DE2558550C3 - Galvanisches Primärelement mit einer positiven Elektrode aus (CFx) n und einem wässrigen alkalischen Elektrolyten - Google Patents
Galvanisches Primärelement mit einer positiven Elektrode aus (CFx) n und einem wässrigen alkalischen ElektrolytenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein galvanisches Primärelement mit einer negativen Zinkelektrode, einer
positiven Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid und einem Elektrolyten aus wäßriger alkalischer Lösung.
Festes Kohlenstoff-Fluorid hat die allgemeine Formel (CFJn; χ steht für das Verhältnis von Fluor zu
Kohlenstoff und /!bezeichnet die Zahl wiederkehrender (CF,)-Gruppen.
Festes Kohlenstoff-Fluorid kann nach bekannten Verfahren hergestellt werden, und zwar durch Umsetzung verschiedener Kohlenstofformen, z. B. Graphit,
Aktivkohle, Ruß usw. mit Fluorgas bei erhöhten Temperaturen (z. B. 350 bis 4000C).
Es ist bekannt, festes Kohlenstoff-Fluorid als positive Elektrode in Zellsystemen hoher Energiedichte einzusetzen; als sehr aktive negative Elektroden werden
Alkalimetalle verwendet, z. B. Lithium und Natrium. Es ist notwendig, nichtwäßrige Zellelektrolyten zu verwenden, z. B. organische Lösungsmittel, denn die sehr
aktiven negativen Elektroden reagieren heftig mit Wasser.
So betrifft die DE-AS 19 17 907 ein galvanisches Primärelement mit einem nichtwäßrigen Elektrolyten,
wobei die positive Elektrode aus festem Kohlenstoff-Fluorid besteht.
Weiterführende Versuche zeigten, daß sich höher fluorierter Kohlenstoff, d. h. (CFJn-Verbindungen mit
Werten für π nahe i und größer, ausgezeichnet für aktive positive Elektroden eignet Zellen mit positiven
Elektroden aus diesen höher fluorierten Verbindungen besitzen höhere Energiedichten und eine verbesserte
Entladefähigkeit
In dem US-Patent 37 00 502 wird eine Zelle beschrieben, bei der festes Kohlenstoff-Fluorid der
Formel (CFxJn das positive Elektrodenmaterial ist (x ist
größer als 0, aber nicht größer als 1). Die aktive negative Elektrode besteht aus einem Alkalimetall wie Lithium
oder Natrium; der Elektrolyt besteht aus einer nichtwäßrigen Lösung (z. B. eine 1-molare Lösung von
LiClO4 in organischen Lösungsmitteln wie Propylencarbonat).
In der US-PS 37 00 502 werden Zellen beschrieben, deren negative Elektrode aus Lithium, Natrium oder
Aluminium besteht und die einen nichtwäßrigen Elektrolyten enthalten, welcher die negative Elektrode
nicht auflöst Als positive Elektrode ist Könlenstoff-Fluorid vorgesehen.
Die DE-OS 22 64 057 ist auf eine positive Elektrode für Hochenergie-Primäreiemenie gerichtet; soweit über
die Verwendung einer positiven Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid berichtet wird, bestehen die weiteren
Zellbestandteile aus einer negativen Elektrode aus Lithium und einem nichtwäßrigen Elektrolyten (LiCI
und AICIj in Propylencarbonat).
