Korsett Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Korsett, das ein unelastisches, beiderseits mit einem elastischen Seitenstück und ,einem elastischen Hüften stück verbundenes Vorderstück besitzt, wobei jedes Paar der durch eine verhältnismässig unelastische \iaht verbundenen unteren Seitenstücke und Hüften stücke sich nach hinten und nach oben von diesem Vorderstück im vorderen Zentralbezirk des Korsetts bis zu einer zweiten verhältnismässig unelastischen Naht erstreckt, die im wesentlichen in vertikaler Richtung verläuft, um die Seitenstücke sowie die Hüftenstücke mit Seitenteilen des Korsetts zu ver binden.
Es hat sich gezeigt, dass es für derartige Korsetts erwünscht ist, eine zusammendrängende Einwirkung auf die elastischen Teile oberhalb des Hüftknochen scheitels und in der Taillenlinie zu erhalten, und an dem Kleidungsstück einen unbeweglich gemach ten Bezirk vorzusehen, um auf den Unterleib eine abflachende Wirkung auszuüben, wobei .es ferner vorteilhaft ist, geschmeidigere elastische Gewebe be sonders bei den Hüftteilen zu verwenden und für die Hüft- und Seitenteile entweder in einer oder in zwei Richtungen dehnbare elastische Gewebe zu verwenden.
Das erfindungsgemässe Korsett ist deshalb da durch gekennzeichnet, dass die Hauptelastizität der unteren Seitenstücke und der Hüftenstücke in schrä ger Richtung liegt, das Ganze derart, dass beim Zu sammentreffpunkt des unteren Seitenstückes, des Hüftenstückes und des Seitenteiles infolge der ein wirkenden elastischen Kräfte am Hüftenstück ein Einsprung gebildet wird, um eine Verankerungs- oberfläche des Korsetts am Rumpf zu schaffen.
Die beiliegende Zeichnung stellt zwei beispiels weise Ausführungsformen des erfindungsgemässen Korsetts dar. Fig. 1 ist eine Dreiviertel-Vorderansicht der ersten Ausführungsform.
Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1.
Fig. 3 ist eine Dreiviertel-Rückansicht.
Fig.4 ist eine Darstellung des Korsetts in aus gebreiteter Lage, die die verschiedenen bei der Herstellung der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform verwendeten Teile in ihrer gegen seitigen Lage zeigt.
Fig. 5, 6 und 7 zeigen eine entsprechende Vor- der-, Seiten- und Rückansicht der zweiten Ausfüh rungsform.
Das in den Fig. 1-4 dargestellte Korsett G be sitzt ein unelastisches, beiderseits mit einem elasti schen Seitenstück 24 und einem .elastischen Hüften stück 17 verbundenes Vorderstück 10. Dieses Vor derstück 10 weist eine untere Spitze 11 auf, deren Schenkel 12 sich nach oben bis zu zwei Ecken 13 erstrecken. Die Dimensionen des Vorderstückes 10 sind derart, dass es in sitzender Stellung der Träge rin den Nabelbereich und den Unterleib der Trägerin bedeckt. Das Vorderstück 10 erstreckt sich bis zu einem oberen Rand 14 des Korsetts, wo die unteren Rippen der Trägerin liegen.
Das Vorderstück 10 ist aus zwei aufeinandergesetzten Dreiecken zu sammengesetzt, bei denen die obere Spitze abge schnitten wurde, wobei die gemeinsame kleinere Basis die Punkte 15 bildet, die so angeordnet sind, dass sie mit dem Mittelteil der Taillenlinie zusam menfallen oder mit der Beuge des Unterleibes in sitzender Stellung.
Jedes Hüftenstück 17 umfasst einen Schenkel 12 und .einen Rand 16 des Vorderstückes 10. Die an einanderstossenden Mittelränder der Hüftenstücke 17 sind durch eine Mittelnaht 18 miteinander verbunden, wobei ein Vorderschürzenteil unterhalb der Spitze 11 geschaffen wird, der mit dem unteren Rand 18a des Korsetts endet, längs der die üblichen Strumpf halterbänder um das Korsett herum befestigt sind.
