DE2556819C2 - Verfahren zum Einbringen einer Komponente in eine eine weitere Komponente enthaltende Mischkapsel für Zahnfüllsubstanzen sowie Mischkapsel und Injektionsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Einbringen einer Komponente in eine eine weitere Komponente enthaltende Mischkapsel für Zahnfüllsubstanzen sowie Mischkapsel und Injektionsvorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen
zum Einbringen wenigstens einer Komponente in eine wenigstens eine weitere Komponente enthaltende,
aus Kunststoff gefertigte Mischkapsel für aus mehreren Komponenten bestehende Füllsubstanzen für Zahnkavitäten.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf Vorrichtungen, insbesondere Mischkapseln und Injektionsvorrichtungen
zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen dieser Art sind die miteinander zu vermischenden, die
Füllsubstanz bildenden Komponenten von vornherein in der Mischkapsel vorhanden, jedoch, z. B. durch
Membranen, Einschluß in kleine, aufreißbare Beutel, voneinander getrennt gehalten (US-PS 27 87 269,
DE-PS 19 39 314; DE-OS 20 45 509). Hierbei besteht der
Nachteil, daß das Zusammenbringen der Komponenten umständliche Manipulationen erfordert und der Aufbau
der Mischkapsel verhältnismäßig kompliziert ist und einen beträchüichen Herstellungsaufwand erfordert
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren und einfache Vorrichtungen zu dessen Durchführung
anzugeben, mit deren Hilfe eine Komponente einer Zahnfüllsubstanz in eine Mischkapsel zum Zwecke der
Vermischung mit einer änderen Komponente einbringbarist
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man die Mischkapsel an einer Stelle mittels einer Injektionsnadel durchsticht, die mit einer wenigsten«;
eine Komponente der Fullsubstanz enthaltenden Injektionsvorrichtung
verbunden ist, hierauf diese Komponente in einer gewünschten Dosierung durch die Nadel
hindurch in die Mischkapsel einbringt und anschließend die Nadel aus der Kapsel wieder herauszieht
Eine erfindungsgemäße Mischkapsel zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß sie
aus einem Kunststoff gefertigt ist der aufgrund seiner Fließ- und Elastizitätseigenschaften das Einsticbioch der
Nadel nach deren Herausziehen im wesentlichen wieder verschließt Bei einer Injektionsvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Vorrichtung wenigstens einen Vorratsbehälter
mit einstellbarer Dosiereinrichtung für eine Komponente der Zahnfüllsubstanz sowie eine Injektionsnadel
derart aufweist daß nach dem Durchstechen einer Stelle der Mischkapsel mit der Nadel die
Komponente in der eingestellten Dosierung durch die Nadel hindurch in die Kapsel eintritt
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische, schaubildliche Ansicht einer
Mischkapsel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fi g. 2 eine verkleinerte Teilschnittansicht der Kapsel
aus Fi g. 1 und
Fig.3 eine schematische Seitenansicht einer Injektionsvorrichtung
zur Durchführimg des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Mischkapsel umfaßt
einen Behälter 1, in welchem ein Kolben 2 verschieblich ist. Der Behälter 1 ist mit einer durch eine Abbrechkappe
3 oder dgl. verschlossenen Applizierkanüle 4 versehen, im innerti des 5ehäiicrs~i — vgl. F i g. 2 —
befindet sich die eine Komponente 5 einer Zahnfüllsubstanz, z. B. Silberfeilung, Zahnzementpulver, eine
Kunststoffkomponente. An einer bestimmten Stelle weist die Wand des Behälters 1 eine Soll-Durchstichstelle
6 für eine Injektionsnadel 7 einer Injektionsvorrichtung 8 auf — vgl. Fig.3 —. Injektionsvorrichtungen 8
der dargestellten Art sind unter dem Namen »Mikrospender« an sich bekannt und im Handel erhältlich. Sie
enthalten wenigstens einen Vorratsbehälter mit einstellbarer Dosiereinrichtung für eine Komponente der
herzustellenden Zahnfüllsubstanz, z. B. Quecksilber, verdünnte Phosphorsäure (zur Herstellung von Zahnzementen),
Kunststoffkomponenten. Die Menge der bei jeweiligem Gebrauch aus der injektionsnadel 7
austretenden Komponente ist durch einen Einstellknopf 9 einstellbar. Die Vorrichtung 8 steht stationär auf einer
Unterlage 10. Die Injektionsnadel 7 ist mit einem abgefederten Teil 11 der Dosiereinrichtung derart
verbunden, daß bei Überschreiten eines bestimmten, von oben her auf das Teil 11 ausgeübten Grenzdruckes
die vordosierte, am Knopf 9 eingestellte Menge der
betreffenden Komponente aus der Nadel 7 austritt.
