DE2555669B2 - Vorrichtung zum Abstreifen überschüssiger Streichmasse - Google Patents
Vorrichtung zum Abstreifen überschüssiger StreichmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von überschussiger Streichmasse von
einer laufenden Bihn, insbesondere Papierbahn, mit einer sich über die Bahnbreite erstreckenden Schaberklinge, deren freies Ende durch ein an einem Träger angreifendes Druckmittelorgan in Richtung zur
Bahn gedrängt werden kann, und mit einer Profileinstelleinrichtung zur Einstellung des Querprofils des
freien Schaberklingenendes. Aus US-PS 3 113 890 ist
eine Abstreifvorrichtung bekannt, bei der an einem verstellbaren Träger eine Schaberklinge befestigt ist.
Der Träger ist mittels zweier Hydraulikzylinder verstellbar. Unmittelbar auf dem Träger sitzt eine Profileinstelleinrichtung. Die Hydraulikzylinder greifen
einerseits am Träger und andererseits am Maschinengestell an.
Bei einer solchen Vorrichtung treten recht weite Toleranzen auf, die auf die Bewegung mechanischer
Bauteile sowie auf unkontrollierbare Reibungswiderstände zurückgehen. Aus diesem Grunde lassen sich
mit einer solchen Vorrichtung nicht genügend kleine Druckgrößen herstellen, die auf die Schaberklinge
wirken. Die Vorrichtung ist somit nicht genügend feinfühlig einstellbar. Ahnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei einer Vorrichtung nach GB-PS 1064729.
Bei den Vorrichtungen gemäß DE-AS 2012598, 2008082 und DE-OS 2500764 wird der Anpreßdruck unmittelbar auf die Schaberklinge aufgebracht.
und zwar mittels eines Druckschlauches. Aber auch hier zeigte sich, daß kleinste Herstellungsungenauigkeiten zu unannehmbaren Toleranzen bezüglich der
Druckgrößen führten. Insbesondere besteht die Gefahr, daß bei einer Änderung des im Druckschlauch
herrschenden Druckes nicht nur der Anpreßdruck verändert, sondern unerwünschterweise auch das eingestellte Querprofil verstellt wird. Deshalb hat man
gemäß DE-AS 2012598 versucht, das ProUem dato durch zu lösen, daß man ein Metallband um den
Schlauch herumgespannt hat, was aber nur teilweise befriedigte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung
derart zu gestalten, daß
a) das Profil der Schneide der Schaberklinge 3 und
damit der beschichteten Bahn 10 unabhängig von dem im Schlauch 8 herrschenden Druck konstant
gehalten wird, mit anderen Worten,, daß sich die
Schneide der Schaberklinge 3 auf eine ganz bestimmte Lage fixieren läßt;
b) sie unempfindlich gegen Verschmutzungen ist;
c) sie völlig spielfrei arbeiten kann.
des Anspruches 1 erreicht.
Kleine Differenzdrücke sind verhältnismäßig leicht herzustellen, weil sie durch große, leicht beherrschbare Drücke erzeugt werden können. Das wirksame
Ende der Schaberklinge kann auch bei einem von der
so Bahn herrührenden Gegendruck von nahezu Null atü noch in einer stabilen neutralen Lage gehalten werden. Diese Stabilität ist ein besonderer Überraschungseffekt der Erfindung, da der Fachmann bei einer durch entgegenwirkende federartige Kräfte in
i> einer Neutrallage gehaltenen Vorrichtung eher das Auftreten von Schwingungen erwartet. Durch die
Möglichkeit der unmittelbaren Anbringung von Profileinstelleinrichtung und Anpreß- sowie einer dieser
entgegenwirkenden Einrichtung an einem steifen BaI-
ken können auch störende Zwischenglieder vermie
den werden. Somit werden auch Toleraitzprobleme mechanischer Teile weitgehend vermieden. Zusätzlich
zu diesen Vorteilen kommt noch, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht in einem sehr engen, son-
dem in einem so weiten Bereich genau einstellbar ist, daß wechselweise sowohl eine gerade als auch eine
gebogene Fahrweise (Klingen nur wenig durchgebogen und mit der Kante an der Bahn anliegend bzw
stark durchgebogen und mit einer Stirnfläche an der
-,ο Bahn anliegend) möglich ist.
