DE2559238A1 - Gasbetaetigte vorrichtung fuer den antrieb der nachladeeinrichtung eines automatischen gewehrs mit gasabzapfung - Google Patents
Gasbetaetigte vorrichtung fuer den antrieb der nachladeeinrichtung eines automatischen gewehrs mit gasabzapfungInfo
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Description
2553238
Dipl.-Ing. K. GUNSCHMANN Siein.dorf.tr.Be 10
Dr. r.r. nal. W. KÖRBER %
vm)'**«
Dipl.-Ing. J. SCHMIDT-EVERS
PATENTANWÄLTE
3C Dezember 1975 /ay
LUIGI FRANCHI S.p.A.
Via Calatafimi 17
Brescia / Italien
Via Calatafimi 17
Brescia / Italien
P atent anme1dung
Gasbetätigte Vorrichtung für den Antrieb der Nachladeeinrichtung
eines automatischen Gewehrs mit Gasabzapfung
Die Erfindung betrifft eine gasbetätigte Vorrichtung für den Antrieb der Nachladeeinrichtung eines automatischen Gewehrs
mit Gasabzapfung von der Art mit einem Zylinder, der am Lauf des Gewehrs befestigt ist, an seinem einen Ende geschlossen
und an seinem anderen Ende offen ist, einem Kolben, der in dem Zylinder beweglich ist, einer Kammer, die in dem
Zylinder zwischen dem Kolben und dem geschlossenen Ende begrenzt ist, mindestens einem Gaskanal zwischen der erwähnten
Kammer und dem Inneren des Gewehrlaufes.
Eine gasbetätigte Vorrichtung für den Antrieb der Nachladeeinrichtung
eines automatischen Gewehres mit Gasabzapfung wird im wesentlichen durch eine Zylinder-Kolblm-Gruppe ge-
bildet, bei welcher der Kolben, der durch die Pulvergase belastet wird, welche aus dem Gewehrlauf über einen geeigneten
Gaskanal abgezweigt werden, die Nachladeeinrichtung betätigt.
Da der Druck der abgezweigten Gase, der auf den Kolben wirkt, proportional dem Druck der Gase ist, die bei der
Zündung einer Patrone erzeugt werden, und da die auf dem Markt erhältlichen und in ein und demselben Jagdgewehr
verwendbaren Patronen sich über einen weiten Leistungsbereich erstrecken, kann der Druck der abgezweigten Gase in
dem gleichen Gewehr wesentlich verschiedene Werte haben. Bei einer Gasabzapfungsvorrichtung wird die aus Zylinder
und Kolben bestehende Baugruppe gewöhnlich mit Zwischenschaltung von mechanischen Dichtungen bzw. mit einem
solchen Grad an Präzision hergestellt, daß eine möglichst vollständige Ausnutzung der Energie der abgezweigten Gase
stattfinden kann, während die Nachladeeinrichtungen des Gewehrs, die durch die erwähnte Vorrichtung betätigt werden,
gewöhnlich so ausgebildet und bemessen sind, daß ihre Funktion gewährleistet ist, wenn der Druck der Pulvergase
bei der Inanspruchnahme niedrige Werte hat, d.h. Werte von etwa 90 - 100 Atmosphären.
Diese Art der Herstellung der Zylinder-Kolben-Kopplung weist einen ersten technisch-wirtschaftlichen Nachteil
auf, der in der Schwierigkeit und Arbeitsaufwendigkeit der Herstellung und des Einbaus der mechanischen Dichtungen
und in dem Grad der Präzision besteht, der normalerweise bei golcheä Arbeitsvorgängen besteht. Ein zweiter Nachteil
besteht in dem Umstand, daß, wenn der Druck der Pulvergase bei der Inanspruchnahme hohe Werte hat, d.h. Werte
von 180 - 200 Atmosphären, bedingt durch die vollkommene-Abdichtung
zwischen Zylinder und Kolben, auf die Nach-
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ladeeinrichtungen des Gewehrs so hohe mechanische Beanspruchungen ausgeübt werden, daß Brüche, Verformungen und
Hemmungen auftreten und auch die Lebensdauer der Einrichtungen wesentlich heabgesetzt wird. Zur Überwindung dieses
ernsten technischen Nachteils müssen daher in das Gewehr
Kompensations- und/oder Regulierungsvorrichtungen für den Druck der abgezweigten Gase in das Gewehr eingebaut werden. Für diesen Zweck werden gegenwärtig Vorrichtungen verwendet, welche die übermässige kinetische Energie des Kolbens absorbieren, oder mechanische Dämpfer, welche die verschiedenen Drücke auf den Kolben kompensieren, oder auch Überdruckventile, die aus dem Zylinder den übermässigen Druck der abgezweigten Gase austreten lassen. Die Verwendung
solcher Vorrichtungen komplizieren die Arbeitsweise des
Gewehres und machen es stärker anfällig für Störungen, gewährleisten jedoch andererseits nicht die gewünschte Betriebssicherheit trotz genau und sorgfältig durchgeführter Arbeiten bei der Einstellung und dem Einbau der erwähnten Vorrichtungen.
