DE3618581C1 - Nierenschutzgurt in Form eines Stretchgurtes aus Stretchbandmaterial - Google Patents
Nierenschutzgurt in Form eines Stretchgurtes aus StretchbandmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Nierenschutzgurt in Form
eines Stretchgurtes aus Stretchbandmaterial nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher Nierenschutzgurt ist aus dem DE-85 21 375 U1
bekannt. Der wesentliche Gedanke der dortigen Erfindung
besteht darin, durch selektiv angebrachte Aussteifungsteile
im Bereich der Gurtlängsränder unterschiedliche
Dehnungscharakteristiken des Stretchgurtes zu erzielen.
Hierzu reichen die Aussteifungsteile entweder nicht über
die gesamte Breite des Nierenschutzgurtes, so daß sie
nur einen Randbereich aussteifen und in seiner elastischen
Dehnbarkeit behindern, oder sie weisen zum benachbarten
Gurtlängsrand hin offene Ausnehmungen auf, welche
die Dehnbarkeit dieses Randbereiches verbessern. Durch
die unterschiedliche Dehnungscharakteristik über die
Breite des Nierenschutzgurtes paßt sich der Stretchgurt
an die unterschiedlichen Körperumfänge im Gesäß- oder
Bauchbereich des Trägers an; durch die so verbesserte
Paßform des Stretchgurtes werden die Kräfte, die den
Stretchgurt bei Körperbewegungen nach oben verschieben,
vermindert.
Diese technische Lehre hat sich auch durchaus bewährt und
breiten Eingang in die Praxis gefunden. Jedoch erfordert
die Herstellung eines solchen Stretchgurtes, ausgehend von
einem üblichen Stretchband, nicht unerheblichen Zusatzaufwand,
da eine Mehrzahl von Aussteifungsteilen zusätzlich
aufgenäht und gegebenenfalls zusätzliche Einschnitte
vorgenommen werden müssen. Weiterhin treten die Mittel
zur Verbesserung der Paßform in Form der Aussteifungsteile
optisch zwangsläufig in Erscheinung und beeinflussen
den ästhetischen Eindruck des Stretchgurtes in einer
Weise, die vielleicht nicht bei allen Motorradfahrern
ungeteilte Zustimmung findet. Dies gilt insbesondere dann,
wenn durch eine relativ große Anzahl von relativ kleinen
Aussteifungsteilen gewissermaßen eine Feinjustage der
sich ergebenden Paßform erzielt werden soll.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die verbesserte Paßform eines Stretchgurtes der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung durch
geringeren Herstellungsaufwand zu erreichen und dabei zugleich
den ästhetischen Eindruck gegenüber einem üblichen
Stretchgurt möglichst wenig zu verändern und die Paßform
möglichst noch weiter zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Nierenschutzgurt ergibt sich durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Dadurch, daß die in Umfangsrichtung des Stretchgurtes
liegenden Fäden des Stretchbandmaterials unterschiedliche
Elastizitätseigenschaften aufweisen, läßt sich jede
gewünschte Einstellung der Dehnungscharakteristik über
die Höhe des Stretchgurtes erzielen. Im Extremfall könnte
mit einer sehr großen Anzahl unterschiedlich elastischer
Fäden gearbeitet und so die Dehnungscharakteristik über
die Höhe des Stretchgurtes nach Belieben beeinflußt werden.
Da diese Beeinflussung der Dehnungscharakteristik
lediglich durch die Wahl der elastischen Härte oder
"Federkennlinie" der Fäden erzielt wird, braucht sich gegenüber
üblichen Stretchgurten überhaupt kein Unterschied im
Erscheinungsbild zu ergeben, mit Ausnahme eben einer
erkennbaren besseren Anpassung an die Körperform. Bei der
Herstellung des Stretchbandmaterials, welches sozusagen
als Endlosband gefertigt wird, braucht lediglich für die
jeweiligen Längsfäden ein geeigneter Faden gewählt zu
werden.