Es ist zwar aus DE-AS 1 228276 eine Vorrichtung
mit einer Schaberklinge bekanntgeworden, bei der die Schaberklinge entgegen der Kraft einer Feder durch
einen mit Druckluft beaufschlagten Kolben gegen den
■-,·-, Formzylinder einer Rotationstiefdruckmaschine gedruckt wird. Hier herrschen andere Betriebsbedingungen als bei der Beschichtung von laufenden Bahnen. Für laufende Bahnen ist diese bekannte
Vorrichtung u. a. deshalb nicht verwendbar, weil sie
Mi bei Dickenänderungen der beschichteten Bahn nicht
stabil ist, sondern Hüpfbewegungen ausführt. Ferner ist bei dieser bekannten Vorrichtung keine Einstellung
des Klingen-Querprofils möglich, weil die zugehörigen Einstellmittel in der Ebene der Schaberklinge
h-, wirken. Damit ist lediglich ein im wesentlichen gleichmäßiges Anlegen an den Formzylinder möglich.
Bei der DE-AS 1232454 handelt es sich um eine
Rakelvorrichtung zum Abschaben von Verunreini-
gungen an einer Walzenoberfläche, also ebenfalls nicht um eine Vorrichtung zum Abstreifen von fließfähigen
Stoffen von einer laufenden Bahn. Bei der Vorrichtung gemäß dieser Entgegenhaltung muß die
Schaberklinge entgegen der Drehrichtung der Walze angeordnet werden, also gerade umgekehrt wie bei
einer Vorrichtung der hier in Rede stehenden Art. Der Schaber gemäß jener Vorrichtung wird über die
gesamte Breite satt an die zu reinigende Walze angepreßt. Insgesamt ist diese Vorrichtung derart gestaltet,
daß sie ganz anderen Anforderungen zu genügen hat und somit zur Lösung der hier in Rede stehenden Aufgabe
keinerlei Anregung zu geben vermochte.
Die Erfindung zeichnet sich ferner durch die Einfachheit der Konstruktion, verbunden mit leichtester ι ί
Bedienung bei Erzielung optimaler Strichqualität und Betriebseigenschaften aus. Ein bedeutender Vorteil
ist auch, daß durch die Erfindung der Auftrag höherer
Strichgewichte möglich ist. Bei Versuchen wurden bei guter Qualität, d. h. ohne Profil- und Auftragsge- ^o
wichtsfehler oder andere Nachteile, Auftragsgewichte zwischen fünf und dreißig Gramm/m2 erreicht.
Die erfindungsgemäße Konstruktion kann in die meisten bestehenden Streichanlagen eingebaut werden,
ist also sehr vielseitig verwendbar. Ferner ist sie -v~>
unempfindlich gegen Verschmutzung.
Mehrere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen als Beispiele dargestellt und werden
im folgende!1 mit Bezug auf diese beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eii'en schematischen Vertikalschnitt einer
Vorrichtung nach der Erfindung in Maschinenlängsrichtung,
Fig. 2a £ine schematische Schnittansicht einer Einzelheit vOn Fig. 1 in abgewandelter Ausführungsform,
i".
