-
Einteiliger Damenbadeanzug Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf einen einteiligen Damenbadeanzug entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Bei Sportbekleidung, insbesondere für Leistungssport, werden sehr
oft ästhetische Gesichtspunkte im Hinblick auf funktionelle Aspekte geopfert. Durch
erhöhten Komfort und bessere Bewegungsfreiheit ergeben sich dabei Geschwindigkeitsverbesserungen.
Dies trifft insbesondere bei für Leistungssport verwendete Damenbadeanzüge im Hinblick
auf die einzelnen Konstruktionsmerkmale, wie verwendete Stoffart, Elastizität, Schnittauslegung
und dergleichen, zu.
Dabei erscheint es vor allem wichtig, daß der
Damenbadeanzug überall in engem Kontakt mit der Haut steht, wobei bestimmte vorspringende
Körperteile sogar noch geringfügig zusammengedrückt werden, um den Körper der Schwimmerin
so hydrodynamisch wie möglich zu gestalten. Um nämlich so rasch wie möglich im Wasser
schwimmen zu können, muß nämlich das Entlanggleiten des Wassers entlang des Körpers
so leicht wie möglich gemacht werden. Um dies zu erreichen, muß der Badeanzug an
allen Stellen eng an dem Körper anliegen, was insbesondere auch für die Nahtstellen
des Badeanzuges gilt. Es muß fernerhin danach aetrachtet werden, daß Einströmstellen
des Wassers verhindert werden, weil dies zu einem zusätzlichen Widerstand innerhalb
des Wassers führt. Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte kann der Widerstand
- innerhalb des Wassers verringert werden.
-
Es sind bereits entsprechende Damenbadeanzüge bekannt, welche einerseits
durch Verwendung besonderer Stoffe und andererseits aufgrund besonderer Schnittauslegungen
einen relativ geringen Wasserwiderstand ergeben, während gleichzeitig eine gute
Bewegbarkeit gewährleistet ist. Dabei muß jedoch ein gewisser Kompromiß qeschlossen
werden,weil in seitlicher Richtung zu enge und in Längsrichtung zu kurze Badeanzüge
zu Reibungserscheinungn führen, welche aufgrund der sich wiederholenden Bewegungen
umso unangenehmer sind.
-
Auf den Körper ausgeübte abnormale Spannungen bewirken, während der
mit großer Amplitude durchgeführten Bewegungen für die Schwimmerin ein sehr unangenehmes
Gefühl, welches ein erhebliches Handicap beim Endspurt darstellt.
-
Es ist demzufolge bereits versucht worden, die Länge der in Querrichtung
verlaufenden Konturen innerhalb des Wassers zu verringern. Um dies zu erreichen,
wird somit
der Halsausschnitt so klein wie möglich gemacht. Auf
diese Weise werden fernerhin die Einlaufstellen für Wasser zwischen dem Badeanzug
und der Haut verringert, was naturgemäß im unteren Bereich des Badeanzugs zu einer
gewissen Bremswirkung führt. Bei einstückigen Badeanzügen stellt der Halsausschnitt
die einzige Stelle dar, an welcher der Badeanzug angezogen werden kann. Auf der
anderen Seite erscheint es jedoch wichtig, daß der Badeanzug sehr nah bis zum Halse
reicht, um die oben genannten Wirkungen zu vermeiden. Es ist somit notwendig, eine
Möglichkeit vorzusehen, um den Halsausschnitt zu vergrößern, damit ein Anziehen
des Badeanzuges möglich ist, weil eine elastische Ausdehnung des Halsausschnittes
in diesem Fall nicht ausreichend erscheint. Es erscheint somit wichtig, eine Möglichkeit
zu finden, aufgrund welcher die Linie des Halsausschnittes nicht zerstört wird,
um auf diese Weise einen möglichst geringen Wasserwiserstand zu erhalten. Dabei
darf jedoch ebenfalls nicht der Sitz des Badeanzuges, insbesondere der hinteren
Teile, verändert werden, wobei der Schnitt so gewählt sein muß, daß die Schwimmerin
eine maximale Bewegungsfreiheit erhält.
-
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einteiligen
Damenbadeanzug, insbesondere für Leistungssport zu schaffen, bei welchem die Schnittauslegung
so gewählt ist, daß im Bereich des Rückenteils ein möglichst geringer Wassereinlauf
zustandekommt.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, indem die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale vorgesehen sind.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich anhand der
Unteransprüche.
-
Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert und beschrieben werden, wobei auf die beigefügte Zeichnung bezug genommen
ist. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf die vorderen Teile des erfindungsgemäßen
Damenbadeanzuges, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rückenteile des in Fig. 1 dargestellten
Damenbadeanzuges, Fig. 3 und 4 Draufsichten von vorne bzw. hinten auf den erfindungsgemäßen
Damenbadeanzug, und Fig. 5 eine Teilansicht des in Fig. 3 dargestellten hinteren
Teils des Damenbadeanzugs.
