DE25824C - Neuerung an Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte - Google Patents
Neuerung an Koksöfen mit Gewinnung der NebenprodukteInfo
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- DE25824C DE25824C DENDAT25824D DE25824DA DE25824C DE 25824 C DE25824 C DE 25824C DE NDAT25824 D DENDAT25824 D DE NDAT25824D DE 25824D A DE25824D A DE 25824DA DE 25824 C DE25824 C DE 25824C
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B5/00—Coke ovens with horizontal chambers
- C10B5/02—Coke ovens with horizontal chambers with vertical heating flues
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- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 10: Brennstoffe.
Da es der Zweck der Erfindung ist, guten Schmelzkoks zu erzeugen, so mufs das zu behandelnde
Material eine Kohle sein, die mehr oder weniger reich an Gas ist. Da ferner Theer ein Product der Condensation und aus
Kohlenwasserstoffen zusammengesetzt ist, die reich an Kohlenstoff sind und die, indem sie
durch hohe Temperatur und in Gegenwart von glühender Kohle zersetzt werden, die letztere
mit ausgeschiedenem Kohlenstoff imprägniren, so folgt, dafs, um guten Koks zu erhalten, ein
Ueberschufs von Kohlenwasserstoffen, die reich an Kohlenstoff sind, vorhanden sein mufs.
Um das Maximum an Theer aus Kohlen dieser Beschaffenheit zu erhalten, müssen dieselben
anfangs einer niedrigen Temperatur und leichter Destillation unterworfen werden, die
nach und nach zur nöthigen gröfsten Höhe gesteigert und auf diesem Punkte gehalten wird,
bis der Koks vollständig gebildet ist. Die sofortige Anwendung der gröfsten Hitze würde
der Bildung von Theer nachtheilig sein.
Auf diesen Gründsätzen basirt der in nachfolgendem beschriebene Apparat.
Der Ofen enthält eine Anzahl langer, rechtwinkliger Kammern A B Ä B' A" B", die mit
in dem Mauerwerk angebrachten Zügen oder Kanälen für die Circulation der Destillationsgase
und der kalten Luft umgeben sind. Je zwei neben einander liegende Kammern bilden
ein Paar und arbeiten zusammen. Jede Seitenwand enthält vier Kanäle CDEF über einander.
vDer oberste, C, steht an einer Stelle
mit dem Querzug G und an einer anderen durch eine Anzahl Löcher H mit der Kammer
in Verbindung. Er kann durch ein Register JJ' (vgl. Fig. 3) vom Querzuge G abgesperrt werden,
wie es die Arbeit erfordert. Die Kanäle D und F dienen nach Bedarf als Verbrennungsräume
der Gase oder für die Circulation der kalten Luft. D kann nach Bedarf mit dem
Querzug G in Verbindung gebracht werden, communicirt aber immer mit dem Zuge F und
deswegen auch mit dem Zuge K unter dem Boden der Kammer.
E ist ein Luftkanal, der an einem Ende (oder an beiden) eine regulirbare Lufteinlafsöffnung
L besitzt. Die Decke dieses Kanals besteht zur Hälfte aus durchlöcherten Ziegeln,
während die andere Hälfte seines Bodens ebenso construirt ist. Wenn D mit dem Querzug G
verbunden ist, gehen die Gase von C nach G, dann durch D und F nach M, dem Fuchs, der
sie in den Schornstein führt. E führt frische Luft in dünnen Strahlen den Gasen zu, und
die Verbrennung findet demnach sehr kräftig statt. Dieser Zustand entspricht dem heifsen
Gange des Ofens.
Wenn dagegen die Verbindung mit dem Querzug G durch den Schieber/7 abgeschnitten
ist und keine Circulation der Gase in den Kanälen stattfindet, so geht der Ofen kalt, wobei
zur Regulirung noch kalte Luft durch L eingelassen wird, die die Kanäle DEF abkühlt.
Es versteht sich, dafs zwischen diesen beiden Extremen, dem heifsen und dem kalten Gange
des Ofens, viele Aenderungen hervorgebracht werden können, je nachdem das Verhältnifs
der Gase und der Luft geändert wird.
Im Gewölbe der Kammern liegen Kanäle N, die an ihren Enden offen sind und durch die
Oeffnungen O mit den Kammern in Verbindung stehen, so dafs durch O Luft von oben in die
Kammern strömen und einen Theil der Gase
in diesen verbrennen kann. Natürlich findet das nur bei 'heifsem Gange des Ofens statt, bei
kaltem müssen, um die Luft auszuschliefsen, diese Oeffnungen O geschlossen werden.
Unter der Sohle jeder Kammer liegen die Kanäle KK', die mit dem Fuchs M in Verbindung
stehen.
