DE2554354C3 - Verfahren zum Ziehen eines Kristalls und Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ziehen eines Kristalls und Vorrichtung zum Durchführen dieses VerfahrensInfo
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- DE2554354C3 DE2554354C3 DE2554354A DE2554354A DE2554354C3 DE 2554354 C3 DE2554354 C3 DE 2554354C3 DE 2554354 A DE2554354 A DE 2554354A DE 2554354 A DE2554354 A DE 2554354A DE 2554354 C3 DE2554354 C3 DE 2554354C3
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Description
15
20
aufrechterhalten wird, wobei
S die Oberflächenspannung der Schmelze,
b die KapiiiJtrenspaltbreite,
σ die Dichte der Schmelze und
g die Erdbeschleunigung
b die KapiiiJtrenspaltbreite,
σ die Dichte der Schmelze und
g die Erdbeschleunigung
bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf die Schmelze zunächst einen Druck ausübt, der ausreicht, ut.i die Schmelze in die
Kapillare eintreten zu lassen, dann einen Keimkri-Itall
in der Kapillare mit der Schmelze kontaktiert bis Querwachstum eingetreten ist, und daß man dann
den Druck der Schmelze in der Nachbarschaft der Grenzfläche Kristall/Schmelze auf mindestens
2S
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steigert, wobei
S die Oberflächenspannung der Schmelze,
b die Kapillarenspaltbreite,
ζ die Dichte der Schmelze und
g die Erdbeschleunigung
b die Kapillarenspaltbreite,
ζ die Dichte der Schmelze und
g die Erdbeschleunigung
bedeuten.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einem Tiegel für
die Schmelze, einer Heizvorrichtung für den Tiegel, einer auf der Schmelze schwimmenden, eine
ipaltförmige Kapillare aufweisenden Platte, einer Einrichtung zum Einführen des Keimkristalls in die
Kapillare und mit Einrichtungen zum Unterdruckletzen der Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß v>
die Kapillare (26) mindestens 10 mm tief ist und daß
Mire Wandungen aus einem von der Schmelze nicht benetzbaren Material bestehen oder mit einem
lolchen Material ausgekleidet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- « leichnet, daß die Wandungen der Kapillare aus
Graphit, Berylliumoxyd, Yttriumoxyd, Thoriumoxyd, Cersulfid oder Titannitrid bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen (31) zum
Unterdrucksetzen der Schmelze (16) Finger (33) aufweisen, welche auf die Platte (18) wirken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren von der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Gattung.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens von der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 3 genannten Gattung.
Ein bekanntes Verfahren zum Herstellen von Kristallplättchen zum Gebrauch in Halbleitereinrichtungen
war zunächst das Wachsen von Kristallen relativ dicken Querschnitts, beispielsweise zylindrischen Querschnitts
nach der bekannten Czochralski-Msthode, wobei man in einem Tiegel eine Schmelze aus
kristallisierbarem Material bildet, einen Keimkristall in die Schmelze taucht und dann den Keimkristall aus der
Schmelze mit einer langsamen Geschwindigkeit mit dem erforderlichen Kristallwachstum abzieht. Nachdem
der Kristall gewachsen ist, schneidet man ihn dann zu den gewünschten Platten. Dieses Verfahren ist insoweit
nachteilig; als das Zerschneiden beträchtlichen Kristallabfall mit sich bringt, was sehr kostspielig ist; ferner
besteht ein Nachteil insoweit, als das Verfahren zwei Stufen umfaßt, nämlich zuerst das Wachsen des Kristalls
und zweitens sein Zerschneiden. Ein Beispiel der Czochralski-Methode ist aus der US-PS 36 47 389
ersichtlich. Weitere Beispiele dieser Methode, bei welcher Anstrengungen unternommen wurden, eine
genauere Steuerung des Querschnittbezirkes des wachsenden Kristalls zu erzielen, indem man den
Kristall durch eine Öffnung in einem gestaltbildenden Element wachsen läßt, sind ersichtlich aus den US-PS
32 65 469,3291 574,3291 650und30 78 151.
Es ist auch bekannt Kristalle in Band- bzw. Streifenform wachsen zu lassen. Eine solche Methode
wird in der US-PS 31 24 489 vorgeschlagen, wobei die Schmelze unter Druck durch einen engen Schlitz
hindurch in eine Matrize getrieben wird und die erstarrende Zwischenfläche zwischen der Schmelze und
dem gewachsenen Kristall genau am Ausgang des Schlitzes aufrechterhalten wird. Die US-PS 31 24 489
erläutert, daß in dem Fall, daß die Kristallisation sich über die Kante des Schlitzes hinausbewegen würde, der
Querschnittsbezirk des wachsende·! Kristalls sich steigert, wohingegen für den Fall, daß die Kristallisation
sich innerhalb des Schlitzes nach abwärts bewegen würde, der wachsende Kristall innerhalb des Schlitzes
sich festklemmt, wodurch ein Fortschreiten des Wachstumsprozesses verhindert wird. Demgemäß ist
eine (praktisch unmöglich zu erreichende) sehr genaue Steuerung der Wachstumsbedingungen, insbesondere
der Temperaturbedingungen, erforderlich, um nach dem Verfahren der US-PS 3124 489 zu arbeiten. Ferner
veranschaulicht die US-PS 31 24 489 in den Zeichnungen einen konkaven Meniskus der Schmelze innerhalb
der Matrize, was anzeigt, daß das Material der Matrize durch die Schmelze benetzt wird. Dies ist nachteilig, weil
dem eine Berührungsverunreinigung zwischen dem Matrizenmaterial und dem Material der Schmelze
innewohnt. was zum Wachstum unreiner Kristalle und einer Herabminderung der Lebensdauer der Matrize
führt.
Ein Aufsatz mit dem Titel »Growth of Nondentritic Single-Crystal Ribbons of Germanium« von Don E.
Swets, erschienen in »Electrochemical Technology«. Juli/August 1967, Seiten 385 bis 389, schlägt vor, daß ein
gestaltbildendes Element in Form einer Scheibe auf der Schmelze schwimmen sollte. Die Scheibe besteht aus
einem Material, welches durch die Schmelze nicht benetzt wird, und die Scheibe besitzt einen sehr dünnen
mittleren Bezirk mit einem Schlitz, durch welchen hindurch die Schmelze durch das Gewicht der Scheibe
gedrückt wird, so daß sich ein Meniskus gerade
oberhalb des äußersten oberen Endes des Schlitzes bildet. Der Kristall wächst von diesem Meniskus aus.
Die Enden des Schlitzes sind erweitert mit dem Ergebnis, daß der gewachsene Kristall einen hanteiförmigen
Querschnitt besitzt, wobei die Erweiterung an den Enden des Schlitzes vorgeschlagen ist, um
Veränderungen der Breite des Schlitzes infolge Oberflächenspannungswirkungen an den Enden des
Schlitzes auf einem Mindestmaß zu halten, wobei gefunden wurde, daß diese Veränderungen in Abwesenheit
der Erweiterungen auftreten. Obgleich ein bandähnlicher Kristall gewachsen ist, leidet diese Methode
daher unter dem Nachteil, daß die Kanten wegen der hanteiförmigen Gestalt abgeschnitten werden müssen,
um oie erforderlichen flachen Platten bzw. Waffeln zu erhalten. Wie ferner Swets erkennt, ist genaue
Steuerung der Wachstumsbedingungen, insbesondere der Temperatur, erforderlich, um Veränderungen in der
Dicke des wachsenden Bandes zu vermeiden. Wie vorstehend festgestellt, ist eine solch genaue Steuerung
praktisch unmöglich zu erreichen.