Fig. 2b einen schematischen Detailschnitt einer Ausführungsform nach der Erfindung, bei der ein
Druckelement der Profileinstelleinrichtung die Form eines konvex zur Schaberklinge ausbiegbaren Federbandes
hat. 4(i
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer nochmals
weiteren Ausführungsform nach der Erfindung, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ähnlich Fig. 1 zusammen 4>
mit einem Blockschaltbild einer gemäß der Erfindung damit verwendbaren Computer-Steuerung.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 sind ein Träger 1 und ein darauf angeordneter Balken 2 an ihrem einer
Schaberklinge 3 zugewandten vorderen Ende durch ->n eine Feder 4 miteinander verbunden, die in ihrem
Biegebereich 5 über eine Abrollfläche 6 des Balkens 2 abgebogen werden kann und sich dabei an einer
Gegenfläche 7 des Trägers 1 abstützt, so daß durch den Biegebereich 5 der Feder 4 eine in ihrer ·-,■■>
Lage genau festliegende Schwenkachse definiert ist, um die der Balken 2 bei Druckbeaufschlagung eines
Anpreßelementes 8, in Form eines Druckschlauches einer AnpreßeinrMitung, gegen die Schaberklinge 3
geschwenkt wird. 'Jei dieser Schwenkbewegung wird ho
in Abhängigkeit Vfon dem im Druckschlauch 8 herrschenden Druck 'hehr oder weniger stark ein beispielsweise
aus Rundgummi bestehendes Druckelement 9 einer Profileinstelleinrichtung gegen die
Schaberklinge 3 gedrückt und dadurch deren freies hi
Klingenende mehr oder weniger stark gegen eine mit Streichmasse beschichtete Papierbahn 10 gepreßt, um
von dieser überschüssige Streichmasse abzustreifen und die Beschichtung zu glätten. Die in Fig. 1 nur
strichpunktiert angedeutete Bahn 10 ist über eine Gegenwalze 11 geführt, deren Drehrichtung durch einen
Pfeil A angegeben ist. Das andere Ende der Schaberklinge 3 kann in an sich bekannter Weise vom Träger
1 gehalten werden.
Parallel zum Druckelement 9 und damit parallel iur Schaberklinge 3 ist eine Andrückleiste 12 angeordnet,
die über mehrere über die Länge der Schaberklinge 3 mit Abatand voneinander angeordnete Schrauben 13
in einzelnen Abschnitten gleichmäßig oder verschieden stark gegen das Druckelement 9 gespannt werden
kann, um dadurch das Druckelement 9 senkrecht zu dieser Einspannvorrichtung in Richtung zur Schaberklinge
3 hin herauszuquetschen. Dadurch kann die Schaberklinge 3 über ihre gesamte Länge hinweg in
beliebigen Bereichen mehr oder weniger stark mit Druck beaufschlagt und ausgebogen werden, um dadurch
das Profil ihrer Schaberschneide dem gewünschteiv Profil der beschichteten Bahn 10 entsprechend
anzupassen. Dieses Profil .'leibt unabhängig von dem im Schlauch 8 der Anpreßei; ,richtung herrschenden
Druck stets konstant erhalten. Die Andrückleiste 12 kann anstelle einstückig selbstverständlich
auch mehrstückig ausgebildet sein.
Dem von dem Schlauch 8 auf den Balken 2 ausgeübten Druck wirkt der Druck eines Druckschlauches
14 einer Gegendruckeinrichtung entgegen. Dadurch kann beispielsweise die Lage der Schaberklinge 3
auch dann in einer stabilen Lage gehalten werden, wenn sie während des Betriebes nur einen geringen
Druck gegen die Bahn 10 auszuüben hat. Ferner stellt dies eine ideale Maßnahme zur Nullpunkteinstellung
dar, d. h. der jeweils gewünschten Ausgangslage der Schaberkiinge 3.
Bei den abgewandelten Ausführungsformen nach Fig. 2a und 2b sind der Fig. I entsprechende Teile
mit gleichen Bezugszahlen und einem bzw. zwei Strichen versehen. Der Aufbau und die Funktionsweise
sind an sich die gleichen, nur daß in Fig. 2a die Feder 4' nicht an den Vorderseiten des Trägers 1 und des
Baikens 2 befestigt ist, sondern an den einander gegenüberliegenden Seiten dieser beiden Teile. Die Abrollfläche
6' ist hierbei an dem Träger 1 und die Gegenfläche T an dem Balken 2 vorgesehen. In Fig. 2b
besteht das Druckelement 9 aus einem sich parallel zur Schaberklinge 3 erstreckenden, in Nuten eingespannten
Federband 9".
Die gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 1 sind auch für die entsprechenden Teile in Fig. 3 verwendet worden.
