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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Mangandioxid, ein
Verfahren zur Herstellung des verbesserten Mangandioxids und die
Verwendung des verbesserten Mangandioxids in einer elektrochemischen
Zelle. Speziell betrifft die Erfindung ein elektrolytisches Mangandioxid
und seine Verwendung in einer elektrochemischen Lithium-Zelle.
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Elektrochemische
Zellen, wie beispielsweise elektrische Akkus, haben üblicherweise
eine metallische Anode und eine Kathode aus einem aktiven Material,
das Ionen des Metalls aufnehmen kann. Bei der Entladung der Batterie
verlassen Metallionen die Anode und gelangen in den Elektrolyten
und werden dann von dem aktiven Material der Kathode aufgenommen,
was zu einer Freigabe von Elektronen aus der Kathode führt. Eine
der elektrochemischen Zellen vom üblichen Typ besteht aus einer
Anode eines leichten Alkalimetalls, wie beispielsweise Lithium,
und einer Kathode aus aktivem Material, bei dem es sich um das Oxid
eines Übergangsmetalls
handelt, wie beispielsweise Mangandioxid.
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Die
Hersteller von Mangandioxid wenden im Allgemeinen eine elektrolytischen
Prozess an, worin Mangansulfat einer Elektrolyse in einer Schwefelsäure-Lösung unterworfen wird. Das
resultierende elektrolytische Mangandioxid (EMD) besitzt eine restliche
Oberflächenazidität aus der
bei seiner Herstellung eingesetzten Schwefelsäure, die neutralisiert werden
muss, bevor es wirksam in elektrochemischen Zellen eingesetzt werden
kann. Obgleich für
diese Anwendung andere Basen vorgeschlagen worden sind, wie beispielsweise Ca(OH)2 oder NH4OH, wird
zur Ausführung
dieser Neutralisation am häufigsten
eine Natriumhydroxid-Lösung verwendet.
Natriumhydroxid ist wegen seiner Kosten, Verfügbarkeit und aus ökologischen
Gründen
sowie wegen der Kompatibilität
mit der Endanwendung des Produktes bevorzugt.
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Der
Schritt der Neutralisierung führt
unvermeidlich zur Einführung
von Kationen in das MnO2 und der Einsatz
von Natriumhydroxid als die Base zum Neutralisieren des EMD-Produktes
führt zur
Einführung
von Natrium hauptsächlich
auf die Oberfläche
des Mangandioxids. Es wird gegenwärtig hypothetisch angenommen, dass,
wenn dieses neutralisierte EMD als das aktive Material einer Kathode
zur Anwendung gelangt, das restliche ionenaustauschbare Natrium
bei der Entladung der Zelle freigesetzt werden kann. Es hat den
Anschein, dass das Natrium mit dem Lithium-Ion in dem Elektrolyten
der Zelle ausgetauscht wird und damit zur Einleitung von Reaktionen
verfügbar
ist, die zum Abbau der Lithium-Anode
führen.
Natrium-Ionen aus der Elektrolytlösung scheiden sich offensichtlich
auf der Lithium-Anode ab, das Natrium wird gegen Lithium ausgetauscht,
wonach das metallische Natrium mit dem Elektrolyten reagieren kann.
Obgleich metallisches Li ebenfalls mit dem Elektrolyten reagieren
kann, dienen Carbonate zum Passivieren von Li und verhindern eine
weitere Reaktion, sind aber zum Passivieren von Na unwirksam. Dementsprechend
wird die Gebrauchsfähigkeitsdauer
der Lithium-Zelle nachteilig beeinflusst. Um dieses Problem zu vermeiden,
ist jetzt ein Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Mangandioxids
entwickelt worden.
