DE2602526C3 - Vorrichtung zum Abtragen von Gummi von einem Luftreifen vor dessen Runderneuerung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen von Gummi von einem Luftreifen vor dessen Runderneuerung, mit einem Antrieb zum Drehen des Luftreifens um seine Achse und einem mit seiner Achse zum Umfang des Luftreifens tangential gerichteten, umkehrbar in beiden Drehrichtungen antreibbaren Schneidrad, das mittels eines Antriebes quer entlang der Oberfläche des Reifens bewegbar ist

Abgefahrene Fahrzeugreifen werden oft runderneuert zu diesem Zwecke wird der alte, verbrauchte Gummi von der Außenseite des Reifens entfernt und durch aufvulkanisierten neuen Gummi wird ein neues Reifenprofil aufgebracht Dabei kommt es allerdings darauf an, daß der Unterbau des Reifens, also insbesondere das Cordgewebe nicht beschädigt ist oder gar beim Runderneuern beschädigt wird.

Im allgemeinen wird bisher der äußere Gummi auf abrasive Weise von dem Reifen entfernt. Man bedient sich dazu also einer groben Raspel oder eines Werkzeuges mit grobem abrasivem Material. Auch hat man bereits versucht, den Gummi auf schneidende Weise, also mit einem scharfen Messer, zu entfernen.

Bei der abrasiven Methode zeigen sich folgende Nachteile: Der Gummi wird in relativ kleine Teilchen zerlegt, hierbei entsteht eine relativ große Hitze. Staub, Dunst und Gase werden frei. Der Staub muß ^iC· aufgefangen und entfernt werden. In dem betreffenden Raum besteht bei der staubigen, dunstigen Atmosphäre eine gesundheitliche Gefahr sowie auch Feuergefahr, wogegen Vorsorge zu treffen ist.

Bei Verwendung eines Schneidmessi"?s braucht man relativ große Schnittkräfte; es macht Schwierigkeiten, den zähen Gummi abzuschneiden. Insbesondere besteht bei der schneidenden Arbeitsweise die Gefahr, daß der Unterbau des Reifens beschädigt, also insbesondere angeschnitten wird.

Bei den bekannten Vorrichtungen beginnt der Schneid- bzw. Abtragvorgang an der einen Seitenfläche des Reifens und verläuft sodann quer über das Reifenprofil über die Längsmittelebene des Reifens zu der anderen seitlichen Fläche des Reifens. In den suitlichen Bereichen ist der Gummi im Vergleich zur Lauffläche relativ dünn. Besonders beim Eintreten des Schneid- bzw. Abtragwerkzeuges in den Gummi an der einen Reifenseite, aber auch beim Austreten an der anderen Reifenseite besteht daher die Gefahr, daß der Reifen so weit verformt wird, daß das Werkzeug zu tief in den Gummi einschneidet und dabei die Einlagen des Reifens beschädigt.

Bei der eingangs genannten, aus der DE-AS 12 39 845 bekannten Vorrichtung, bei der eine Schleifscheibe bzw. scheibenförmige Raspel zum Abtragen des Gummis vorgesehen isi, ist wie erwähnt die Drehrichtung der Scheibe umkehrbar; von dem einen Seitenrand bis zum anderen Seitenrand dreht die Scheibe in der einen und von dem anderen Seitenrand bis zu ersterem Seitenrand in der anderen DrehrichUing und /war immer so, daß die Abtragselemcnte der Scheibe jeweils immer von innen nach außen arbeilen, so daß die im Inneren der Karkasse angebrachten tragenden Mantel beim Abras-

pein immer auf Zug belastet sind, während zuvor die tragenden Mäntel nur auf einer Hälfte der Karkasse zugbelastet sind.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche ohne Staub- und Dunstentwicklung, also relativ grobe Späne schneidend, mit großer Schneidleistung arbeitet, ohne daß dabei die Gefahr einer Beschädigung der Reifenkarkasse gegeben ist

Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß das Schneidrad an seinem Umfang in zwei arial voneinander entfernten Ebenen je eine Reihe von Schneidelementen aufweist, wobei durch axiales Verstellen des Schneidrades gegenüber der zu dessen Achse senkrechten Axialebene des Luftreifens mittels einer zugeordneten Stellvorrichtung jeweils bei der einen Drehrichtung des Schneidrades die eine Reihe und bei der anderen Drehrichtung die andere Reihe der Schneidelemente mit dem Gummi des Luftreifens zum Eingriff bringbar und das Schneidrad mittels einer Steuerscheibe und eines dieser zugeordneten Stößels jeweils vom Scheitel des Luftreifens zu dessen iinem bzw. anderen seitlichen Bereich führbar ist.

