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Verfahren zur Herstellung von Färbungen und Drucken auf Polyamid
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fasermaterialien Polyatnidfaserstoffe werden üblicherweise mit Säure-
bzw. Metallkomplex-Farbstoffen gefärbt oder bedruckt. Die mehr oder weniger gut
wasserlöslichen Farbstoffe gehen im wäßrigen Medium unter Wärmeeinwirkung mit Hilfe
ihrer anionischen Gruppen eine heteropolare Bildung mit den dazu befähigten Stellen
der Polyamidfaser ein.
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Die Fixierung dieser Farbstoffe war bislang mit dem Nachteil behaftet,
daß sie längere Zeit in Anspruch nahm, so daß eine kontinuierliche Fixierung mit
Schwierigkeiten verbunden war. Eine Hochtemperatur-(HT)-Dampf-Fixierung, die nur
5 Dis 10 Minuten dauert, läßt jedoch bei weitem nicht die Brillanz und Farbtiefe
erreichen, die üblicherweise bei einer Fixierung im Sattdainpf resultierten.
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Es wurde nun gefunden, daß die genannten Nachteile vermieden werden
können, wenn man bei der Herstellung von Färbungen und Drucken mit Säure- bzw. Metallkomplexfarbstoffen
auf Polyamidfasermaterialien für die dabei verwendeten Pflatsch- oder Druck farben
als Verdickungsmittel Carboxy0ruppei enthaltende Polymerisationsprodukte einsetzt.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verdickungsmittel erhält man auch
bei einer kurzzeitigen HT-Dampffixierun, von beispielsweise 5 Minuten Dauer bei
beispielsweise#180°C Färbungen und Drucke, die dem Ausfall bei einer Sattdampffixierung
ähnlich sind. Andererseits
wird bei Verwendung dieser Verdickungsmittel
auch bei der Sattdampffixierung, beispielsweise unter gelinde erhöhtem Druck (etwa
0,5 atü), eine beträchtliche Steigerung der Farbausbeute gegenüber dem Einsatz konventioneller
Verdickungsmittel erzielt.
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Ferner ist es mit der beschriebenen Methode sogar möglich, auf den
Waschprozeß zu verzichten, weil die Ausnutzung des Farbstoffs beim Fixieren einen
so hohen Grad erreicht, daß nur wenig Farbstoff ausgewaschen wird. Der Griff der
Ware ist auch ohne Nachwäsche der Färbe- und Druckware nicht zu beanstanden, was
sonst sogar bei gewaschenen HT-gedämpften Drucken mit konventionellen Verdickungsmittel
häufig nicht der Fall ist.
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Als erfindungsgemäße Verdickungsmittel kommen in Betracht: wäßrige
Lösungen bzw. quellfähige Dispersionen von polymerisierten niedermolekularen einfach
äthylenisch ungesättigten Mono-oder Dicarbonsäuren, wie Polyacrylsäure und deren
Ilomologen, z.B. den Polymerisationsprodukten von Methacrylsäure bzw.
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Crotonsäure, sowie von den Polymeren von Carboxy-alkyl-Derivaten wie
Itacon- bzw. Teraconsäure, desgleichen wäßrige Lösung gen bzw. Dispersionen von
polymerisierter Maleinsäure bzw. deren Anhydrid und Fumarsäure sowie deren liomologen,
wie z.13. Citracon-bzw. Mesaconsäure und ferner von Copolymerisaten aus Olefinen,
z.B. Äthylen oder Propylen oder niederen Acrylsäurealkylestern und den vorgenannten
Monomeren.
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Die wäßrigen Lösungen bzw. quellfähigen Dispersionen der genannten
Polymerprodukte können, soweit sie einsetzbare Verdickungen bilden als solche, d.h.
in saurem pI-Bereich, verwendet oder aber durch Zusatz von Alkalien oder ammoniak
in die entsprechenden Salze verwandelt und in dieser Form als Verdickung eingesetzt
werden Den erfindungsgemäßen Verdickungsini tteln können konventionelle Verdickungsmittel,
wie beispielsweise Natriumalginat, Johannisbroikerrm@hläther oder oxäthylierte Cellulose
zugefügt werden.