Kompensations- und/oder Regulierungsvorrichtungen für den Druck der abgezweigten Gase in das Gewehr eingebaut werden. Für diesen Zweck werden gegenwärtig Vorrichtungen verwendet, welche die übermässige kinetische Energie des Kolbens absorbieren, oder mechanische Dämpfer, welche die verschiedenen Drücke auf den Kolben kompensieren, oder auch Überdruckventile, die aus dem Zylinder den übermässigen Druck der abgezweigten Gase austreten lassen. Die Verwendung
solcher Vorrichtungen komplizieren die Arbeitsweise des
Gewehres und machen es stärker anfällig für Störungen, gewährleisten jedoch andererseits nicht die gewünschte Betriebssicherheit trotz genau und sorgfältig durchgeführter Arbeiten bei der Einstellung und dem Einbau der erwähnten Vorrichtungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pulvergasbetätigte Vorrichtung für den Antrieb der Nachladeeinrichtungen
eines automatischen Gewehrs mit Gasabzapfung zu entwickeln, deren bauliche und funktionelle Eigenschaften
derart sind, daß sie die Verwendung aller Arten von auf
dem Markt befindlichen Patronen ermöglichen, ohne daß die Verwendung von mechanischen Dichtungen in der Zylinder-Kolben-Kopplung vorgesehen ist, noch die Verwendung von
Kompensationsvorrichtungen, um die vorerwähnten Nachteile der bekannten Vorrichtungen auszuschalten. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurchgelöst, daß zwischen dem Kolben und dem Zylinder gleichachsig ein Zwischenraum in Gasverbindung mit dem Inneren des Gewehrlaufes durch mindestens einen Kanal, der sich durch die Wand des Laufes und des
derart sind, daß sie die Verwendung aller Arten von auf
dem Markt befindlichen Patronen ermöglichen, ohne daß die Verwendung von mechanischen Dichtungen in der Zylinder-Kolben-Kopplung vorgesehen ist, noch die Verwendung von
Kompensationsvorrichtungen, um die vorerwähnten Nachteile der bekannten Vorrichtungen auszuschalten. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurchgelöst, daß zwischen dem Kolben und dem Zylinder gleichachsig ein Zwischenraum in Gasverbindung mit dem Inneren des Gewehrlaufes durch mindestens einen Kanal, der sich durch die Wand des Laufes und des
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Zylinders an einer Stelle oberstromseitig des erwähnten
Gaskanals ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich ausserdem dadurch, daß der erwähnte Kolben an seinem Umfang
mit einer Ringnut an einer Stelle versehen ist, die der Mündung des erwähnten Kanals in den Zwischenraum gegenüberliegt.
Nach dem Abschuß einer Patrone wird ein Teil der Pulvergase zu unmittelbar aufeinanderfolgenden Zeitpunkten in
den Zwischenraum zwischen Zylinder und Kolben und in die Kammer zwischen Kolben und geschlossenem Ende des Zylinders
gepreßt, wo die Gase unter entsprechender Druckausnutzung
expandieren, deren Wert von den Volumendes Zwischenraumes und der erwähnten Kammer abhängt. Die in diese Kammer
abgezweigten Gase haben das Bestreben, durch den Zwischenraum zu entweichen, welches Entweichen dadurch verhindert
wird, daß in dem Zwischenraum selbst ein Gegendruck vorhanden ist, der in diesem durch die Gase erzeugt wird, welche
in die Zylinder-Kolben-Kopplung durch den oberstromseitigen Kanal abgezweigt wird. Praktisch wird in dem Zwischenraum
eine Gasmembiran erzeugt, deren Dichtungswirkung gegenüber
den in die erwähnte Kammer abgezweigten Gasen derart wirksam ist, daß sie die volle Ausnutzung der Energie der Gase
zum Verdrängen des Kolbens und zur Betätigung der Nachladeeinrichtung des Gewehrs ermöglicht. Die Stellung einer
solchen Gasmembran in dem erwähnten Zwischenraum verändert sich in Abhängigkeit von dem Wert des Druckes der Pulvergase
an den Anzapfungsstellen, den Durchmessern des Kanals und der Gasabzweigleitung, dem Volumen des Zwischenraums zwischen
dem Kolben und dem Zylinder sowie dem Volumen der zwischen dem Kolben und dem geschlossenen Ende des Zylinders
begrenzten Kammer und auch von dem Verhältnis zwischen diesen Volumen. Da die Werte der erwähnten Durchmesser und
