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Bausatz für die Erstellung eines Rohbaues
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz für die Erstellung eines
Rohbaues, bei dem die Steine formschlüssig untereinander verbunden, über einen Kleber
festgelegt und die Geschoßdecken als Holzbalkendecken ausgebildet und mit den Wänden
statisch verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz für die Erstellung
des Rohbaues der genannten Art so zu gestalten, daß er sich aus einer geringen Anzahl
von Steinarten zusammensetzt, die Steine sowie die Fenster und Türen und die Holzbalkendecke
ohne Kenntnisse des Bauhandwerkes von Laien montiert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß a) die den
Formschluß erzielenden Erhebungen der Steine sich über einen Bereich einer horizontalen
Fläche erstrecken, der die kleinste Teilungseinheit des Steines bestimmt,
b)
im Bereich jeder Erhebung ein sich über die gesamte Steinhöhe erstreckender Kanal
vorgesehen ist, c) die der mit einer oder mehreren Erhebungen versehenen Steinseite
gegenüberliegenden Seite ein oder mehrere der oder den Erhebungen konturengerecht
entsprechende Ausnehmung oder Ausnehmungen aufweist, d) ein Teil der für die tragenden
Wände vorgesehenen Normalsteine mit vertikalen oder horizontalen rechteckigen Nuten
für formschlüssige Stoßverbindungen von Mauern, für die Aufnahme von Holzbalken
der Decke und von Sturzprofilen für Fenster und Türöffnungen und ein Teil der Normalsteine
für die tragenden Wände mit winkelförmigen Nuten zur Aufnahme eines Ringbalkens
der Holzbalkendecke ausgerüstet ist und e) ein Teil der Normalsteine oder der geteilten
Normalsteine mit vorspringenden Federn ausgestattetist.
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Für die Erstellung des Rohbaues sind nur zwei Steinarten erforderlich,
nämlich die Normalsteine für tragende Wände und die Normalsteine für nicht tragende
Wände. Um die Steine im Verbund verkleben zu können, sind Teilsteine notwendig,
die aus den Normalsteinen gewonnen werden können. Die sich vertikal erstreckenden
Kanäle in den-Steinen werden nicht nur als Leitungen, zum Verlegen von elektrischen
oder sanitären Leitungen, sondern auch zur Aufnahme von Verankerungsbeschlägen benutzt.
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Da die Steine über einen Kleber untereinander verbunden werden, entfallen
die breiten, den Mörtel aufnehmenden Fugen, so daß sich ein fugenfreies Zusammenfügen
der einzelnen Steine ergibt.
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Sofern durch eine entsprechende Materialwahl für die Steine die Steine
glatte Flächen besitzen, entfallen auch der Aussen-und Innenputz als ausgleichender
Mörtelputz.
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Mit Ausnahme der Kellersohle kann durch den erfindungsgemäßen Bausatz
der gesamte Rohbau mörtel los erstellt werden. Hierdurch entfällt auch der größte
Teil des Bauschuttes.
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Da der erfindungsgemäße Bausatz beliebige Kombinationen von tragenden
und nicht tragenden Wänden, eine freie Anordnung der Türen und Fenster und auch
eine mehrgeschossige Bauweise zuläßt, ermöglicht der Bausatz eine individuelle Baugestaltung.
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Da nur wenige Steinarten Verwendung finden und mit diesen Steinarten
auch die Einfassung der Öffnungssysteme und die statische Aufnahme der Deckenkonstruktion
für die Holzbalken gelöst werden, sind der Bausatz und seine Montage einfach und
preisgünstig, da der Rohbau im Do it yourself-Verfahren hergestellt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bausatzes ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 den Grundriß eines Hauses, Fig. 2 einen Normalstein
für eine tragende Wand in perspektivirscher Darstellung, Fig. 3 einen aus dem Normalstein
nach der Fig. 2 gewonnenen, halbierten Stein in perspektivischer Darstellung, Fig.
4 im Verbund zusammengefügte Normalsteine nach den Fig.
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2 und 3 im Schnitt, Fig. 5 den Punkt V in Fig. 1 in schaubildlicher
Darstellung, Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch ein Fenster und durch die die
Fensteröffnung begrenzende Wand, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in
Fig. 6, Fig. 8 eine Tür und eine Holzbalkendecke im Vertikalschnitt,
Fig.
