DE2558189B2 - Gegen Atomosphäreneinwirkung stabiles Gemisch mit einer alkalimetallorganischen Verbindung zur Oberflächenaktivierung fluorhaltiger Polymerisate - Google Patents
Gegen Atomosphäreneinwirkung stabiles Gemisch mit einer alkalimetallorganischen Verbindung zur Oberflächenaktivierung fluorhaltiger PolymerisateInfo
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Description
[0-CH2-CH2L-O
QH10
[0-CH2-
, H11
-CH2L-O
mit 2<(m + n)< 10 wie 2,3,11,12-Dicyclohexyl-1,4,7,10,13,16-hexaoxacyclooctadecan
oder deren Gemischen.
20
(e) 0—50 Vol.-% eines aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs lj
wie Toluol oder Heptan sowie
(f) 0— 1 mol eines makrocyclischen Polyäthers (Kronenäther) der allgemeinen Formel
40
50
Die Erfindung betrifft ein Gemisch, das eine metallorganische und gegenüber Atmosphäreneinwirkungen
stabilisierte Verbindung eines Alkalimetalls enthält, zur Aktivierung der Oberfläche von Polytetrafluorethylen
(Teflon) und anderen fluorhaltigen Polymerisaten.
Polytetrafluoräthylen (Teflon) und andere Fluoropla- eo
ste zeichnen sich durch wertvolle physikalisch-chemische Eigenschaften aus, insbesondere durch Widerstandsfähigkeit
gegen Chemikalien, relativ hohe Temperaturbeständigkeit, extreme elektrische Isolationseigenschaften
sowie durch eine niedrige Reibungszahl. e5 Aufgrund dieser Vorteile finden sie immer breitere
Verwendung, obwohl sie relativ teuer und schwieriger zu verarbeiten sind als andere Kunststoffe. Besonders
schwierig lassen sich Anschlüsse von Teilen aus diesen Materialien und ihre Verbindung mit Bauteilen aus
anderen Materialien realisieren. So sind z. B. die gebräuchlichsten, auf der Elastizität von Materialien
beruhenden Verfahren wegen des sogenannten kalten Fließens, d. h. wegen der großen plastischen Deformation
der Mehrzahl der Fluoroplaste durch Einwirkung von äußeren Kräften, nicht anwendbar. Fluoroplaste
sind zwar durch heiße Luft verschweißbar, der Temperaturbereich der Verschweißbarkeit ist jedoch so
eng, daß dazu besondere, komplizierte Einrichtungen erforderlich sind, die sich nur bei der Großserienproduktion
lohnen.
Aus diesem Grund wird schon seit einigen Jahren versucht Fluoroplaste durch Kleben zu verbinden.
Andere, breite Anwendungsgebiete für oberflächenaktivierte Fluoroplaste und hauptsächlich Polytetrafluoräthylen
liegen in der elektrotechnischen Industrie vor, wo z. B. in der Hochfrequenztechnik Polytetrafluoräthylen
in immer stärkerem Maße angewandt wird und seine Elektroisolationseigenschaften ausgenützt werden.
Da bekannte Klebemittel gegenüber Fluoroplasten kleine spezifische Adhäsion aufweisen, müssen geklebte
Flächen aktiviert werden. Die besten Ergebnisse wurden bisher durch Aktivierung mit metallorganischen
Reagentien in inerter Atmosphäre erreicht.
Eines der bisher angegebenen Verfahren zur Aktivierung der Oberfläche von Polytetrafluoräthylenen beruht
auf der Verwendung einer Tetrahydrofuranlösung von Natriumnaphthalin (US-PS 28 09 130), mit der Polytetrafluoräthylen
in ausreichendem Maße aktiviert werden kann. Dieses Gemisch ist jedoch außerordentlich
atmosphärenempfindlich und reagiert innerhalb einiger Sekunden mit Sauerstoff und Wasser der Atmosphäre,
so daß es seine Aktivität vollkommen verliert. Aus diesem Grund muß die Aktivierung von Polytetrafluoräthylen
unter einer Schutzatmosphäre durchgeführt werden. Dadurch sind jedoch die Anwendungsmöglichkeiten
des angeführten Verfahrens wesentlich eingeschränkt, zudem ist es nur für kleine Gegenstände
verwendbar. Auch in diesem Fall ist die Handhabung des Aktivierungsgemisches sehr schwierig.