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der erwähnten Volumen festgelegt sind, hängt die Stellung der Gasmembran im Zwischenraum ausschließlich von den Werten
des Druckes der Pulvergase an den Abzapfungspunkten ab. Wenn dieser Druck einen niedrigen Wert hat (90 - 100
Atmosphären) nimmt die Gasmembran im Zwischenraum die Stellung ein, die mehr zu der Kammer verlagert ist, welche
durch den Kolben und das geschlossene Ende des Zylinders begrenzt wird. Beim Erhöhen des Druckes der Pulvergase
und den Abzapfungspunkten wandert die Stellung der erwähnten Gasmembran, indem sie sich zum offenen Ende des
Zylinders verlagert. Wenn der Druck der Pulvergase am Abzapfungspunkt von maximalem Wert ist (180 - 200 Atmosphären)
, gelingt es dem Gegendruck der unmittelbar in den Zwischenraum abgeleiteten Gase, obwohl sie ständig dem
Entweichen der abgezweigten Gase in die Kammer entgegenwirken, nicht, eine dichtende Gasmembran zu bilden. Die
Gase können daher in beschränktem Maße durch den Zwischenraum entweichen» wodurch eine Herabsetzung des Druckes erhlen
wird, den diese auf den Kolben ausüben wurden, wenn dieses Entweichen verhindert werden würde, wie dies beispielsweise
bei den herkömmlichen Zylinder-Kolben-Kupplungen bei Verwendung mechanischer Dichtungen geschieht. Praktisch
ist die beschriebene Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung derart, daß sie der Vorrichtung einen gewissen
Grad an Selbstregulierungsvermögen mit Bezug auf die Wirkung
verleiht, die von den Gasen auf den Kolben ausgeübt wird, und damit eine Regulierung der mechanischen Wirkung,
welche der Kolben auf die Nachladeeinrichtung des Gewehrs ausübt.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer beispielsweisen Ausführungsform derselben in Verbindung
mit der beiliegenden Zeichnung und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im
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Längsschnitt in Anwendung auf den Lauf eines automatischen Jagdgewehrs mit Gasabzapfung;
Fig. 2 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie II-II in
Fig. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 der Lauf eines automatischen Jagdgewehres mit Gasabzapfung bezeichnet und mit 2 das
Patronenmagazin, das sich parallel unterhalb des Laufes 1 erstreckt und am Mündungsende durch einen Verschluß 3
abgeschlossen ist.
An diesem Lauf 1 ist durch an sich bekannte und nicht dargestellte
Mittel ein Zylinder 4 befestigt, der gleichachsig auf dem Magazin 2 unter Zwischenschaltung mindestens
einer Dichtung 5 angeordnet ist. Der Zylinder 4 ist an
seinem Mündungsende 6 geschlossen, während er an seinem hinteren Ende 7 offen ist. In dem Zylinder 4 ist ein
Kolben 8 axial beweglich, der auf dem Magaüin 2 gleitbar und gleichachsig angeordnet ist. Der Kolben 8 ist an seinem
Mündungsende mit einem Flansch 9 ausgebildet, der gegen das Mündungsende 7 des Zylinders 4 anliegt. Zwischen dem
Kolben 8 und dem Boden 4a des Zylinders 4 ist eine Ringkammer 10 ausgebildet, die mit dem Inneren des Laufes
über einen Gasabzweigkanal verbunden ist, der sich durch die Wandung des Laufes und des Zylinders erstreckt. Zwischen
den zylindrischen Wänden des Kolbens 8 und des Zylinders ist ein Zwischenraum 12 vorgesehen, der in Gasverbindung mit
dem Inneren des Laufes 1 über eine Bohrung 13 steht, die sich durch die Wandung des Laufes und des Zylinders 4
in einer Stellung oberstromseitig des Abzweigkanals 11 erstreckt. Der Kolben 8 ist mit einer Umfangsnut 14 ausgebildet,
deren Querschnitt im wesentlichen rechteckig ist
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und deren Stellung zum Kolben 8 so gewählt ist, daß sich die Nut 14 gegenüberliegend der Mündung 13a der Bohrung
in den Zwischenraum 12 befindet. Der Kolben 8 ist .ausserdem
mit einer Anzahl durchgehender radialer Bohrungen versehen, welche den Zwischenraum in Gasverbindung setzen,
der durch das Spiel gebildet wird, welches zwischen dem Kolben 8 und dem Magazin 2 und dem Zwischenraum 12 besteht.