Zwar ist es aus der DE-PS 8 65 346 seit langem bekannt, in
Textilmaterial für die Herstellung von Leibbinden,
Umstandsgürteln, Hüfthalter oder dergleichen Zonen
unterschiedlicher Elastizität dadurch zu erzeugen, daß Fäden
unterschiedlicher Elastizität in diesen Zonen verwendet
werden. Es handelt sich hier jedoch um die Herstellung
formgewirkter Artikel auf Raschelmaschinen, wobei die
Formgebung dadurch erzielt wird, daß in die gebildeten
Maschenreihen elastische oder unelastische Schußfäden mit
einer gewünschten Vorspannung eingebettet werden, um so
das Gewirk in Richtung quer zu den Kettfäden unterschiedlich
stark zu kontrahieren und in die jeweils gewünschte
Form zu bringen. Es werden also quer zur Umfangsrichtung
des Gürtels, der Binde oder dergleichen
wahlweise unelastische und elastische Fäden in das Gewirk
eingebettet, um eine gewünschte Kontur des Randes des
Gürtels oder dergleichen und ein unterschiedliches
Elastizitätsverhalten bei Zug quer zur Längsrichtung des
Gürtels zu erzielen. Die in Umfangsrichtung liegenden
Kettfäden sind generell unelastisch oder, wenn ein
besonders elastischer Artikel erzielt werden soll, als
Gummifäden ausgebildet, sie weisen jedoch keine unterschiedliche
Elastizität auf.
Wenn das Stretchbandmaterial, wie an sich üblich, gemäß
Anspruch 2 als Stretchgewebe ausgebildet ist, können die
Kettfäden unterschiedliche Elastizität besitzen, und
die Webmaschine braucht in der Kette somit lediglich mit
unterschiedlichen Fäden zu arbeiten. Eine Erhöhung des
Herstellungsaufwandes oder auch nur eine merkliche
Beeinflussung des Herstellungsvorganges für das
Stretchbandmaterial ergibt sich dadurch nicht, so daß das
Stretchbandmaterial, abgesehen vielleicht von der Lagerhaltung
einer größeren Anzahl unterschiedlicher elastischer Fäden, in der
üblichen Weise ohne merklichen Zusatzaufwand gefertigt
werden kann. Beim Hersteller des Stretchgurtes aus solchem
Stretchbandmaterial ergibt sich überhaupt kein
Zusatzaufwand, da er dieses speziell gelieferte
Stretchbandmaterial genauso wie übliches Stretchbandmaterial
verarbeiten kann, dennoch aber die gewünschte Dehnungscharakteristik
und Paßform ohne weiteres Zutun erhält.
Da die Herstellung des Stretchbandmaterials zwangsläufig
unter einer gewissen Längsspannung der später in
Umfangsrichtung des Stretchgurtes liegenden Fäden erfolgt,
im Falle eines Gewebes also unter Spannung der Kettfäden,
die beim Auslauf aus der Produktionsanlage wieder auf die
ursprüngliche Länge zurückzuspringen suchen, ergibt sich
ein weiterer vorteilhafter Effekt dadurch, daß bei
unbelastetem Stretchgurt die Erfindung daran sichtbar ist,
daß der Stretchgurt eine nicht exakt zylindrische Form
einnimmt, sondern vielmehr zum Beispiel leicht konisch
ausgebildet ist, da die Fäden mit unterschiedlichen
Federkräften vorliegen. Auf diese Weise läßt sich ein
erfindungsgemäßer Gurt von einem konventionellen Gurt etwa
beim Angebot im Ladengeschäft ohne weiteres unterscheiden,
während er bei Benutzung keine auffallenden Unterschiede
im Aussehen zu normalen Stretchgurten zeigt.
Zwar ist es aus der DE-OS 21 50 370 bekannt, schmale
Gewebebänder z. B. für Trägerbänder für Büstenhalter oder
Hüfthalter mit Abschnitten unterschiedlicher Elastizität
zu verwenden. Jedoch liegen diese Abschnitte in Längsrichtung
des Gewebebandes hintereinander. Die Kettfäden
des Gewebebandes bestehen sämtlich aus demselben elastischen
Garn, welches zur Erzielung elastischer Längenabschnitte
mit geringer Spannung und zur Erzielung
unelastischer Längenabschnitte mit größtmöglicher Spannung
verwoben wird. In den unelastischen Längenabschnitten
legen die dicht beieinanderliegenden Schußfäden die stark
gedehnten Kettfäden in ihrem nicht weiter dehnbaren Zustand
fest, während in den elastischen Längenabschnitten
eine Dehnung der Kettfäden unter gegenseitiger
Abstandsvergrößerung der Schußfäden erfolgen kann. In
Querrichtung des Bandes liegen in jedem Längenabschnitt die
gleichen Kettfäden im gleichen Dehnzustand vor, so daß in
Querrichtung des Bandes an jeder Stelle gleiche
Elastizitätsverhältnisse vorliegen.