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Die Druckpasten enthalten generell etwa 0,5 bis 5, vorzugsweise 1
bis 2 Gewichtsprozent an Verdickungsmittel.
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In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozente auf das
Gewicht.
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Beispiel 1 Ein Gewebe aus Polyamid 6,6-Fäden wird mit einer Druckfarbe
nachstehender Zusammensetzung bedruckt: 10 g des Farbstoff C.I. 45 220 in handelsüblicher
Form werden in 900 g einer Verdickung .bestehend aus einer 1,5 zeigen wäßrigen Lösung
eines Copolymerisats aus Ethylen und Maleinsäure-Anhydrid (Molverhältnis 1:1, Mol-Gew.
1 500 000) eingerührt.
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Mit Wasser oder der genannten Verdickung wird auf 1 000 g aufgefüllt.
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Das bedruckte und getrocknete Gewebe wird 5 Minuten bei 170°C im überhitzten
Dampf gedämpft, kalt gespült und anschließend 15 Minuten bei 50°C mit 1 g/l des
Natriumsalzes eines Fettsäuremethyltaurids behandelt.
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Es resultiert ein brillanter gelbstichig-rosafarbener Druck mit guten
Echtheiten, während bei der gleichen Arbeitsweise mit konventionellen Verdickungsmitteln
ein stumpfer Farbton von geringerer Farbstärke entsteht.
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Beispiel 2 Ein Gewirk aus Polyamid 6-Fäden wird mit einer Druckfarbe
folgender Zusammensetzung bedruckt: 70 g des 1:2-Chrom-Mischkomplexes
in handelsüblicher Einstellung werden in 750 g einer Verdickung bestehend aus der
2 zeigen wäßrigen Lösung eines Ammonium-Polyacrylats vom Mol-Gew. 800 000 eingerührt.
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Mit Wasser oder der genannten Verdickung wird auf 1 000 g vervollständigt.
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Das bedruckte und getrocknete Gewirk wird im Sterndämpfer 20 Minuten
bei 0,5 atü gedämpft, anschließend kalt gespült und 15 Minuten bei 50 0C mit 1 g/l
des Natriumsalzes eines Fettsäuremethyltaurids behandelt.
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Man erhält einen tiefschwarzen Druck mit guten Echtheiten, während
ein entsprechender Ansatz mit konventionellen Verdickungsmitteln, z.B. Johannisbrotkernmehlmethyläther,
nur etwa die halbe Farbstärke ergibt.
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Beispiel 3 Ein Gewebe aus Polyamid 6-Fasern wird mit einer Druckfarbe
nachstehender Zusammensetzung bedruckt:
30 g des 1:2-Kobalt-Komplexes
der Verbindung mit der Formel
in handelsüblicher Einstellung werden in 800 g einer Verdickung bestehend aus einer
Mischung aus 3 Teilen einer 2 0%eigen wäßrigen Lösung eines Ammonium-Polyacrylats
vom Mol-Gew. 600 000 und 2 Teilen einer 1,5 obigen wäßrigen Lösung eines Copolymerisats
aus Propylen und Maleinsäure-Anhydrid (Molverhältnis 1:1) vom Mol-Gew. 1 500 000
eingerührt.
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Mit Wasser oder der genanntenVerdickung wird auf 1 000 g aufgefüllt.
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Das bedruckte Gewebe wird getrocknet und 5 Minuten bei 1800C in überhitztem
Dampf gedämpft. Anschließend wird gespült und 15 Minuten bei 500C mit 1 g/l eines
20-fach-oxäthylierten Nonylphenols nachbehandelt.
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Es entsteht ein mittelstarker bordeaufarbener Druck mit guten Echtheiten.