Mit 15 ist eine verschiebbare Masse bezeichnet, die beispielsweise
durch eine Hülse gebildet wird, welche auf dem Magazin 2 gleichachsig und gleitbar angeordnet und
in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise mit der Nachladeeinrichtung des automatischen Gewehrs verbunden
ist. Diese Hülse 15, welche zur Zylinder-Kolben-Gruppe durch nicht dargestellte Federungselemente belastet ist,
ist am Mündungsende mit einem ringförmigen Kopf 16 versehen, dessen Aussendurchmesser gleich dem Durchmesser des
Flanschendes 9 des Kolbens 8 ist, mit dem er zur Zusammenwirkung bestimmt ist.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemaßen Vorrichtung ist
wie folgt.
Nach dem Abschuß einer Patrone gibt die Hülse der Patrone (nicht dargestellt) unter dem Druck der Pulvergase im
Inneren des Laufes 1 zuerst den Kanal 13 frei, durch welchen ein Teil der Pulvergase in die Kammer abgezweigt
wird, die durch den Zwischenraum 12 und die Ringnut 14 gebildet wird, unmittelbar danach gibt die gleiche Hülse
den Abzweigkanal 11 frei, durch welchen ein Teil der Pulvergase in die Kammer 10 gelangt, in welcher sie durch
Expansion einen Druck auf den Kolben 8 ausüben. Der hierdurchbelastete Kolben 8 verlagert sich mehr oder weniger
rasch nach rückwärts, bis er auf die Hülse 15 auftrifft
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und diese verschiebt, wodurch die Nachladeeinrichtung des Gewehrs betätigt wird.
Ein Teil der in die Kammer 10 abgezweigten Gase hat das Bestreben, durch den Zwischenraum 12 zu entweichen. Dieses
Entweichen muß verhindert werden, um die gewünschte vollständige Ausnutzung der Energie der in die Kammer 10 abgezweigten
Gase zur Betätigung des Kolbens 8 zu ermöglichen. Ein solches Entweichen wird bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dadurch verhindert, daß in dem Zwischenraum
12 ein Gegendruck vorhanden ist, der durch die aus dem Lauf 1 über den Kanal 13 abgezweigten Pulvergase bedingt
ist. In der Praxis wird in dem Zwischenraum durch das Vorhandensein des erwähnten Gasgegendrucks eine Gasmembran
gebildet, welche eine wirksame Abdichtung gegen die in die Kammer 10 abgezweigten Gase bildet.
Der Wert des erwähnten Gegendrucks und damit die Stellung der Gasmembran im Zwischenraum 12 hängt von zahlreichen
Faktoren ab, zu welchen der Druck der Pulvergase an den Abzapfungspunkten des Laufes 1, die Durchmesser des Kanals
13 und des Kanals 14, das Volumen der durch den Zwischenraum 12 und die Ringnut 14 gebildeten Kammer und das Volumen
der Kammer 10 gehören. Wenn die Werte der erwähnten Durchmesser und der erwähnten Volumen festgelegt sind, hängt
der Wert des Gegendrucks daher von der Stellung der Gasmembran im Zwischenraum 12 von dem Druck der Pulvergase
an den Abzapfungspunkten des Laufes 1 ab. Wenn der Wert dieses Druckes niedrig ist (90 - 100 Atmosphären), sind
die Werte des Druckes des in die Kammer 10 abgezweigten · Gases und des Gegendrucks des Gases im Zwischenraum 12,
auch unter Berücksichtigung der verschiedenen Druckrückgewinnungen infolge der verschiedenen Volumen der Kammern
derart, daß die Gasmembran im Zwischenraum 12 in der Nähe
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der Kammer 10 gehalten wird. Bei zunehmenden Druck der
Pulvergase an den Abzapfungspunkten erhöht sich die Differenz zwischen den Werten der Drücke der in die Kammer
10 und in die Kammer abgeleiteten Gase, die durch den Zwischenraum 12 und die Ringnut 14 gebildet wird, so da3
die Stellung der Gasmembran nach und nach zum offenen Ende des Zylinders 4 hin verlagert wird. Wenn der Druck
der Pulvergase an den Abzapfungspunkten maximal ist, (180 - 200 Atmosphären), ist die Differenz zwischen den
erwähnten Drücken der abgezweigten Gase derart, daß im Zwischenraum 12 keine Gasmembran mehr gebildet wird, d.h.,
daß ein Teil der in die Kammer 10 durch den Kanal 11 abgezweigten Gase durch denZwischenraum 12 unter Überwindung
des Hindernisses entweichen kann, das durch den Gegendruck der in den Zwischenraum über den Kanal 13 abgezweigten
Gase gebildet wird. Dieses Entweichen von Gasen hat eine Herabsetzung des Wertes des Druckes der in die Kammer 10
auf den Kolben 8 abgezweigten Gase und damit eine Herabsetzung der mechanischen Beanspruchungen zur Folge, welche
die volle Ausnutzung der Energie der erwähnten abgezweigten Gase auf die Nachladeinrichtung des Gewehres verursachen
würde, wenn nicht das erwähnte Entweichen zugelassen werden würde.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird daher eine Gasabdichtung in der Zylinder-Kolben-Kopplung ohne Hilfe
von Packungen oder anderen ähnlichen mechanischen Dichtungen erhalten, sowie auch ein gewisser Grad an Selbstregulierung,
der auf die Nachladeeinrichtung ausgeübten mechanischen Beanspruchungen. Eine ähnliche Gasdichtungswirkung
wird ausserdem in dem Spiel zwischen dem Kolben 8 und dem Magazin 2 dadurch erhalten, daß in diesem Spiel
ein Druck herrscht, der durch die Gase erzeugt wird, welche durch die radialen Bohrungen 17 in dieses abgezweigt werden.