Mit den beschriebenen Vorrichtungen wird das erfindungsgemäße Verfahren in folgender Weise
durchgeführt: Man drückt den Behälter 1 der Mischkapsel an der Soll-Durchstichstelle 6 auf die Spitze der
Injektionsnadel 7 auf, bis die Nadel in den Innenraum des Behälters t eingedrungen ist. Nunmehr übt man —
z. B. mittelbar über den Behälter 1 — einen Druck auf
das Teil 11 aus, so daß die vorproportionierte Menge
der Komponente durch die Nadel 7 hindurch in den Behälter 1 eintritt. Hierauf zieht man den Behälter 1 von
der Nadei'7 ab. Anschließet«! wird die durch die Nadel 7
eingebrachte Komponente mit der bereits ini Behälter 1
befindlichen Komponente vermischt, was beispielsweise in einem handelsüblichen Vibrator, in den der Behälter 1
eingesetzt wird,, ausführbar ist. . Hierauf wird die
Abbrechkappe 3 entfernt und durch Eindrücken des Kolbens 2 die fertigvermischte Zahnfüllsubstanz in eine
Zahnkavität eingebracht.
Bei der erfindungsgemäßen Mischkapsel können, wie sich aus dem Voranstehenden ergibt, jedwede besondere
Einrichtungen, wie Membranen, Folienkissen ,9. dgU welche zwei Komponenten einer Zahnfüllsubstanz in
der Mischkapsel getrennt halten, entfallen, so daß die Mischkapsel in einfachster Weise hergestellt werden
kann.
Wie dargestellt, ist an der Soll-Durchstichstelle 6 die
Wandstärke der Mischkapsel dünner ausgebildet Die Wand der Mischkapsel könnte an dieser Stelle jedoch
auch lediglich weicher ausgebildet sein. Vorzugsweise wird die Mischkapsel aus einem solchen Kunststoff
gefertigt, der aufgrund seiner Fließ- und Elastizitätseigenschaften
das Einstichloch der Nadel nach deren Herausziehen im wesentlichen wieder verschließt. Es
wurde gefunden, daß hierfür beispielsweise Polypropylen
und Polyäthylen geeignet sind, insbesondere lassen sich das von der Firma Farbwerke Hoechst vertriebene
»Hostalen« PPN 1060 (ein Polypropylen), das von der Firma BASF vertriebene »Lupolen« 1800 (ein Polyäthylen)
oder ein von der Firma Dupont unter der Bezeichnung »ALATHON« vertriebenes Copolymerisat
verwenden.
Es wurde jedoch gefunden, daß ein vollständiger Verschluß der Soll-Durchsticiistelle nach dem Herausziehen
der Nadel 7 gar nicht erforderlich ist, da das Einstichloch mder Rege! so klein gehalten werden kann,
daß beim Mischen oder Applizieren der Zahnfüllsubstanz
ein Auslaufen an dieser Stelle nicht zu befürchten ist. Wie in F i g. 2 dargestellt, kann die Soll-Durchstichstelle
6 insbesondere so angeordnet werden, daß sie beim Applizieren von dem vorgeschobenen Kolben 2
dicht abgedeckt ist.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Mischkapsel ist als
»Applizierkapsel« mit Kanüle 4 ausgebildet. Das erfindungsgemäße Veifahren kann mit Vorteil auch mit
Hilfe solcher Mischkapseln durchgeführt werden, die keine Applizierkanüle 4 aufweisen, aus welchen also die
zusammengemischte Zahnfüllsubstanz herausgenommen und mit einem besonderen Appliziergerät in die
Zahnkavität eingebracht werden muß.