Bei der weiteren Ausführung nach Fig. 3 besteht der einzige Unterschied gegenüber Fig. 1 an sich
darin, daß der Balken ?. über Federn 16 mit dem Träger 1 verbunden ist und mit Bezug auf diesen eine
im wesentlichen translatorische Bewegung in Richtung zur Schaben' linge 3 hin ausführen kann. Eine
exakte geradlinige Bewegung könnte dadurch erreicht werden, daß anstelle der Federn 16 eine Nutverbindung
zwischen dem Träger 1 und dem Balken 2 vorgesehen wird.
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung nach Fig. 1 in Verbindung mit einer computergesteuerten Regeleinrichtung
zur Regelung des Auftragsgewichces der zu beschichtenden Bahn. Zu diesem Zwecke wird beispielsweise
durch eine Flächengewichtsmeßanlage 20, wie sie praktisch in >ider Streichanlage vorhanden ist,
das jeweilige Flächengewicht der Bahn 10 gemessen und als Istwert einem Computer 21 eingegeben, der
in Abhängigkeit hiervon und von dem über einen Sollwertgeber 22 eingegebenen Sollwert ein elektrisches
Signal von beispielsweise 0 bis 20 mA an einen Schrittregler 23 abgibt, mit dem vorzugsweise die
Schritthäufigkeit eingestellt und demzufolge eine Dämpfung der Regelschritte erzielt werden kann, Der
Schrittregler 23 gibt ein elektrisches Signal an einen elektro-pneumatischen Meßumformer 24, der über
einen pneumatischen Verstärker 25 den Druck im Druckschlauch 8 der Anpreßeinrichtung regelt. Der
Sollwert kann fest vorgegeben oder durch eine andere lliichengewichtsmeßanlage vor dem Auftragswerk
(coater) in Abhängigkeit vom Flachengewicht der unbeschichteten (oder erst einseitig beschichteten) Bahn
als variabler Vergleichswert eingegeben werden.
In abgewandelter Ausführungsform könnte der Druck anstelle in dem Schlauch 8 in dem Schlauch
14 der Gegendruckeinrichtung geregelt werden, ί Ebenso sind Abwandlungen möglich, bei denen anstelle der Schläuche 8 und 14 entsprechend wirkende
mechanische Mittel vorgesehen sind, die durch Computer gesteuert werden können.
Die verschiedenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Profileinstelleinrichtung 9, 12. 13
bzw. 9". 12". 13 haben insbesondere den Vorteil, daß sie völlig spielfrei arbeiten und mit ihnen das
Querprofil der Bahn sehr genau eingestellt werden kann.
Claims (3)
1. Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden
Bahn, insbesondere Papierbahn, mit einer sich über die Bahnbreite erstreckenden Schaberklinge,
deren freies Ende durch ein an einem Träger angreifendes Druckmittelorgan in Richtung zur
Bahn gedrängt werden kann, und mit einer Profileinstelleinrichtung zur Einstellung des Querprofils
des freien Schaberklingenendes, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Träger (1) ein
Querbalken (2) angeordnet ist, der relativ zum Träger (1) in Richtung zur Bahn (10) bewegbar
ist, daß das Druckmittelorgan (8) ein Pneumatikorgan ist, daß die Profileinstelleinrichtung (9,
12, 13) auf dem Querbalken (2) angebracht ist, und daß zwischen Träger (1) und Querbalken (2)
eine Blattfeder (4,16) angeordnet ist, die bei der
Anstellbewegung des Querbalkens (2) die Drehachse bildet, die ferner einerseits am Träger (1)
und andererseits am Balken (2) befestigt ist und die dem Druckmittelorgan (8) eine Gegenkraft
entgegensetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (4) im wesentlichen planparallel zur Schaberklinge (3) angeordnet und jeweils an den der Schaberklinge
zugewandten vorderen Stirnseiten des Trägers (1) und des Balkens (2) befestigt ist.
3. Vorricntung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß /ür die Blattfeder (4
bzw. 4') in ihrem Biegebereich (5 bzw. 5') eine Abrollfläche (6 bzw. 6') vos^esehen ist.
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