Die genannten Zellen haben den Nachteil, daß die bekannten positiven Elektroden aus Kohlenstoff-Fluorid nur in Verbindung mit einem nichtwäßrigen
Elektrolyten verwendet werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine positive
Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid zu entwickeln, die auch in wäßrigen alkalischen Zellen verwendet werden
kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Elektrolyt und/oder die positive Elektrode ein Benetzungsmittel enthalten sowie ein den Elektrolyt absorbierendes Material, nämlich Carboxymethylcellulose oder
Carboxymethylhydroxyäthykellulo·*«.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Benetzungsmittel aus einem synthetischen nichtionischen organischen Tensid auf der Basis von Alkylarylpolyäthern und sein Anteil 2η Elektrolyten beträgt 0,1
bis 1,0 Gew.-%.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist zusätzlich ein Gehalt an Aluminiumoxid, Siliciumdioxid,
Titandioxid und/oder Zinkoxid vorgesehen. Die positive Elektrode enthält 60 bis 95 Gew.-% Kohlenstoff-Fluorid, 5 bis 40 Gew.-% feinverteiltes, elektrisch leitendes
Material, 03 bis 20 Gew.-o/o den Elektrolyten absorbierendes Material und 2 bis 10 Gew.-°/o kolloidales,
elektrisch leitendes Material, insbesondere Ruß oder Graphit.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, das in den F i g. I - 3 dargestellt ist. Es zeigt
Fig. I eine Gruppe von Entladungskurven kleiner alkalischer Zink-(CF„)„-Zellen in Abhängigkeit von
verschiedenen Konzentrationen der als Elektrolyt verwendeten Kalilauge; als Anode (negative Elektrode)
diente ein Zinknetz,
Fig. 2 die Entladungskurvcn derselben kleinen alkalischen Zink-(CFt//„-Zellen. und zwar bei zwei
verschiedenen Stromentnahmen,
F i g. 3 den Querschnin durch eine Knopfzelle gemäß
der Erfindung.
Kohlenstoff-Fluorid (CF,),, ist ein schwarzes, graues
oder weißes Pulver; die Farbe hängt von dem Zahlenwert χ ab oder von dem Verhältnis Fluor zu
Kohlenstoff; das Material ist schwarz, wenn der Zahlenwert für χ klein ist oder in der Größenordnung
von 0,2 bis 0,7 ist Kohlenstoff-Fluorid mit x-Werten von
ungefähr 0,7 bis 0,9 ist grau; Materialien, deren Af-Wert
ungefähr 1 oder größer ist, sind weiß. Für die Erfindung
eignet sich im allgemeinen Kohlenstoff-Fluorid mit einem at-Wert von ungefähr 0,3 bis ungefähr 1,1. Da die
höher fluorierten Verbindungen höhere Energiedichten haben, werden graue oder weiße Kohlenstoff-Fluoride
mit einem x-Wert von ungefähr 0,8 bis 1,1 bevorzugt.
Besonders bevorzugt wird ein Kohlenstoff-Fluorid, dessen λτ-Wert ungefähr 1,0 beträgt
Positive Elektroden gemäß der Erfindung bestehen aus einem Gemisch von (CFJn und einem leitenden
Material, nämlich aus 60 bis 95 Gew.-% (CFJn-Pulver, 5
bis 40 Gew.-% elektrisch leitendes Material, bezogen auf das Gewicht des aktiven und leitenden Materials,
und 1 bis 10Gew.-% Bindemittel und/oder elektrolytabsorbierendes
Material; die zuletzt genannten Prozentwerte beziehen sich auf das Gewicht der trockenen
Mischung, die für die positive Elektrode verwendet wird. Die positiven Elektroden werden in der Weise
hergestellt, daß diese Mischung unter hohem mechanischem Druck zu einem Elektrodenkörper geformt wird,
der durch Kohäsionskräfte zusammengehalten wird.
Das elektrisch leitende Material in den positiven Elektroden wird dazu benützt, um einen guten jo
physikalischen und elektrischen Kontakt zwischen den (CFJ„-Pulvern und dem wäßrigen alkalischen Elektrolyten
sicherzustellen. Eine kleine Menge des Bindemittels kann auch dazu verwendet werden, um die Struktur der
positiven Elektrode aufrechtzuerhalten. Die Kohlen- r, stoff-Fluoride sind hydrophob. Aus diesem Grund wird
in den positiven Elektroden gemäß der Erfindung ein elektrolytabsorbierendes Material verwendet Das elektrolytabsorbierende
Material kann auch als Bindemittel dienen, um die (CF,)„-Pulver und das feinverteilte
elektrisch leitende Material durch Kohäsion miteinander zu verbinden. Im allgemeinen kann irgendein
celluloseartiges Material als elektrolytabsurbierendes
Material verwendet werden. Als elektrolytabsorbierende Materialien und Bindemittel eignen sich beispielswei- -n
se Carboxymethylcellulose und Carboxymethylhydroäthylcellulose.