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Im folgenden ist ein Ausführunqsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gegeben.
In einem Jagdgewehr mit Gasabzapfung vom Kaliber 12 mit
zwei Pulvergas-Abzweigkanälen 11 und einer Entfernung von 250 mm vom Grund des Hinterstücks wird eine Patrone von
begrenzter Leistung jedoch von der Art verwendet, bei welcher die Pulvergase an den Abzapfpunkten einen Druck
haben, der nicht niedriger als 90 Atmosphären ist. Für eine reguläre Wirkungsweise nach der vorangehenden Beschreibung
haben die Kanäle 11 einen Durchmesser von 2,5 mm.
Der Kanal 13 ist in einem Abstand von etwa 15 mm oberstromseitig
den Kanälen 11 vorgesehen und hat einen Durchmesser von 2,5 mm. Der Zwischenraum 12 wird durch ein Spiel in
der Kolben-Zylinder-Kopplung von 0,15 mm gebildet. Die Kammer 10 zwischen dem Kolben 8 und dem geschlossenen Ende
des Zylinders 4 hat ein Volumen von 2000 mm , während das Volumen der durch die Ringnut 14 gebildeten Kammer einen
Wert von 200 mm hat.
Die vorstehend angegebenen Werte sind natürlich nicht als die Erfindung beschränkend auszulegen und können je
nach den Erfordernissen der Ausführungsform und den Maßen
aller Einrichtungen des jeweiligen Jagdgewehres abgeändert werden.
Ansprüche;
70981 A/0200
Claims (4)
- AnsprücheGasbetätigte Vorrichtung für den Antrieb der Nachladeeinrichtung eines automatischen Gewehres mit Gasabzapfung, bei welcher ein am Lauf des Gewehres befestigter Zylinder vorgesehen ist, der an seinem einen Ende geschlossen und an seinem anderen Ende offen ist, ferner ein in diesem Zylinder beweglicher Kolben sowie eine Kammer, die in dem erwähnten Zylinder durch den Kolben und das erwähnte geschlossene Ende begrenzt ist, und ein Gaskanal zwischen der erwähnten Kammer und dem Inneren des Gewehrlaufes, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kolben (8) und dem Zylinder (4) gleichachsig ein Zwischenraum (12) ausgebildet ist, der mit dem Inneren des Gewehrlaufs (1) über mindestens eine Bohrung (13) in Gasverbindung steht, die sich durch die Wandung des Laufs und des Zylinders an einer Stelle erstreckt, die dem erwähnten Gaskanal (11) vorgeschaltet ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) an seinem Umfang mit einer Ringnut (14) an einer Stelle versehen ist, die der Mündung (13a) der erwähnten Bohrung (13) in den Zwischenraum (12) gegenüberliegt.
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (4) und der Kolben (8)7098U/02ÖOgleichachsig auf einem Magazin (2) für die Patronen angeordnet sind, das sich parallel zu dem Gewehrlauf (1) und unter diesem erstreckt, welcher Kolben (8) auf dem Magazin (2) gleitbar ist, auf welchem er mit einem bestimmten Spiel angeordnet ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) mit einer Anzahl durchgehender radialer Bohrungen (17) versehen ist, welche das Spiel mit dem Zwischenraum (12) in Gasverbindung setzen.Der Patentanwalt7098U/020Ö
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