DE2534337C2 - Verfahren zur Deacylierung von Benzylpenicillin oder einem Metall- oder Ammoniumsalz davon oder einem Cephalosporin C-Derivat - Google Patents

Verfahren zur Deacylierung von Benzylpenicillin oder einem Metall- oder Ammoniumsalz davon oder einem Cephalosporin C-Derivat

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Description

_ COOM
worin M ein Metall- oder Ammoniumkation und Ri eine in üblicher Weise geschützte Aminogruppe ist, oder von Cephalosporin C-Zinksalz (III), durch
a) Umwandlung von I, II oder III in ein gemischtes Säureanhydrid in einem niedrigen halogenierten Kohlenwasserstoff,
b) Umsetzung des gemischten Säureanhydrids in Gegenwart eines Säurebindemitteis bei —30 bis —500C mit Phosphorpentachlorid,
c) Reaktion des erhaltenen Imidchiorids mit einem Ci_^-A!kanol oder ortho-Ameisensäure-Ci—i-alkylester in Gegenwart eines Säure bindenden Mittels bei —30 bis —500C und
d) Hydrolyse des erhaltenen Iminoäthers mit einer Mischung von Wasser und einem Ci_4-A!kanol bei einer Temperatur zwischen - 5 bis 10° C und einem pH-Wert zwischen 3 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe a) das gemischte Säureanhydrid der Verbindung 1,11 oder III durch Umsetzung mit einem molaren Überschuß eines Oulylhalogemds der Formel Hal—CO—CO-HaI, worin Hai für Chlor oder Brom steht, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels bei einer Temperatur zwischen — 10 und —60° C während einer Zeitdauer von 25 bis 40 Minuten herstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxalylhalogenid in zwei- bis zehnfachem molarem Überschuß verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Ausgangsverbindung mit dem Oxalylhalogenid bei einer Temperatur zwischen —35 und —45° C durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Deacylierung von Benzylpenicillin (I) oder einem Metall- oder Ammoniumsalz davon oder einem Cephalosporin C-Derivat der allgemeinen Formel
/ \
MOOC —CH—(CH2)j—C0 — NH — CH — CH CH2 (II)
Ri C N C-CH2-OCOCH3
y \ f
O C
COOM
worn M ein Metall- oder Ammoniumkation und Ri eine in üblicher Weise geschützte Aminogruppe ist, oder von Cephalosporin C-Zinksalz (111), durch
55
a) Umwandlung von I, Il oder III in ein gemischtes Säureanhydrid in einem niedrigen halogenierten Kohlenwasserstoff,
b) Umsetzung des gemischten Säureanhydrids in Gegenwart eines Säurebindemittels bei —30 bis -50°C mit Phosphorpentachlorid,
c) Reaktion des erhaltenen !midchlorids mit einem Ci-4-Alkanol oder ortho-Ameisensäure-Ci_4=alkylester in Gegenwart eines Säure bindenden Mittels bei —30 bis -50°C und
d) Hydrolyse des erhaltenen Iminoäthers mit einer Mischung von Wasser und einem Ci_4-Alkanol bei einer Temperatur zwischen -5 bis 10° C und einem pH-Wert zwischen 3 und 5.
Es ist aus der Penicilline, Cephalosporine und deren Derivate betreffenden Literatur (Flynn. Cephalosporins und Penicillins, Kapitel 2, Seite 27, Academic Press, New York und London, 1972) bekannt, daß die Hydrolyse der Acylaminogruppen in der 6- oder 7-Stellung — was davon abhängt, ob die betreffende Verbindung sich von Penicillinen oder Cephalosporinen ableitet — auch für den geübten Fachmann ein sehr schwieriges Problem ist,
das die genaue Einhaltung von Reaktionsbedingungen erfordert, weil wegen der Instabilität der Verbindungen viele unerwünschte Nebenreaktionen erfolgen können. Direkte saure Hydrolyse von Cephalosporinen C oder Benzylpenicillin, wie sie aus der Fermentationsbrühe gewonnen werden, ist praktisch nicht erfolgreich oder gibt nur sehr geringe Gesamtausbeuten (weniger als 1%). Auf der anderen Seite sind nützliche Verfahren für die Hydrolyse der Acylaminogruppen in der 6- oder 7-Stellung, die auch in industriellem Maßstab angewendet werden können, erwünscht, weil 6-Amino-penicillansäure, 7-Aminocephalosporansäure und Derivate der letztgenannten Säure mit Substituenten in 3-Stellung sehr wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung einer Vielzahl von »semi-synthetischen« Penicillinen und Cephalosporinen mit sehr interessanten antimikrobiologischen Eigenschaften sind.