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Es
ist jetzt entdeckt worden, dass die Gebrauchsfähigkeitsdauer und Ladespannung
einer primären elektrochemischen
Lithium-Zelle erhöht
werden, wenn der Gehalt an ionenaustauschbarem Natrium des Mangandioxids
des kathodischen Elektrodenmaterials verringert wird. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform wird
das in einem elektrolytischen Mangandioxid vorhandene ionenaustauschbare
Natrium durch Lithium ersetzt, um so eine Natrium-Kontamination
der Anode der Lithium-Zelle zu vermeiden.
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In
der Zusammenfassung der Japanischen Patentschrift 59 139 566 wird
die Verwendung eines kommerziellen elektrolytischen Mangandioxid-Produkts
offenbart, das Elemente der Gruppe 1A und 2A des Periodensystems
der Elemente aufweist. Dieses Produkt wird zum Austausch der Elemente
der Gruppe 1A und 2A gegen Wasserstoff mit Säure behandelt und anschließend mit
LiOH neutralisiert.
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Die
US-A-4 921 689 offenbart ein Verfahren zum Erhitzen von Gamma-Mangandioxid, um
es in die Beta-Form umzuwandeln.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Behandeln von elektrolytischem
Gamma-Mangandioxid gewährt,
worin das elektrolytische Gamma-Mangandioxid hergestellt wird, indem
eine Lösung
von Mangansulfat einer Elektrolyse in einer Schwefelsäure-Lösung unterworfen
wird, welches Verfahren umfasst:
- a) Behandeln
des elektrolytischen Mangandioxids in einer Natriumhydroxid aufweisenden
Lösung,
um die restliche Oberflächenazidität des elektrolytischen
Mangandioxids zu neutralisieren, die aus der Elektrolyse in der
Schwefelsäure-Lösung resultiert,
- b) Mischen des neutralisierten elektrolytischen Mangandioxids
in einer wässrigen
Säurelösung, um
ionenaustauschbares Natrium in dem elektrolytischen Mangandioxid
durch Wasserstoff zu ersetzen und intermediäres behandeltes EMD zu erzeugen,
das einen verringerten Natriumgehalt hat,
- c) Behandeln des intermediären
behandelten elektrolytischen Mangandioxids mit einer wässrigen
basischen Lösung,
in die eine Lithiumverbindung einbezogen ist, ausgewählt aus
Lithiumhydroxid, Lithiumcarboxylat, Lithiumcarbonat, Lithiumbenzoat,
Lithiumsulfat, Lithiumnitrat und Mischungen davon, um den in das
elektrolytische Mangandioxid in Schritt (b) eingeführten Wasserstoff
durch Lithium zu ersetzen und ein elektrolytisches Mangandioxid-Produkt
zu erzeugen, das Lithium enthält,
worin der Natriumgehalt des behandelten elektrolytischen Mangandioxids
kleiner ist als 1.000 ppm; und
- d) Wärmebehandlung
des Lithium enthaltenden Mangandioxids bei einer Temperatur von
mindestens 350°C
für eine
ausreichende Zeitdauer, um mindestens 30 Gew.% des Mangandioxids
von der Gamma-Form in die Beta-Form umzuwandeln.
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Außerdem wird
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine elektrochemische Zelle gewährt, die eine Lithium-Anode,
einen Elektrolyten und eine Kathode aufweist, die aus Mangandioxid
erzeugt ist, das nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurde.
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Elektrolytisches
Mangandioxid ist durch eine Gamma-Kristallstruktur gekennzeichnet.
Es gilt seit langem als anerkannt, dass Gamma-Mangandioxid, bevor
es als Kathodenmaterial in einer Lithium-Zelle verwendet werden
kann, einer Wärmebehandlung
unterzogen werden muss, um sowohl Wasser zu entfernen als auch um
die Kristallstruktur von der Gamma-Phase zu einer solchen mit überwiegender
Beta-Phase umzuwandeln. Es ist festgestellt worden, dass, damit
Mangandioxid über
eine angemessene Leistung als aktives Kathodenmaterial in einer
Lithium-Batterie verfügt,
der Prozentgehalt der kristallinen Beta-Form mindestens 30% und
jedoch weniger als 90% betragen sollte. Außerhalb dieses Bereichs ist
die Kathodennutzung einer Nutzung des Materials innerhalb dieses
Bereichs unterlegen.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird das in dem EMD vorhandene ionenaustauschbare
Natrium entfernt und vor der thermischen Umwandlung des Mangandioxids
von der Gamma-Form in die überwiegende Beta-Form
gegen Lithium ausgetauscht.