Die Hüftenstücke 17 weisen oberhalb der Ränder 16 bogenförmige Kanten mit einer verhältnismässig unelastischen Naht 19 auf, welche Kanten, in rich tiger Stellung des Korsetts auf der Trägerin, sich nach einwärts erstrecken, gerade oberhalb der den Scheitelpunkten des Iliums entsprechenden Linie <I>x -x</I> bis zu der den Hüftknochen entsprechenden Linien x'-x'. Die Ecken 20 stossen an die mittleren verhältnismässig unelastischen Nähte 21. Die Stücke 17 werden vorzugsweise aus elastischer Maschen ware hergestellt, die nach zwei Richtungen dehnbar ist, wobei elastische Kettenfäden eine resultierende elastische Zugkraft in einer Richtung von der Mittel naht 18 aus schräg nach unten erzeugen, wobei die elastischen Fäden unter einem Winkel A von l0-30 , vorzugsweise 15 , angeordnet sind.
Von einem gegebenen Punkt 22 ausgehend, ist eine Gruppe von Pfeilen dargestellt, die schematisch die Elastizität in verschiedenen Richtungen anzeigen, wobei die längste Komponente, also die Haupt elastizität dieser Gruppe schräg liegt und die Rich tung des elastischen Kettenfadens andeutet.
An jeder Seite 23 des Vorderstückes 10 sind die unteren Seitenstücke 24 angebracht, deren untere Kanten an die Diagonalkanten 19 stossen, wie bereits beschrieben, und deren Seitenkanten 25 mit den Kanten 21 zusammenfallen. Die oberen Kanten 26 erstrecken sich, von den Punkten 15 ausgehend, nach hinten und nach oben, wobei ein verlängerter Teil oberhalb der Taillenlinie geschaffen wird.
Die Pfeilgruppe 27 soll schematisch die Elasti zität in verschiedenen Richtungen zeigen, wobei die elastischen Kettenfäden in Richtung schräg nach oben von der Verlängerung der Naht 18 aus gesehen unter einem Winkel B von 15-45 , vorzugsweise 30 divergieren. Oberhalb der Kanten 26 sind die oberen Seitenstücke 28 vorgesehen, deren eine Kante mit einer Kante 26 zusammenfällt, wobei jeder Teil an den Seitenkanten 29 des Vorderstückes 10 be festigt ist. Die oberen Endkanten 30 bilden mit dem Rand 14 eine gemeinsame Abschlusskante. Die Seitenkanten 31 bilden mit den früher beschriebenen Kanten 21 und 25 eine fortlaufende Kante.
Die Pfeilgruppen 32 zeigen schematisch verschiedene Elastizitäten, wobei die grösste Komponente eine Richtung parallel zur Taillenlinie besitzt.
An den Kanten 21, 25 und 31 sind die vor deren Seitenteile 33 durch eine vertikale Seitennaht befestigt. Diese Seitenteile 33 sind aus einem im wesentlichen in vertikaler Richtung dehnbaren ela stischen Gewebe hergestellt, wobei die Dehnung in Richtung der Pfeile 34 erfolgt, während in der horizontalen Richtung keine Elastizität besteht und die Teile nicht gedehnt werden können.
An jeder Seite der vorderen Seitenteile 33 sind vertikal angeordnete hintere Seitenteile 35 befestigt, die sich von dem unteren Rand ausgehend bis zur Höhe des Randes 14 erstrecken.
Die hinteren Seitenteile 35 sind aus elastischer Kettenwirkware hergestellt, wobei die Hauptelastizität durch die Pfeile 36, 37 dargestellt ist, die in der Nähe des oberen Randes 14 parallel zur Taillen linie verlaufen. Die Pfeile 37 stellen schematisch die Hauptelastizität in der Nähe des unteren Randes 18a dar, die schräg nach unten im wesentlichen par allel zur Hauptelastizität der Hüftenstücke 17 ver läuft.
Zwischen den hinteren Seitenteilen 35 befindet sich ein unteres Rückenstück 38, dessen obere Kante 39 auf der Höhe der Taillenlinie liegt. Das untere Rückenstück 38 besteht vorzugsweise aus nur in einer Richtung dehnbarem Material, dessen Elasti zität senkrecht gerichtet ist, wie durch die Pfeile 40 angezeigt wird.
