DE258079C

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Publication number: DE258079C
Application number: DENDAT258079D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

20 JVIärz 1883

Gegenstand der Erfindung ist ein Ventilvergaser, dessen Brennstoffeinlaßventil in dem den Zutritt der Primärluft regelnden Hohlkörper untergebracht ist. Die Erfindung besteht darin, daß das Brennstoffventil mit freiem Spiel in dem Luftregler angeordnet ist, der sich in bestimmter Lage von Hand ein- und feststellen läßt, je nach dem gewünschten Arbeitsgang der Maschine. Bei den bekannten Vergasern, bei denen das Brennstoffventil innerhalb des den Luftzutritt regelnden Hohlkörpers liegt, wirkt auf das Brennstoffventil eine Feder ein, die naturgemäß schwächer ist als die den Hohlkörper belastende Feder, so daß beim Ansaugen zuerst die schwächere Feder überwunden und damit das Brennstoffventil geöffnet wird, ehe Luft hinzutreten kann. Die Folge ist eine unvollständige Gemischbildung zu Beginn des Ansaugens. Dadurch nun, daß das Brennstoffventil gemäß der Erfindung freies Spiel erhält und der Luftregler in bestimmter Öfinungslage festgestellt werden kann, wird erreicht, daß von Anfang an Luft und Brennstoff gleichzeitig angesaugt werden, also ein einwandfreies Gemisch zustande kommt.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.

Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt, wobei angenommen ist, daß der Motor stillsteht bzw. ganz langsam läuft.

Fig. 2 ist eine um 90 ° verdrehte Ansicht, teilweise im Schnitt, und

Fig. 3 eine Oberansicht.

Bei dem dargestellten Beispiel besteht der Vergaser aus einem senkrechten Zylinder a, an dessen oberes Ende sich die Saugleitung der Maschine anschließt. Mit dem Zylinderboden a¹ ist ein senkrechtes Rohrstück b verschraubt, das mit der Brennstoff zuleitung c in Verbindung steht. Der obere Teil des Rohres b ist als Sitz für das Brennstoffventil d ausgebildet, dessen kegelige Nadelspitze d¹ in das Rohr b hineinragt und dadurch, wie im nachstehenden beschrieben, den Brennstoffzulaß regelt.

In dem Zylinder α ist ein den Lufteinlaß regelnder Hohlkörper e verschiebbar angeordnet, der für gewöhnlich durch eine Feder f gegen den Zylinderboden a¹ gedrückt wird und dazu dient, ein in der Zylinderwand angebrachtes, den Lufteinlaß darstellendes Fenster g freizugeben bzw. abzudecken. Der Luftregler e endigt am oberen Ende in einer Haube, die einen Anschlag und eine Führung für das Brennstoffventil d und den mit demselben fest verbundenen Verteilerkegel d² bil-

det. Die Öffnungen e¹ ermöglichen den Eintritt von Brennstoff und Luft in die oberhalb des Luftreglers e belegene Mischkammer a².

In seinem Unterteil weist der Hohlkörper e zwei Zapfen h auf, die in senkrechten Schlitzen h¹ des Zylinders α geführt sind und mit einer Gabel k in Verbindung stehen. Diese Gabel ist bei k¹ an der Zylinderwand

ίο angelenkt und vermittelt das Heben und Senken des Luftreglers e. Selbstverständlich kann zu diesem Zweck auch eine andere Vorrichtung vorgesehen sein.

Der Zylinderboden a¹ trägt eine Stellschraube I zum Anheben des Luftreglers e und zum Stützen desselben. Mittels dieser Stellschraube kann man den Hohlkörper e mit Bezug auf einen verengten Teil g¹ des Fensters ξ einstellen. Dieser Teil g¹ ermöglicht den Einlaß einer geringen Luftmenge beim Langsamlauf der Maschine.

Wenn sich die beweglichen Teile des Vergasers in der Lage nach Fig. 1 befinden, ruht der Luftregler e auf der Stellschraube I auf, und das Brennstoffventil ä schließt infolge seines Eigengewichts die Mündung des Brennstoffeinlaßrohres b ab. Es wird also der Zulaß von Brennstoff während des Stillstandes des Motors verhindert. Da die Haube des Luftreglers e einen kleinen Hub des Brennstoffventils d gestattet, so hebt sich dieser, sowie sich die Saugwirkung des Motors geltend macht, und läßt eine gewisse Menge Brennstoff aus dem Rohr b austreten, entsprechend der Luftmenge, die durch den Teil g¹ des Fensters g zuströmen kann.

Durch das Anheben des Luftreglers wird auch dem Brennstoffventil d die Möglichkeit geboten, einen größeren Hub zurückzulegen. Dies geschieht also gleichzeitig mit der Freigäbe der Lufteinlaßöffnung g. Es findet daher eine Regelung des Brennstoffzulasses in Anpassung an den jeweiligen Gang der Maschine statt.

Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt, kann vielmehr in den Einzelheiten beliebig abgeändert ausgeführt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ventilvergaser, dessen Brennstoffventil innerhalb des Einlaßreglers für die Primärluft liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennstoffventil (d) mit freiem Spiel in dem Luftregler (e) angeordnet ist, der in bestimmter Lage ein- und festgestellt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.