Ein Vorschlag, welcher dem von Swets ähnlich ist, ist
ki einem Aufsatz mit dem Titel »The Produktion of Germanium Single Crystals of Predetermined Shape«
von Tsivinskii und Stepanov in »Soviet Physics - Solid State«, Band 7, Nr. 1, JuIi 1963, Seiten 148 bis 152,
offenbart Das beschriebene Verfahren beinhaltet ebenfalls das Wachsen bandähnlicher Kristalle hantelförmiger
Gestalt unter Verwendung eines Gostaltgebers mit einem Schlitz, welcher erweiterte Enden
besitzt Der Gestaltgeber ist jedoch ein becherähnliches Element aus einem Material, welches durch die
Schmelze nicht benetzt wird, wobei das Element nach abwärts in die Schmelze gedrückt wird, was die
Schmelze veranlaßt, durch einen hanteiförmigen Schlitz hindurch im Boden des Bechers aufwärts gedruckt zu
werden. Dieser Vorschlag leidet unter den gleichen Problemen wie die oben beschriebene Methode nach
Swets.
Ein Aufsatz mit dem Titel »Control of Capillary Shaping of Single Crystals during the Growth Process«
von Sachkov, Tatarchenko und Levinzon berichtet über tine Arbeit welche sie in Verbindung mit den
Vorschlägen von Tsivinskii und Stepanov durchgeführt haben und erkennen, daß diese Vorschläge nicht benutzt
werden können für das Wachsen besonders dünner Streifen, beispielsweise Streifen einer Dicke von
weniger als 1 mm.
In einem Aufsatz mit dem Titel »Features of the Growth of Thin Germanium Strip by Stepanov's
Method with Elevated Melt Pressure in the Shaper«. Egorov, Zaiulovskii und Chaikin, erschienen auf Se'ten
2277 bis 2279, Band 37, Nr. 11, 1973. der »Izvestiya Akademii Nauk SSSR, Seriya Fizicheskaya«, ist von
Anstrengungen beim Wachsen von Germaniumstreifen ohne Verdickung an den Kanten (d. h. ohne die
hanteiförmige Gestalt) unter Anwendung der Methode nach Stepanov berichtet. Egorov und Mitarbeiter
erkennen, daß sie bestimmten Schwierigkeiten begegnen bei dem Versuch, die Kristallisationsfront auf der
erforderlichen Höhe zu halten. Wie oben erläutert, verursachen Veränderungen in der Höhe bzw. Lage, bei
welcher Kristallisation stattfindet, Veränderungen im Querschnitt des wachsenden Kristalls. Obgleich Egorov
und Mitarbeiter ein Beispiel angeben, bei welchem sie einen Streifen einheitlicher Breite erhielten, erklären sie
auch, daß in anderen FJ'Jen »dolchförmige« Streifen erzeugt werden sowie Streifen, welche mit der
Durchführung des Verfahrens enger wurden. In einem anderen Fall fanden sie, daß die Schmelzensäure sich
ausbreitete, wenn die Kristallisationsfront über den Gestaltgeber anstieg.
Demgemäß wurde betrachtet, daß Anstrengungen, soweit sie zum Wachsen von Band- bzw. Streifenkristallen
unter Verwendung eines Gestaltgebers mit einem Schlitz gemacht wurden, sich als erfolglos erwiesen
haben.
ίο Eine andere Annäherung an das Problem des
Wachsens band- bzw. streifenähnlicher Kristalle ist in einem Aufsatz mit dem Titel »Edge Defined Film Fed
Crystal Growth« von Chalmers, LaBeIl und Mlavski beschrieben, welcher in »Journal of Crystal Growth«,
Band 13/14,1972, Seite 84, erschien. Bei dieser Methode wird ein Film der Schmelze an der oberen Oberfläche
eines gestaltgebenden Elements gebildet wobei das Element aus einem Material besteht welches von der
Schmelze benetzt wird. Die Gestalt der Oberfläche, welche den Film trägt entspricht ...τ erforderlichen
Querschnittsgestalt des Kristalls, und der Kristall wächst aus diesem Film. Der Gestaltgeber schwimmt
auf der Schmelze und enthält einen zentralen kapillaren Durchgang, durch welchen hindurch die Schmelze fließt,
um der· Film, wenn er kristallisiert ist, wieder aufzufüllen. Da das Material des Gestaltgebers von der
Schmelze benetzt wird, besteht das Problem bei dieser Methode darin, daß Berührungsverunreinigung auftritt
mit dem Ergebnis, daß der erzeugte Kristall unrein ist und die Lebensdauer des gestaltgebenden Elements
kurz ist. Das Problem der Berührungsverunreinigung ist sehr schwerwiegend im Falle des Wachstums von
Siliziumkristallen.
Bekannt ist ein Verfahren zum Ziehen von dünnen, im wesentlichen einkristallinen Halbleiterstäben aus einer
Schmelze, das nach dem bekannten physikalischen Prinzip der Kapillardepression arbeitet Bei diesem
Verfahren wird eine Kapillare in eine nicht beneuende
Flüssigkeit oder Schmelze getaucht, wobei der Flüssigkeitsspiegel in der Kapillare in bezug auf den Spiegel
der umgebenden Flüssigkeit um eine bestimmte Höhe nach unten gedrückt wird. Wird nun die Kapillare nur so
weit in die Flüssigkeit eingetaucht daß die Höhendifferenz noch nicht oder höchstens gerade erreicht wird, so
ist der höhere Spiegel der umgebenden Flüssigkeit, unabhängig von seiner augenblicklichen Höhe, nicht
imstande, Flüssigkeit in die Kapillare zu drücken, d. h.. am eintauchenden Ende der Kapillare bleibt der
Flüssigkeitsspiegel trotz eventueller Höhenschwankungen des Flüssigkeitsspiegels der umgebenden Flüssigkeit
konstant bzw. stabil und tritt nicht unter Druck in die Kapillare ein. Diese stabilen Verhältnisse bilden die
GninHiape des bekannten Verfahrens zum Ziehen von
Kristallen aus einer Schmelze, bei welchem man bei konstanter Ziehgeschwindigkeit einen von d«?/· Schmelzspiegelhöhe
im Tiegel unabhängige, festliegende Grenzfläche Kristall/Schmelze erzielt. Die Erstarrungsfront
liegt also bei dem bekannten Verfahren stets am unteren Ende der Kapillare.. (DE-PS 11 41 977).
Aus der Theorie der Kapillarität ist bekannt, bis zu welcher Höhe //Flüssigkeit in einer Kapillare ansteigen
kann. Die zum Ansteigen notwendige Eneigie wird aus der Oberflächenenergie der Flüssigkeit gewonnen.