Ein allgemeines Verfahren für die Spaltung der Amidbindung von Cephalosporinderivaten wird in BE-PS 6 28 494 beschrieben. Dieses Verfahren, das sich auch bei von Penicillin abgeleiteten Verbindungen als durchführbar erwies, umfaßt die folgenden Schritte:
a) Umwandlung der Amidgruppe in Iminohalogenid,
b) darauffolgende Umwandlung des Iminohalogenids in Iminoäther und
c) hydrolytische Spaltung des Iminoäthers.
Dieses Verfahren ergibt 6-Aminopenicillansäure, 7-Aminocephalosporansäure oder deren Derivate mit zahlreichen Substituenten :n der 3-Stellung in guten Ausbeuten wegen der milden Bedingungen, die das sehr labile heterocyclische System nicht verändern. Dies tritt praktisch jedoch nur dann ein, wenn die Carboxygruppe des heterocyclischen Anteils der ausgewählten Verbindung durch eine geeignete Schutzgruppe geschützt ist, so daß die Umwandlung in ein Carbonylhalogenid während der Bildung des Iminohalogenids vermieden wird. Daraus ergibt sich, daß der entscheidende Schritt, der die Herstellung des gewünschten Endprodukts in guten Ausbeuten ermöglicht, in dem Schützen der genannten Carboxylgruppe besteht Daraus ergibt sich zugleich, daß die Auswahl eines geeigneten Schutzmittels für einen guten Reaktionsverlauf sehr entscheidend ist Mehrere Methoden für das Schützen der Carboxygruppe des heterocyclischen Anteils von Penicillin- oder Cephalosporinderivaten sind in der Literatur beschrieben, jedoch ist keine von ihnen frei von praktischen Nachteilen, so daß die bislang bekannten Verfahren für die Herstellung von 6-Aminopenicillansäure oder 7-Aminocephalosporansäure oder in der 3-Stellung substituierte Derivate der 7-Aminocephalosporansäure bei der Durchführung im industriellen Maßstab verschiedene Schwierigkeiten ergeben.
So hat beispielsweise das Schützen durch Bildung von organischen oder anorganischen Estern, wie in US-PS 36 97 515 beschrieben, und nachfolgend;. Hydrolyse der 6- oder 7-Acylaminogruppe nach BE-PS 6 28 494 zur Folge, daß die gewünschten Säuren in Form der entsprechenden organischen oder anorganischen Ester erhalten werden. Diese Ether sind im allgemeinen . ater den Reaktionsbedingungen für die Hydrolyse des als Zwischenprodukt erhaltenen Iminoäthers stabil.
Um die entsprechenden freien Säuren zu erhalten, ist es erforderlich, diese Ester einer weiteren Behandlung zu unterwerfen, die in einer sauren oder basischen Hydrolyse, einer Hydrogenolyse oder einer Photolyse bestehen kann. Diese Reaktionen erfolgen im allgemeinen unter recht drastischen Bedingungen, die für Penicilline und Cephalosporine wegen der Labilität des heterocyclischen Systems jedoch von Nachteil sind. Die Ergebnisse dieser Verfahren bestehen deshalb auch in der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten und deshalb -to geringen Gesamtausbeuten. Ein Schützen der Carboxygruppe durch Bildung von Silylestern, wie in US-PS 34 99 909 und 35 75 970 sowie Flynn, aaO. S. 46—58 und 64—68 beschrieben, stellt eine beachtliche Verbesserung über die in dem vorstehend erwähnten US-Patent beschriebene Methode dar, hat aber gleichfalls beträchtliche Nachteile, die im wesentlichen in der Natur des Schutzmittels bestehen. Die nach den zwei genannten US-Patenten als Schutzgruppen für die Carboxygruppe zu verwendenden Halogenalkylsilane, Alkylsilazane oder analogen Siliconderivate müssen mit äußerster Vorsicht behandelt werden, weil sie entflammbare Substanzen sind. Außerdem muß der Schritt des Schützens unter strengen wasserfreien Bedingungen durchgeführt werden, weil diese Verbindungen sehr feuchtigkeitsempfindlich sind und durch Spuren von Wasser schnell zerstört werden. Außerdem ist die Anwendung eines Verfahrens des Schutzes einer Carboxylgruppe mit Silanen oder Silazanen als erstem Schritt bei Anwendung im industriellen Maßstab deshalb nicht angenehm, weil die Schutzmittel so teure Materialien sind, daß die Kosten des Endprodukts dadurch beträchtlich berührt werden. Dies trifft noch mehr zu, wenn von Penicillin oder Cephalosporin abgeleitete Verbindungen verwendet werden, die andere Gruppen, wie beispielsweise Amino-, Hydroxy-, Sulfhydryl- oder andere Reste, die ein Schutz zur Verhinderung von unerwünschten Nebenreaktionen erfordern, verwendet werden. Dieses Verfahren ist deshalb nicht sehr flexibel, weil es eine kritische Auswahl der als Ausgangsmaterial dienenden Penicillin- oder Cephaloporinverbindung erfordert.