Gemäß der Erfindung läuft das Schneidrad also nicht von einer Seite quer über das Reifenprofil zur anderen Seite, sondern jeweils vom Scheitel des Reifens zu der einen Seite oder zu der anderen Seite, wobei die Drehrichtung des Schneidrades jeweils umgekehrt wird. Es ist damit die Gefahr ausgeschaltet, daß das Schneidrad von der Seite her mit zu großer Vorschubkraft gegen den Reifen geführt wird und dabei den an den seitlichen Zonen relativ dünnen Reifen zu stark verformt und dabei in das Cordgewebe einschneidet. Da gemäß der Erfindung diese Gefahr vermieden ist, können relativ grobe Späne mit einem entsprechenden Werkzeug mit relativ großer Schnittkraft abgeschnitten werden.

Dabei kommt es sehr darauf an, daß indexierbare und auswechselbare Schneidelemente an dem Schneidrad vorgesehen sinH, denn nur durch solche scharfen Schneidelemente kann gegenüber dem Gummi die erwünschte Schnittwirkung erzielt werden. Vorteilhaft weist das Schneidrad zwei Reihen von Schlitzen auf, wobei die Schlitze der einen Reihe gegenüber den zugehörigen Radien jeweils in der einen Winkelrichtung und die Schli'.ze der anderen Reihe jeweils in der anderen Winkelrichtung geneigt sind, wobei in jedem der Schlitze je ein Schneidelement befestigt ist.

Weitere vorteilhafte Merkmale, insbesondere bezügiich der Schneidelement sin^ in den Unteransprüchen definiert.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung beschrieben.

Fig. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel schematisch in einer perspektivischen Ansicht;

Fig. 2 zeigt schematisch in Draufsicht die Bewegungen beim Schneidvorgang;

Fig.3 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Verstellen des Schneidrades, so daß entweder die eine, obere Reihe von Schneidelementen oder die andere, untere Reihe zum Eingriff kommt;

Fig.4 zeigt ein vereinfachtes Schaltbild zur Steuerung der beiden Antriebsmotoren (M X) für den Reifen und (M 2) für das Schneidrad sowie zur Höheneinstellung des Schneidrades (siehe F i g. J);

F i g. 5 ist eine Ansicht des .^c-chneidrades;

F i g. 6 ist eine Stirnansicht des Schneidrades;

ίο

Fig,7 zeigt in größerer Darstellung die Anordnung und Ausbildung der Schneidelemente in den Schlitzen des Schneidrades;

F i g. 8 zeigt die Winkelbeziehungen;

Fig.9 zeigt noch einmal die Zuordnung bzw. Zustellung des Schneidrades zu dem Reifen in zwei unterschiedlichen Höhenlagen sowie die jeweils zugehörigen Drehrichtungen (vgl. F i g. 2).

Gemäß Fig. 1 weist ein Maschinengestell 14 Tragglieder für alle wesentlichen Teile der Maschine auf.

Auf dem Maschinengestell 14 ist ein Antriebsmotor M1 für einen Luftreifen 16 befestigt Der Motor M1 ist mittels entsprechender Steuerglieder in seiner Drehrichtung umkehrbar. Eine Antriebswelle 10 des Motors M1 ist fest auf dem Maschinengestell 14 gelagert (Lagerung nicht gezeigt) und trägt den Luftreifen 16, der an einer entsprechenden Radvorrichtung angebracht und aufgepumpt ist. Der Luftreifen 16 kann in beiden Richtungen gedreht werden. Radial ausw?.ns gegenüber dem Luftreifen 16. und zwar entweder etwas oberhalb oder etwas unterhalb einer horizontalen Ebene ist ein drehbares Schneidrad 28 vorgesehen, welches den Gummi in Spanform von dem Luftreifen 16 abträgt.