Einen weiteren Nachteil derartiger Gemische stellt auch der Umstand dar, daß es in größeren Mengen an
der Luft selbstentzündlich ist, so daß es bei einer Beschädigung der Aktivierungsapparatur zum Ausbruch
von Feuer oder zu Explosionen kommen kann.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur Aktivierung von Teflonoberflächen
sowie ein entsprechendes Agens anzugeben, wobei zwar die vorteilhaften Eigenschaften der metallorganischen
Reagentien ausgenutzt werden sollen, die Durchführung bzw. Handhabung jedoch unter günstigeren
Bedingungen möglich sein sollen.
Die Aufgabe wird gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Die Erfindung gibt ein gegenüber Atmosphärenluft stabiles Gemisch mit einer metallorganischen Verbindung
eines Alkalimetalls an, das folgende Zusammensetzung aufweist:
(a) 1 —60 Gew.-°/o eines organischen Polymerisats mit einem Molekulargewicht von mindestens 4000,
das durch Polymerisation von Äthylen oder einem mit einer Alkylgruppe mit 1—3 C-Atomen, einer Phenylgruppe oder einer Alkoxygruppe mit 1 — 10 C-Atomen in gerader oder verzweigter Kette substituierten Äthylen
das durch Polymerisation von Äthylen oder einem mit einer Alkylgruppe mit 1—3 C-Atomen, einer Phenylgruppe oder einer Alkoxygruppe mit 1 — 10 C-Atomen in gerader oder verzweigter Kette substituierten Äthylen
oder durch Polymerisation von Äthylenoxid oder Propylenoxid erhalten wird,
oder eines Gemisches beider Polymerisate,
(b) 1 mol eines Alkalimetalls wie Lithium, Natrium oder Kalium,
(c) 0,4—2 mol eines Kohlenwasserstoffs mit 2—4 aromatischen, unmittelbar durch C—C-Bindung
verbundenen, kondensierten oder anellierten Kernen,
(d) 500—5000 ml eines organischen Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches aus der Gruppe der aliphatischen oder cycloaliphatische!! Äther wie
Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dimethyläther von n-Meren des Äthylenglycols mit 1
< n< 10,
(e) 0—50 VoL-% eines aromatischen, aliphatischen
oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs wie Toluol oder Heptan sowie
(f) 0—1 mol eines makrocyclischen Polyäthers (Kronenäther) der allgemeinen Formel
.0-CH2-CH2L-O,
[0-CH2-CH2L-O7
mit 2<(m+n)<\0 wie 2,3,11,12-Dicyclohexyl-1,4,7,10,13,16-hexaoxacyclooctadecan
oder deren Gemischen.
Die Aktivierung der Oberfläche von Polytetrafluoräthylen mit diesem Gemisch wird in sehr einfacher
Weise durch bloßes Auftragen auf den Gegenstand in ausreichend dicker Schicht (etwa 1 mm) durchgeführt,
wobei die erforderliche Zeit, die in der Regel 30—300 see beträgt, einwirken gelassen wird. Bei dieser
Aktivierung ist es nicht erforderiich, irgendeine Schutzatmosphäre aufrechtzuerhalten, da die Zersetzung
dieses Gemisches an der Luft so langsam vor sich geht, daß seine Aktivität sogar nach einigen Stunden
Kontakt mit der Atmosphäre in ausreichendem Maße erhalten bleibt. Dadurch ist zugleich keinerlei Selbstentzündlichkeit
mehr gegeben, was eine wesentlich sichere Handhabung ermöglicht.