Zwar ist es aus der DE-PS 2 77 630 bekannt, auch
Kettfäden unterschiedlicher Elastizität zu einem Band zu
verweben. Dabei werden in ein an sich unelastisches
Baumwollgewebe Gruppen von elastischen Kettfäden eingearbeitet.
Die Gruppen von elastischen Kettfäden werden in voll
gespanntem Zustand verarbeitet und in elastischen
Längenabschnitten wie ein einziger Kettfaden in das
Baumwollgewebe locker eingearbeitet, in unelastischen
Längenabschnitten hingegen aufgespleißt und einzeln mit den
Schußfäden verwoben, und so von diesen in gespanntem
Zustand festgelegt. Bei der Entspannung des Gewebebandes
ziehen die locker und beweglich eingewobenen Gruppen der
elastischen Kettfäden das Baumwollgewebe in dem elastischen
Längenabschnitt unter dessen Kräuselung zusammen,
raffen diesen also, und schaffen so eine Elastizitätsreserve
zum erneuten Dehnen des Gewebes bis zur Flachlage
der unelastischen Baumwollkettfäden; über die Flachlage
hinaus, wie sie bei Nierenschutzgurten bereits im
entspannten Gewebezustand benötigt wird, läßt sich das
bekannte Gewebe nicht dehnen.
Da vor allem die in der Regel vorstehenden Hüftknochen
durch weicher elastisches Material aufgenommen werden
sollen, ist gemäß Anspruch 4 bevorzugt, daß die Fäden im
Bereich des beim Tragen oberen Längsrandes des Stretchgurtes
härter elastisch sind als die Fäden im Bereich des beim
Tragen unteren Längsrandes. Hierdurch werden von den
Hüftknochen auf den Stretchgurt wirkende Kräfte, die diesen in
der bekannten Weise nach oben zu schieben suchen, minimiert,
so daß der Stretchgurt sicher sitzt. Wegen weiterer
Einzelheiten insoweit und in bezug auf Einzelheiten
der zu wählenden Dehnungscharakteristik wird auf das
DE-85 21 375 U1 ausdrücklich Bezug genommen und verwiesen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 ergeben sich aus
den restlichen Ansprüchen 2 bis 4.
Die Erfindung wird
in der nachfolgenden Beschreibung einer
Ausführungsform anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in perspektivischer
Darstellung einen Ausriß aus einem zum Ring geschlossenen
erfindungsgemäßen Stretchgurt.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Stretchgurt, der jenseits
des Ausrisses zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
strichpunktiert schematisch vervollständigt ist, ohne daß
Einzelheiten wie der Verschluß etc. angedeutet sind, möge
im Beispielsfalle aus Gewebe als Stretchbandmaterial 2
bestehen. Da das Stretchbandmaterial 2 endlos in der
Breite des Stretchgurtes 1 gefertigt ist, besteht es aus
zum oberen Längsrand 3 und zum unteren Längsrand 4
parallel liegenden Kettfäden 5 und senkrecht hierzu
liegenden Schußfäden 6.
Während die Schußfäden 6 jeweils gleich ausgebildet sein
können, also aus gleichem Faden bestehen können, werden
für die Kettfäden 5 unterschiedliche Fäden verwendet. Im
Beispielsfalle ist der Stretchgurt 1 bzw. das Stretchbandmaterial
2 in drei Zonen 7, 8 und 9 mit je etwa 7 cm
Breite bzw. Höhe senkrecht zu den Längsrändern 3 bzw. 4
gemessen unterteilt, in denen untereinander jeweils
gleiche Kettfäden 5 a in Zone 7, 5 b in Zone 8 und 5 c in
Zone 9 verarbeitet sind. Die Fäden 5 a, 5 b und 5 c
unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Elastizitätseigenschaften,
so daß die Zonen 7, 8 und 9 in Richtung der Längsränder
3 und 4 des Stretchgurtes 1 unterschiedliche
Dehnungscharakteristik besitzen. Dabei sind im Beispielsfalle
die Fäden 5 a in der beim Tragen oberen Zone 7 mit
höherer Federsteifheit oder Härte ausgebildet, so daß das
Stretchbandmaterial 2 im Bereich der Zone 7 für eine
bestimmte Dehnung größere Kraftbeaufschlagung benötigt als
das Stretchbandmaterial 2 im Bereich der Zone 8 und
dieses wieder mehr als das Stretchbandmaterial 2 im Bereich
der Zone 9, welches somit schon bei relativ geringen
Kräften relativ stark dehnbar ist.
