DE2554132C2 - Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von textilem Fadenmaterial, insbesondere von Garnen o.dgl. - Google Patents
Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von textilem Fadenmaterial, insbesondere von Garnen o.dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von texlilem
Fadenmaterial, insbesondere von Garnen, Zwirnen, Kammzug od. dgl., mit einer Garnabwickeleinrichtung
und einer Garnaufwickeleinrichtung, zwischen denen das Garn in gestrecktem Zustand und mit hoher
Laufgeschwindigkeit an mindestens einer Farbspritzdüse kontinuierlich vorbeigeführt und dabei mit Farbflotte
bespritzt wird, wobei die Farbspritzdüse über eine Zuleitung an einen Farbflottenvorratsbehälter angeschlossen
ist
Bei bekannten Färbevorrichtungen obiger Art (z. B. nach der DE-OS 23 20 215 oder der Zeitschrift
ITB-Färberei/Druckerei Ausrüstung 3/1975, S. 237) wird das zu färbende Garn an mehreren hintereinander
liegenden Farbdüsenbarren vorbeigeführt, die jeweils quer zur Garnlaufrichtung hin und herbewegt werden.
Die Farbstofflösung wird dabei mittels einer Pumpe ständig durch die Düsen gedrückt, wobei ein Farbstoffauftrag
auf das Garn immer nur dann erfolgt, wenn die betreffenden Düsen über das Garn hinwegfahren. Das
bedingt aber einen hohen Farbstoffverbrauch sowie eine aufwendige Umwälzmechanik. Darüber hinaus
können die entsprechend trägheitsbehafteten Düsenbarren nur mit vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten
bewegt werden, wodurch die auf das Garn auftreffenden Farbspritzimpulse verhältnismäßig lang
ausfallen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen
Färben von texti'sm Fadenmaterial zu schaffen, mit der
letzteres mit großer Durchsatzleistung und dennoch über verhältnismäßig kurze Abschnitte unterschiedlich
gefärbt werden kann. Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Gattung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Zuleitung ein Doppel-Ventil mit zwei unmittelbar hintereinander
angeordneten Einzelventilen eingebaut ist, die zur Erzeugung kurzzeitiger Farbspritzimpulse gleichzeitig,
aber mit gegenseitig einstellbarer Phasenverschiebung zu öffnen und zu schließen sind. Das Doppelventil ist
vorzugsweise elektromagnetisch zu betätigen. Durch diese Doppel-Ventil-Ausbildum? und deren entsprechende
Steuerung gelingt es, äußerst kurzzeitige Farbspritzimpulse zu erzeugen. So kann man selbst bei
hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten bis zu 600 m pro Min. und mehr damit äußerst kurze Garnabschnitte von
beispielsweise nur 3 bis 10 mm Länge unterschiedlich einfärben, wie sie für die sogenannte »mini-space«-Färbung
von Garnen wünschenswert ist. Analog kann durch entsprechend geringere Phasenverschiebung der
Öffnungszeiten der Einzelventile des Doppel-Ventils eine »shortspaci«-Färbung mit unterschiedlich eingefärbten
Garnabschnitten von z. B. 10 bis 40 mm Länge erzeugt werden.
Vorteilhaft sind mehrere jeweils mit Doppel-Ventilen ausgerüstete Farbspritzdüsen in Garnlaufrichtung hintereinander
angeordnet, wobei dahinter eine als Drallgeber wirkende, das durchlaufende Garn umgebende
Blasdüse mit quer zur Garnlaufrichtung und dazu tangential ausgerichteten Düsenkanälen für das Blasmedium
vorgesehen sowie vor den Farbspritzdüsen ein Drallbegrenzer, z. B. in Form einer vom laufenden Garn
umschlungenen Führungsrolle, angeordnet ist. Durch die Drallgebung des Garns während seiner Farbspritzbeaufschlagung
kann eine weitgehend gleichmäßige Ringsumverteilung der Spritzfarben auch bei nur
einseitiger Anordnung der Farbspritzdüsen erzielt werden. Auch kommt es durch die Drallgebung zu
einem entsprechenden Auswringen überschüssiger Farbe, die noch dazu durch die Blasdüse vom Garn
abgeblasen werden kann.
Jeder Farbspritzdüse ist vorteilhaft eine mit Garndurchtrtttsschlitzen
versehene Spritzkammer zugeordnet, die über Farbflotten-Rückleitungen mit den
zugehörigen Farbflotten-Vorratsbehältern verbunden oder an eine Exhaustor-Lejtung angeschlossen sind.