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Das
Austauschen des in dem EMD vorhandenen ionenaustauschbaren Natriums
gegen Lithium wird mit Hilfe eines Verfahrens erreicht, das als
erstes das Ersetzen des ionenaustauschbaren Natriums in dem EMD
durch Wasserstoff umfasst. Dieses wird mühelos durch aufschlämmen des
EMD in einer wässrigen
Säurelösung erreicht.
Das resultierende saure EMD wird sodann mit einer basischen Lösung einer
Lithium enthaltenden Verbindung, wie beispielsweise Lithiumhydroxid,
neutralisiert. Dieser Neutralisationsschritt dient zum Austausch
des zuvor eingeführten
Wasserstoffs durch, Ionenaustausch gegen Lithium. Das EMD wird sodann mit
Wasser gewaschen, getrocknet und bei einer erhöhten Temperatur in einfacher
Weise wärmebehandelt, um
das Gamma-EMD in eine Mischung der Gamma- und Beta-Formen zu überführen, die
dann als die aktive Kathodenkomponente in einer elektrochemischen
Zelle verwendet wird.
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Es
muss dafür
gesorgt werden, dass ein direkter Kontakt des Mangandioxids mit
dem stark basischen Medium vermieden wird. Dieses scheint den Zusammenhalt
der Partikel des EMD zu zerstören
und zu einem MnO2 mit Submikron-Partikelgröße zu führen. Sobald
die Cluster von MnO2-Kristalliten aufgebrochen
sind, wird das Submikron-MnO2 zu einem schwer
zu verarbeitenden Schlamm, der als elektrochemisch aktives Material
in den Zellen nicht verwendbar ist. Um das MnO2 wieder
zu verwendbaren Partikel ausreichender Größe herzustellen ist ein schwieriger
und kostspieliger Prozess aufzuwenden. Ein Inkontaktbringen von
feinteiligem EMD mit einer LiOH-Lösung mit hohem pH-Wert kann ebenfalls
zur Einführung
von Lithium in das Kristallgitter des MnO2 dienen,
wodurch dessen Kristallstruktur zu einer Form verändert wird,
die als ein kathodisch aktives Material nicht verwendbar ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hat zu Beginn das Behandeln des mit NaOH neutralisierten EMD mit
Säure die
Aufgabe, das ionenaustauschbare Natrium durch Wasserstoff zu ersetzen.
Der Wasserstoff lässt
sich dann anschließend
leicht durch Lithium über
kontrollierte Zugabe einer basischen Lösung einer Lithiumverbindung
zu einer Aufschlämmung
des MnO2 zur Erhöhung des pH-Wertes der Aufschlämmung austauschen.
Durch diese kontrollierte Neutralisation wird das Aufbrechen der
Kristallcluster des MnO2 auf ein Minimum
herabgesetzt, das durch vorteilhafte mechanische physikalische Eigenschaften
gekennzeichnet ist.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird das durch saure Elektrolyse von Mangansulfat
in Schwefelsäure
erzeugte Gamma-Mangandioxid im typischen Fall mit wässrigem
Natriumhydroxid gewaschen, um die Oberflächenazidität des EMD-Produktes zu neutralisieren.