In den positiven Elektroden gemäß der Erfindung kann auch ein grenzflächenaktiver Stoff (Tensid)
verwendet werden, um sicherzustellen, daß die (CFJn- w
Pulver durch die wäßrigen alkalischen Elektrolyte benetzt werden. Der positiven Elektrode kann der
grenzflächenaktive Stoff (Tensid) in Mengen von 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Mischung, zugesetzt
werden. Der grenzflächenaktive Stoff (Tensid) kann v,
auch dem Elektrolyten direkt zugesetzt werden. Man erhält befriedigende Resultate, wenn der grenzflächenaktive
Stoff (Tensid) dem Elektrolyten in Mengen von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf den Elektrolyten,
zugesetzt wird. Der grenzflächenaktive Stoff (Tensid) ho
sollte in den wäßrigen Elektrolyten löslich sein, oder wenigstens mit ihm mischbar sein und vorzugsweise mit
allen Komponenten der Zelle verträglich sein. Grenzflächenaktive Stoffe (Tenside) oder benetzende Mittel, die
sich für diesen Zweck eignen, sind synthetische t>i
nicht-ionische organische Tenside, die auf Alkylarylpolyät.hern
basieren.
Das feiriverteilte eleicrisch leitende Material in den
positiven Elektroden dient dazu, um einen guten elektronischen Kontakt innerhalb der positiven Elektrode
sicherzustellen. Kohlenstoff-Fluoride mit einem hohen Fluorgehalt sind schlechte Leiter. Daher ist es
wichtig, daß die positive Elektrode das elektrisch leitende Material enthält Geeignete feinverteilte
elektrisch leitende Materialien sind z. B. Ruß und Graphit
Besonders günstig ist es, wenn die positiven Elektroden aus einem (CFJn-Pulver kleiner Teilchengröße
hergestellt werden. Wichtig ist der Druck beim Formen; er sollte im Bereich von 9807 bis 39 228 N/cm2
liegen. Positive Elektroden, die aus (CFi,o)n-Pulvern (20
Mikron) bestehen und bei denen ein Formdruck von ungefähr 24 517 N/cm2 zur Anwendung kam, wurden
fast zu 100% ausgenutzt
Die spezifische Oberfläche von Kohlenstoff-Fluoriden variiert beträchtlich, und zwar in Abhängigkeit von
der besonderen Form des kohlenstoffhaltigen Materials, das zur Herstellung der Verbindung benützt wird.
Kohlenstoff-Fluoride, die beispielsv^ise aus Holzkohle
hergesteit werden, besitzen eine Oberfläche von ungefähr 176m2/g, während Kohlenstoff-Fluoride, die
aus Graphitfasern hergestellt werden, eine Oberfläche von 340 mVg aufweisen. Im allgemeinen werden jene
Kohlen-toff-Fluoride für die erfindungsgemäßen positiven
Elektroden bevorzugt verwendet, die wenigstens eine Oberfläche von ungefähr 200 m2/g aufweisen. Die
Oberfläche des besonderen (CFX)„-Mateiials ist aber
nicht kritisch.
Die negativen Elektroden bestehen aus Zinkmetall beliebiger Form oder aus einer seiner Legierungen. Die
negative Elektrode kann eine Zinkplatte oder eine Folie sein; die negative Elektrode kann aber auch aus Pulver
gepreßt werden oder aus einem offenen Zinknetz bestehen. Bevorzugt wird eine gelierte Zinkelektrode,
die weniger der Passivierung ausgesetzt ist. Derartige Elektroden bestehen aus feinverteilten Zinkpartikeln,
die in einem gelierenden Mittel suspendiert sird (z. B.
Carboxymethylcellulose), das den wäßrigen alkalischen Elektrolyten enthält
Als Elektrolyt kann irgendeine wäßrige alkalische Lösung verwendet werden, z. B. eine wäßrige Lösung
von Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Lithiumhydroxid und auch deren Mischungen.
Bevorzugt werden ziemlich konzentrierte wäßrige Lösungen von Kaliumhydroxid (5—14 molare KOH-Lösungen).