Die Herstellung des Aktivierungsgemisches ist zwar sehr einfach, es ist jedoch vorteilhaft, sie unter
Schutzatmosphäre durchzuführen. Ein fertiggestelltes rviCtiVlCrUngagCnilSCii iSi ιιαΓΪΠ ΐίι gCSCiiiGSSCuCu vjCiujjCH
bei Temperaturen um 20°C sogar einige Monate beständig. Die Aktivität des Gemisches kann leicht
kontrolliert werden, da es in aktivem Zustand intensiv gefärbt, in inaktivem Zustand jedoch farblos oder nur
gelblich bis bräunlich ist.
Das Aktivierungsgemisch kann auch umgefüllt und in Metalltuben aufbewahrt werden. Diese Verpackungsweise
ermöglicht eine sehr einfache bzw. auch wiederholte Applikation des A ktivierungsgemischs, vor
allem für einzelne Anwendungen oder für kleinere Gegenstände aus Fluoroplasten. Das erfindungsgemäße
Aktivierungsgemisch ist jedoch auch für die Serienproduktion bzw. die kontinuierliche Kunststofferzeugung
sehr geeignet. So kann z. B. mit diesem Gemisch unter Verwendung einer sehr einfachen Vorrichtung ein
30 cm breites Band aus einem Fluoroplasten in kontinuierlicher Verfahrensweise vorteilhaft aktiviert
werden. In diesem Fall ist der Verbrauch an Aktivierungsgemisch niedrig und bewegt sich in der
Regel bei weniger als 50 g/m2. Die Beseitigung von Resten des Aktivierungsgemisches macht ferner ebenfalls
keine Schwierigkeiten. Beim Serienaktivierungsverfahren bzw. kontinuierlichen Verfahren kann das
Abwaschen sogar schon mit warmem Wasser unter Zugabe grenzflächenaktiver Verbindungen und gegebenenfalls
einer kleinen Menge eines organischen Lösungsmittels wie Xylol erreicht werden. Einzelne
kleinere Gegenstände können vorteilhaft nach der
ίο Aktivierung mit organischen Lösungsmitteln wie
Chloroform, Xylol, Toluol od. dgl. abgewaschen werden.
Die Qualität der Oberfläche von Polytetrafluoräthy-
len, das mit dem erfindungsgemäßen Gemisch aktiviert
wurde, wurde mit der Qualität der Oberfläche von Polytetrafiuoräthylen, das nach der US-PS 28 09 130 mit
einer Tetrahydrofuranlösung von Natriumnaphthalin in Argonatmosphäre behandelt wurde, unter sonst gleichen
Bedingungen verglichen. Die aktivierten Polytetrafluoräthylen-Oberflächen wurden mit einem Klebstoff
zusammengeklebt Die Festigkeitsprüfungen wurden nach der CS-Norm 6 68 510 durchgeführt Die
erreichten Werte der Schubfestigkeit von Klebeverbindungen bei Verwendung der bekannten Aktivierung
betrugen beispielsweise 42,6 kp/cm2, bei Verwendung des erfindungsgemäßen Aktivators wurde der Wert
43,8 kp/cm2 erreicht Aus dem Vergleich der erhaltenen Ergebnisse geht hervor, daß beide Aktivierungsmethoden
praktisch dieselben Resultate liefern, so daß durch das erfindungsgemäße Verfahren eine mindestens
gleichwertige Wirkung unter wesentlich günstigeren Verfahrens- und Handhabungsbedingungen erreicht
werden kann, wobei das erfindungsgemäße Aktivierungsgemisch zudem auch für Verwendungszwecke
eingesetzt werden kann, für die bisherige Aktivierungsgemische nicht verwendbar sind, beispielsweise für
größere oder großflächige Produkte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert
Das Aktivierungsgemisch wurde unter Schutzatmosphäre aus 0,1 i mol Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 40 g
Polyisobutylen (Molekulargewicht etwa 45 000), 100 ml trockenem Tetrahydrofuran und 5 g Dicyclohexyl-18-Kronen-6-Äther
hergestellt. Das hergestellte Gemisch wurde unter Luftzutritt auf die Oberfläche von
Polytetrafiuoräthylen in 1—2 mm starker Schicht aufgetragen und 5 min einwirken gelassen. Danach
wurdsn die Roste des Aktivierungsgemisches entfernt;