Mit dieser Neutralisation wird in das MnO2 überwiegend
an dessen Oberfläche
ionnenaustauschbares Natrium eingeführt. Die Menge des in dem EMD
vorhandenen Natrium-Ions liegt in der Regel im Bereich von etwa
800 ppm bis etwa 3.000 ppm, wenn das EMD thermisch in die Beta-Form zur Verwendung
in einer Lithium-Zelle überführt wird,
wobei dieser Natriumgehalt von dem MnO2 noch
zurückgehalten
wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist festgestellt worden, dass bei Verwendung in einer
Lithium-Zelle das Gamma/Beta-MnO2 vorzugsweise
weniger als etwa 1.000 ppm Na und mehr bevorzugt weniger als etwa
800 ppm und am meisten bevorzugt weniger als etwa 400 ppm enthält.
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Der
Natriumgehalt des EMD muss daher in der Regel herabgesetzt werden.
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In
einer der Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird feindisperses EMD mit
einer mittleren Partikelgröße im Bereich
von etwa 10 bis etwa 50 μm
und mit einem Natriumgehalt im Bereich von etwa 800 ppm bis etwa
3.000 ppm (nach der NaOH-Neutralisation) in einer wässrigen
Säurelösung für eine ausreichende
Zeitdauer aufgeschlämmt,
um das ionenaustauschbare Natrium in dem EMD durch Wasserstoff zu
ersetzen. EMD wird in einem Schwefelsäure-Medium erzeugt und enthält im Allgemeinen
etwa 1 Gew.% Sulfat. Die Schwefelsäureaufschlämmung lässt man absetzen und entfernt
die überstehende
Flüssigkeit.
Es kann jede starke Säure
für die
Säurebehandlung
verwendet werden, wie beispielsweise Phosphorsäure, Salpetersäure und
Schwefelsäure.
Die bevorzugte Säure
ist Schwefelsäure,
weil sie verhältnismäßig billig
ist, leicht verfügbar
ist und in der Regel frei ist von nachteiligen Verunreinigungen.
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Anschließend wird
eine wässrige
Lösung
einer Lithiumverbindung allmählich
in eine Aufschlämmung des
säurebehandelten,
ionenausgetauschten EMD eingeführt,
um die Wasserstoff-Ionen gegen Lithium-Ionen auszutauschen. Die
Lithiumverbindung kann jedes beliebige wasserlösliche Lithiumsalz sein, einschließend Lithiumhydroxid,
Lithiumcarboxylat, Lithiumcarbonat, Lithiumbenzoat, Lithiumsulfat,
Lithiumnitrat und dergleichen. Lithiumhydroxid ist bevorzugt. In
dem Maße
wie das Lithium-Kation den Wasserstoff in dem MnO2 ersetzt,
nimmt die Azidität
der Aufschlämmung
allmählich
ab. So lässt
sich, wenn eine ein Lithium-Kation
enthaltende alkalische Lösung
eingesetzt wird, um den Wasserstoff durch Ionenaustausch zu ersetzen,
der Ablauf des Ionenaustausches mühelos durch Verfolgung des
pH-Wertes der Lösung überwachen.
Sobald das MnO2 bis zu einem geeigneten
Grad durch Ionenaustausch behandelt ist, wird anschließend das
Lithium enthaltende EMD mit deionisiertem Wasser zur Entfernung
von etwaigem überschüssigem Lithiumsalz
gewaschen, das auf den Partikeln zurückbleibt.
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Wie
vorstehend ausgeführt
ist es vorteilhaft, den Natriumgehalt des MnO2 herabzusetzen,
obgleich ein Natriumgehalt in einem bestimmten Maß ohne deutliche
nachteilige Auswirkungen auf die Leistung der elektrochemischen
Zelle, in der das MnO2 zum Einsatz gelangt,
verwendet werden kann. Dementsprechend ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren
zum Herabsetzen des Natriumgehalts bis zu einem gewünschten Wert
die Verwendung von kostengünstigen,
handelsreinen Qualitäten
der Reagenzien, die einen gewissen Natriumgehalt enthalten können, der
zuvor als Verunreinigung nicht toleriert werden konnte. Wenn beispielsweise in
dem Ionenaustauschprozess Schwefelsäure und/oder Lithiumhydroxid
in handelsreiner Qualität
zum Einsatz gelangen, lässt
sich der Umfang des Ionenaustauschs so einstellen, dass etwaiges
zusätzliches
Natrium, das mit den Reagenzien eingeführt wurde, kompensiert wird.