Besonders bevorzugt ist eine wäßrige 13—14 molare KOH-Lösung.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel erläutert:
Die Zellen enthielten eine positive Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid, einen wäßrigen alkalischen Elektrolyten
verschiedener Zusammensetzung und eine negative Elektrode aus einem Zinknetz. Beim Zusammenbau
der Zellen wurden nickelplattiertt- Stahlgefäße (AA-Größe) als Behälter benützt; (ihr innerer Durchmesser
beträgt 1,27 cm). Für die positiven Elektroden wurde eine Mischung aus folgenden Bestandteilen
verwendet: 80 Gfcw.-% (CFi.0)n-Pulver, 10 Gew.-% Ruß,
5 GeWr0Zo Carboxymethylhydroxyäthylcellulose und ein
celluloseartiges Material (5 Gew.-%). Diese Mischung wurde gleichmäßig auf ein Nickelnetz ausgebreitet und
unter einem Druck von ungefähr 24 517 N/cm2 zu einer Folie gepreßt. Das Gewicht des Nickelnetzes betrug
0,0386 g/cm2. Das Gewicht der Mischung betrug 0,042 g/cm2. (CF|,o)n war zu 41,6% in der Folie
vorhanden. Aus der Folie wurden Scheiben (Durchmes-
ser ungefähr 1,27 cm) gestanzt. Jede Scheibe enthielt
0,0425 g(CFi.o)n und hatte eine theoretische Leistungsfähigkeit von 36,8 m Ah. Zwei Scheiben wurden in die
nickelplattierten Stahlgefäße gegeben und am Boden unter einem Druck von ungefähr 9807 N/cm2 zusammengepreßt.
Die negative Elektrode der Zellen bestand aus einem Zinknetz (Länge: 1,53 cm; Breite: 0,92 cm).
Das Gewicht des Zinknetzes betrug 1,5 g. Verschiedene wäßrige Elektrolyte wurden hergestellt, welche die
üblichen Salze enthielten, z. B. Ammoniumchlorid, Zinkchlorid, Magnesiumperchlorat, Magnesiumbromid
und wäßrige alkalische Lösungen, z. B. 0,2 bis 13 molare
Kalilauge, 19 molare Natronlauge und 6 molare LiOH-Lösungen. Verschiedene Elektrolytlösiingen wurden
in jeden Zellenbehälter gegossen, und zwar bis zu ungefähr dreiviertel der Höhe und mehr. Die Behälter
wurden mittels eines Gummistopfens, der gut in das offene Ende paßt, verschlossen. Die von einem porösen
Papierseparator bedeckte negative Elekttode, welche die Form eines Zinknetzes hatte, hing an einem von
Plastik umhüllten Kupferdraht vom Stopfen in den Elektrolyten. Der mit dem Zinknetz punktverschweißte
Kupferdraht ragte aus der Zelle heraus und bildete einen Anschluß. Die Zellen wurden auf ihre Leerlauf
spannung geprüft und dann bei niedrigen und mittleren
ίο Stromentnahmen von 0.1 und 1,0 mA (ungefähr 0,08 und
ungefähr 0,8 mA/cm2) entladen. Die Ruhestromspannung der Zellen wurde wäh end der Entladungsperiode
gemessen und die Leerlaufspannung wurde nach einer Entladung (12mAh) gemessen. In Tabelle I sind die
ι r> Versuchsresultate zusammengefaßt.
Zelle | Elektrolyte | Anfängliche | Leerlaufspannung*) | Ruhestromspan | l< ihestromspan- |
Leerlaufspannung | nung**) | nung") | |||
(1,0 mA) | (0,1 mA) | ||||
1. | 13m KOH | 1.392 | 1.317 | 1.030 | 1,148 |
2. | 9m KOM | 1,370 | 1.253 | 0,962 | 1,049 |
3. | 5m KOH | 1,340 | 1.290 | 0.900 | 1.186 |
4. | Im KOH | 1,298 | 1.225 | 0.717 | 0.809 |
5. | 0,2m KOH | 1,298 | 0,124 | ||
6. | 19m NaOH | 1.083 | 1,139 | 1.00 | 1.024 |
7. | 6m LiOH | 1,338 | 1,041 | 0.718 | 0.812 |
8. | 2m MgBr2 | 0,664 | 0.511 | 0 | 0.076 |
+ Mg(OH), | |||||
9. | 2m Mg(ClO4), | 0.995 | 0,411 | 0 | 0,098 |
+ Mg(OH)2 | |||||
10. | 5m NH4CI + NH,. | 0.737 | 0.474 | 0.110 | 0,281 |
pH 8,3 | |||||
11. | 5m NH4CI + 2m | 0.856 | 0,415 | 0 | 0.002 |
ZnCl2, pH 4,5 |
*) Am 12mAh Entladungspunkt (es kann sein, daß die anfängliche Leerlaufspannung nicht die wahre Spannung des Systems
ist, denn O2 kann auf dem Material adsorbiert sein).