Obwohl es günstig ist, die Soll-Durchstichstelle 6 an
der Wand der Mischkapsel anzuordnen, kann es in bestimmten Anwendungsfällen der Erfindung auch von
Vorteil sein, diese Durchstichstelle am Kolben 2 oder an der Applizierkanüle 4, insbesondere, an deren Abbrechkappe
3 vorzusehen. Wie in Fig.2 gestrichelt
eingezeichnet, kann der Kolben 2 hohl ausgebildet werden. In diesem Fall kann beispielsweise die aus
passendem Kunststoff bestehende Bodenwand 12 von einer entsprechend lang ausgebildeten, in den Kolben 2
eingeführten Injektionsnadel 7 durchstochen und die betreffende Komponente an dieser Stelle in den
Behälter 1 eingebracht werden.
In der Rege! werden Zahnfüllsubstanzen aus zwei Komponenten hergestellt. Es ist jedoch ohne weiteres
auch möglich, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens mehr als eine Komponente, z. B. nacheinander,
einzuinjizieren. Auch könnten in dem Behälter 1
von vornherein bereits zwei verschiede':; Komponenten 5, weiche zunächst nicht miteinander reagieren,
vorhanden sein. Nach Einbringung einer dritten Komponente nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
findet dann die erforderliche Reaktion statt, in welcher die gewünschte Zahnfüllsubstanz gebildet wird. Die in
F i g. 3 dargestellte Injektionsvorrichtung 8 ist für die Injektion von zwei Komponenten I und II eingerichtet
Durch entsprechende Einstellung eines weiteren Drehknopfes 13 ergießt sich eine durch den Knopf 9
vorproportionierte Menge entweder der Komponente I oder der Komponente II durch die Nadel 7 in die auf die
Nadel aufgesteckte Mischkapsel. Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, zwei
Komponenten gleichzeitig in eine Mischkapsel einzubringen. In diesem Fall weist die kombinierte Dosier-
und Injektionsvorrichtung 8 zwei Injektionsnadeln 7 und die Mischkapsel 2 Soll-Durchstichstellen 6 auf,
durch die nach dem Aufstecken der Kapsel auf die Nadeln die betreffenden Komponenten in die Kapsel
eintreten.
Ein „Mauptvorteil der Erfindung gegenüber den
Mischkapsel, die bereits von vornherein zwei oder mehrere, zunächst noch voneinander getrennt gehaltene
Komponenten enthalten, besteht darin, daß die durch die Injektionsnadel von außen eingebrachte· Komponente
in unterschiedlicher Weise dosiert werden kann, während die Dosierung bei den bekannten Kapseln
nicht mehr geändert werden kann. Somit kann erfindungsgemäß beispielsweise die Konsistenz der
fertigen Fülisubstanz durch entsprechende Proportionierung der injizierten Komponente variiert werden.
Als Injektionsvorrichtung eignet sich an Stell; des in
Fig.3 dargestellten »Mikrospenders« auch eine herkömmliche, manuell betätigte Injektionsspritze mit
Graduierung. Die Mikrospender kann im übrigen bei aufgesteckter Kapsel mehrfach betätigt werden (Eindrücken
des Teiles 11), um auf diese Weise die betreffende Komponente portionsweise in die Kapsel
einzubringen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Einbringen wenigstens einer Komponente in eine wenigstens eine weitere
Komponente enthaltende, aus Kunststoff gefertigte
Mischkapsel für aus mehreren Komponentenbestehende Füllsubstanzen für Zahnkavitäten, dadurch
g e k e"n η ζ e i c h η e t, daß man die Mischkapsel an
einer Stelle mittels einer Injektionsnadel durchsticht, die mit einer wenigstens eine Komponente der
Füllsubstanz enthaltenden Injektionsvorrichtung verbunden ist, hierauf diese Komponente in einer
gewünschten Dosierung durch die Nadel hindurch in die Mischkapsel einbringt und anschließend die
Nadel ausder Kapsel wieder herauszieht.