9 eine Ansicht in-Richtung des Pfeiles IX in Fig. 8 in die mit dem Türfutter versehene
Türöffnung, Fig. 9a eine Einzelheit, Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X in
Fig. 8, Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI in Fig. 8, Fig. 12 den Verankerungsbeschlag
für den Ringbalken nach der Fig. 11 in perspektivischer Darstellung, Fig. 13 eine
konstruktive Einzelheit in bezug auf die Festlegung des Ringbalkens in perspektivischer
Darstellung, Fig. 14 einen mit einer Vertikalnut versehenen Normalstein für eine
tragende Wand, Fig. 15 einen mit einer Horizontalnut ausgerüsteten Normalstein für
eine tragende Wand, Fig. 16 einen mit einer vertikalen Seitennut ausgestatteten
Normalstein für eine tragende Wand in perspektivischer Darstellung, Fig. 17 einen
aus dem Stein nach der Fig. 16 gewonnenen Teilstein, Fig. 18 einen mit einer Feder
ausgerüsteten Normal-Teilstein für eine tragende Wand, Fig. 19,20,21 mit winkelförmigen
Nuten-ausgeftattete Normalsteine zur Aufnahme des Ringbalkens, Fig. 22 eine Kreuzungsstelle
zweier tragender Wände in perspektivischer Darstellung, Fig. 23 einen Normalstein
für eine nicht tragende Wand in perspektivischer Darstellung, Fig. 24 im Verbund
zusammengefügte Normalsteine für eine nicht tragende Wand im Schnitt,
Fig.
25 eine Stoßverbindung zweier nicht tragender Wände in perspektivischer Darstellung,
Fig. 26 den Punkt XXVI in Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung, Fig. 27 einen Schnitt
nach der Linie XXVII-XXVII in Fig. 8, Fig. 28 eine Flachdachausführung im Schnitt,
Fig. 29 einen Schnitt nach der Linie XXIX-XXIX in Fig. 28, Fig. 30 eine Spitzdachausführung
im Schnitt, Fig. 31 eine Treppenkonstruktion in perspektivischer Darstellung, Fig.
32 eine Stufe der Treppe nach Fig. 31, Fig. 33 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles
XXXIII in Fig. 32, Fig. 34 eine Wand zur Aufnahme eines Endes der Treppenstufen.
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Die tragenden Wände des in der Fig. 1 aufgezeigten Hausgrundrisses
werden aus Normalsteinen zusammengefügt, die in Grundformen in den Fig. 2,3 und
4 aufgezeigt sind. Der Normalstein 1 nach der Fig. 2 weist e-ee$er an seiner oberen
horizontalen Begrenzungsfläche 2 pyramidenstumpfförmige Erhebungen 3 auf, die am
oberen Ende in einen hochgezogenen Rand 4 eines Kanals 5 übergehen. Der Kanal 5
erstreckt sich über die gesamte Steinhöhe und mündet am unteren Ende in eine Ausnehmung
6 ein, die konturengerecht der Erhebung 3 sowie dem hochgezogenen Rand 4 entspricht.
Der hochgezogene Rand 4 greift bei der formschlüssigen Verbindung mit einem darüberliegenden
Normalstein in eine kegelstumpfförmige Ausnehmung 7 ein.
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Der Normalstein 1 ist mit zwei Erhebungen 3,4 und mit zwei Ausnehmungen
6,7 versehen. Die Kanäle 5 verlaufen von den Stellen der höchsten Erhebung zu den
Stellen der tiefsten Ausnehmung.
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Aus dem Normalstein nach der Fig. 2 können zwei Teilsteine 8 gewonnen
werden, von denen einer in der Fig. 3 aufgezeigt ist.
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Aus den Fig. 2,3 und 4 ergibt sich, daß die Erhebungen 3 sich über
einen Bereich der horizontalen Fläche 2 erstrecken, der die kleinste Teilungseinheit
des Steines bestimmt.
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Aus der Fig. 4 ist zu entnehmen, daß die Steine 1 und 8 im Verbund
so zusammengefügt werden, daß die Kanäle 5 untereinanderliegender Steine miteinander
fluchten und somit einen Kanal ergeben, der als Leitung verwendet werden kann oder
als Montageöffnung zum Durchführen von elektrischen oder sanitären Leitungen o.dgl.
Man kann auch in die Kanäle Beschige einsetzen, die statische Belastungen aufnehmen.