Anfänglich ist die freiwerdende Oberflächenenergie viel
r-5 größer als die entsprechende Hebungsarbeit. Der
Überschuß wird zur Überwindung der inneren Reibung beim Aufstieg der Flüssigkeit verbraucht. Mit wachsender
Steighöhe H wird aber die Hebungsarbeit immer
größer. Bei einer bestimmten Steighöhe genügt die freiwerdende Oberflächenenergie gerade noch, um die
Hebungsarbeit zu leisten. Bei größerer Steighöhe reicht sie nicht mehr aus. Die maximale Steighöhe wird durch
die Formel bestimmt: H- \ . Dabei ist 5 die '
Oberflächenspannung der Flüssigkeit, ζ die Dichte der
Flüssigkeit, g die Erdbeschleunigung und b die Breite des Kapillarspaltes (W. H. Westphal, Physik [1959],
Seiten 147,148). in
Zahlreiche Verfahren zum Ziehen von Kristallen aus Schmelzen sind bekannt. So gibt es ein Verfahren, um
einen Kristall in Richtung nach oben aus einer Schmelze zu ziehen (US-PS 36 50 703). Ebenso ist ein Verfahren
bekannt, gemäß dem ein Kristall horizontal nach der r, Seite aus der Schmelze gezogen wird (US-PS 37 59 671).
Ebenso hat man einen Kristall auch schon nach unten aus einer Schmelze abgezogen (US-PS 33 93 054).
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Kapillare entgegenzuwirken, um damit die Erstarrungs- :o
fläche zu beeinflussen, hat man auch schon die Schmalseiten des aus der Schmelze austretenden
Flüssigkeitsbandes mit Gas gekühlt (DE-PS 12 86 510.
CH-PS 3 99 744). Aus der erstgenannten DE-PS ist es auch bekannt, die Kapillare nach oben zu erweitern. y-,
Mit sämtlichen bekannten Verfahren wird das Ziel angestrebt, eine Verunreinigung des entstehenden
Kristalls infolge einer Berührung zwischen der Schmelze und der Kapillare bzw. dem Material des
Gestaltgebers möglichst gering zu halten. Mit der so Erfindung wird das gleiche Ziel angestrebt. Insbesondere
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Druck der Schmelze so einzustellen, daß der in bekannter
Weise in der Kapillare entstehende Meniskus zum abzuziehenden Kristall hin konvex bleibt. Die Lösung π
für diese Aufgabe ergibt sich gemäß der Erfindung mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen. Die Erfindung lehrt somit, den Druck auf einen Wert zu steigern, bei dem die Schmelze in die
Kapillare eindringt, somit auch die Erstarrungsfront in die Kapillare verlegt wird und der Meniskus in der
Kapillare überall konvexe Gestalt aufweist. Damit wird die Berührungsfläche zwischen dem entstehenden
Kristall und der Kapillare auf ein Minimum herabgesetzt. Entsprechend sinken auch die Verunreinigungen j;
in dem entstehenden Kristall auf ein Minimum.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens ist in Patentanspruch 2 gekennzeichnet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet den Gegenstand der Patentan-Sprüche
3 bis 5.
Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen wird die Erfindung weiter beschrieben.
F i g. 1 ist eine Querschnittsansicht durch einen Tiegel und Wachstumskammer zum Ziehen eines Bandkristalls
aus einer verflüssigten Charge kristallisierbaren Materials;
Fig.2 bis 10 sind schematische Schnittansichten,
weiche Bedingungen innerhalb der Kapillare in verschiedenen Stadien bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulichen;
F i g. 11 bis 13 sind schematische Schnittansichten,
welche Bedingungen innerhalb der Kapillare bei unterschiedlichen Stadien bei einer anderen Ausfühj-iino-cfrvrrri
Hgc erfinduri^s^ernaBen Verfahrens veranschaulichen;
Fig. 14 ist der Fig. 10 ähnlich, zeigt jedoch eine andere Kapillarenform;
Fig. 15 ist ebenfalls der Fig. 10 ähnlich und zeigt
noch eine andere Kapillarenform;
Fig. 16 ist eine Querschnittsansicht durch einen abgedichteten Tiegel, aus welchem flüssiges kristallisierbares
Material unter Bildung von Bandkristallen abgezogen werden kann; und
Fig. 17 und 18 sind Querschnittsansichten durch weitere Ausführungsformen des Tiegels, aus welchem
Bandkristalle wachsen können.
In F i g. 1 ist eine Wachstumskammer 10 gezeigt, in welche ein inertes Gas durch Einlaß 12 gepumpt werden
kann oder durch welchen die Wachstumskammer evakuiert werden kann.
Zentral innerhalb der Kammer 10 befindet sich ein Tiegel 14, in welchen eine Charge kristallisierbaren
Materials 16 gebracht ist, die durch eine herkömmliche Heizeinrichtung erhitzt wird, wie beispielsweise eine
Heizs^irsle 11 ccier ~i"£ Hochircuenz-lndükiionshsizung
oder ein Widerstandsheizelement, welches in den Tiegel 14 eingebettet ist bzw. einen Teil des Tiegels
bildet.
Auf dem Schmelzbad 16 aus kristallisierbarem Material und darauf schwimmend befindet sich eine
Platte 18, welche an das untere Ende einer Hülse 20 abdichtend angegliedert ist. wobei die Hülse 20 eine
Einpassung mit Spielraum innerhalb des Tiegels 14 bildet.
Eine Dichtung 22 ist zwischen der Hülse 20 und dem Tiegel 14 gezeigt.
Etwa in der Mitte der Platte 18 befindet sich eine Region gesteigerter Dicke 24, welche sich oberhalb der
Platte 18 erstreckt. Die Region 24 verjüngt sich nach ihrem oberen Ende hin, um das Abkühlen des flüssigen
Materials am oberen Ende der Kapillare 26, welche darin gebildet ist, zu erleichtern. Die Kapillare 26 besitzt
zwei längere parallele Seiten 28 und 30. Die Dicke der Kapillare ist in der Zeichnung aus Gründen der Klarheit
nicht maßstabsgerecht gezeigt.
Ein weiteres Kühlen wird in Form eines Verteilerkopfes 32 für die Zufuhr von Kühlgas unter Druck zur
Wachstumszone geschaffen. Ein Gaszufuhrrohr ist bei J4 gezeigt.
Das Material, aus welchem zumindest die Innenseite der Region gesteigerter Dicke 24 (und vorzugsweise die
gesamte Platte 18) gebildet ist, ist ein solches Material, welches durch das flüssige kristallisierbare Material 16
nicht benetzt wird.
Die Breite des Kapillarenspaltes 26 zwischen den parallelen Seiten 28 und 30 ist typischerweise geringer
als 1 mm, und infolge der Oberflächenspannur~ der Schmelze 16 steigt letztere normalerweise nicht in den
Spalt, wie es der Fall sein würde, wenn die Schmelze 16 das Material benetzte, aus welchem die Kapillare
gebildet ist
Damit die Schmelze in die Kapillare steigt, wird die
Platte 18 in Abwärtsrichtung niedergedrückt durch eine Kolben-Zylinder-Einrichtung 31, welche hydraulisch
oder durch Luft betätigt wird, sowie durch Finger 33, welche mit ihren unteren Enden auf der oberen
Oberläche der Platte aufdrücken.
Es können aber auch (nicht gezeigte) Gewichte auf die Platte 18 aufgebracht werden, und es können (nicht
gezeigte) Einrichtungen innerhalb der Kammer 10 geschaffen sein, welche das Hinzugeben der Gewichte
auf die Platte steuern, um den Druck nach Erfordernis einzustellen.
