DE2600657C3 - Verfahren zur Herstellung von GIykolaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GIykolaldehydInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/27—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein einstufiges Verfahren zur Herstellung von Glykolaldehyd
In der FR-PS 10 86 468 ist die Hydroxylierung von
ungesättigten Alkoholen und Aldehyden mit Hilfe verschiedener Oxidationsmitteln angegeben. Dabei
wird Osmiumtetroxid als Katalysator verwendet Bei dieser Umsetzung bleibt die in den Ausgangssubstanzen
vorhandene Carbonyl- bzw. Hydroxylgruppe unverändert Es werden lediglich an die Doppelbindung zwei
Hydroxylgruppen angelagert Die dabei entstehenden Verbindungen reagieren gegebenenfalls zu polymeren
Endprodukten weiter.
In der JP-OS 15 831/64 ist ein Verfahren zur
Herstellung bestimmter heterocyclischen Glykolaldehydderivate beschrieben, die als Zwischenprodukt für
die Zuckersynthese geeignet sind. Dabei wird in einer ersten Stufe eine ungesättigte heterocyclische Verbindung
zu einer Dihydroxyverbindung oxidiert. Hierbei kann als Oxidationsmittel unter anderem auch Osmiumtetroxid
verwendet werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Glykolaldehyd zu
entwickeln, das auf einfache Weise durchgeführt werden kann und zu sehr reinen Produkten führt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man Äthylvinyläther oder Vinylacetat mit einem Gemisch
aus Osmiumtetroxid und einem Alkali- oder Erdulkalichlorat
in wäßrigem Medium bei einer Temperatur zwischen 0 und 100° C oxidiert.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das teuere Osmiumtetroxid
nur in katalytischcn Mengen verwendet werden muß und kontinuierlich durch das Chlorat regeneriert wird.
Das Chlorat spaltet das Addukt aus dem Osmiumtetroxid und der ungesättigten Verbindung oxidativ auf.
Das Chlorat muß zu diesem Zweck in mindestens slöchiometrischcr Menge anwesend sein. Osmiumtetroxid
kann, abgesehen davon, daß man es nach Durchführung der Reaktion zurückgewinnen kann, auch
dadurch regeneriert werden, daß man es mit Hilfe eines Stickstoffatom* abstreift (es ist flüchtig) und in einer
Vorlage aufffängt, welche das Ausgangsprodukt enthält, so daß sich darin ein nicht flüchtiges Addukt bildet, das
erneut zur Herstellung von Glykolaldehyd verwendet werden kann. Man kann ferner das Osmiumtetroxid mit
einem entsprechenden Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Benzol oder Äther extrahieren und dem
Extrakt das Ausgangsprcxlukl zufügen, worauf man das
Lösungsmittel abtreibt. Diese und ähnliche, dem Fachmann geläufige Arbeitsweisen, eignen sich zur
Rückgewinnung des Osmiumtetroxids.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Oxidation im wäßrigen Medium bei
Temperaturen zwischen 0 und 100, im allgemeinen zwischen 25 und 50°C und unter einem Druck bewirkt,
der das System flüssig hält. Gehl man von festen Verbindungen aus, die wasserunlöslich sind, so fügt man
vorzugsweise ein mit Wasser mischbares inertes Lösungsmittel zu, das, z, Br wie Tetrahydrofuran oder
ein Alkohol, die Fähigkeit besitzt, die Ausgangsverbindung
mindestens teilweise ζμ lösen; man kann anstattdessen auch ein mit Wasser nicht mischbares
Lösungsmittel zugeben, das sowohl die Ausgangsverbindung wie das Osmiumtetroxid mindestens teilweise
löst, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Äthyläther oder
Benzol.
Gegenüber den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung hat das
vorliegende Verfahren den Vorzug einer größeren Einfachheit und besseren Wirtschaftlichkeit
is Die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung ist ein
wertvolles Zwischenprodukt bei verschiedenen Synthesen, z. B.zur Herstellung von tx-Amino-ß-hydrocvsäuren
mit Hilfe der bekannten Strecker-Reaktion und deren Modifikationen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insofern besonders gut in die Synthese der obigen Aminosäuren
einbauen, als man die Strecker-Reaktion unmittelbar an dem wäßrigen Gemisch durchführen kann, das man
erfindungsgemäß erhält, nachdem das Osmiumtetroxid
wiedergewonnen und entfernt ist; die «-Hydroxycarbonylverbindung selbst muß dabei keineswegs isoliert
werden.