Z Mischkapsel zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Kunststoff gefertigt ist, der aufgrund
seiner Fließ- und Elastizitätseigenschaftcn das
Einstichbch der Nadel (7) nach deren Herausziehen im wesemäehen wieder verschließt.
3. Mischkapsel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als kombinierte Misch- und Applizierkapsel (1,2,4) ausgebildet ist
4. Mischkapsel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polypropylen oder
Polyäthylen gefertigt ist.
5. Mischkapsel nach Anspruch 2,3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Soll-Durchstichstelle
(6) aufweist.
6. Mischkapsel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll-Durchstichstelle (6) als
dünnere oder wefchere "/andstelle der Kapsel
ausgebildet ist
7. Mischkapsel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll-Durchstichstelle an
einem in der Kapsel angeordneten Kolben (2) oder an einer Applizierkanüle(4) vorgesehen ist
8. Injektionsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens einen Vorratsbehälter mit einstellbarer Dosiereinrichtung (11) für eine Komponente
der Zahnfüllsubstanz sowie eine Injektionsnadel (7) derart aufweist, daß nach dem Durchstechen
einer Stelle (6) der Mischkapsel mit der Nadel, die Komponente in der eingestellten Dosierung durch
die Nadel hindurch in die Kapsel eifiii iü.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2556819A DE2556819C2 (de) | 1975-12-17 | 1975-12-17 | Verfahren zum Einbringen einer Komponente in eine eine weitere Komponente enthaltende Mischkapsel für Zahnfüllsubstanzen sowie Mischkapsel und Injektionsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2556819A DE2556819C2 (de) | 1975-12-17 | 1975-12-17 | Verfahren zum Einbringen einer Komponente in eine eine weitere Komponente enthaltende Mischkapsel für Zahnfüllsubstanzen sowie Mischkapsel und Injektionsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2556819A1 DE2556819A1 (de) | 1977-06-30 |
DE2556819C2 true DE2556819C2 (de) | 1983-12-22 |
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ID=5964634
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2556819A Expired DE2556819C2 (de) | 1975-12-17 | 1975-12-17 | Verfahren zum Einbringen einer Komponente in eine eine weitere Komponente enthaltende Mischkapsel für Zahnfüllsubstanzen sowie Mischkapsel und Injektionsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2556819C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9212249U1 (de) * | 1992-09-11 | 1992-11-19 | Ihde, Stefan, Prof. Dr., 8000 München | Dosiersystem sowie Mischkapsel mit Ausbringdüse für Mehrkomponentenmaterialien, insbesondere Zahnfüllstoffe |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6372816B1 (en) | 1999-06-25 | 2002-04-16 | Dentsply Detrey Gmbh | Dental materials packaging and method of use |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2787269A (en) * | 1951-07-13 | 1957-04-02 | Milton J Cohen | Container for preserving medicaments |
BE755870A (fr) * | 1969-09-09 | 1971-03-08 | Minnesota Mining & Mfg | Capsule melangeuse et distributrice de produits |
-
1975
- 1975-12-17 DE DE2556819A patent/DE2556819C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9212249U1 (de) * | 1992-09-11 | 1992-11-19 | Ihde, Stefan, Prof. Dr., 8000 München | Dosiersystem sowie Mischkapsel mit Ausbringdüse für Mehrkomponentenmaterialien, insbesondere Zahnfüllstoffe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2556819A1 (de) | 1977-06-30 |
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