Bei Einsatz einer konventionellen Verdickung resultiert ein Druck mit höchstens
der halben Farbstärke.
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Beispiel 4 Ein Vlies aus Polyamid 6-Fasern wird mit Hilfe einer 1
000-Punktwalze mit einer Druckfarbe folgender Zusammensetzung gepflatscht: 10 g
des Farbstoffs C.I. 44 025 in handelsüblicher hochkonzentrierter Einstellung werden
in
900 g einer Verdickung bestehend aus einer 2 zeigen wäßrigen
ammoniakalischen Lösung eines Methacrylsäure-Polymerisats vom Mol-Gew. 1 000 000
eingestreut und durch Rühren gleichmäßig verteilt.
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Mit t Wasser oder der genannten Verdickung wird auf 1 UUO g vervollständigt.
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Das gepflatschte Gebilde wird getrocknet und in einem HT-Dämpfer 5
Minuten bei 1700C gedämpft. Das Vlies wird keiner weiteren Nachbehandlung unterworfen.
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Man erhält eine brillante Grünfärbung, während bei Verwendung konventioneller
Verdickungsmittel eine deutlich stumpfere und farbschwächere Färbung entsteht.
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Beispiel 5 wird Ein Gewebe aus Polyamid 11-Fädes mit einer Druckfarbe
nachstehender Zusammensetzung bedruckt: 30 g des Farbstoffs der Formel
in handelsüblicher Einstellung werden in
800 g einer Verdickung
bestehend aus einer Mischung aus 5 Teilen einer 1,5 zeigen wäßrigen Lösung eines
Ammoniumpolyacrylats vom Mol-Gew. 1 200 000 und 1 Teil einer 2 zeigen wäßrigen Lösung
eines Johannisbrotkernmchlethyläthers mit einer Viskosität von 40 P (gemess bei
200C mit dem Haake-Rotationsviskosimeter) unter Rühren eingearbeitet.
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Auf 1 000 g wird mit Wasser oder der genannten Verdickung komplettiert.
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Das bedruckte Gewebe wird getrocknet und 8 Minuten bei 1600C im überhitzten
Dampf gedämpft, anschließend kalt gespült und 15 Minuten bei 500C mit 1 g/l eines
20-fach oxäthylierten Nonylphenols behandelt.
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Es resultiert ein satter roter Druck mit guten Echtheiten. Mit konventionellen
Verdickungsmitteln allein erhält man nur einen trüben Farbton geringer Farbstärke.
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Beispiel 6 Ein Gewirk aus Polyamid 6,6-Fäden wird mit Hilfe einer
1000-Punktwalze mit einer Druckfarbe folgender Zusammensetzung gepflatseht: 30 g
des 1:2 Chrom-Komplexes nachstehender Verbindung
in handelsüblicher Einstellung werden mit 750 g einer Verdickung
bestehend aus einer Mischung aus gleichen Teilen einer 2,5 zeigen wäßrigen Lösung
eines Mischpolymerisats aus Acrylsäure und Crotonsäure (Molverhältnis 3: Mol-Gew.
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500 000) und einer 1,5 %igen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats
aus Acrylsäure und Acrylsäurebutylester (Molverhältnis 4:1, Mol-Gew. 600 000) vermischt.
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Die Mischung wird mit Wasser oder der genannten Verdickung auf 1 000
g aufgefüllt.
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Das gepflatschte Gewirk wird getrocknet und in einem Sterndämpfer
20 Minuten bei 0,4 atü gedämpft, kalt gespült und 15 Minuten bei 500C mit 1 g/l
des Natriumsalzes eines Fettsäuremethyltaurids nachbehandelt.
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Man erhält eine Scharlachfärbung mittlerer Farbstärke, dagegen bei
Verwendung konventioneller Verdickungsmittel einen wesentlich trüberen Farbton mit
viel geringerer Farbstärke.