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Die Normalsteine werden nur an der mit Erhebungen versehenen Fläche
2 und an den Stirnseiten mit einem Kleber beschichtet, der zusammen mit den den
Formschluß der Steine untereinander bestimmenden Erhebungen und Ausnehmungen ein
nahezu fugenloses Zusammenfügen der Steine zu einer Mauer gewährleistet.
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Die in der Fig. 5 dargestellte, aus tragenden Wänden gebildete Ecke
ist aus Normalsteinen 1 zusammengesetzt.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein Fenster dargestellt, dessen Maueröffnung
9 besteimmende Steine als Normalsteine ausgebildet sind, die jedoch entsprecherdden
Fig. 14 und 15 mit einer vertikalen rechteckigen Nut 10 oder einer horizontalen
rechteckigen Nut 11 ausgerüstet sind.
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Die Seitenflächen der Maueröffnung 9 werden durch Normalsteine 12
begrenzt, dievertikalen, rechteckigen Nuten 10 versehen sind.
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In diese Nuten 10 greift ein Teil des Blendrahmens 13 des Fensters
14 ein.
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Die obere Begrenzungsfläche der Maueröffnung 9 wird durch Normalsteine
15 gebildet, die mit einer horizontalen, rechteckigen Nut 11 ausgerüstet sind.
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Die Horizontalnuten 11 der Steine 15 nehmen das Sturzprofil 16 und
einen Teil des oberen horizontalen Holmes 17 des Blendrahmens auf.
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Die untere Fläche der Maueröffnung 9 wird durch Normalsteine 1 gebildet.
Der untere Holm 18 des Blendrahmens ruht auf den hochgezogenen Rändern 4 der Kanalöffnungen
5. An den unteren Blendrahmenholm 18 sind eine Aussenfensterbank 19 und eine Innenfensterbank
20 angesetzt. Die Aussenfensterbank 19 weist einen Steg 21 auf, der in eine Nut
des Blendrahmenprofils 18 eingreift. Die Innenfensterbank 20 ist an der dem Blendrahmen
18 zugewandten Seite mit einer Winkelnut ausgerüstet und umschliesst den unteren
Rand des Blendrahmenprofils.
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Bei dem Bausatz wird die Fußboden- oder Dachkonstruktion durch Holzbalken,
die auf einem Ringbalken 23 liegen, gebildet.
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Der Ringbalken 23 ist in Winkelnuten 25,26,27 von Normalsteinen 28,29,30
gelagert, gegenüber diesen Normalsteinen verankert und nach aussen durch die Normalsteine
verkleidet.
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Die dem Rauminneren zugewandte Fläche 31 des Ringbalkens 23 fluchtet
mit der dem Innenraum zugewandten Fläche der Normalsteine. Zum Festlegen des Ringbalkens
23 sind in dem Ausführungsbeispiel winkelförmige Beschläge 32 vorgesehen, die aus
einem plattenförmigen horizontalen Teil 33 und einem vertikalen Schenkel 34 bestehen,
der rohrsegmentförmig ausgebildet ist. Die vertikalen Schenkel 34 greifen in die
Kanäle 5 der Normalsteine und erstrecken sich über mehr als eine Stein höhe. Der
plattenförmig ausgebildete horizontale Schenkel 33
wird über Befestigungsmittel
wie Schrauben o.dgl. am Ringbalken zu festgelegt und weist diesem Zweck Durchsteckbohrunger.
für die Befestigungselement auf.
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Der vertikale, rohrsegmentförmige Schenkel kann an seiner Befestigungsseite
mit einem Kleber beschichtet werden oder durch ein zusätzliches Befestigungsmittel
verankert werden.
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Auf dem Ringbalken 23 sind die Enden der Holzbalken 24 gelagert, die
in vertikale Nuten 35 von oberhalb des Ringbalkens angeordneten Normalsteinen 36
bzw. von Normalsteinen 37 eingreifen.
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Die Höhe der Holzbalken 24 stimmt mit der Höhe eines Normalsteines
überein.
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Auf dem Holzbalken 24 ist die eigentliche Fußboden- oder Dachkonstruktion
22 befestigt.
