zu Wasser; Lösung B 1 : 7 " II " " und Lösung C 1 : 10 " fl fl Beispiel 2 Ein Teil der Lösungen A, B und C wurden jeweils mit 15 bzw.
  • 25 Gewichtsprozent Glycerin, bezogen auf eingesetzten Polyvinylalkohol, durch Einrühren von Hand vermischt.
  • Beispiel 3 Auf stark verschmutzte Langspielplatten, die nur noch unter Verwendung von Naßabspielmitteln akustisch einwandfrei abgespielt werden konnten, wurde ein ca. 0,1 mm starker Film der folgenden Mittel aufgetragen: Lösung A, B und C sowie die Lösung A + 15 Gewichtsprozent Glycerin, Lösung A + 25 Gewichtsprozent Glycerin, Lösung B + 15 Gewichtsprozent Glycerin, Lösung B + 25 Gewichtsprozent Glycerin, Lösung C + 15 Gewichtsprozent Glycerin und Lösung C + 25 Gewichtsprozent Glycerin.
  • Nach einer Trockenzeit von ca. einer halben Stunde wurden die Filme vom Rande der Schallplatten her vorsichtig abgezogen.
  • Die Schallplatton erwiesen sich danach als frei von Verunreinigungen und konnten auch im Trockenabspielverfahren akustisch einwandfrei abgespielt werden.
  • Beispiel 4 Auf die Optiken von zwei fotographischen Kameras, die durch Fingerabdrücke stark verschmutzt waren, wurde jeweils ein ca.
  • 0,1 mm dicker Film der Lösung A bzw. der Lösung A .- 10 % Glycerin aufgetragen. In beider Fällen wurden die Fingerabdrücke von den Optiken nach dem Abziehen der erstarrten Filme vollständig entfernt und die Optiken waren danach klar und sauber.
  • Beispiel 5 Ein metallisches Kameragehäuse, das durch Schmutz und Fingerabdrücke stark verschmutzt war, wurde mit sämtlichen Lösungen nach Beispiel 2 behandelt. Nach dem Abziehen der erstarrten Filme wurden in allen Fällen der Schmutz und die Fingerabdrücke vollständig entfernt.
  • Beispiel 6 Eine Schreibtischplatte, deren Oberfläche mit Kunstharzlack lackiert war, war durch Staub, Schmutz und Fett und Asphaltlackspritzer stark verschmutzt. Die Platte wurde mit sämtlichen Lösungen nach Beispiel 1 behandelt. Nach dem Abziehen der erstarrten Filme waren an den behandelten Stellen sämtliche Verschmutzungen vollständig entfernt worden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1J Mittel zum Reinigen von Metall-, Glas- oder Kunststoffoberflächen, insbesondere von Schallplatten, bestehend aus einer Lösung einer filmbildenden polymeren Substanz.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als filmbildende polymere Substanz eine wasserlösliche Polyvinylverbindung verwendet wird.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyvinylverbindung Polyvinylalkohol verwendet wird.
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