Die die Doppel-Ventile enthaltenden Farbflotten-Zuleitungen
zweigen vorteilhaft jeweils von Farbflotten-Umwälzleitungen ab, die mit den Böden der zugehörigen
Farbflotten-Vorratsbehälter verbunden sind und je eine Umwälzpumpe und ein DruckreduziervenHl
enthalten. Dadurch wird sichergestellt, daß den Doppelventilen jeweils frische Farbflotte unter definiertem
Vorspanndruck zur Verfugung steht
Schließlich können die Farbspritzdüsen mit ihren Doppel-Ventilen und den zugehörigen Spritzkammern
auf einem in Garnlaufrichtung hin und her verfahrbaren Schlitten angeordnet sein. Dadurch sind noch weitere
unterschiedliche Einfärbungsmöglichkeiten gegeben. Auch entsprechend unregelmäßige, bilderungsfreie
Garnfärbungseffekte können damit erzielt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt Dabei zeigt
F i g. 1 eine Garn-Färbevorrichtung mit vier in Garnlaufrichtung hintereinander angeordneten Farbspritz-Doppelventilen
in teilweise geschnittener Ansieht,
F i g. 2 eine schematisch gehaltene Draufsicht auf das an den Farbspritzdüsen vorbeilaufende Garn,
Fig.3 einen Schnitt durch die nachgeschaltete
Blasdüse entsprechend der Linie III—III" der F i g. 1 und
Fig.4 ein die Arbeitsweise der Doppelventile veranschaulichendes öffnungs- bzw. Schließ-Zeit-Dngramrn.
Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung zum abschnittweise
unterschiedlichen Färben von Garn od. dgl. besteht im wesentlichen aus mehreren in Laufrichtung
des zu färbenden Garns 1 hintereinander angeordneten Farbspritzdüsen 2, in deren von den zugehörigen
Farbflottenvorratsbehältern 3 kommende Zuleitungen 4 jeweils zwei hintereinander geschaltete, elektromagnetisch
zu betätigende Einzelventile 5, 5' eingebaut sind, die ein sogenanntes Doppel-Ventil bilden. Diese
Einzelventile 5,5' können über nicht näher dargestellte elektromagnetische Impulsgeber, wie z. B. Lochkarten,
Magnetbänder u.dgl., derart betätigt werden, daß sie gegeneinander phasenverschoben zu öffnen bzw. zu
schließen sind. Wie beispielsweise das Diagramm in Fig.4 zeigt, kann die Impulsfolge derart gewählt
werden, daß das Einzelventil 5 zur Zeit t\ zu öffnen beginnt, nach einem etwa 6 bis 8 msec dauernden
Öffnungsvorgang zur Zeit i2 offen ist, nach etwa 10 bis
15 msec betragender Öffnungsdauer 0 zum Zeitpunkt h wieder zu schließen beginnt und nach einer Schüeßzeit
von etwa 1 bis 3 msec zum Zeitpunkt u wieder schließt,
während das E'vizelventil 5' bei angenommen gleichen
Öffnungs-und Schließzeiten dagegen phasenverschoben geöffnet wird, nämlich erst zum Zeitpunkt fs- Auf diese
Weise kann trotz der durch technische Bedingtheiten gegebenen relativ langen Öffnungszeilen 0 der Einzelventile
eine sehr viel kürzere Öffnungsdauer 0' des Doppel-Ventils erreicht werden, wodurch man zu
außerordentlich kurzzeitigen, nur wenige Millisekunden betragende reproduzierbaren Farbspriteimpulsen
kommt
Die Doppelventile 5, 5' mit den Farbspritzdüssn 2
sind vorzugsweise auf einem in Garnlaufrichtung hin-und herbewegbaren Schlitten 6 angebracht, der
außerdem noch die jeder Farbspritzdüse 2 zugeordneten Spritzkammern 7 trägt, die mit entsprechenden
Garndurchtrittsschlitzen T versehen sind. Die Spritzkammern
7 können über Farbflotten-Rückleitungen mit den zugehörigen Farbflotten-Vorratsbehältern 3 verbunden
sein. Es ist aber insbesondere bei sparsam dosierter Farbspritzzufuhr auch möglich, die Spritzkammern
7 an eine mit einem Exhaustor 8 versehene Ableitung 9 anzuschließen.
Um sicherzustellen, daß vor den Doppelventilen 5,5'
in den Leitungen 4 jeweils frische Farbflotte unter definiertem Vorspanndruck zur Verfügung steht, sind
die Zuleitungen 4' jeweils an Farbilotten-Umwälzleitungen
10 angeschlossen, die mit den Böden der zugehöligen Farbflottenvorratsbehälter 3 verbunden
sind und je eine Umwälzpumpe 11 sowie ein Druckreduzierventil 12 enthalten.
Hinter den Farbspritzdüsen 2 ist eine als berührungsloser Drallgeber wirkende, das durchlaufende Garn
umgebende Blasdüse 13 vorgesehen, die mit quer zur GarrJaufrichtung und dazu tangential ausgerichteten
Düsenkanälen 14 für das Blasmedium, z. B. Druckluft, ausgestattet ist. Die Blasdüse ist in einer mit
Gamdurchtrittsschlitzen 15' versehenen Blaskammer 15 untergebracht, die mit einer bodennahen Ableitung 15"
für überschüssige Farbflotte versehen ist Die Ableitung 15" kann beispielsweise auch an die Exhaustor-Ableitung
9 angeschlossen sein.