Auf diese Weise wird eine Paßform erreicht, wie sie in
der Zeichnung - zur Verbesserung der Anschaulichkeit für
den frei liegenden Gurt übertrieben - veranschaulicht
ist, wobei im Bereich der Zone 9 die Hüftknochen
aufgenommen werden. Neben größerem Tragekomfort ergibt sich
hierdurch insbesondere eine Verbesserung des Sitzes des
Gurtes dadurch, daß das bekannte Hochschieben des Gurtes
bei Bewegungen vermindert oder ganz unterbunden ist.
Wegen weiterer Einzelheiten hinsichtlich der auftretenden
Effekte wird insbesondere auf das DE-85 21 375 U1 in
vollem Umfange Bezug genommen, wobei weiterhin auch
Aussteifungsteile gemäß der dortigen Lehre bei Bedarf
zusätzlich eingesetzt werden können, wenn sich dies im
Einzelfall als zweckmäßig erweisen sollte.
Zur Herstellung des Stretchgurtes 1 braucht gegenüber der
Herstellung eines Stretchgurtes aus üblichem Stretchbandmaterial
mit ca. 20 cm Breite und überall gleicher
Elastizität lediglich im Bereich der Herstellung des
Stretchbandmaterials 2 eine Änderung ergriffen werden,
während sich beim Gurthersteller selbst keinerlei
Änderung des Herstellungsverfahrens gegenüber den üblichen
bekannten Stretchgurten ergibt. Auch bei der Herstellung
des Stretchbandmaterials 2 braucht lediglich mit den
jeweils gewünschten, unterschiedlichen Fäden 5 a, 5b und
5 c im Schuß gearbeitet zu werden, was keinerlei
herstellungstechnische Probleme mit sich bringt. Somit läßt sich
der Stretchgurt 1 mit denselben Methoden und mit demselben
Aufwand herstellen wie ein konventioneller Stretchgurt,
weist jedoch eine demgegenüber erheblich verbesserter
Paßform auf, welche insbesondere das Verschieben
des recht breiten Stretchgurtes beim Tragen vermindert
oder verhindert.
Claims (4)
1. Nierenschutzgurt in Form eines Stretchgurtes (1)
aus Stretchbandmaterial (2) mit in Umfangsrichtung
und quer dazu liegenden elastischen Fäden (5, 6),
wobei der Stretchgurt (1) in Richtung seiner in
Umfangsrichtung liegenden Längsränder (3, 4)
verlaufende Zonen (7, 8, 9) unterschiedlicher
Dehnungscharakteristik aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Umfangsrichtung liegenden Fäden (5 a, 5 b, 5 c)
des Stretchbandmaterials (2) jeweils in allen
Umfangsbereichen gleiche Elastizität aufweisen, jedoch
wenigstens einer
der Fäden (5 a, 5 b, 5 c) gegenüber den anderen aus einem
Material unterschiedlicher Elastizität besteht.
2. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stretchbandmaterial (2) ein Gewebe
ist, und daß dessen Kettfäden (5) die unterschiedliche
Elastizität aufweisen.
3. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Zonen (7, 8, 9) mit jeweils
innerhalb der Zone gleicher Elastizität der in
Umfangsrichtung liegenden Fäden (5 a bzw. 5 b bzw. 5 c)
vorgesehen sind.
4. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden (5 a) im
Bereich des beim Tragen oberen Längsrandes (3) des
Stretchgurtes (1) härter elastisch sind als die
Fäden (5 c) im Bereich des beim Tragen unteren
Längsrandes (4).
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