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Wenn
das Mangandioxid in einer primären
Lithium-Zelle verwendet werden soll, muss das Gamma-EMD in die kristalline
Beta-Form umgewandelt werden. Eigentlich wird das Gamma-MnO2 lediglich teilweise umgewandelt, so dass
mindestens etwa 30 Gew.% des Gamma-MnO2 in
die Beta-Form umgewandelt sind. Wie in der Fachwelt bekannt ist
und beispielsweise in der gemeinschaftlich zuerkannten US-P-4 921
689 gelehrt wird, werden vorzugsweise etwa 60% bis etwa 90 Gew.%
des Gamma-MnO2 in die Beta-Form umgewandelt.
Nach der thermischen Umwandlung des EMD zur Überführung des Gamma-MnO2 in
die Beta-Form kann die Kathode aus dem MnO2 unter
Anwendung konventioneller Ansatzmethoden hergestellt werden. Beispielsweise
wird das umgewandelte MnO2 mit einem leitenden
Mittel, wie beispielsweise Ruß,
zusammen mit einem Bindemittel, wie beispielsweise PTFE, unter Erzeugung
einer Zumischung vereint und die Zumischung zu einer Kathodenstruktur
geformt.
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Beta-umgewandeltes
MnO2 wird typischerweise als die elektrochemisch
wirksame Kathodenkomponente für
elektrochemische Zellen verwendet, die einen nichtwässrigen
Elektrolyten haben. Beispielsweise wird in einer Standard-Knopfzelle
die MnO2-Zumischung zu einer Scheibenform
gepresst, in einer standardmäßigen, spiralig
gewickelten Zelle wird die Zumischung auf mindestens der einen Seite
eines geeigneten Substrats aufgebracht. Das Substrat kann gegebenenfalls
porös sein,
was von dem speziellen Aufbau der Zelle abhängt.
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Ein
Typ der spiralig gewickelten Zelle wird erzeugt, indem der allgemein
bekannte Typ der "Jelly-Roll"-Konstruktion angewendet
wird, worin eine Elektrodengruppe eine Rolle einer bandähnlichen
Struktur mit alternierenden Lagen einer positiven Elektrode, eines
Separators und einer negativen Elektrode aufweist, die spiralig
gewickelt ist, um die negative Elektrode auf der Außenseite
zu halten. Der Separator ist so konstruiert, dass positive und negative
Elektroden gegen eine Kurzschlussbildung untereinander getrennt
sind, wobei der Separator im typischen Fall ein mikroporöses Polypropylen
ist. Die Zelle umfasst ein zylindrisches Gehäuse aus rostfreiem Stahl mit
einem elektrisch isolierenden Teil auf der Unterseite im Inneren.
Die Zelle enthält außerdem einen
nichtwässrigen
Elektrolyten, der ein oder mehrere Lithiumsalze aufweist, die in
einem nichtwässrigen
Lösemittel
aufgelöst
sind. Wie auf dem Gebiet bekannt ist, schließen geeignete Lithiumsalze
ein: LiAsF6, LiBF4,
LiCF3SO3, LiClO4, LiN(CF3SO2)2, LiPF6 sowie Mischungen davon und dergleichen,
wobei geeignete nichtwässrige
Lösemittel
einschließen:
Dimethoxyethan, Diethylcarbonat, Diethoxyethan, Dimethylcarbonat,
Ethylencarbonat, Propylencarbonat und Mischungen davon und dergleichen.
Die positive Elektrode ist ein beta-umgewandeltes MnO2,
das auf ein geeignetes Substrat aufgepresst ist; die negative Elektrode
ist eine Lithium-Metallfolie. Über der
Elektrodengruppe an der Oberseite der Zelle wird eine Isolatorschicht
angeordnet und die Oberseite mit einem Kunststoff-Dichtungsteil
abgeschlossen, durch das eine positive Klemme angeordnet und mit
der positiven Elektrode elektrisch verbunden ist. Die negative Elektrode
befindet sich im elektrischen Kontakt mit dem Gehäuse, das
als die negative Klemme dient.