Das von einer nicht dargestellten Abwickelspule kommende Garn 1 wird zunächst über eine Führungsrolle
16 umschlingend geführt, die zur Drallbegrenzung dient. Danach läuft das Garn 1 mit hoher bis zu 600 m
pro Minute und mehr betragender Umspulgeschwindigkeit durch die Spritzkammern 7 an den Farbspritzdüsen
2 vorbei, dann durch die den Garndrall erzeugende Blasdüse 13 hindurch und schließlich zur Aufwickelspule
17. Während des Vorbeiführens an den Spritzdüsen 2 wird das Garn mit kurzzeitigen, nur wenige Millisekunden
betragenden, reproduzierbaren Farbspritzimpulsen beaufschlagt, die, wie oben schon erwähnt, in der
gewünschten Weise, d. h. in der entsprechenden zeitlichen Abfolge und Dauer über die Doppelventile 5,
5' gesteuert werden können. Dadurch können trotz der hohen Garnlaufgeschwindigkeit extrem kurze Garnabschnitte
unterschiedlich eingefärbt werden, wobei man durch entsprechende Changier-Bewegungen der Farbspritzdüsen
2 bzw. des sie tragenden Schlittens 6 auch noch zusätzliche Farbabschnittverschiebungen vornehmen
kann. Durch die aus der Blasdüse 13 austretende Druckluft wird das Garn 1 während seiner Farbspritzbehandlung
nicht nur gedreht, sondern zugleich auch von überschüssig anhaftender Farbflotte befreit, die dabei
vom Garn abgeblasen und über die Ableitung 15" fortgeschafft wird. Auch kommt es durch die Drallgebung
zu einem entsprechenden Auswringen überschüssiger Farbe.
Claims (7)
- Patentansprüche;1, Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von textiiem Fadenmaterial, insbesondere von Garnen, Zwirnen, Kammzug od, dgl., mit einer Garnabwickeleinrichtung und einer Garnaufwickeleinrichtung, zwischen denen das Garn in gestrecktem Zustand und mit hoher Laufgeschwindigkeit an mindestens einer Farbspritzdüse kontinuierlich vorbeigeführt und dabei mit Farbflotte bespritzt wird, wobei die Farbspritzdu.se über eine Zuleitung an einen Farbflottenvorratsbehälter angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zuleitung (4) ein Doppel-Ventil mit zwei unmittelbar hintereinander angeordneten Einzel- is ventilen (5, 5') eingebaut ist, die zur Erzeugung kurzzeitiger Farbspritzimpulse gleichzeitig, aber mit gegenseitig einstellbarer Phasenverschiebung zu öffnen und zu schließen sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, Jaß das Doppel-Ventil (5, 5') elektromagnetisch zu betätigen ist
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere jeweils mit Doppel-Ventilen (5, 5') ausgerüstete Farbspritzdüsen (2) in Garnlaufrichtung hintereinander angeordnet sind und dahinter eine -als Drallgeber wirkende, das durchlaufende Garn (1) umgebende Blasdüse (13) mit quer zur Garnlaufrichtung und dazu tangential ausgerichteten Düsenkanälen (14) für das Blasmedium vorgesehen sowie vor den Farbspritzdüsen ein Drallbegrenzer, z. B. in Form einer vom laufenden Garn (Ij umschlungenen Führungsrolle (16), angeordnet isL
- 4. Vorrichtung nach Anspr ch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse (13) in einer mit Garndurchtrittsschlitzen (15') versehenen Blaskammer (15) untergebracht ist, die mit einer bodennahen Ableitung (15") für überschüssige Farbflotte versehen ist.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Farbspritzdüse (2) eine mit Garndurchtrittsschlitzen (7') versehene Spritzkammer (7) zugeordnet ist, die über Farbflotten-Rückleitungen (7") mit den zugehörigen Färbflotten-Vorratsbehältern (3) verbunden oder an eine Exhaustor-Leitung(8,9) angeschlossen sind.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbspritzdüsen (2) mit ihren Doppel-Ventilen (5,5') und zugehörigen Spritzkammern (7) auf einem in Garnlaufrichtung hin und her verfahrbaren Schlitten (6) angeordnet sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Doppel-Ventile (5, 5') enthaltenden Farbflotten-Zuleitungen (4) jeweils von Farbflotten-Urnwälzleitungen (10) abzweigen, die mit den Böden der zugehörigen Farbflotten-Vorratsbehälter (3) verbunden sind und je eine Umwälzpumpe (11) und ein Druckreduzierventil (12) enthalten.
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