Oberhalb der oberen Kante 39 ist zwischen den Teilen 35 ein oberes Rückenstück 41 angordnet, das aus in zwei Richtungen dehnbarem Material besteht, und zwar vorzugsweise aus elastischer Maschenware von der Ausführung, wie sie bei den Hüftenstücken 17 verwendet wird, wobei die Haupt elastizität durch die Pfeile 42 angedeutet wird, die parallel zur Kante 39 und zur Taillenlinie verläuft.
Bei der beschriebenen Anordnung sind die oberen Seitenstücke 28 nicht nur in bezug auf das Vorderstück 10 nach oben divergent, sondern sie erstrecken sich nach hinten über den nachgiebigen Seitenstücken 24, das Ganze derart, dass bei ange legtem Korsett auf der Trägerin die Stücke 24 die oberen Teile der Hüftknochen umschliessen und einen elastischen Zug auf das obere Rückenstück 41 parallel zur Taillenlinie ausüben, wobei eine Ver ankerung der Seitenstücke 24, 28 entgegen der nach unten gerichteten Zugkraft der Hüftenstücke 17 entsteht.
Beim Zusammentreffpunkt 20 des Seitenstückes 24, des Hüftenstückes 17 und des Seitenteiles 33 wird infolge der einwirkenden elastischen Kräfte am Hüftenstück 17 ein Einsprung gebildet, um eine Verankerungsoberfläche und damit einen stabilen Sitz des Korsetts am Rumpf zu schaffen. Die Aus dehnung der unteren Seitenstücke 24 nach hinten erhöht die Verankerungstendenz längs der Taillen linie der Trägerin oberhalb der Linie x' x' und er leichtert das Anpassen des Kleidungsstückes, wenn dieses von der Trägerin über die Lenden auf die Hüften gezogen wird. Eine weitere Verankerung gegen durch die Glieder und den Rumpf erzeugte Verschiebungskräfte wird durch die oberen Seiten stücke 28 erreicht, die durch das obere Rückenstück 41 und die hinteren Seitenteile 35 gehalten werden.
Da die Verankerung in der Nähe der Taillenlinie gesichert ist, können die Hüftenstücke 17 aus weniger stark elastischem Gewebe hergestellt werden, wobei die zusammendrückende Einwirkung ohne Verlust der formenden Eigenschaften vermindert wird. Durch den kombinierten, nach oben gerichteten divergenten Zug der unteren Seitenstücke 24, der oberen Seitenstücke 28 und des oberen Rückenteiles 41 wird das Vorderstück 10 abgeflacht, wobei keine Schulterbänder erforderlich sind, um das Vorder stück in der senkrechten wie auch in der horizontalen Richtung zu straffen. Die feste Verankerung, die durch die unteren Seitenstücke 24 erzeugt wird, gestattet die Verstärkung des durch diese Seiten stücke ausgeübten, nach oben gerichteten elastischen Zuges.
Zu diesem Zweck sind die unteren Seiten stücke 24 mit Unterschichten in Form von Hilfs stücken 43 versehen, die in der Fig. 2 dargestellt und durch den Durchbruch in der Schicht 24 in der Fig. 1 gezeigt sind. Die Hilfsstücke 43 sind vor zugsweise aus einem nur in einer Richtung dehn baren Material hergestellt, wobei die Dehnbarkeit in der Richtung der Pfeile 44 liegt, und die elasti schen Fäden mit den längsten Komponenten der Pfeilgruppe 27 parallel laufen, also unter dem glei chen Winkel zur Mittellinie 18 verlaufen wie die Hauptelastizität der unteren Seitenstücke 24.
Die Hilfsstücke 43 mit ihrer Elastizität nur in einer Richtung erhöhen die seitlich straffenden Ein wirkungen auf das Vorderstück 10, um den Unterleib abzuflachen, ebenso wie sie die zusammendrängende Wirkung auf die nachgiebigen Teile des Körpers bis zu dem oberen Teil des Hüftknochens und dem Scheitel des Iliums verstärken und das Kleidungs stück weiterhin verankern, so dass es dem Zug der vorderen Hüftteile widersteht.
