DE389288C

DE389288C - Verfahren zur Herstellung einer Masse fuer Phonogrammtraeger

Info

Publication number: DE389288C
Application number: DES55203D
Authority: DE
Original assignee: SERGIUS SEILIGER
Current assignee: SERGIUS SEILIGER
Priority date: 1921-01-04
Filing date: 1921-01-04
Publication date: 1924-01-29

Description

Verfahren zur Herstellung einer Masse für Phonogrammträger. Für Phonograminträger und ähnliche durch Prägung oder Einritzung herzustellende, Gegenstände sind Massen bekannt, die im wesentlichen aÜs Gelatine oder auch aus Zelluloid bestehen. In diesen beiden Fällen sind jedoch die so hergestellten Platten nicht für Schallkurvenaufnahnie zu verwenden, da sie hierfür zu hart sind, und bei der Verwendung als Wiedergabeplatten ergibt sich gleiffifalls eine Unvollkommenheit, in-dem die mittels Matrize eingeprägten Schallkurven durch Feuchtigkeit und ähnliche Einflüsse verschwimmen. Man hat auch bereits zu Zelluloidniassen Zusätze von Harzseife hinzugefügt und den im Zelluloid an sich vorhandenen Kampfergehalt besonders hoch bemessen, aber auch damit wurden die genannten N##achteile nicht beseitigt.
Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß als Aufnahmeschicht und auch als Wiedergabeschicht eine Masse Verwendung findet, die durch Lösen einer Harzmasse in Spiritus oder ähnlichen Lösungsmitteln und Zumischen von Kampfer oder dessen Ersatzstoffen hergestellt wird. Hierdurch wird eine Masse erhalten, die durchaus unempfindlich gegen Luftfeuchtigkeit und ähnliche Einflüsse ist, die ferner keinerlei den Schallstift oder das Schneidemesser stark angreifende Bestandteile aufweist, und die endlich in ihrer Härte so g gleichmäßig und genau ZD durch Wahl des Harzes abgestimmt werden kann, daß sie nicht zu hart für Aufnahme und nicht zu weich für Wiedergabe ist; es kann also sogar ein und dieselbe Platte für Aufnahme und Wiedergabe dienen. Als besonders vorteilhaft erweist sich zur Herstellung der Harzmasse die Verwendung von Schellack für die Phonogrammträger zur Wiedergabe der Laute und von Kolophonium für die Phonogrammträger zur Aufnahme der Laute. Im ersten Fall entsteht eine harte Platte, und im zweiten Falle eine weiche Platte, und eine Mischung beider Materialien ergibt mittelharte Platten, -die zur Aufnahme und Wiedergabe unmittelbar Verwendung finden können.
Die neue Harzmasse ist derartig geschmeidig und zäh, daß sie nicht nur in Plattenform Verwendung finden kann, sondern auch filmartig auf bandförmigen Unterlagen anderer Stoffe verwendbar ist. Eine wertvolle Einzelheit der Erfindung besteht hierfür noch darin, #daß der Masse aus Harz oder Kampfer noch eine geringe Menge von Rizinusöl oder verwandtem Öl beigernischt wird; dadurch wird die Geschmeidigkeit wirksam erhöht.
Die Ausübung des Herstellungsverfahrens geschieht beispielsweise -wie folgt. Schellack, Kolophonium und Dammarlack werden in Spiritus (oder gegebenenfalls auch Benzol) in solchem Verhältnis gelöst, daß die Masse der gewünschten Zähigkeit entsteht, und dannwird Kampfer oder einer seiner Ersatzstoffe zugemischt in solcher Menge, daß er je nach der gewünschten Plastizität oder Elastizität io bis 5o Prozent der gesamten Masse ausmacht. Die Masse wird dann mit etwas Rizinusöl versetzt, um besonders biegsam zu bleiben, und auf einen Zelluloidfilm aufgetragen. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels, einern.- inehrtägigen Trocknen bei 15 bis 2o' C kann der Film zusaminengerollt und für Schallaufnahinen verwendet werden; der Film kann, dann auch zur Schallwicdergabe dienen, oder er kann zur elektrolytischen Ab- nahme von Matrizen verwendet werden, nach denen dann Wiedergabefilms aus derselben Masse oder anderen geeigneten Stoff en herge g stellt "verden.

Claims

PATENT-ANspp.üciiE: i.
Verfahren zur Herstellung einer Masse für Phonogrammträger, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Spiritus oder ähnlichen Lösungsmitteln gelöste Harzmasse mit Kampfer oder seinen Ersatzstoffen vermischt wird. :2.
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Harzmasse Schellack für die Phonogrammträger zur Wiedergabe der Laute und Kolophonium für die Phonogrammträger zur Aufnahme der Laute verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruchi und 2, dadurch gckennzeichnet, daß der Masse zur Erhöhung der Geschm-eidigkeit eine geringe Menge von Rizinusöl oder verwandtein öl beigemischt wird.