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In
einer typischen elektrochemischen Lithium-Primärzelle vom "Knopf"-Typ dient ein Metallgehäuse als
die positive Klemme, das über
eine Metallkappe verfügt,
das als die negative Klemme dient mit einem isolierenden und verschließenden Teil
aus Kunststoff, das die Kappe gegenüber dem Gehäuse abdichtet, während die
Kappe gegenüber
dem Gehäuse
separiert wird. Die negative Elektrode ist das Lithiummetall im
elektrischen Kontakt mit der Kappe über eine Kollektorschicht.
Die gepresste Scheibe aus beta-umgewandeltem Mangandioxid dient
als die positive Elektrode im elektrischen Kontakt mit der Positiven
Klemme des Metallgehäuses über eine
weitere Kollektorschicht.
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Obgleich
nach der vorliegenden Erfindung festgestellt wurde, dass das beta-umgewandelte
und Lithium-ausgetauschte Mangandioxid insbesondere ein verbessertes
Kathodenmaterial für
eine Lithium-Primärzelle
ist, ist das Lithiumausgetauschte Gamma-MnO2 (vor
der thermischen Umwandlung in die beta-Form) auch als eine elektrochemisch
aktive Kathodenkomponente für
andere Arten von Zellen verwendbar, einschließlich solche Zellen, bei denen
ein wässriger
Elektrolyt zum Einsatz gelangt, wie beispielsweise Zink-Alkali-
und andere Zellen. Wie in der Fachwelt bekannt ist, weisen Zink-Alkali-Zellen
ein zylindrisches Metallgehäuse
auf, das an dem einen Ende geschlossen ist und an dem anderen Ende
mit Hilfe einer Dichtungsanordnung verschlossen ist. Diese Zellen
enthalten ein Zinkpulver-Gel als elektrochemisch aktive Anodenkomponente,
Gamma-MnO2 als die elektrochemisch aktive
Kathodenkomponente und eine alkalische Kaliumhydroxid-Lösung als den
Elektrolyten. Das MnO2 befindet sich im
physikalischen und gleichzeitigen elektrischen Kontakt mit der Metalldose,
die die positive Klemme der Zelle darstellt, und einen Metall-Stromkollektor,
der im typischen Fall als "Nagel" bezeichnet wird
und sich im physikalischen und elektrischen Kontakt mit dem Gel
als Zinkanode befindet und außerdem
mit der Metallabschlusskappe. Die Metallabschlusskappe dient als
die negative Klemme der Zelle.
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Die
folgenden Beispielen dienen zur Veranschaulichung der Erfindung
und demonstrieren die verbesserten Eigenschaften des erfindungsgemäßen MnO2, wenn dieses als der Kathodenteil in einer
elektrochemischen Lithium-Mangandioxid-Zelle zum Einsatz gelangt.
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Beispiel 1
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Es
wurde Lithium-ausgetauschtes elektrolytisches Mangandioxid in der
folgenden Weise hergestellt:
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Es
wurde eine 1 kg Portion von handelsreinem, NaOH-neutralisiertem
EMD (Gamma-MnO2) mit einer mittleren Partikelgröße von etwa
50 μm und
einem Gehalt von etwa 2.200 ppm Natrium in einem Kolben aufgeschlämmt, der
2 Liter 1 M Schwefelsäure
enthielt. Die Aufschlämmung
wurde für
etwa 2 Stunden bei Umgebungstemperatur gerührt, wonach sich die EMD-Partikel
aus der Suspension absetzen konnten. Die Flüssigkeit in dem Kolben wurde
sodann abgesaugt. Es wurde eine frische 2 Liter Portion 1 M Schwefelsäure zugesetzt,
das feste MnO2 wiederum durch rühren für weitere
2 Stunden aufgeschlämmt,
wonach sich die Feststoffe wiederum absetzen konnten und die Flüssigkeit
abgesaugt wurde. Die verbleibenden Feststoffe, säurebehandelt, wasserstoffionenausgetauscht