Am oberen Ende der Kammer 10 befindet sich eine
Öffnung zur Aufnahme der Ziehstange 36, an deren unterem Ende ein Keimkristall 38 angebracht ist, welch
letzterer die Orientierung des wachsenden Kristalls bestimmt. Der Keimkristall 38 besitzt die Form eines
Kristallplättchens, dessen Breite geringer ist als der ί Abstand zwischen den gegenüberliegenden Seiten 28
und 30 und dessen Länge wenig geringer ist als die Längt der Kapillare. Auf diese Weise kann der
Keimkristall 38 mittels der Stange 36 in die Kapillare zwischen den Seiten 28 und 30 abgesenkt werden zur in
Berührung mit der Schmelze, welche anfangs am unteren Ende der Kapillare vorhanden ist. Nachdem das
Anwachsen erfolgt ist, wird der Druck in der Schmelze gesteigert, indem man die Einrichtung 31 betätigt oder
beispielsweise Gewichte auf die Platte 18 bringt, so daß ι ί
die Schmelze zu den Enden des Spaltes hochgetrieben wird. Der Kristall wird dann abgezogen, indem man die
Ziehstange 36 hebt. Das Kühlen wird so durchgeführt, daß uic Si'Miiieiie/Kf i5iaM-Gieim!äi;!ie in uci Kapiiiiiie
verbleibt. Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich aus dem schnellen Herausziehen des Bandes. Das Abkühlen wird
so durchgeführt, daß die größere latente Wärmemenge entfernt wird, welche sich beim Abziehen des Materials
freisetzt, wodurch das Erstarren rascher erfolgt.
Ein Kristallband kann aus der Kapillare gezogen >■>
werden, indem man fortlaufend die Stange 36 mit der gleichen Geschwindigkeit hebt, wobei man den Druck in
der Flüssigkeit konstant hält. Der Querschnitt des abgezogenen Kristallbandes kann übereinstimmend mit
dem der Kapillare gehalten werden, indem man «> siehe-„teilt, daß der Druck unterhalb der Grenzfläche
ausreichend ist. um die Schmelze unmittelbar unterhalb der Grenzfläche zur vollen Breite des Spaltes zu treiben
(d. h., der Meniskus wird veranlaßt, auf allen Seiten des Kristalls konvex zu sein), gegen die aus der Oberflä- s>
chenspannung für die Schmelze erwachsende Neigung, im Abstand von den Wandungen des Spaltes zu
verbleiben.
Die in F i g. I gezeigte Vorrichtung ist besonders geeignet für das Wachsen von Bandkristallen aus
Silizium. Geeignete Materialien, aus welchen der Tiegel 14 und die Platte 18 gebildet werden können, sind
Berylliumoxyd und Cersulfid. Wenn Silizium kristallisiert wird, so ist die Atmosphäre innerhalb der
Wachstumskammer 10 vorzugsweise Argon oder ein anderes inertes Gas, oder es wird ein Vakuum gebildet.
Wenn auch nur eine Kapillare in der Platte 18 gezeigt ist, so kann doch die Ausführungsform modifiziert
werden durch das Schaffen zusätzlicher verdickter Regionen der Platte 18 zur Aufnahme zusätzlicher
Kapillaren, aus welchen Bandkristalle unter Verwendung zusätzlicher (nicht gezeigter) Ziehstangen gezogen
werden können.
Die verschiedenen Stadien bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den F i g. 2 bis 10
veranschaulicht In diesen Zeichnungen werden die gleichen Bezugszahlen benutzt wie in Fig. 1, doch
zusätzlich sind die beiden kürzeren Wandungen der Kapillare mit den Bezugszahlen 37 und 39 bezeichnet
In F i g. 2 sind die Anfangsbedingungen gezeigt Der Keimkristall 38 wird in die Kapillare 26 abgesenkt Die
unterbrochene Linie Tm gibt die Stellung der Erstarrungsisotherme an, & h, es besteht ein Temperaturgefälle
zwischen dem unteren und oberen Ende der Kapillare, und die Linie Tm zeigt die Lage an, bei
welcher die Temperatur so ist daß die Schmelze erstarrt Wie ersichtlich, ist die Schmelze in Fig.2
überhaupt nicht in die Kapillare eingetreten, und daher ist bei den in F i g. 2 gezeigten Bedingungen der Druck
der Schmelze unzureichend, um die Oberflächenspannungskräfte zu überwinden, welche infolge der Tatsache,
daß die Wandungen der Kapillare durch die Schmelze nicht benetzt werden, in einer Richtung
wirken, welche dem Eintritt der Schmelze in die Kapillare entgegensteht.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Stellung des Keimkristalls wird der Druck allmählich gesteigert, bis (wie in F i g. 3
gezeigt) sich ein Meniskus zu bilden beginnt, wenn die Schmelze anfängt, sich in den Spalt 26 zu wölben. Die
Drucksteigerung wird fortgesetzt und, wie in Fig. 4 gezeigt, ist ein Meniskus im Unterteil des Spaltes gerade
vollständig gebildet. Die Höhe des Meniskus ist, wie aus F i g. 4 ersichtlich, mit /-/angegeben.
Der zur Erzeugung der in F i g. 4 gezeigten Bedingungen erforderliche Druck wird definiert als Pc\:
Pc, =
Wenn auch in Fig. 2 der Druck durch die Betätigungseinrichtungen 31 erzeugt wird, so ist es doch
auch möglich, wie nachstehend beschrieben sei, den Druck durch ein geeignetes Gefälle der Schmelze zu
erzeugen. Das kritische Gefälle, welches erforderlich ist, um die Bedingungen der Fig.4 (hc\) hervorzubringen,
ist das folgende:
(2)
In den obigen Formeln bedeuten
b die Kapillarenspaltbreite (Abstand zwischen den
Hauptseiten 28 und 30),
S die Oberflächenspannung der Schmelze,
ζ die Dichte der Schmelze,
g die Erdbeschleunigung.
S die Oberflächenspannung der Schmelze,
ζ die Dichte der Schmelze,
g die Erdbeschleunigung.
Der Prozeß wird fortgesetzt (Fig. 5) mit dem Fortfahren der Drucksteigerung über Pc\, bis der
Oberteil des Meniskus sich gerade unterhalb der Erstarrungsisotherme befindet. Danach wird, wie in
F i g. 6 gezeigt, der Keimkristall 38 nach abwärts in die Schmelze gestoßen. F i g. 6 zeigt einen vorübergehenden
Zustand, weil der Teil des Keimkristalls, welcher unter die Erstarrungsisotherme Tm geht, sofort
schmilzt, was die in F i g. 7 gezeigten Bedingungen hervorbringt Wie aus F i g. 7b ersichtlich, umfaßt der
Meniskus Teile 41, welche sich zwischen den Hauptwandungen 28 und 30 der Kapillare und den Hauptoberfläche;!