Das Schneidrad 28 und der Luftreifen 16 stehen also rechtwinklig zueinander, der Luftreifen 16 ist in einer vertikalen Ebene und das Schneidrad 28 in einer horizontalen Ebene angeordnet und die horizontale Ebene des Schneidrades 28 liegt — wie gesagt — etwas oberhalb oder etwas unterhalb der horizontalen Mittellinie des Luftreifens 16 (dies wird nachstehend noch näher ausgeführt).

Wie F i g. 3 zeigt, wird das Schneidrad 28 mittels einer Antriebswelle 42 von einem Motor M 2 angetrieben. Oben wird die Welle 42 von einem Führungsarm 38 geführt. Der Motor M 2 ist ebenfalls reversibel, wenn der Antriebsmotor MX für den Luftreifen 16 seine Drehrichtung umkehrt, so kehrt auch der Motor M 2 für das Schneidrad 28 seine Drehrichtung um.

Der Motor M2 ist auf einer Tragplatte 34 gelagert. Die Tragplatte 34 ist längs gebogener Führungsschienen 32 verschiebbar, so daß also der Motor M 2 einschließlich des Schneidrades 28 in horizontaler Ebene verschieblich sind, um eben die gewünschte Bewegung des Schneidrades 28 jeweils von der Krone des Luftreifens 16 zu den Seitenflächen zu erreichen. Die Führungsschienen 32 wirken dabei mit einer Steuerscheibe 18 im zentralen Bereich zusammen, unter Vermittlung eines Stößels 20. Die Steuerscheibe 18 ist auswechselbar, so daß für verschiedene Reifenprofile bzw. Reifenarten unterschiedliche Steuerscheiben 18 eingesetzt werden.

Das Schneidrad 28 ist mit der Antriebswelle 42 drehfest, aber axial verschiebbar verbunden, so daß das Schneidrad 28 in die gewünschten beiden unterschiede chen Höhenlagen einstellbar ist Der Führungsarm 38 sitzt an einer Kolbenstange 40 in einem Zylinder 24 (Fig. 3).

Der Antriebsmotor MX, der Motor M2 sowie der Zylinder 24 sind voneinander abhängige und zusammenarbeitende Elemente, wie näher in F i g. 4 erläutert wird.

Ein Arbeitszyklus verläuft wie folgt:

Der Antriebsmotor M X wird eingeschaltet und treibt die Antriebswelle 10 und damit den Luftreifen 16 entgegen dem Uhrzeigersinn in. Gleichzeitig werden der Molor M2 und der Zylinder 24 eingeschaltet. Der Motor M2 treibt das Schneidrad 28 entgegen dem Uhrzeiger, von oben gesehen, und der Zylinder 24

positioniert das Schneidrad 28 vertikal gegenüber der radialen Mittellinie des Luftreifens 16. Die Tragplatte 34 wird dann radial nach innen auf die Mitte des Luftreifens 16 zugestellt, bis der Stößel 20 an der Steuerscheibe 18 zur Anlage gelangt. Nun beginnt die Schneidarbeit. Das Schneidrad 28 rotiert mit etwa 3600 Umdrehungen/Minute, der Reifen rotiert mit ungefähr 120 Umdrehungen/ Minute, die Spandicke bei jedem Schnitt ist ca. 0,75 bis 1 mm. Auf eine Umdrehung des Luftreifens 16 kommen also 30 Umdrehungen des Schneidrades 28 und wenn das Schneidrad 28 mit 8 Schncidelcmcntcn besetzt ist (F" ig. 5) so erfolgen bei jeder Umdrehung des Luftreifens 8 χ 30 = 240 Schnitte.