oder als protoniertes EMD, wurden durch aufschlämmen in 3 Liter deionisiertem
Wasser unter Rühren
für etwa
1 Stunde gespült.
Die Feststoffe ließ man
sodann absetzen, die Flüssigkeit
wurde abgesaugt und die Feststoffe erneut in 2 Liter frischem deionisiertem
Wasser aufgeschlämmt.
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Danach
wurde langsam zu der Suspension unter rühren Lithiumhydroxid zugesetzt,
während
der pH-Wert der Aufschlämmung überwacht
wurde. Es wurden weiterhin Lithiumhydroxid portionsweise zugegeben,
bis sich der pH-Wert der Aufschlämmung
zwischen etwa 7 und 7,5 stabilisierte. Dieser pH-Wert ist kennzeichnend
dafür,
dass der ionenaustauschbare Wasserstoff in dem Mangandioxid durch
Lithium-Ion ausgetauscht worden ist.
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Die
Aufschlämmung
wurde sodann einer Vakuumfiltration durch eine Glasfilternutsche
unterzogen und die aufgenommenen Feststoffe drei Mal gespült, indem
man die Feststoffe auf der Nutsche mit 100 ml Portionen deionisiertem
Wasser einer Vakuumfiltration unterzog. Die gespülten Feststoffe ließ man unter
Außenbedingungen
auf der Glasfilternutsche für
etwa 16 Stunden trocknen; wonach sie in
ein Becherglas gegeben wurden und unter Vakuum für etwa 24 Stunden bei 125°C getrocknet
wurden. Das getrocknete, Lithium-ausgetauschte Gamma-MnO2 wurde sodann teilweise in die Beta-Form
durch Erhitzen bei 400°C
für etwa
6 Stunden überführt, gefolgt
von einem Kühlen
bis herab zu Raumtemperatur über
eine weitere Dauer von 6 Stunden.
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Das
beta-umgewandelte MnO2 wurde sodann in einen
Gegenstrom-Tellermischer gegeben, indem 90 Gew.% MnO2,
4% Acetylenruß und
2% Graphit unter Verwendung eines Turbula-Mischers gemischt wurden, wonach
4% PTFE und Alkohol zugesetzt wurden, um eine Paste zuzubereiten.
Die Paste wurde in ein Substrat aus Nickelfolie gegeben und in Form
von Kathoden von 2/3 A-Lithium- Primärzellen
vom "Jelly-Roll"-Typ entsprechend
der vorstehenden allgemeinen Beschreibung unter Verwendung einer
Lithiumfolie als das Anodenmaterial zusammengesetzt. Die Zellen
wurden mit einem Elektrolyt gefüllt,
der 30% Propylencarbonat und 70% Dimethoxyethan mit 0,5 Mol LiCF3SO3-Salz aufwies.
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Vergleichsbeispiel A
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In
diesem Beispiel wurde das NaOH-neutralisierte EMD-Ausgangsmaterial
weder säurebehandelt,
gewaschen, noch wie in Beispiel 1 neutralisiert. Das nicht ausgetauschte
EMD wurde direkt thermisch in die Beta-Form von MnO2 überführt und
als Kathodenmaterial in Lithium-Zellen entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 1 eingebaut.
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Vergleichsbeispiel B
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In
der gleichen allgemeinen Form, wie sie in Beispiel 1 ausgeführt wurde,
wurde eine EMD-Probe hergestellt, in der das NaOH-neutralisierte
EMD mit Wasser gewaschen wurde. Das gewaschene EMD wurde sodann
in die Beta-Form
umgewandelt und zu Kathodenmaterial verarbeitet, das in die Zellen
wie in Beispiel 1 eingebaut wurde.