des Keimkristalls 38 erstrecken, wobei diese Teile 41 vollkommen konvexe Gestalt besitzen. Wie jedoch
aus den F i g. 7a und 7c ersichtlich, besitzen die Teile 43 des Meniskus, welche sich zwischen den kleineren
Oberflächen 37 und 39 der Kapillare und den Kanten bzw. kleineren Oberflächen des Keimkristalls erstrekken,
einen konkaven Teil 43a in der Nachbarschaft des Keimkristalls und einen konvexen Teil 436 in der
Nachbarschaft der Wandungen 37,39 der Kapillare. Es wird angenommen, daß es das Bestehen dieser
konkav-konvexen Gestalt der Meniskusteile 43 ist was zum Ergebnis hat daß die Schmelze die Enden der
Kapillare nicht im wesentlichen vollständig füllt was zu einer Instabilität der Breite des gewachsenen Kristalls
führt, wie man ihr nach dem oben abgehandelten Stand der Technik begegnet Es wird angenommen, daß die
genaue Gestalt der Meniskusteile 43 von verschiedenen
Faktoren abhängig ist. Hierzu gehören der Berührungswinkel
θ zwischen dem Meniskus und den Kapillarenwandungen, der Ablaufwinkel Φ zwischen der Schmelze
und dem Keimkristall 38 bzw. dem wachsenden Kristall (der Ausdruck »Ablaufwinkel«, wie er hier gebraucht
wird, soll den Winkel bedeuten, welcher innerhalb der Schmelze zwischen der Oberfläche der Schmelze und
der Ebene der kleineren Wandung bzw. der Kante des Keimkristalls bzw. des wachsenden Kristalls gemessen
wird) und der Abstand K zwischen der Kante des Keimkristalls 38 und der benachbarten kleineren
Wandung 37 bzw. 39 der Kapillare 26.
Obwohl der gleiche Ablaufwinkel Φ im Falle der Meniskusteile 41 zur Anwendung kommt (vgl. F i g. 7b),
fet die Geometrie des Systems, wie in der in Fig. 7b
gezeigten Richtung gesehen, derart, daß die Teile 41 vollkommen konvex sind.
Um die konkaven Teile 43a des in F i g. 7 gezeigten Meniskus auszuschalten, wird der Druck in der
Schmelze weiter gesteigert. Mit dem Ansteigen des Drucks besitzt er die Neigung, den Winkel Φ zu
vergrößern, doch um dieser Neigung entgegenzuwirken ynd um den Winkel Φ bei seinem natürlichen
Gleichgewichtszustand zu halten, wächst der Kristall breiter, wie dies bei 38a in F i g. 8 gezeigt ist. Außerdem
besteht für den Kristall eine Neigung, dicker zu wachsen, doch ist diese Wirkung gering, weil die
Flüssigkeitsoberfläche in der engen Abmessung bereits »ollkommen konvex ist.
Das Steigern des Drucks wird fortgesetzt und, wie in m
Fig.9 gezeigt, wird die Schmelze gegebenenfalls »ollständig konvex, d.h., der Teil 43a mit konkaver
Gestalt wurde ausgeschaltet infolge des Druckanstiegs und des Auswärtswachsens des Kristalls.
Wenn angenommen wird, daß die natürliche Höhe des Meniskus vor dem Anwachsen H ist, wie in F i g. 4
gezeigt, und daß die Höhe des konkaven Teils 43a des Meniskus, wie in F i g. 7 gezeigt, ebenfalls H ist, so kann
der kritische Druck Pc2, welcher erforderlich ist, die in
F i g. 9 gezeigten Bedingungen zu erreichen, wie folgt ausgedrückt werden:
Pc2 = P + Hzg ,
(3)
wobei P der auf die Flüssigkeit angewandte Druck zur Erzielung der in den Fig. 5 und 6 gezeigten
Bedingungen ist.
Daher ist klar, daß der Mindestwert von Pc2 wie folgt
ausgedrückt werden kann:
min · Pc2 = Pcx + tizg (4)
(5)
U
2S
nc-, = —r
2S
(6)
50
55
Das Mindestgefälle der Flüssigkeit zur Erreichung dieses Drucks (falls ein Gefälle der Schmelze zu seiner
Entwicklung angewandt wird) kann wie folgt ausgedrückt werden:
In der Praxis steigert man den Druck noch weiter über den Wert hinaus, welcher zur Erzielung der in
Fig.9 gezeigten Bedingungen angenommen wird,
damit der Abstrnd K sich sogar weiter vermindert und
damit (falls Temperaturschwankungen auftreten, welche die Erstarrungsisotherme Tm veranlassen, sich
aufwärts des Schlitzes zu verschieben) der Druck innerhalb der Schmelze in unmittelbarer Nachbarschaft
der Schmelze/Kristail-Grenzfläche oberhalb der Höhe gehalten wird, welche erforderlich ist, um die in F i g. 9
gezeigten vollkommen konvexen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Die Tiefe (/der Kapillare 26 muß groß genug sein, daß
erwähnte Drücke entstehen, ohne daß die Schmelze aus der Kapillare ausfließt. Aus der Betrachtung der F i g. 7
wird daher klar, daß die absolute Mindesttiefe der Kapillare etwa 2H beträgt; doch dies wäre nur
brauchbar, wo das Anwachsen mit dem Meniskus in der in Fig.4 gezeigten Stellung bewirkt wird und die
Erstarrungsisotherme sich entsprechend engsr am Einlaßende der Kapillare 26 befindet. Daher beträgt in
der Praxis die Tiefe des Spuiies vuiiügsvvcise
mindestens AH, so daß die Grenzfläche sich im Spalt auf- und abwärts bewegen kann. Also:
arbeitsmäßige Spalttiefe %
325
Die folgende Tabelle 1, welche von den obigen Gleichungen ausgehend erarbeitet wurde, gibt zahlenmäßige
Beispiele für das Wachsen von Germanium- und Siliziumkristallen.
Tabelle 1
Spalttiefe
Spalttiefe
S | Z | Min. Spalt- Arbeitsmäßige tiefe Spalttiefe |
[cm] | |
l_cmJ | [Sn-] | [cm] | 1,88 (rund 2 cm) |
|
Germanium | 600 | 5,57 | 0,94 | 3,12 (rund 3 cm) |
Silizium | 720 | 2,4 | 1,56 | |
ί = 981 cm see"2. | ||||
Tabelle 2 | Flüssigkeit, in den Spalt 0,0254 cm ist |
|||
Druck zur Veranlassung der einzutreten (Pci) wo b gleich |
rdyn-.1
Lern 1J
Pc\
hex
[dyn/cm ] [cm]
Germanium
Silizium
Silizium
g = 981 cm see"2
600
720
720
2,4
47244
56692
56692
8,65
24,07
24,07
Kritischer Ijruck zur Erzeugung vollkommen konvexer
Schmelze unter der Annahme, daß Anwachsen bei Pci stattfindet und b gleich 0,025 cm ist
Tdyn I [g/cm]
Lcm
Lcm
■-]
Pci [dyn/cm2]
hei [cm]
Germanium
Silizium
Silizium
t = 981 cm rec 2
600
720
720
5,57
2,4
2,4
49833 58 506
9,12 24,85
Wie aus den obigen Tabellen ersichtlich, ist es bei diesen Materialien nicht erforderlich, daß die Kapillarentiefe
4 cm überschreitet, aber nichtsdestoweniger ist wie rwäpinäreniieic uciräCntiiCii £*ΓΟυ€Γ äi5 SiC LfeiiTi OuCn
abgehandelten Stand der Technik vorgeschlagen wurde. Es sei bemerkt, daß unter »Tiefe« der Abstand vom
Eingang zum Ausgang der Kapillare gemeint ist und daß der Kristall in horizontaler Richtung oder in anderen
Winkeln zur Vertikalen abgezogen werden kann, in
20
weichem Fall die Kapillare sich entweder horizontal bzw. in einem solchen anderen Winkel zur Vertikalen
erstrecken würde.