**) Am 9 mAh Entladungspunkt.
**) Am 9 mAh Entladungspunkt.
Aus Tabelle I ergibt sich, daß Zellen mit einer positiven Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid in konzentrierten
wäßrigen alkalischen Elektrolyten entladen werden können. Zellen mit einer positiven (CFi.o)n-Elektrode
und 5 bis 13 m Kalilauge als Elektrolyt haben Leerlaufspannungen zwischen 1,2 und 13 Volt und eine
durchschnittliche Ruhestromspannung von ungefähr 1,0 Volt. Aus Tabelle I geht weiter hervor, daß Zeilen mit
einer positiven Elektrode aus Kohlenstoff-Fluorid in wäßrigen Salzlösungen nicht entladen werden können.
Die Ruhestromspannuing der Zellen beträgt mit diesen
Elektrolyten im wesentlichen 0,0 Volt
Die Kurven a bis ein Fig. 1 -»eigen den Entladungsverlauf (1 mA Stromentnahme, 0,8 mA/cm2) dieser
kleinen Zellen, bei denen die positive (CFi.o)--Elektrode verwendet wird; als Elektrolyt diente 0,2 bis 13 m
Kalilauge. Für jede Zeile (Elektrolyt: 5 bis 13 m Kalilauge) sind die Entladungskurven a bis c während
des größten Teils der Entladung relativ flach.
Die Kurven a und b in F i g. 2 zeigen den Entladungsverlauf (0,1 und 1,0 mA Stromentnahme)
einer kleinen Zelle, bei der die positive (CFi.o)n-Elektrode
verwendet wird; Elektrolyt ist eine 13 m Kalilauge. Anhand der Kurve b (1,0 mA Stromentnahme) überzeugt
man sich, daß die Spannung der Zelle bei ungefähr
>o 75 mAh am Ende der Entladung plötzlich abfält. Da die
theoretische Leistungsfähigkeit der aus zwei Sclv.iben
bestehenden (CFi.o)n-Elektrode 73,6 mAh beträgt, bedeutet
der plötzliche Abfall der Spannung der Zelle, daß beinahe die theoretische Leistungsfähigkeit der (CFt.0)n-Elektrode
erreicht wurde.
Es wurde beobachtet, daß die Zugabe bestimmter Verbindungen wie AI2O3 oder TiC>2, die mit den im
Elektrolyten (KOH) vorhandenen Fluoridionen starke Komplexe (z. B. AlFe=, TiF6") bilden, das Entstehen
to einer höheren Zellspannung begünstigt Aus einer
netzförmigen Zinkelektrode und einer (CF|.o)n-Elektrode
wurden Zeilen hergestelltt Die positive Elektrode enthielt 0,104 g (CF,.0)/>
Als Elektrolyt diente 13 m Kalilauge. Der Elektrolyt jeder Zelle enthielt eine
b5 Suspension von ungefähr 20 Gew.-% (bezogen auf das
Gewicht des Elektrolyten) oder mehr eines Zusatzsioffes
wie AI2O3, SiO2, TiO2 oder ZnO. Wenn die Zelle bis
zu 50% entladen war (entsprechend 45 mAh), wurde die
Leerlaufspannung und die Ruhestromspannung für jede
Zelle gemessen. Die Resultate dieses Experimentes sind in Tabelle Il aufgeführt. Die Ruhestromspannungen
waren in Gegenwart aller Zusatzstoffe höher; dasselbst gilt auch für die Leerlaufspannungen.