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Vergleichsbeispiel C
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In
der gleichen allgemeinen Form, wie sie in Beispiel 1 ausgeführt wurde,
wurde eine EMD-Probe hergestellt, in der das säurebehandelte und gewaschene
EMD mit Ca(OH)2 anstelle von LiOH neutralisiert
wurde. Das resultierende Caausgetauschte Gamma-MnO2 wurde
sodann in die Beta-Form überführt und
zu Kathodenmaterial für
elektrochemische Zellen wie in Beispiel 1 überführt.
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Vergleichsbeispiel D
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In
der gleichen allgemeinen Form, wie sie in Beispiel 1 ausgeführt wurde,
wurde eine EMD-Probe hergestellt, in der das säurebehandelte und gewaschene
EMD mit NH4OH anstelle von LiOH neutralisiert
wurde. Das resultierende, NH4-ausgetauschte Gamma-MnO2 wurde sodann in die Beta-Form überführt und
zu Kathodenmaterial für
elektrochemische Zellen wie in Beispiel 1 verarbeitet.
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Vergleichsbeispiel E
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In
der gleichen allgemeinen Form, wie sie in Beispiel 1 ausgeführt wurde,
wurde eine EMD-Probe hergestellt, in der das säurebehandelte und gewaschene
EMD mit 10 N NaOH anstelle von LiOH neutralisiert wurde. Das resultierende MnO2 wurde sodann mit erneut eingeführtem Na
in die Beta-Form überführt und
zu Kathodenmaterial für
Zellen wie in Beispiel 1 verarbeitet.
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Es
wurden Proben von MnO2 während jedes der vorstehend
beschriebenen Beispiele genommen und auf Gehalt an Kation analysiert.
Die Proben wurden in der Verarbeitungsstufe gezogen, nachdem das
Ausgangsmaterial, NaOH-neutralisiertes EMD, säuregewaschen, baseneutralisiert
und mit Wasser gewaschen worden war. Die Probe von Vergleichsbeispiel
A repräsentiert
unbehandeltes Ausgangs-EMD, da in diesem Beispiel das MnO2 keiner Säurewäsche oder Baseneutralisation
unterzogen worden war. Die Probe aus Vergleichsbeispiel B wurde
nach der Säurewäsche und
dem Spülen
mit Wasser genommen, da keine Baseneutralisation zur Anwendung gelangte.
Die nachfolgende Tabelle I zeigt die Gehalte an Kation, die anhand
der Analyse ermittelt wurden.
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Die
entsprechend den vorstehenden Beispielen hergestellten Zellen wurden
auf Ladespannung getestet. Die Zellen wurden sodann mit einem Hochgeschwindigkeits-Pulstest
(1,8 A für
3 Sekunden, Rest für
7 Sekunden) bis zu einer Grenzspannung von 1,7 V entladen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengefasst.
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Es
wurden ferner Zellen mit einem intermittierenden Speicherregime
getestet (50 Pulse 1,8 A für
3 Sekunden, 7 Sekunden Rest pro Woche mit ??? mit Speicherung bei
60°C). Diese
aggressive Test bewertete die Stabilität der Batterie. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III gegeben.
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Tabelle
II Hochaeschwindiakeits-Pulstest
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Tabelle
III Intermittierender
Speicherungstest
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Obgleich
die Erfindung unter Bezugnahme auf ihre speziellen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, sind alle in der vorstehend ausgeführten Beschreibung
enthaltenen oder in den beigefügten
Zeichnungen gezeigten Aussagen als veranschaulichend und nicht als
beschränkend
auszulegen. Unter Bezugnahme auf diese Beschreibung sind für die Fachwelt
zahlreiche Modifikationen der offenbarten Ausführungsformen sowie andere Ausführungsformen
der Erfindung offensichtlich oder lassen sich ausführen, ohne
vom Erfindungsgedanken und Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen,
die in den beigefügten
Ansprüchen
festgelegt ist.