DE254159C

DE254159C -

Info

Publication number: DE254159C
Application number: DE1911254159D
Authority: DE
Priority date: 1911-12-31
Filing date: 1911-12-31
Publication date: 1912-11-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

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^PATENTSCHRIFT

- M 254159-KLASSE 42 o. GRUPPE

LOUIS BEERMANN und HEINRICH BALZER in AMSTERDAM.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Dezember 1911 ab.

Den Gegenstand dieser Erfindung bildet ein Geschwindigkeitsanzeiger mit Registriervorrichtung für alle Arten von Umlaufmaschinen mit Vor- und Rückwärtsgang, ζ. Β. Lokomotiven, Schiffsmaschinen und andere in ihrer Bewegungsrichtung wechselnde Motoren und Maschinen. Der neue Apparat unterscheidet sich von den bereits bekannt gewordenen Vorrichtungen ähnlicher Art hauptsächlich dadurch, daß durch die Anordnung von zwei, sich abwechselnd bei einer Umsteuerung der Maschine selbsttätig mit der Apparatwelle kuppelnden Zentrifugalregulatoren die Anzeige- und Registriervorrichtung sowohl den Vorwärts- als auch den Rückwärtsgang anzugeben vermag.

Beide Zentrifugalregulatoren sind zu diesem Zwecke auf einer gemeinsamen Welle so angebracht, daß je nach der Umdrehungsrichtung der letzteren der eine oder andere mit einer zwischen beiden vorgesehenen, achsial verschiebbaren Scheibe durch geeignete Hakenkuppelungen in Eingriff kommt und diese Scheibe dadurch, weil die Regulatoren mit ihren äußeren Enden auf der Welle befestigt sind, der jeweiligen Tourenzahl entsprechend seitlich auf der letzteren verschiebt. Die Bewegung der Scheibe wird in bekannter Weise durch von beiden Seiten gegen dieselbe pressende, federnde Tasterarme auf einen Hebel und von diesem durch eine Art Schubkurbelgetriebe in variabler Übersetzung auf die Anzeige- bzw. Registriervorrichtung übertragen.

Auf der Zeichnung ist ein Apparat nach dem Prinzip dieser Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigen:

Fig. ι den ganzen Apparat in einer Vorderansicht unter Wegbruch des unteren Teiles der vorderen Gehäuse wand,

Fig. 2 in vergrößertem Maßstabe in einer Seitenansicht die Welle mit den beiden Zentrifugalregulatoren, den Kuppelungsvorrichtungen und der damit in Eingriff stehenden Scheibe,

Fig. 3 in gleichem Maßstabe einen teilweisen Querschnitt des oberen Gehäuseteiles mit der Anzeigevorrichtung,

Fig. 4 in einer Draufsicht die Hebelanordnung zur Übertragung der Scheibenbewegung, sowie

Fig. 5 in einer Seitenansicht dieselbe Hebelanordnung mit den von der verschiebbaren Scheibe betätigten Tasterarmen.

Der Apparat ist in einem Gehäuse 1 von beliebiger, äußerer Gestalt eingebaut, in dessen oberem Teile hinter einem durch Glas verschlossenen Ausschnitt 2 eine Skala 3 mit einem die jeweilige Tourenzahl angebenden ^6t> Index 4 sichtbar angebracht ist. Der Kontrollstreifen wird in bekannter Weise von einem zur Seite des Gehäuses angebrachten Uhrwerk 7 in gleichmäßiger Geschwindigkeit unter

der Registriervorrichtung hinwegbewegt und schließlich auf einer oberhalb angebrachten Trommel 9 aufgewickelt.

Von der in ihrer Geschwindigkeit zu kontrollierenden Maschinenwelle wird der Antrieb mittels einer Schnur auf die außerhalb des Gehäuses auf der .Regulatorwelle 13 angebrachte Schnurscheibe 14 übertragen. Auf dieser Welle 13 ist in der Mitte in achsialer Richtung frei verschiebbar eine Scheibe 15 vorgesehen, die mit den beiden Zentrifugalregulatoren 16, 17 durch die in entgegengesetzter Drehrichtung wirkenden Hakenkuppelungen 18, 19 abwechselnd in Eingriff kommt.