/eile | /iisal/sloH | Ruheslrom- | Ruhestrom- | Leerlauf |
spannung | spannung | spannung | ||
bei I.OmA | hei 0.1 mA | |||
1. | kein | 0.946 | 1.041) | 1.203 |
2 | /n() | <l.')56 | 1.062 | 1.197 |
1 | AU), | o,im | 1,075 | 1.214 |
4. | TiO, | 0.962 | 1,077 | 1.233 |
5. | SiO, | 0.1MX | I 0S7 | I -1I-1 |
Das bevorzugte Herstellungsverfahren der positiven Elektroden gemäß der Erfindung besteht darin, daß ein
Gemisch aus (CF,)„-Pulvern, teilchenförmigen! elektrisch leitenden Material, einem durch den Elektrolyten
benetzbaren polymeren Bindemittel und einem kolloidalen elektrisch leitfähigen Material zusammengepreßt
wird. Das polymere Bindemittel und das kolloidale elektrisch leitfähige Material (0,5 bis 20 Gew.-% bzw. 2
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der positiven Elektrode, werden miteinander vermischt und
der Mischung, aus der die positive Elektrode hergestellt wird, als eine Suspension in einem organischen
Lösungsmittel, das leicht die (CF,)„-Pulver benetzt, zugesetzt. Xylol, Isobutanol, hopropanol etc. eignen
sich hervorragend für diesen Zweck. Das polymere Bindemittel kann z. B. ein Epoxy-, Polysulfon- oder
Acrylharz sein und wird in Mengen zwischen 0,5 und 5 Gew.-% zugesetzt.
In einem Beispiel wurden positive Elektroden aus folgender Mischung hergestellt: 2 g (CFi.o)n-Pulver, 0,1 g
Acetylenruß und 1 cm1 Ligroin, in dem 10% kolloidaler
ftrianhit ciicnon/^iort cind ΓΜ*» ßectinrltpilc u/nrAt>n r - - -I — ·- ■
-■ —
miteinander gründlich vermischt und in Luft zwei Stunden lang auf 900C erhitzt, um das Lösungsmittel
auszutreiben. Die getrocknete Pulvermischung wurde dann bei einem Druck von ungefähr 19 614 N/cm2 zu
einer positiven Elektrode gepreßt.
Wegen der in der Praxis erreichbaren hohen Energiedichten eignet sich das alkalische Zink-(CF,)„-Zellsystem
vorzüglich für kleinste, elektrischen Strom produzierende Trockenzellen.
F i g. 3 zeigt eine Knopfzelle gemäß der Erfindung. Die Zelle besteht aus einem Metallbehälter 10, auf
dessen Boden sich drei Scheiben 12,14 und 16 befinden;
diese enthalten (CT,),, als aktive positive F.lektrode;
ferner ist ein umgekehrter metallischer Anodenbexher 18 vorhanden; sowohl der Behälter 10 als auch der
Anodenbecher 18 bestehen beispielsweise aus nickelplattiertem Stahl. Innerhalb des offenen Endes des
Behälters 10 ist der Anodenbecher 18 mittels einer Abdichtung 20 aus Plastik verschlossen. Die negative
Elektrode 22 befindet sich innerhalb des Anodenbechers 18; sie kann eine konventionelle negative Elektrode aus
geliertem Zinkpulver sein (Zinkteilchen, die in einem gelierenden Mittel suspendiert sind, z. D. Carboxymethylcellulose,
die den wäßrigen alkalischen Elektrolyten enthält). Drei Schichten eines ionendurchlässigen
Separators 24 isolieren die negative Elektrode 22 von der scheibenförmigen positiven Elektrode. Das Separatormaterial
ist vollständig mit dem wäßrigen alkalischen Elektrolyten getränkt.