-
Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform handelt es sich
um einen einteiligen Damenbadeanzug für Sportschwimmerinnen, insbesondere für Leistungsschwimmerinnen.
Es erscheint jedoch einleuchtend, daß das beschriebene Kleidungsstück ebenfalls
so ausgebildet sein kann, daß es als Unterkleidung oder Damenunterwäsche verwendet
werden kann.
-
Gemäß Fig. 1 besteht der Vorderteil des erfindungsgemäßen Damenb
ade anzugs aus drei Stücken, nämlich einem in bezug zur Mittelebene XX' symmetrisch
verlaufenden Mittelstück 1, sowie zwei Seitenstücken 2a, b.
-
Das Mittelstück 1 weist aufgrund seines Schnittes zwei gekrümmte
Ränder 3a, 3b auf, welche ungefähr ein Viertel des Schulterausschnittes bilden.
Nach oben hin werden zweiTrägerstücke 4a, 4b gebildet, welche schmale nach oben
gerichtete Bänder bilden. Diese Trägerstücke 4a, 4b
sind durch einen
konkav nach unten gekrümmten Rand 5 voneinander getrennt, wodurch der Halsausschnitt
6 gebildet wird. Das Mittelstück 1 bildet nach unten hin eine Verschmälerung 7,
welche seitlich durch Schnittlinien 8a, 8b begrenzt wird, wobei diese Schnittlinien
8a, 8b in etwa senkrecht zu dem Rand 3a, 3b verlaufen. Die Länge dieser Schnittlinien
8a, 8b entspricht dabei in etwa der Breite der Seitenstücke 2a, 2b.
-
Die Schnittlinien 8a, 8b gehen dann in gekrümmte Schnittlinien 9a,
9b über, zwischen welchen ein in Längsrichtung verlaufender Bauchbereich 1o gebildet
wird. Die Schnittlinien 8a, 8b sowie die Schnittlinien 9a, 9b schneiden sich unter
einem Winkel im Bereich von 900 und ermöglichen nach dem Vernähen mit den benachbarten
Seitenstücken 2a, 2b eine Unterstützung der Brust der Schwimmerin, während gleichzeitig
in gewissem Maße ein Andrücken zustandekommt; sodaß das Profil der Schwimmerin keine
zu starken vorspringenden Konturen aufweist. Aufgrund einer geringfügigen Divergenz
der Schnittlinie 9a, 9b ergibt sich unterhalb des Bauchbereiches lo eine geringfügige
Erweiterung 11. Diese Erweiterung 11 erstreckt sich nach unten unter Ausbildung
eines Ansatzbereiches 12, welcher durch Ränder 13a, 13b begrenzt wird. Diese Ränder
13a, 13b bilden einen Teil der Beinausschnitte 14a, 14b.
-
Diese Ränder 13a, 13b verlaufen im Vergleich zu der Schnittlinie 9a,
9b im oberen Bereich etwa senkrecht und sind nach unten hin stark gekrümmt. Im unteren
Teil des Ansatzbereiches 12 divergieren die Ränder 13a, 13b erneut und werden durch
eine Schnittlinie 15 miteinander verbunden, welche nach unten hin gekrümmt ist.
-
Die beiden Seitenstücke 2a, 2b weisen jeweils Schnittlinien 16a,
16b, 17a, 17b auf, welche in ihrer Linienführung entsprechend den Schnittlinien
8a, 8b, 9a, 9b ausgebildet sind. Nach dem Vernähen ergibt sich eine Wölbung, welche
zurAufnahme der Brust der Schwimmerin dient.
-
Die beiden Seitenstücke 2a, 2b sind nach oben und unten hin
begrenzt,
welche jeweils Teile der Arm- und Fußausschnitte bilden. Diese Ränder 18a, 18b,
19a, 19b bilden dabei in etwa die Hälfte der vorderen Teile dieser Arm- und Fußausschnitte.
Die Seitenstücke 2a, 2b sind schließlich zur Seite hin durch Schnittlinien 20a,
20b begrenzt, welche in Längsrichtung und geradlinig verlaufen.
-
Das Zusammennähen der verschiedenen Teile erfolgt mit Hilfe von Nähten.
Die freien Ränder werden zusätzlich mit einem elastischen Band versehen, welches
innerhalb einer Hohlnaht angeordnet wird. Dies gilt sowohl für den Vorder- wie auch
den Rückenteil des Badeanzugs.
-
Der Rückenteil des Badeanzugs besteht aus zwei symmetrischen Stücken
21a, 21b, welche gegen die Mitte hin mit einer in Längsrichtung verlaufenden geradlinigen
Schnittlinie 22a, 22b versehen sind. Die beiden Stücke 21a,>21b weisen nach unten
hin eine nach oben gekrümmte Schnittlinie 23a, 23b auf, welche beim Zusammennähen
mit der Schnittlinie 15 verbunden wird. Diese Schnittlinien 23a, 23b gehen unter
einem Winkel von etwa 9o° in Ränder 24a, 24b über, welche einen Teil der Fußausschnitte
bilden.