Die beiden Zentrifugalregulatoren gewöhnlicher Art sind mit ihren äußeren Enden mittels Klemmschrauben 20, 21 oder in anderer geeigneter Weise so auf der Welle 13 befestigt, daß ihre anderen mit Kuppelungshaken versehenen Enden bei Zusammenziehung infolge schnellerer Rotation sich von der Mitte aus nach außen verschieben.

In der in der Fig. 2 gezeigten Stellung findet sich der Regulator 16 mit der Scheibe 15 gekuppelt, so daß er bei entsprechend beschleunigter Rechtsdrehung die Scheibe nach links herüberziehen würde. Bei Umkehrung der Drehrichtung der Welle 13 würde sich die Kuppelung 18 selbsttätig lösen und die Scheibe 15 durch die Kuppelung 19 mit dem Regulator 17 in Eingriff kommen und dadurch nach rechts gezogen werden.

Diese Bewegung der Scheibe 15 wird mittels der beiden durch eine Spiralfeder 22 verbundenen Tasterarme 23, von denen der eine auf der im unteren Teile des Gehäuses gelagerten Welle 24 fest und der andere lose angebracht ist, in sonst bekannter Weise auf die letztere übertragen.

Auf der Welle 24 ist ferner ein Hebelarm 25 befestigt, der nach Art eines Schubkurbelgetriebes durch ein doppeltes Gelenkstück 26 mit dem Hebelarm 27 auf der Welle 28 verbunden ist. Um das Übertragungsverhältnis zwischen den Hebelarmen 25 und 27 nach Bedürfnis regeln zu können, empfiehlt es sich, in beiden je eine entsprechende Anzahl von Bohrungen vorzusehen, um durch Versetzen der Angriffspunkte der Gelenkstücke 26 die in Betracht kommenden radialen Hebellängen variieren zu können. Zum Schütze dieses Hebelmechanismus ist auf der Welle 28 noch ein Doppelarm 29 befestigt, wofür im Boden des Gehäuses zwei einstellbare, federnde Anschlagbolzen 30 so angebracht sind, daß die Enden des Doppelarmes 29 bei zu heftigen, plötzlichen Ausschlägen auf dieselben auftreffen und dadurch gebremst werden.'

Der Hebelarm 27 ist in bekannter Weise nach oben verlängert und endigt hinter der Skala 3 in einer flachen Schleife 31, mit welcher er über einen'Querstift eines auf horizontalen Führungsstangen 32 gleitenden Schlittenstückes 33 greift und dieses bei seinen Ausschlagbewegungen unter seiner Hebellänge ent- sprechender Vergrößerung linear verschiebt.

An diesem Schlittenstück 33 ist nach vorn zu der Index 4 und nach der Seite des Kontrollstreifens 34 irgendeine in der Zeichnung nicht angegebene Schreibvorrichtung angebracht.

Je nach Wunsch oder Bedürfnis kann der beschriebene Apparat auch so aufgestellt werden, daß die Regulatorwelle 13 vertikal steht, eine Anordnung, welche für viele Zwecke nicht unwesentliche Vorteile bietet.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Geschwindigkeitsmeß- und Registriervorrichtung für Umlaufmaschinen mit Rück- und Vorwärtsgang, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zentrifugalregulatoren (16, 17) mit ihren äußeren Köpfen so auf einer gemeinsamen, von dem zu kontrollierenden Maschinenteil mitgenommenen Welle (13) befestigt sind, daß vermöge der in entgegengesetzter Drehrichtung wirkenden Hakenkuppelungen (18,19) bei abwechselnder Drehrichtung immer nur einer der Regulatoren mit einer in der Mitte zwischen denselben auf der Welle (13) verschiebbar angebrachten Scheibe (15) unter selbsttätiger Entkuppelung des anderen Regulators gekuppelt und die Scheibe dadurch der jeweiligen Umdrehungsgeschwindigkeit entsprechend nach außen verschoben wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der von den Zentrifugalregulatoren beeinflußten Welle (24) durch einen auf derselben angebrachten Hebel (25) mittels eines doppelten Gestänges (26) auf den Indexhebel (27) übertragen wird, und daß gleichzeitig durch Versetzung der Angriffspunkte des Gestänges (26) an den Hebeln (25, 27) die wirksamen Hebellängen verändert werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.