Knopfzellcn des in Fig. 3 gezeigten Aufbaues wurden aus drei zusammengepreßten Scheiben hergestellt:
diese enthielten 80 Gew.-°/o (CFi.o),,-Pulver; jede
Scheibe hatte einen Durchmesser von 11,3 mm und eine
Dicke von 0,395 mm. Das Gewicht jeder Scheibe betrug 0,)27g und die theoretische Leistungsfähigkeit der
positiven Elektrode betrug 86,3 mAh, bezogen auf den (CFi.n)n-Gehalt. Die negative Elektrode bestand aus
einem Zinkgel, das 62,55 Gew.-% Zinkpartikel enthielt, 1,03 Gew.-% Carboxymethylcellulose, 5,2 Gew.-%
Quecksilber, der Rest ist 14,2 molare Kalilauge (Elektrolyt). Der Separator bestand aus einer Schicht
eines ionendurchlässigen Cellophanfilms, der sich in der Nähe des Zinkgels befand und aus zwei Schichten
Rayon, die vollständig mit 14,2 molarer Kalilauge getränkt waren. Die Zellen wurden in zwei Gruppen
unterteilt; die Zellen der einen Gruppe wurden sofort bei Zimmertemperatgur entladen (Stromentnahme
1 mA). Die zweite Gruppe wurde bei 7PC eine Woche lang gelagert: dann wurde bei Zimmertemperatur
entladen (Stromentnahme dieselbe wie vorher). Die Spannung der bei 710C gelagerten Zellen war in den
späten Entladungsstadien etwas kleiner als im Falle der frischen, nicht erhitzten Zellen; Anzeichen für eine
In Tabelle III werden ausgewählte Eigenschaften des (CFi.o)n-Materials mit den Eigenschaften konventioneller
Materialien, die für Miniaturzellen verwendet werden, verglichen. Anhand der Tabelle überzeugt man
sich, daß die Energiedichte des (CFi.o)n-Materials bei
weitem die Energiedichte des konventionellen Ag2Ü
übertrifft und beinahe so groß ist wie die des HgO, das in konventionellen Quecksilberzellen verwendet wird. Da
das 'CFi,o)n-MateriaI wesentlich preiswerter ist als HgO,
eignen sich wäßrige alkalische Zink-(CFi,0)n-Zellsysteme
vorzüglich für Zellen, in denen üblicherweise positive Elektroden aus HgO verwendet werden.
Formelgewichl Dichte
(g/cmJ)
Leistungsfähigkeit
(mAh/g) Leistungsfähigkeit
Spannung
der Zelle
der Zelle
Energiedichte
(mAh/cm3) (mit Zn-Anode) (Wh/cm3)
1. Ag2O | 231,7 | 7,143 | 231,2 | 1651 | 1,55 | 2,56 |
2- HgO | 216,6 | 11,1 | 247,5 | 2747 | 1,30 | 3,57 |
3. CFIJB | 31,0 | 2,7 | 864,2 | 2333 | 1,30 | 3,03 |
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Galvanisches Primärelement mit einer negativen Zinkelektrode, einer positiven Elektrode aus s
Kohlenstoff-Fluorid und einem Elektrolyten aus wäßriger alkalischer Lösung, gekennzeichnet
durch die Gesamtheit der nachfolgenden Merkmale: Der Elektrolyt und/oder die positive Elektrode enthalten ein Benetzungsmittel und ein den ι ο
Elektrolyten absorbierendes Material, nämlich Carboxymethylcellulose oder Carboxymethylhydroxyäthylcellulose.
Z Primärelement nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß das Benetzungsmittel aus einem synthetischen nichtionischen organischen
Tensid auf der Basis von Alkylarylpolyäthern besteht
3. Primärelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Benetzungsmittel
0,1 bis l,0G«w.-% des Elektrolyten ausmacht
4. Primärelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Elektrolyten zusätzlich ein
Gehalt an Aluminiumoxid (AI2O3), Siliciumdioxid
(SiO2), Titandioxid (TiO2) und/oder Zinkoxid (ZnO)
vorgesehen ist
5. Primärelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die positive Elektrode zusätzlich ein kolloidal verteiltes, elektrisch leitendes
Material, insbesondere Ruß oder Graphit enthält
6. Primärelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die positive Elektrode aus 60 bis 95 Gew-% Kohlenstoff-Fluorid, 5 bis
40 Gew.-% feinverteiUem, elektrisch leitendem
Material, 0,5 bis 20 Gew.-«"*· den Elektrolyten )>
absorbierendem Material und 2 bis 10 Gew.-% kolloidalem elektrisch leitendem Material besteht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/537,596 US3956018A (en) | 1974-12-30 | 1974-12-30 | Primary electric current-producing dry cell using a (CFx)n cathode and an aqueous alkaline electrolyte |
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Country Status (7)
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