Die Tragplatte 34 bewegt sich hierbei um eine vertikale Achse, die von der Steuerscheibe 18 (sowie den Führungsschienen 32) bestimmt ist. Hierbei bewegt sich die F'ingriffsstelle zwischen dem Schneidrad 28 und dem Luftreifen 16 auf der vorgesehenen, dem Reifenprofil bzw. der Reifenform entsprechenden Bahn von innen, von der Längsmittelebene nach außen zu den seitlichen Bereichen. Bei Beendigung dieser Schneidbeweg'.ing. wenn das Schneidrad 28 also an der einen Seitenfläche angekommen ist, wird durch Betätigung eines entsprechenden Steuergliedes das Schneidrad 28 rarial nach außen außer Eingriff bewegt und sodann wieder auf die Längsmittelebene zurückgeführt. Gleichzeitig werden die Drehrichtungen der Motoren M 1 und M 2 umgekehrt und der Zylinder 24 wird betätigt, so daß das Schneidrad 28 in seine andere Höhenlage gegenüber dem Luftreifen 16 gelangt. Nun wird wieder das Schneidrad 28 radial nach innen gefahren, so daß der Stößel 20 zur Anlage an der Steuerscheibe 18 gelangt. Nun folgt die Tragplatte 34 der Steuerscheibe 18 und den Führungsschienen 32 in der entgegengesetzten Richtung, so daß die andere Hälfte des Luftreifens 16 beschnitten wird.

Gemäß Fig. 2 greift das Schneidrad 28 jeweils bei Beginn eines Schneidvorganges an bzw. nahe an der Längsmittellinie 50 des Luftreifens 16 an. Pfeile 52 und 54 zeigen die Bahnen, welche die Achse des Schneidrades 28 bei der Schnittbewegung nimmt, jeweils von der Längsmittellinie 50 zu den Seitenbereichen des Luftreifens 16. Pfeile 52a, 54a zeigen die jeweils zugehörige Drehrichtung des Schneidrades 28 an.

Die Drehrichtung des Schneidrades 28 ist wichtig, damit der Gummi nicht hinterschnitten bzw. nicht falsch geschnitten wird. Die Rotation des Luftreifens 16 ist ebenfalls reversibel, und die Rotation des Luftreifens hängt ab von der vertikalen Stellung des Schneidrades 28 gegenüber der horizontalen Mittellinie des Luftreifens 16. Die Richtung der Rotation des Luftreifens 16 ist wichtig in bezug auf die vertikale Position des Schneidrades 28, um ein Spiel der jeweils nicht in Eingriff befindlichen Schneidelemente zu geben. Näheres hierzu wird in F i g. 9 ausgeführt.

F i g. 3 zeigt eine Anordnung für die gewünschte axiale Einstellung des Schneidrades 28 beim Angriff am Luftreifen 16. Der Motor M2 ist mit der Antriebswelle 42 mittels einer Schiebemuffe 78 verbunden, welche die Antriebswelle 42 drehfest einschließt, aber eine Längsbewegung erlaubt. Der obere Teil der Antriebswelle 42 hat einen horizontalen Schlitz zum Eingriff mit dem Führungsarm 38. Der Führungsarm 38 ist mit der Kolbenstange 40 verbunden, und wenn sich diese vertikal bewegt, bewegt sich somit auch das Schneidrad 28 vertikal.

Die vertikale Stellung der Kolbenstange 40 ist durch die Strömungsrichtung im Zylinder 24 bestimmt.

Durch Anschlüsse 70, 72 kann ein Medium in den Zylinder 24 eingegeben werden. Hierzu dient eine Pumpe 62 mit einem Elektromagnetventil 80, womit entweder die Hydraulikflüssigkeit über den Anschluß 70 eingegeben wird und über den Anschluß 72 abfließt oder umgekehrt in den Anschluß 72 eingegeben wird und in den Anschluß 70 abfließt in einen Tank 64.

Das den Zvlinder 24 steuernde Elektromagnetventil 80 weist zwei Spulen 51 und 52 auf, deren Schaltzustand jeweils vom dem Zustand bzw. der Drehrichtung der Motoren Mi und MI abhängt. Dies wird anhand von F-' i g. 4 näher beschrieben.