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In der Fig. 8 ist ferner ein Türflügel 38 aufgezeigt, der eine Türöffnung
39 verschließt. Die Maueröffnung wird an den vertikalen Seiten durch Normalsteine
gebildet, während die obere Begrenzungsfläche durch Normalsteine 15 bestimmt wird,
die mit einer horizontalen Nut 11 versehen sind. Diese horizontale Nut nimmt das
Sturzprofil 40 auf. Den Enden des Sturzprofils ist ein Auflagestück 40 zugeordnet,
das an einer Seite entsprechend der Steinkontur peri profiliert ist.
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Die bisher beschriebenen Normalsteine für tragende Wände können in
den verschiednen, üblichen Abmessungen gefertigt werden. Um aus den Normalsteinen
Teilsteine herzustellen, ist die Fertigung aus einem Material vorteilhaft, das leicht
auf der Baustelle zersägt werden kann.
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In der Fig. 23 ist ein Normalstein 41 für nicht tragende Wände aufgezeigt.
Die obere horizontale Fläche 42 dieses Normalsteines trägt zwei Erhebungen 43,44,
die sich nach oben hin verjüngen. An der unteren horizontalen Seite des Normal steines
41 sind drei Ausnehmungen 45,46,47 angebracht, die mit den Erhebungen 43,44 konturengerecht
sind.
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Der Stein weist zwei Bohrungen 48 auf, die sich von den benachbarten
Enden der Erhebungen 43,44 bis zu den Aussenenden der mittigen Ausnehmung 46 erstrecken.
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Der Normalstein 41 besitzt eine Länge L und kann in Teilsteine mit
den Längen L1 und L2 geteilt werden.
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Auch diese Normalsteine werden ausschliesslich an der mit den Erhebungen
ausgestatteten Seite und stirnseitig mit einem Kleber beschichtet. Die Klebeschicht
kann mit einer Abziehfolie abgedeckt werden. Es ist auch möglich, als Kleber mikroverkapselte
Klebstoffe zu verwenden, die werksseitig, maschinell aufgetragen werden.
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Aus der Fig. 24 ergibt sich, daß die Normalsteine 41 bzw. die daraus
gewonnenen Teilsteine so kombiniert zusammengefügt werden können, daß sich durchgehende
Bohrungsstränge 48 ergeben.
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Die Normalsteine mit der Länge L1 sind mit 49 und die mit der Länge
L2 mit 50 bezeichnet.
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In der Fig. 25 ist ein Stoß von zwei nicht tragenden Innenwänden aufgezeigt.
Diese Innenwände setzen sich aus den Steinen 41 und 49 zusammen und bilden an der
Stoßstelle einen Formschluß.
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In der Fig. 22, die eine Kreuzung zweier tragender Wände zeigt, werden
im Bereich der Kreuzungsstelle Normalsteine 36 und Normalsteine 51 eingesetzt, wobei
der Normalstein 51 in der Fig.
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18 aufgezeigt ist und eine Feder 52 aufweist. Diese Feder greift in
die Nut 35 des Normalsteins 36.
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In der Fig. 26 ist ein Stoß zwischen einer tragenden Wand und einer
nicht tragenden Wand aufgezeigt.
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Auch hier werden im Bereich der Stoßstelle Normalsteine 7 kenutzt,
die mit einer vertikalen Nut 35 ausgerüstet sind. In diese vertikale Nut greift
das Ende eines Normalsteines 41 ein.
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In der Fig. 28 ist eine Flachdachkonstruktion im Schnitt aufgezeigt,
mit der der Bau ausgerüstet werden kann. Oberhalb des Ringbalkens 23 ist eine Wärmedämung
55 vorgesehen. Ferner sind Holzbalken 56 angeordnet, die den oberen Dachabschluß
tragen, auf der eine Kiesschüttung 57 angeordnet ist. Durch die Fig. 30 wird klargestellt,
daß der Bau auch mit einem Spitzdach ausgerüstet werden kann.
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Eine Treppenkonstruktion ist in den Fig. 31 bis 33 dargestellt.
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Die Treppenstufen bestehen aus einem Winkelstück 58, das einstückig
mit einem Normalstein 59 ist, der in eine Wand 60 eingemauert wird. Die einzelnen,
die Treppe bildenden Winkelstücke 58 sind an den freien Rändern untereinander über
Nut-Feder-Verbindungen formschlüssig verankert.
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Es ist aber auch möglich, die Treppenstufen im Querschnitt rechteckig
auszubilden und das freie Ende einer Stufenseite in eine Aussparung 61 eines tragenden
Steines einer Wand 62 einzuführen.