Jeder Kanal C ist am vorderen Ende mit einer Oeffnung P versehen, welche ein gufseisernes
Rohr aufnimmt, durch welches beim kalten Gange des Ofens die Gase in den Condensator
R geführt werden. Letzterer besteht aus einem eisernen, in einem Wassergefäfs vor
der Front des Ofens geneigt gelagerten Rohr, an dessen unterem Ende ein Hahn U den Theer
und andere condensirte Flüssigkeiten abzuziehen gestattet, während die gasförmigen Theile nach
dem Apparat V ziehen, in welchem das Ammoniak an Wasser gebunden und durch den Hahn W
abgezogen wird. Die nicht condensirten kalten Gase gehen durch das Rohr X nach der Hinterseite
des Ofens, von wo sie durch die regulirbaren Düsen Y in den Kanal D eintreten und,
mit den brennenden Gasen sich mischend, verbrennen, so dafs zu ihrer Verbrennung keine
besondere Feuerung gebraucht wird. Vor dem Condensator R ist im Rohr P oberhalb des
Ofens je ein Wechselventil T angeordnet, so dafs immer eine Kammer jedes Paares von dem
Condensator abgesperrt werden kann, während die andere mit ihm in Verbindung ist. Das
Beschicken der Kammern geschieht durch die Schächte S', die mit durch Sand gedichteten
Glocken luftdicht geschlossen werden.
Sollten die Verbrennungsproducte zu heifs aus dem Schornstein entweichen, ein Zeichen,
dafs die Gase im Ofen nicht völlig verbrannt werden, so kann ein System von Siemens-Regeneratoren
in der Art angeordnet werden, dafs die Gase, die vom Apparat V kommen, nochmals erhitzt werden, ehe sie durch die
Düsen Y wieder in den Ofen treten.
Die verschiedenen Verschlüsse des -Ofens müssen wirksam und einfach sein. Die Thüren
sind von Eisen, innen mit Steinen garnirt und treten so tief in das Mauerwerk ein, dafs sie
aufsen mit ihm gleich sind, wodurch die Abdichtung derselben sehr erleichtert wird.
Der soeben beschriebene Ofen kann auch mit heifsem Gange als gewöhnlicher Koksofen,
ohne Gewinnung von Nebenproducten benutzt werden.
Der Querzug G ist durch Scheidewände Z in Abtheilungen getheilt, von denen immer eine
zu zwei Kammern A B Ä B' A" B" gehört, obschon
sie immer nur die Gase einer einzelnen Kammer aufnimmt, was mit Hülfe der Register
JJ' regulirt wird. Wenn z. B. die Kammer A vom Zuge G abgesperrt ist, gehen die
Gase von A durch Rohr P in den Condensator R; die Kammer A geht kalt. Wird das
Ventil T umgestellt (A' mit R verbunden) und durch das Register JJ' die Verbindung von A
mit G bewirkt (A' von G abgesperrt), so gehen die Gase durch die Kanäle CDFKK' nach M
und die Kammer A g'eht heifs (A' kalt). Das Register J' darf aber selbst beim Kaltgehen
einer Kammer nicht vollständig geschlossen sein, um gehörigen Zug zu behalten. Sollte dadurch
der Gang zu heifs werden, so mufs, wie oben schon gesagt wurde, kalte Luft von aufsen eingeführt
werden.
Die Arbeit findet mit.dem gezeichneten Ofen in folgender Art statt: A geht heifs, dann
gehen B und A' kalt, B' und A" heifs und B" kalt.
Das Register J ist offen, die Gase von A gehen durch G zum gröfseren Theil in die
Kanäle der linken Seitenwand von A, während ein kleiner Theil in die der rechten eintritt.
Beide Gasströme vereinigen sich unter A im Kanal K, gehen durch K' in den Fuchs M
und den Schornstein.
Die Gase der heifs gehenden Kammer B' strömen durch G in die Kanäle der vierten
Seitenwand (von links gerechnet), durch den Kanal K der Kammer A', und K' der Kammer
B' nach M. Ebenso strömen die Gase der heifs gehenden Kammer A" durch G in
die Kanäle der fünften Seitenwand (ein Theil kann auch durch die der sechsten strömen) in
den Kanal K der Kammer A" und K' der Kammer B", von wo sie durch die Kanäle der
linken Seitenwand von B" nach M gelangen.
Der Vorgang in den kalt gehenden Kammern B A' B" ist hiernach leicht ersichtlich.
Es versteht sich, dafs die Kammern, die heifs gegangen sind, nach ihrer Leerung und frischen
Besetzung mit Kohlen wieder mit Kaltgehen beginnen, während die übrigen, die bis dahin
kalt gingen, nun heifs gehen.
Claims (2)
1. Die Anordnung des Querkanals G mit den Registeröffnungen JJ' zu dem Zwecke, die
zu einer Abtheilung gehörigen Kammern abwechselnd auf heifsen oder kalten Gang einstellen
zu können.
2. Die Anordnung der Seitenkanäle D und F
in Verbindung mit dem mit theilweise durchlochter Decke und theilweise durchlochter
Sohle versehenen Luftkanal L, um die Ofengase bezw. die durch die Düse Y in D
eingeführten, nicht condensirten kalten Gase zu verbrennen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE25824C true DE25824C (de) |
Family
ID=302247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT25824D Active DE25824C (de) | Neuerung an Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE25824C (de) |
-
0
- DE DENDAT25824D patent/DE25824C/de active Active
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