Aus den obigen Gleichungen kann auch hergeleitet werden, daß im Fall von wachsenden Krinal'en aus
Galliumphosphid die Mindestkapillarentiefe 0,94 cm und die arbeitsmäßige Kapillarentiefe 1,88 cm (rund
2 cm) betragen würde und die Kapillarentiefe 4 cm nicht 7" überschreiten braucht. Im Falle von Galliumarsenidkristallen
wäre die Mindestkapillarentiefe 0,83 cm und die arbeitsmäßige Kapillarentiefe 1,6 cm (rund 2 cm),
und die Kapillarentiere braucht etwa 4 cm nicht zu überschreiten.
In der Praxis kann die Kapillarenbreite innerhalb eines weiten Bereiches an Werten ausgewählt werden.
Ein bevorzugter Bereich ist 0,002 cm bis 0,11 cm. Ein besonders bevorzugter Bereich an Werten für die Breite
der Kapillare ist 0,02 bis 0,04 cm. Unter Anwendung der
die verschiedenen Kapillarenbreiten hergeleitet werden. Die folgende Tabelle 4 gibt vorgeschlagene
Bereiche an Arbeitsdrücken für die verschiedenen Materialien und für die oben vorgeschlagenen Kapillarenbreitenbereiche:
Vorgeschlagene Arbeitsdruckbereiche
Kristallmaterial
Kapillarenbreite b im Bereich 0,02 bis 0,04 cm
Kapillarenbreite h im Bereich
0,002 bis 0,11 cm
0,002 bis 0,11 cm
Germanium
Silizium
Silizium
Galliumphosphid
Galliumarsenid
Galliumarsenid
67000 bis 39000 dyn/cnr 77000 bis 43 000 dyn/cm2
51000 bis 29000 dyn/cm2 51 000 bis 30000 dyn/cnr
490000 bis 19000 dyn/cm'
580000 bis 19000 dyn/cm2
370000 bis 14000 dyn/cnr
370000 bis 1500Π dyn/cm2
580000 bis 19000 dyn/cm2
370000 bis 14000 dyn/cnr
370000 bis 1500Π dyn/cm2
Je kleiner also der Wert b ist. um so größer muß der Druck sein, um die erfindungsgemäß erforderlichen
Bedingungen herbeizuführen. Ebenfalls bemerkt man aus der obigen Tabelle 4, daß im Falle der erwähnten
Materialien und Kapillarenbreiten die Arbeitsdrücke stets wesentlich oberhalb 10 000 dyn/cm2 liegen. Es
kann aus den obigen Gleichungen hergeleitet werden, daß im Falle von Galliumphosphid, welches in einer
Kapillare einer Breite von 0,1016 cm gewachsen ist, der Mindestwert von Pc2, bei welchem gearbeitet werden
kann, 10 777dyn/cm2 wäre. Also liegt der Druck,
welcher erfindungsgemäß zum Schaffen vollständig
konvexer Gestalt des Meniskus angewandt wird, allgemein oberhalb 10 000 dyn/cm2.
Bei den bis jetzt beschriebenen Ausführungsformen wird die Erstarrungsisotherme Tm auf einer im
wesentlichen konstanten Ebene gehalten, und die konkaven Teile 43a des Meniskus werden ausgeschaltet,
indem man den auf die Schmelze ausgeübten Druck steigert. Bei einer anderen Ausführungsform wird das
Verfahren in der in den F i g. 2 bis 7 veranschaulichten Weise begonnen, doch danach werden, anstelle des
Steigerns des auf die Schmelze ausgeübten Drucks, die Temperaturbedingungen so eingestellt daß sich die
Erstarrungsisotherme Tm erniedrigt. Da der Druck sich mit der Tief«· ·· ■ der Schmelze steigert, führt dies zu einer
Drucksteigerung der Schmelze in der Regien der Grenzfläche, und daher wächst der Kristall nach
auswärts, wie dies in Fig. 11 gezeigt ist. Wenn die Erstarrungsisotherme noch weiter erniedrigt wird, so
wird ein Punkt erreicht (vgl. Fig. 12), an welchem der vollkommen konvex gestaltete Meniskus erreicht wird,
wobei der Druck innerhalb der Flüssigkeit in Nachbarschaft der Grenzfläche sich zu dieser Zeit auf der Höhe
Pa befindet, und weiteres Erniedrigen der Isotherme
Tm (vgl. Fig. 13) veranlaßt Pc2, überschritten zu
werden, wodurch stabile Wachstumsbedingungen erreicht werden, ähnlich denjenigen, wie sie in Fig. 10
gezeigt sind, jedoch an einer niedrigeren Stelle in der Kapillare. Man sieht, daß im Falle der Fig. 13 die
Erstarrungsisotherme sich nicht zu weit über die gezeigte Stellung bewegen darf wegen der Temperaturschwankungen
beim Durchführen des Verfahrens, weil sonst der Druck in der Schmelze in der Region der
Grenzfläche sich unter Pc2 erniedrigt, was zu unstabilem
Wachstum führt
Das Variieren der Lage der Erstarrungsisotherme kann angewandt werden zur Erzeugung des erforderlichen
Druckes Pci oder es kann angewandt werden in
Verbindung mit der Veränderung des auf die Flüssigkeit ausgeübten Drucks, um Pci zu erreichen.
Bei der in Fig. 14 gezeigten Ausführungsform sind
die großen Wandungen 26 und 28 der Kapillare in der Richtung divergent in welcher der Kristall abgezogen
wird. Dies ist eine Zweckmäßigkeit zur Erleichterung
des Einsetzens des Keimkristalls. Wenn auch bei dieser Anordnung eint Bewegung der Kristall/Schmelze-Grenzfläche
die Kapillare rauf und runter zu Veränderungen in der Dicke des Kristallbandes führt so mögen
doch diese Veränderungen praktisch sehr gering sein, da ein sehr leichter Divergenzwinkel zwischen den Seiten
26 und 28 normalerweise gewählt würde, beispeilsweise ein Winkel von 10 Minuten. Andererseits können
Winkel bis zu etwa 2° angewandt werden. Wenn auch in F ι g. 14 die kleinen Seiten 37 und 39 parallel gezeigt
sind, so könen diese, wenn gewünscht ebenfalls in einem
Winkel divergieren, welcher demjenigen zwischen den großen Oberflächen 26 und 28 ähnlich ist doch die
Divergenz der kleinen Wandungen 37, 39 bringt wenig Unterschied hinsichtlich der Zweckmäßigkeit bzw.
Bequemlichkeit des Einsetzens des Keimkristalls, weil der Keimkristall breitemäßig normalerweise wesentlich
schmaler -,st als der Abstand zwischen den Wandungen
37 und 39.
Im Falle einiger Materialien kann das erfindungsgemäße Verfahren jedoch nur durchgeführt werden, wenn
der Querschnitt der Kapillare in der Richtung zunimmt,
in welcher der Kristall abgezogen wird. Ob eine Divergenz notwendig oder nicht notwendig ist hängt
von der Beziehung zwischen den Winkeln θ und Φ ab. Die Divergenz ist in den folgenden Fällen erforderlich:
1. θ = Φ = 0. Dies ist typisch für das Wachsen von Galliumphosphidkristallen durch eine Kapillare,
deren Wandungen aus Siliziumnitrid bestehen. Das Einkapselmittel Boroxyd ist in diesem Fall erforderlich.
Flüssige Einkapselmittel sind an sich bekannt.