An eine Zuleitung /.I bzw. eine Ableitung 1.2, die Hauptleitungen des elektrischen Stromes sind, ist die Vorrichtung angeschlossen. Über einen Hauptschalter 82 gelangt der Strom zu einer Leitung /, la. Der Antriebsmotor M\ und der Motor M2 werden durch Relais R gesteuert. In die Zuleitung vom Relais R ist ein SuMäiitri 84 ciilgcSCi'iuiiCi. Woi'iii liciS RcldiS R ciMspiiciii, so schließt die bewegliche Kontaktbrücke RA, so daß über diese Kontaktbrücke RA und die zugehörigen ortsfesten Kontakte raein Haltestromkreis geschlossen wird, so daß eine Erregerwicklung 86 erregt bleibt, unabhängig von der Stellung des Schalters 84.

Über die zweite bewegliche Kontaktbrücke RB des Relais R werden die Kontakte rb geschlossen, womit also über einen beweglichen Kontakt 90, und einen Kontakt )0a die Spule 5 1 erregt wird und außerdem die beiden Motoren Ml, Λ-/2 in einer vorangestellten Drehrichtung eingeschaltet werden. Die Spule S1 (Fig. 3) steuert das Elektromagnetventil 80 und damit den Zylinder 24 in die zugehörige Richtung, so daß entweder nur die obere oder die untere Reihe von Schneidelementcn 76 bzw. 74 zum Angriff an dem Luftreifen 16 gelangen.

Wenn der bewegliche Kontakt 90 umgestellt wird zur Berührung mit dem anderen festen Kontakt 906. so wird die andere Spule 52 des Elektromagnetventils 80 erregt, der Zylinder 24 also umgestellt, und so jeweils die andere Reihe von Schneidelementen 74 bzw. 76 zum Eingriff gebracht. Gleichzeitig und in Abhängigkeit davon werden die Motoren MX und M2 umgepolt, so daß sie nun in der entgegengesetzten Richtung wie vorher rotieren. Damit ist auf relativ einfache Weise das erforderliche Zusammenarbeiten der Motoren M 1 und M 2 und des Zylinders 24 bewerkstelligt.

Fig. 5 zeigt in Draufsicht das Schneidrad 28. Das Schneidrad 28 hat eine Vielzahl von Schlitzen 77, 79, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind, wobei die eine Reihe von Schlitzen 77 in die eine Richtung und die andere Reihe von Schlitzen 79 in die andere Ricluang gegenüber den jeweils zugehörigen Radien geneigt sind.

In die Schlitze 77, 79 sind die Schneidelemente 76, 74 mittels zugehöriger Keilstücke 91,92 und Spannschrauben 94 eingesetzt. Auf Grund dieser entgegengesetzt gleichen Neigung der Schlitze 77, 79 und damit der Schneidelemente 74, 76 kann das Schneidrad 28 in beiden Drehrichtungen schneiden, wobei in der einen Drehrichtung die eine Reihe von Schneidelementen 74 zum Eingriff kommt und in der anderen Drehrichtung die andere Reihe von Schneidelementen 76.

Dabei sind die beiden Reihen von Schneidelementen 74, 76 axial bzw. in ihrer Höhenlage gegeneinander versetzt. Wie Fig.6 zeigt, sitzt die eine Reihe von Schneidelementen 74 an der einen Seite und die andere Reihe von Schneidelementen 76 an der gegenüberliegenden Seite des Schneidrades 28. Wie schon anhand von F i g. 3 erläutert ist und noch klarer hervorgeht.

wird durch this l.insiellen des Sehncidradcs 28 in verschiedene Höhenlagen entweder die liniere Reihe von Schncidekmenlen 74 oder die obere Reihe von .Schneidelementen 76 /um L'ingriff gebracht. Ist das Schneidrad 28 etwas nach oben verschoben (obere Stellung der Kolbenslange 40), so kommt beim radialen Zin'.ellcn die untere Reihe von Schneidelemenlen 74 /um Eingriff mit dem Luftreifen 16, wahrend die obere Reihe von Schneidelemenlen 76 aus dein Kontakt mil dem Luftreifen 16 zurückgezogen sind. Der Luftreifen 16 dreht sich in I'ig. 3 in Uhr/.eigerrichüing. also von imlen mich oben, das Schneidrad 28 dreht sich, von oben nach linien gesehen, ebenfalls in Uhr/eigerrichtung. gleich/eilig wird das Schneidrad 28 einschließlich dem Motor M2 auf der Tragplatte 34 nach außen geführt, is wodurch die eine Hälfte des Luftreifens 16 abgeschalt wird.