auf diese Weise wurde eine zum Kleben geeignete Oberfläche von Polytetrafiuoräthylen erzielt.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 25 g Polystyrol (Molekulargewicht etwa 500 000) und 100 ml trockenem
Tetrahydrofuran gewonnenes Gemisch lieferte bei der Aktivierung der Oberfläche von Polytetrafiuoräthylen
ähnliche Ergebnisse.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 11 g Polyvinylisobutyläther (K 100—200) und 100 ml Tetrahydrofuran
hergestelltes Gemisch lieferte nach der Einwirkung auf die Oberfläche von Polytetrafiuoräthylen beim Kleben
ähnliche Ergebnisse.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0.11 mol
Kalium, 0,10 mol Diphenyl, 25 g Polystyrol und 100 ml trockenem Tetrahydrofuran hergestelltes Gemisch
lieferte nach der Einwirkung auf die Oberfläche von Polytetrafluoräthylen eine zum Kleben geeignete
Fläche.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 11g Polyvinylisobutyläther
50 ml Toluol und 50 ml trockenem Tetrahydrofuran hergestelltes Gemisch lieferte nach der Aktivierung
von Polytetrafluoräthylen eine zum Kleben geeignete Oberfläche.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel I aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Anthracen, 25 g Polystyrol und 100 ml
trockenem 1,2-Dimethoxyäthan hergestelltes Gemisch lieferte nach der Aktivierung von Polytetrafluoräthylen
eine zum Kleben geeignete Oberfläche.
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 13 g Polystyrol, 6 g Polyvinylisobutyläther und 100 mi Tetrahydrofuran
hergestelltes Gemisch lieferte nach der Aktivierung von Polytetrafluorethylen eine zum Kleben geeignete
Oberfläche.
Beispiel 8
Ein ähnlich wie in Beispiel 2 hergestelltes Gemisch lieferte nach der Aktivierung von Polytrifluorchloräthylen
eine zum Kleben geeignete Oberfläche.
Beispiel 9
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 6 g Polyvinylisobutyläther,
120 ml trockenem Diethylether und 40 ml trockenem Tetrahydrofuran hergestelltes Gemisch
lieferte nach der Aktivierung von Polytetrafluoräthylen (Teflon) eine zum Kleben geeignete Oberfläche.
Beispiel 10
Ein in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aus 0,11 mol
Natrium, 0,10 mol Naphthalin, 30 g Polystyrol, 6 g Polyäthylenoxid, 100 ml trockenem Tetrahydrofuran,
30 ml trockenem Toluol und 2,5 ml trockenem Benzin (Sdp. 35—9O0C) hergestelltes Gemisch lieferte nach der
Aktivierung von Polytetrafluoräthylen (Teflon) eine zum Kleben geeignete Oberfläche.
Claims (1)
- Patentanspruch:Gegen Atmosphärenluft stabiles Gemisch zur Aktivierung der Oberfläche von Polytetrafluoräthylen und anderen fluorhaltigen Polymerisaten mit einer metallorganischen Verbindung eines Alkalimetalls,gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:(a) 1 —60 Gew.-% eines organischen Polymerisats mit einem Molekulargewicht von mindestens 4000,das durch Polymerisation von Äthylen oder einem mit einer Alkylgruppe mit 1—3 C-Ato- lD men, einer Phenylgruppe oder einer Alkoxygruppe mit 1 — 10 C-Atomen in gerade oder verzweigter Kette substituierten Äthylen
oder durch Polymerisation von Äthylenoxid oder Propylenoxid erhalten wird,
oder eines Gemisches beider Polymerisate,(b) 1 mol eines Alkalimetalls wie Lithium, Natrium oder Kalium,(c) 0,4—2 mol eines Kohlenwasserstoffs mit 2—4 aromatischen, unmittelbar durch C—C-Bindung verbundenen, kondensierten oder anellierten Kernen,(d) 500—5000 ml eines organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemischs aus der Gruppe der aliphatischen oder cycloaliphatischen Äther J0 wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Dimethyläther von n-Meren des Äthylenglycols mit
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