Z Θ>Φ. Ein Beispiel ist das Wachsen eines
Siliziumkristalls in einer Kapillare, deren Wandungen aus Berylliumoxyd bestehen.
Wenn Φ>θ ist, so ist eine Divergenz nicht
erforderlich, jedoch zweckmäßig, wie dies in Fig. 14 veranschaulicht ist
F i g. 15 veranschaulicht einen Fall, in welchem die
Divergenz der Wandungen der Kapillare erforderlich ist Wie gezeigt, divergieren sowohl die Wandungen 26,
28 als auch die Wandungen 37, 39. Die Fig. 15c zeigt
daß der Ablaufwinkel Φ gleich Null ist und daß der Berührungswinkel zwischen der Schmelze und der
Kapillarenwandung ebenfalls gleich Null ist Aus der Betrachtung dieser Figur ergibt sich, daß die vollkommen
konvexe Gestalt des Meniskus nicht erreichi werden kann, wenn nicht die Wandungen divergeni
sind. Wo die Beziehung zwischen den Winkeln θ und 4 vorschreibt daß divergente Wandungen angewand
werden sollten, so muß man eine solche Divergenz be alien vier Wandungen der Kapillare anwenden, wie die;
in F i g. 15 gezeigt ist Der Divergenzwinkel kann ii
diesem Fall im Bereich von beispielsweise 2 bis 20c liegen, je nach den besonderen verwendeten Materia·
lien.
Die Divergenz zwischen den Wandungen, gleichgül tig, ob sie notwendig oder nicht unbedingt notwendig ist
erleichtert das Einsetzen des Keimkristalls (wie zuvor ii Verbindung mit Fig. 14 angegeben) und verminder
außerdem die Gefahr, daß der gewachsene Kristall siel
innerhalb der Kapillare festsetzt
Die folgende Tabelle 5 gibt eine Zusammenstellung eventueller Divergenznotwendigkeit der Kapillaren
wandungen und anderer Daten für bestimmte Material kombinationen:
Tabelle 5 | Ungefährer Φ° | Divergenz | Bemerkungen |
Schmelze Spaltmaterial Ungefährer Θ0 | 16 | nicht erforderlich | |
Germanium Graphit 0 | 21 | erforderlich | |
Silizium Berylliumoxyd 40 | 21 | erforderlich | |
Silizium Thoroxyd 85 | |||
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Systems >o | |||
kann man zahlreiche unterschiedliche Kristallarten | Schmel/e | Gestaltgeber 24 | |
wachsen lassen. Die folgende Tabelle 6 gibt einige | und Tiegel | ||
Beispiele von Kristallen, welche man wachsen lassen kann, sowie geeignete Materialien für den Gestaltgeber |
|||
24. Sowohl für den Tiegel als auch für den Gestaltgeber « | f ' ρ γττι ΐΐ π i 11 m | Graphit Berylliumoxyd Yttriumoxyd |
|
können die gleichen Materialien verwendet werden. | V^fCI 11 IdI Il Ul 11 | Thoroxyd | |
Cersulfid | |||
Tabelle 6 | Titannitrid | diese Mate | |
Graphit | rialien benö | ||
Graphit | tigen Ein- | ||
Schmelze üestaltgeber 24 Bemerkungen b0 | Kupfer | I Siliziumnitrid | kapselmittcl. |
und Tiegel | Aluminium | 1 Graphit | vorzugsweise |
Galliumphosphid | Siliziumdioxyd | Boroxyd | |
Silizium Berylliumoxyd | Galliumarsenid | Siliziumcarbid | |
Yttriumoxyd h> | Berviliumoxyd | ||
Thoroxyd | |||
Cersulfid | |||
Titannitrid | |||
Die Kapillare 26 kann verschiedene Breite (Abstand zwischen den kleinen Wandungen 37 und 39) besitzen.
Eine typische Breite liegt beispielsweise im Bereich von 2 bis 3 cm, jedoch sind auch andere Breiten möglich.
tine weitere Ausführungsform ist in F i g. 16 gezeigt,
in welcher das in F i g. 1 beschriebene Verfahren umgedreht ist. Die Schmelzencharge 40 befindet sich
hier innerhalb eines Tiegels 42, dessen oberes Ende durch eine Platte 44 abgedichtet ist. Ein Einlaßrohr 46
gestattet das Einpumpen eines inerten Gases in den Raum oberhalb der Charge 40 zur Erzeugung eines
positiven Drucks innerhalb des Tiegels 42.
Die Charge 40 kann aber auch komprimiert werden, indem man die Platte 44 entfern! und einen (nicht
gezeigten) Kolben in den Tiegel einsetzt und den Kolben belastet, so daß eine konstante Kraft aufrechterhalten
wird, welche in Abwärtsrichtung auf die Materialcharge 40 wirkt
Es sind (nicht gezeigte) Einrichtungen für das Erhitzen der Materialcharge 40 vorgesehen, um die
Charge während des gesamten Wachstumsprozesses in flüssigem Zustand zu halten.
Das untere Ende des Tiegels 42 ist mit drei Ausgängen 48, 50 und 52 versehen. Jeder dieser
Ausgänge ist den anderen ähnlich, und daher sei nur der Ausgang 48 eingehend beschrieben.
Im Ausgang befindet sich eine Kapillare mit einem Paar gegenüberliegender paralleler Seiten 54 und 56,
welche sich typischerweise in einem Abstand von weniger als 1 mm befinden. Die Länge des Spaltes,
gemessen parallel zu den Seiten 54 und 56, ist sehr viel größer als die Breite zwischen den Seiten.
Zumindest für die Innenseite der Kapillare wird ein Material ausgewählt, welches durch die Schmelze 40
nicht benetzt wird, so daß Oberflächenspannungskräfte die Flüssigkeit am normalen Eintreten der Flüssigkeit in
die Kapillare im Ausgang 48 hindern. Wenn jedoch ein positiver Druck oberhalb der Flüssigkeit 40 ausgeübt
wird (oder eine Kraft auf einen eventuell verwendeten Kolben drückt), so verursacht der innerhalb der
Flüssigkeit 40 erzeugte Druck, daß die Flüssigkeit in die Ausgangskapillare eintritt und durch Einstellen des
Drucks bzw. der Kraft, welche auf die Flüssigkeit 40 ausgeübt wird, kann die letztere nach abwärts in die
Kapillaren zu einem Punkt getrieben werden, wo die Flüssigkeit durch die Anwesenheit des festen Keimkristalls
angehalten wird.
Natürlich kann aber auch der Keimkristall am oberen Ende des Spaltes angesetzt werden und herauswachsen,
um den Spaltbereich auszufüllen, in welchem Stadium der Druck gesteigert werden kann, um die Schmelze
oberhalb der Grenzfläche zu zwingen, den Kapillarenabschn.a
vollständiger 7u füllen, wie dies mit Bezugnahme auf die F i g. 2 bis 15 beschrieben ist.
Eine Keimkristallhalterung 58 ist für jeden Spalt vorgesehen, wobei auf der Halterung ein längsgestrecktes
Keimkristallplättchen 60 angeordnet ist. welches so bemessen ist, daß et gerade in die Kapillare hineinpaßt.