Heim Umschalten wird in analoger Weise die andere Hälfte des Luftreifens 16 vearbcilel.

[■' i g. 7 /cigl die Klemmvorrichtung für die Schneidelemente 74, 76 Die Klemmvorrichtung besteht aus /wci miteinander zusammenwirkenden Kcilstückcn 9t, 12, /wischen welchen ein scheibenförmiges Schneidelement 95 (einsprechend 74. 76 in den I' i g. 6 und 3) festgekeilt ist.

Das Schneidelement 95 hat ein Zcnirierloch 93 und wird damit mittels Bolzen 89 gegenüber dem Keilsuick 91 festgelegt. Das Keilstück 91 hai eine Nase 91«·». welche die Oberseile des Schncidradcs 28 übergreift, wodurch das Keilstück 91 und damit das Schneidölement 95 in seiner axialen Lage festgelegt ist. An der jeweils anderen Reihe b/w. entgegengesetzt geneigten Reihe von Schlitzen 77, 79 liegt die Nase 91a an der gegenüberliegenden Seite (Unterseite) des Schneidrades 28 an (vgl. Γ ig. 6). Das Keilstück 91 verjüng! sich radial nach außen gesehen. Zum Festspannen dient das andere Kcitstück 92. das sich radial nach innen verjüngt und mittels einer Spannschraube 94 gegenüber einer entsprechenden Cjcwindebohrung am Schneidrad 28 fest spannbar ist. [Diese Gewindebohrung erstreckt sich parallel zu der Schlit/wandung 98 des Schlitzes 77, 79. Die Schncidelcmente 74, 76, 95 bestehen aus entsprechend hartem Material, beispielsweise hartem Werkzeugstahl, vorzugsweise aus einem Hartmetallcarbid, insbesondere Wolframcarbid oder einer Carbidniischung. Die Schncidelemente 74,76,95 sind kreisförmig mit kreisförmiger Unterseite und Oberseite 97 und einer Umfangswand 99. Die Schneidkante ist gebildet zwischen der konischen Umfangswand 99 und dem kreisförmigen Unifangsrand. Wenn der jeweilige Umfangsbercich der Schneidkante verschlissen ist, wird das Schneidelement 74, 76,95 entsprechend verdreht, so daß ein neuer scharfer Umfangsbereich der Schneidkante zur Wirkung kommt. Der Keilwinkel kann zwischen 85" und 30" schwanken.

Der Keilwinkel, also jeweils der Winkel zwischen der konischen Umfangswand 99 und dem Umfangsrand, ist abhängig von dem Anstellwinkel des Schneidelementes 74, 76, 95 gegenüber dem Luftreifen 16, wobei jeweils ein ausreichender l'reiwinkcl zwischen der Umfangswand 99 und der Schnittfläche an dem Luftreifen 16 verbleiben muß.

Diese Winkclbc/ichung ist in I" ig. 8 gezeigt. Der Anstellwinkel beträgt etwa 30" und der Kcilwinkcl beträgt etwa 45", so daß ein Frciwinkel von etwa 15 verbleibt.

In I ig. 9 ist noch einmal die wirkungsweise eier axialen Verschiebung des Schneidrades 28 in llöhenrichtung gezeigt. Wenn der Luftreifen 16 in Richtung des Pfeiles 104 rotiert, so rotiert das Schneidrad 28 in Richtung des Pfeils 106 und die Schneidclemente 114 kommen zur Wirkung. Die jeweils andere Reihe von Schneidelemenlen 112, die sich darunter befindet, hat Spiel gegenüber dem Luftreifen 16. Das Schneidrad 28 befindet sich hierbei in seiner unteren Stellung.