Herstellung des Glykolaldehyds aus dem
Äthylvinyläther
Äthylvinyläther
Ein Gemisch aus 1,44 g (2OmMoI) Äthylvinyläther,
30 ml Wasser, 2,8 g (223 mMol) Kaliumchlorat und 0,1 g
(039 mMol) Osmiumtetroxid wird bei Raumtemperatur
κ in einem Zweihals·Kolben gerührt, der mit einem
pH-Meter und einer mil I n-NaOH beschickten automatischen Bürette verbunden ist. Um die durch den
Äthylvinyläther katalysierte saure Hydrolyse zurückzudrängen, hält man den pH-Wert des Reaktionsgemisches
während der ganzen Dauer der Umsetzung auf 6,8 bis 7,0. Nach 4 h ist die Reaktion abgeschlossen und man
erhält nach Abgießen der Äthylvinyläthcr-Phase eine
farblose Lösung.
wäßrigen Lösung zurückgewonnen, indem man diese mehrfach mit Benzol (worin der Glykolaldehyd
unlöslich ist) extrahiert. Die Benzolphase wird dann mit einem Überschuß an Älhylvinylälher über das Osmiumtetroxid
(d.h. mit etwa 0,5g) versetzt, (Jer mit dem
so Osmiumtetroxid ein nicht-flüchtiges Addukt bildet. Dann 'vird das Lösungsmittel bei Raumtemperatur im
Vakuum abgetrieben und es bleibt als Rückstand das Addukt aus Osmiumtetroxid und Äthylvinyläther, das
zur neuerlichen Herstellung von Glykolaklehyd verwendet werden kann.
Aus der wäßrigen Phase, die nach der völligen Extraktion mit Benzol zurückbleibt, wird das Wasser
unter Vakuum bei einer Badtemperalur von ungefähr 30° C abgedampft. Durch Titrieren nach der Hydroxylaminhylrochlorid-Methode
(s. E. Heuser in »Methoden der Org. Chemie«, Houben-Weyl, Georg Thieme Verlag,
Stuttgart, 1953, S. 458), durchgeführt an einer Probe
des Rückstands, ermittelt man die Ausbeute an Glykolaldehyd, die im vorliegenden Fall 72% beträgt.
Der nach Abdampfen der wäßrigen Phase erhaltene Rückstand wird mit Dioxan versetzt, die gebildeten
Salze abfiltriert und das Filtrat destilliert. Der Glykolaldehyd geht bei einem Druck von 133 m bar abs.
26 OO
bei etwa 40 bis 80" C aber. Das Destillat kristallisiert im
Laqf der ZeJt zu einer dimeren Form von Glykolalde-
Ein Gemisch aus 1,72 g (20 mfvfol) Vinylacetat, 18 ml
Wasser, 2,8 g (22,8 mMol) Kaliumchlorat, 0,1 g
(0,39 mMol) Osmiumtetroxid und 2,46 g (3OmMoI)
wasserfreiem Natriumacetat (zum Puffern der während der Reaktion gebildeten Essigsäure auf ein pH von 3,0
bis 4JS) wird im geschlossenen Gefäß 15 min bei Raumtemperatur gerührL
In diesem Stadium wird das Osmiumtetroxid zurückgewonnen,
indem man das Gemisch mit Benzol is extrahiert, zum Extrakt etwa 0,5 g Vinylacetat zufügt
und das Lösungsmittel gemäß Beispiel 1 abdampft, Anstattdessen kann man auch zwecks Röckgewinnung
des Osmiumtetroxids nach Beendigung der Reaktion Stickstoff durch das Reaktionsgemisch blasen, der dann
in einer Vorlage aufgefangen wird, die mit einem porösen, in auf etwa 00C gekühltes Vinylacetat
eintauchenden Diaphragma versehen ist. In diesem Fall
wird dann das von dem Stickstoff mitgerissene Osmiumtetroxid als nicht flüchtiges Addukt mit
Vinylacetat zurückgewonnen, das aufs Neue zur Herstellung von Glykolaldehyd verwendet werden
kann. Die wäßrige Lö.eung wird nach Entzug des
Osmiumtetroxids auf 0uC gekühlt, mit verdünnter
Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 3 eingestellt und 5 min mit 0,84 g Natriumsulfit behandelt, um das
überschüssige Kaliumchlorat außer Kraft zu setzen.
Claims (1)
- Patentanspruch;26 OO 657Verfahren zur Herstellung von Glykolaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man Äthylvinyläther oder Vinylacetat mit einem Gemisch aus Osmiumtetroxid und einem Alkali- oder Erdalkali* chlorat in wäßrigem Medium bei einer Temperatur zwischen 0 und 100° C oxidiert.
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