Den Tiegel 42 senkt man auf die Halterung 58 ab (bzw. die letzere wird angehoben), bis der Keimkristall 60 in
die Kapillare eintritt. Das Anwachsen des Keimkristalls 60 wird, wie oben beschrieben, erreicht, indem man die
thermischen Bedingungen in der Umgebung der Grenzfläche so einstellt, daß ein Erstarren längs einer
horizontalen Isotherme, welche innerhalb der Länge der Kapillare liegt, herbeigeführt wird.
Der Druck der Schmelze wird dann gesteigert und gleichzeitig die Halterung 58 langsam aus jeder
Kapillare abgesenkt bzw. der Tiegel 42 wird langsam in bezug auf die Halterungen angehoben (oder beides), so
daß aus der Kapillare ein Kristallband abgezogen wird, dessen Orientierung durch den Keimkristall 60 bestimmt
ist.
Während dieses Abziehens hält man den gesteigerten Druck oberhalb der Schmelze 40 (bzw. die Kraft, weiche
auf den gegebenenfalls verwendeten Kolben wirkt) im wesentlichen konstant, und die thermischen Bedingungen
am unteren Ende des Spaltes stellt man so ein, daß gewährleistet ist, daß die Grenzfläche innerhalb der
Kapillare verbleibt Ist dies nicht so, so würde die Schmelze die Kapillare unter dem gesteigerten Druck
verlassen.
Wie unter Bezugnahme auf die Ausführungsform der F i g. 1 beschrieben, kann ein zusätzliches Kühlen durch
die Verwendung von Gasdüsen od. dgl. geschaffen
werden, weiche das untere Ende des Ausgangs bzw. der Ausgänge umgeben, die die Kapillare bzw. die
Kapillaren enthalten, um die latente Wärme rascher abzuführen, so daß der Kristallisationsprozeß mit
größerer Geschwindigkeit durchgeführt werden kann.
Wenn auch nicht gezeigt, so ist doch die gesamte
Anordnung der Fig 16 innerhalb einer Wachstumskammer
enthalten, welche einem geringeren Druck unterliegt als dem Druck innerhalb des abgedichteten
Tiegels 42 (falls Gasdruck oberhalb der Schmelze 40 angewandt wird), wobei das Gas je nach der Natur des
aus der Schmelze abzuziehenden Materials gewählt wird.
Eine dritte Ausführungsform ist in F i g. 17 veranschaulicht,
welche einige Merkmale jeder der vorhergehenden beiden Ausführungsformen kombiniert
In F i g. 17 befindet sich die Schmelze innerhalb eines erhitzten, geschlossenen Gefäßes 100, welches einen Seitenarm 102 besitzt der zu der vertikalen Kapillare 104 führt, welch letztere mit einem nicht benetzenden Material 106, 108 ausgekleidet ist und aus welchem das kristalline Band 110 abgezogen werden kann. Inertes
In F i g. 17 befindet sich die Schmelze innerhalb eines erhitzten, geschlossenen Gefäßes 100, welches einen Seitenarm 102 besitzt der zu der vertikalen Kapillare 104 führt, welch letztere mit einem nicht benetzenden Material 106, 108 ausgekleidet ist und aus welchem das kristalline Band 110 abgezogen werden kann. Inertes
Gas wird dem System über die öffnung 112 zugeführt,
um an der Kristall/Schmelze-Grenzfläche 114 einen konstanten Druck aufrechtzuerhalten. Diese Ausführungsform
besitzt den Vorteil des Abziehens des Kristallbandes vertikal nach oben ohne die Notwendigkeit
des Abdichtens und des Beladens einer Platte innerhalb des Tiegels, welche in F i g. 1 zur Druckausübung
angewandt wird. Das Kühlen kann am austretenden Band zum Entfernen 'atenter Kristallisationswärme
leicht ausgeübt werden.
Für Materialien mit geeigneter Oberflächenspannung kan.. der erforderliche Druck durch das Gefälle der
Schmelze erzielt werden. In Fig. 18 befindet sich die Schmelze 150 in einem offenen Gefäß 152. welches sich
bis oberhalb der Abzugskapillare 154 erstreckt. Nach dem Einführen des Keimkristalls in die Kapillare wird
der erforderliche Druck erzielt indem man Material zu der Schmelze hinzufügt bis die erforderliche Tiefe in
der Säule 152 erhalten wird.
Durch Hinzusetzen geeigneter Mengen an Material
μ (entweder in flüssiger oder in fester Form) zu der Säule
152 kann das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden.
Für Silizium liegt, unter der Annahme einer Oberflächenspannung von 720dyn/cm2 bei 14200C, ein
Druck an der Grenzfläche in der Größenordnung von 0,035 bis 0,070 kg/cm2, welcher mit einer Flüssigkeitshöhe
im Bereich von 14,5 bis 29 cm wie vorstehend beschrieben erzielt werden kann.
Da die in Rede stehenden Drücke relativ niedrig sind,
kann das Gefäß, entweder das in Fig. 17 gezeigte
Druckgefäß oder die in Fig. 18 gezeigte Kolonne, aus hochreinem Siliziumdjoxyd (ein bevorzugtes Material
von Behältern für geschmolzenes Halbleitersilizium) s hergestellt sein, welches möglicherweise in den heißen
Regionen durch Graphit gehaltert ist Das nichtbenetzende Kapillarenauskleidungsmaterial kann beispielsweise
Berylliumoxyd oder Cersulfid sein. Die ganze Vorrichtung befindet sich natürlich innerhalb eines
geeigneten Gefäßes mit einer inerten Atmosphäre oder einem Vakuum, in welchem der Prozeß ohne Verunreinigung
ausgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sogar angewandt werden, wenn ein flüssiges Einkapselungsmittel
erforderlich ist, um flüchtige Bestandteile einer Schmelze am Disassoziieren zu hindern. Dies ist z. B. der Fall,
wenn Galliumphosphid vorliegt und es notwendig ist, Boroxyd als Einkanselungsschicht zu verwenden. Wenn
es erforderlich ist, die erfindungsgernäße Vorrichtung
zum Wachsen von Galliumphosphidkristallen zu benutzen,
so muß der Tiegel 14 der F i g. 1 eine Schicht Boroxyd oberhalb und unterhalb der Platte 18
zumindest bis zu einer Tiefe enthalten, welche gleich derjenigen Tiefe der Region gesteigerter Dicke 24 ist.
Bei der Ausführungsform der Fig. 16 muß der ganze Kristall 42 in ein Bad aus Boroxyd untergeu .icht
werden, und im Falle der Ausführungsformen der Fig. 17 und 18 muß eine Boroxydschicht oberhalb des
Siliziumreservoirs gebildet werden, und ein Bad aus Boroxyd muß am oberen Ende des Kapillarspaltes
geschaffen werden. Selbstverständlich muß beim Wachsea von Galliumphosphid die ganze Vorrichtung in
einem geeigneten Druckgefäß enthalten sein, und das Verfahren wird in Anwesenheit eines inerten Gases,
beispielsweise Stickstoff, von etwa 100 Atmosphären Druck durchgeführt.
Hierzu IO Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Ziehen eines Kristalls aus einer in einer spaltförraigen Kapillare enthaltenen, die
Kapillarenwände nicht benetzenden Schmelze, die der Kapillare von einem Vorrat aus zugeführt wird,
und wobei die Grenzfläche Kristall/Schmelze unterhalb des oberen Kapillarenrandes gehalten
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schmelze in Nachbarschaft der Grenzfläche Kristall/Schmelze
ein Druck von mindestens
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