Wenn das Schneidrad 28 in dieser Weise und in dieser Richtung die eine ll.illle des Luftreifens 16 von dem Scheitel bzw. der Mitte bis zu der einen Seite freigeschnitten hat. wird die Vorrichtung wie folgt verstellt, um die andere Hälfte zu schneiden: Das Schneidrad 28 wird vertikal so verschoben, daß nun die andere Reihe von Sclineidclementcn 112 die gleiche Höhenlage wie vorher die crsterc Reihe einnehmen, d.h. das Schneidrad 28 wird nach oben verschoben. Gleichzeitig werden die Motoren M 1, M 2 reversiert, so daß nunmehr der Luftreifen 16 in Richtung des Pfeiles 110 und das Scnheidrad 28 in Richtung des Pfeils 108 rotieren.

Während dieser Umstellung ist das Schneidrad 28 von dem Luftreifen 16 abgehoben. Nach der Umstellung wird das Schneidrad 28 wieder radial zugestellt. Nun erfolgt das Schneiden der anderen Seite wie zuvor, wobei nunmehr die untere Reihe von Schneidelementen 112 sozusagen den Weg freischneidet für die jeweils obere Reihe von Schneidelementen 114.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Abtragen von Gummi von einem Luftreifen vor dessen Runderneuerung, mit einem Antrieb zum Drehen des Luftreifens um seine Achse und einem mit seiner Achse zum Umfang des Luftreifens tangential gerichteten, umkehrbar in beiden Drehrichtungen antreibbaren Schneidrad, das mittels eines Antriebes quer entlang der Oberfläche des Reifens bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidrad (28) an seinem Umfang in zwei axial voneinander entfernten Ebenen je eine Reihe von Schneidelementen (74,76, 95,112,114) aufweist, wobei durch axiales Verstellen des Schneidrades (28) gegenüber der zu dessen Achse senkrechten Axialebene des Luftreifens (16) mittels einer zugeordneten Stellvorrichtung jeweils bei der einen Drehrichtung des Schneidrades (28) die eine Reihe und bei der anderen Drehrichtung die andere Reihe tier Schneidelemente (74, 76, 95, 112, 114) mit dem Gummi des Luftreifens (16) zum Eingriff bringbar und das Schneidrad (28) mittels einer Steuerscheibe (18) und eines dieser zugeordneten Stößels (20) jeweils vom Scheitel des Luftreifens (16) zu dessen einem bzw. anderen seitlichen Bereich führbar ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidrad (28) zwei Reihen von Schlitzen (77, 79) aufweist, wobei die Schlitze (77) der einen Reihe gegenüber den zugehörigen Radien jeweils in der einen Winkelrichtung und die Schlitze (79) der anderen Reihe jeweilt in der anderen Winkelrichtung geneigt sh.d, und in jedem der Schlitze (77, 79) je ein Schneideier ent (74, 76, 95, 112,114) befestigt ist

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Luftreifens (16) horizontal und die Drehachse des Schneidrades (28) vertikal angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Steuerkreis (Fig.4) zum Antrieb des Luftreifens (16) und des Schneidrades (28) in der jeweils zugehörigen Drehrichtung und zur axialen Einstellung des Schneidrades (28) in der jeweils zugehörigen Lage zur Axialebene des Luftreifens (16) aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich jeder Schlitz (77, 79) axial völlig durch das Schneidrad (28) hindurcherstreckt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (77, 79) gegenüber den jeweils zugehörigen Radien um etwa 25° geneigt sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente (74,76,95,112,114) kreisförmig sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schneidelement (95) zwischen zwei Keilstücken in je einem Schlitz (77, 79) festspannbar ist, wobei das Schneidelement (95) mittels eines Zentrierloches und eines Stiftes gegenüber einem Keilstück (91) festgelegt ist und das Keilstück (91) mittels einer Nase (91a; gegenüber der Oberseile bzw. Unterseite des Schneidrades (28) festgelegt ist, während das die andere Seite des Schneidelemenles (95) beaufschlagende Keilstück (92) mittels einer sich parallel zu der Schlitzwand (98) erstreckenden Spannschraube (94) in einer entsprechenden Gewindebohrung im Schneidrad (28) festspannbar ist