-
Nach oben hin führen dann in etwa geradlinig verlaufende Schnittlinien
25a, 25b, welche nach oben hin in Richtung der Schnittlinien 22a, 22b zulaufen.
Im oberen Bereich weisen die Stücke 21a, 21b Ausnehmungen 26a, 26b auf, welche soweit
wie möglich die Schulterblätter freilassen.
-
Diese Ausnehmungen 26a, 26b werden im wesentlichen durch einen im
unteren Bereich liegenden gekrümmten Rand 27a, 27b und einen nach oben hin verlaufenden
im wesentlichen geradlinigen Rand'28a, 28b gebildet Mit Hilfe der beiden Ränder
28a, 28b werden Trägerstücke 29a, 29b gebildet, welche nach innen hin durch gekrümmte
Ränder 3oa, 3ob
begrenzt werden. Diese gekrümmten Ränder 30a, 30b
gehen nach innen hin in die Schnittlinien 22a, 22b über.
-
Die hinteren Stücke 21a, 21b werden zusammengenäht, wobei gemäß Fig.
3 eine Mittelnaht 31 gebildet wird, welche entlang der Wirbelsäule verläuft. Die
Mittelnaht 31 führt jedoch nur bis in Höhe der Ausnehmungen 26a, 26b, sodaß ein
Stück entsprechend in etwa dem Durchmesser des Halsausschnittes unvernäht bleibt.
Die beiden Stücke 21a, 21b bilden somit unabhängige obere Ränder 32a, 32b.
-
Im Hinblick auf den vorgesehenen Verschluß sei auf Fig. 5 bezug genommen.
Das Anziehen des Badeanzugs erfolgt naturgemäß über den Halsausschnitt. Da der Halsausschnitt
so klein wie möglich gemacht ist, ist eine Möglichkeit vorgesehen, um die Größe
des Halsausschnittes um etwa den Durchmesser desselben zu vergrößern. Auf diese
Weise ergibt sich da eine Öffnung, durch welche der Körper hindurchgeschoben werden
kann. Die oberen Ränder 32a, 32b sind im oberen Bereich mit einem Schnellverschluß
33 versehen, bei welchem auf der einen Seite ein Haken 34 vorgesehen ist, welcher
in eine Schlaufe 35 aus einem elastischen Material schiebbar ist. Dieser Verschluß
liegt dabei am oberen Ende der Krümmung des Rückens, wodurch die Gefahr des Einströmens
von Wasser weitgehend vermieden wird.
-
Wie dargestellt, sind alle freien Ränder mit einem flachen elastischen
Gummiband versehen, welches einen guten Kontakt mit der Haut gewährleistet. Dies
gilt insbesondere für die oberen Ränder 32a, 32b. Der geringfügig elastische Stoff
sowie die Auslegung der Schnittlinien und der Konturen gewährleistet einen sehr
guten Sitz des Badeanzuges, sodaß ein sehr geringer Wasserwiderstand erzielbar ist.
Auf der anderen Seite wird bei einem derartigen Damenbadeanzug
für
Leistungssport ein optimaler Komfort und eine sehr große Bewegungsfreiheit gewährleistet.
-
Der in diesem Zusammenhang verwendete Stoff ist im Vergleich zu bekannten
Badeanzügen in entgegengesetzter Richtung gewebt. Auf diese Weise ergibt sich sowohl
in Schußrichtung wie auch in Kettenrichtung eine identische Ausdehnbarkeit. Die
einzelnen Stücke des Badeanzugs sind dabei so ausgeschnitten, daß die Webrichtung
vertikal und somit in Richtung der Bewegung verläuft. Die Ausdehnung wird dabei
auf ungefähr 50 % des Ausgangswertes begrenzt. Bei Überschreitung einer derartigen
Ausdehnung ergibt jedoch der verwendeten Stoff eine sehr hohe Festigkeit.
-
Ein zu diesem Zweck verwendeter Stoff kann in bezug auf die Kettfäden
wie auch im Hinblick auf die Schußfäden aus 25 % Elastomer - beispielsweise Polyurethan
-und aus 75 % Polyamidfasern - beispielsweise Nylon 6 - bestehen.
-
Eine derartige Zusammensetzung erlaubt die Herstellung eines 2 sehr
leichten Stoffes von etwa 72g/m2, wobei der Stoff im Vergleich zu bekannten Stoffen
einen geringen Widerstand gegenüber Ausdehnungen besitzt. Derartige Eigenschaften
erweisen sich jedoch als notwendig, weil der Badeanzug einen guten Kontakt mit der
Haut haben muß.