Der gute Sitz des Korsetts in bezug auf die Taillenlinie, auf welcher die Ecken 15 liegen sollen, kann unterstützt werden durch Einarbeiten von Kor settstangen 45, die von der Oberkante 14 bis zu einem Ort laufen, der auf der durch die Ecken 15 bestimmten Taillenlinie liegt. In gleicher Weise können Stangen aufnehmende Taschen 46 in jedem der vorderen Seitenteile 33 vorgesehen werden, um zu verhindern, dass das Korsett sich zusammenrollt und um eine verlängerte Verankerungsoberfläche zu erhalten, die durch die Kanten 25 der unteren Seiten stücke 24 gebildet wird.
Einer der vorderen Seitenteile 33 kann mit einem Reissverschluss 47 versehen werden.
In den Fig. 5, 6 und 7 ist ein Korsett C dar gestellt, in welchem die der ersten Ausführungsform entsprechenden Teile mit einer um hundert ver grösserten Kennziffer versehen sind.
Hiernach ist das Vorderstück 110 mit Hüften stücken 117 und mit unteren Seitenstücken 124 versehen, die alle wie in der ersten Ausführungs form miteinander verbunden sind. Die oberen Seiten stücke 128 sind an ihren oberen Kanten mit den Körbchen des Büstenhalters B verbunden, die wei terhin von den Schulterbändern 48 getragen werden können, welche Bänder nach hinten zu den hinteren Seitenteilen 135 und dem oberen Rückenstück 141 laufen. Unterhalb des Rückenstückes 141 ist ein unteres Rückenstück 138 vorgesehen. Es sei darauf hingewiesen, dass ausser, dass sie das Anbringen von Schulterbändern und eines Büstenhalters gestatten, die Teile 128, 135, 138 und 141 den oberen Seiten stücken 28, den hinteren Seitenteilen 35, dem unteren Rückenstück 38 und dem oberen Rückenstück 41 entsprechen.
Die Wirksamkeit der Verankerung des in Fig. 5, 6 und 7 dargestellten Korsetts wird durch die Tat sache demonstriert, dass die Büstenkörbchen sich nicht aus dem guten Sitz bewegen, wenn die Schulter bänder 48 fortgelassen werden.
Bei den vorderen Hüftenstücken 17, den unteren Seitenstücken 24 und den oberen Seitenstücken 28 der Ausführungsform gemäss Fig. 1-4. wurde der Einfachheit halber angenommen, dass diese Stücke aus einem in mehreren Richtungen dehnbaren Mate rial hergestellt seien, und zwar vorzugsweise aus ela stischer Kettenwirkware mit ungefähr acht elasti schen Kettenfäden pro Zentimeter und ungefähr sechs Schussfäden pro Zentimeter,
so dass schätzungsweise eine Ausweitung von 20-30% an der Taillenlinie möglich ist.
Die vorderen Hüftenstücke 17 könnten auch so ausgebildet werden, dass sie sich bis zur Taillen linie erstrecken. Die Unterschichten bestehen bei die ser besonderen Ausführungsform aus einem nur in einer Richtung dehnbaren Material, wie bei der Anordnung der Fig. 1.
Bei der ersten Ausführungsform sind die Hüften stücke 17 und die Seitenstücke 24, 28 miteinander durch leicht verschiebbare Nähte verbunden, die die Kanten jedes Teiles so vereinigen, dass jedes dieser Stücke ohne Behinderung seine Funktionen ausführen kann.
Diese Seitenstücke 135 sind aus elastischer Ket- tenwirkware hergestellt, wobei die Richtung der Hauptelastizität durch den Pfeil 137 angedeutet ist. Beim Zusammentreffpunkt 120 des unteren Seiten stückes 124, des Hüftenstückes 117 und des Seiten teiles 135 wird, wie im Falle der vorher beschrie benen Ausführungsform, infolge der einwirkenden elastischen Kräfte am Hüftenstück 117 ein Ein sprung gebildet, um eine Verankerungsoberfläche und damit einen stabilen Sitz des Korsetts am Rumpf zu schaffen.