In DE-OS 20 62 925 und 21 51 530 werden Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure bzw. 7-Aminocephalosporansäure aus den entsprechenden Acylamidderivaten beschrieben, bei dem aie Carboxygruppe des heterocyclischen Teils der Ausgangsverbindungen mit Hilfe von gemischten Anhydridschutzgruppen geschützt werden. Anschließend werden die erhaltenen Produkte in das entsprechende Imidhalogenid umgewandelt, das Imidhalogenid mit einer Hydroxylverbindung zu dem entsprechenden lmino-äther umgesetzt und der Iminoäther hydrolysiert.
Die in diesen Verfahren zu erzielenden Ausbeuten waren jedoch nicht voll zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mit vorstehenden Verfahren verbundenen Nachteile zu beseitigen und 7-ACA bzw. 6-APA in verbesserten Ausbeuten zu erzielen.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß man in Stufe a) das gemischte Säureanhydrid der Verbindung I1 Il oder III durch Umsetzung mit einem molaren Überschuß eines Oxalylhalopenidsder Formel Hal—CO—CO- Hai, worin Hai für Chlor oder Brom steht, in Gegenwart eines säurebinden-
den Mittels bei einer Temperatur zwischen -10 und —60°C während einer Zeitdauer von 25 bis 40 Minuten herstellt
Mit dem Begriff »geschützte Aminogruppe« wird eine aminische Funktion bezeichnet, die durch eine Gruppe geschützt ist die durch die im folgenden beschriebenen Reaktionsbedingungen für das Abspalten des Restes R-CO nicht angegriffen wird. Beispiele solcher schützender Gruppen sind die von Mono- oder Dicarbonsäure mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit Halogen substituiert sind, abgeleiteten Acylreste, Benzoyl-. Phenyl- oder Benzoylreste mit 1 bis 3 Substituenten, die unabhängig voneinander Halogen, Nitro und Cyano sein können, Pnenacetyl, Benzyloxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl, (C5_7)-Cycloalkoxy-carbonyl, Benzolsulfonyl, Toluolsulfonyl, Phenacyisulfonyl, sin Rest
to
ii
JR2-Z-C- ....
worin Z O oder NH und R2 (C, _6)-A!ky! oder der Rest
R3
R4
ist worin η eine ganze Zahl zwischen O and 6 und R3 und R* unabhängig voneinander Wasserstoff. Halogen, Nitro, (Ci _6)-Alkyl oder (Q _6)-Alkoxy sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt einen ersten Schritt des Schützens der Carboxylgruppe des heterocyclischen Anteils der Verbindungen der Formeln I, II und III durch Umsetzung der ausgewählten Verbindung mit Oxalylclorid oder Oxalylbromid, wobei Oxalylchlorid stärker bevorzugt wird. Demgemäß wird die Gruppe COOM in die entsprechende Gruppe COO-COCOHaI, worin Hai für ein Chlor- oder Bromatom, vorzugsweise Chlor, steht, überführt Oxalylchlorid wird in der DE-OS 22 40 224 als eine die Carbonylfunktion schützende Verbindung bei der Umwandlung eines Penicillinderivats in ein Cephalosporinderivat durch Erweiterung eines Thiazolidinrings in einen Hydrothiazinring mit Hilfe einer Umlagerung beschrieben, wobei diese Umlagerung in einer ziemlich starken Base und bei Temperaturen von etwa 50 bis 1600C erfolgt Oxalylchlorid wird außerdem als Halogenierungsmitte! beschrieben, vgl. beispielsweise C. F. Murphy und R. E. Koehler, Jour. Org. Chem. 35, 2429, 1970, wo ausgeführt wird, daß Oxalylchlorid seine Chlorierungswirkung bei einer Temperatur von 0 bis 10° C entfaltet Im Gegensatz dazu wurde überraschenderweise gefunden, daß beim Arbeiten innerhalb des oben angegebenen Temperaturbereichs Oxalylchlorid als schützendes Mittel wirkt ohne auf die Reaktionspartner irgendeinen Chlorierungseffekt auszuüben.
Nach dem Schützen der Gruppe erfolgt das Abspalten des Acyl-Restes nach bekannten Methoden: die ausgewählte Verbindung wird mit Phosphorpentahalogenid als Halogenierungsmittel behandelt um fas entsprechende Iminohalogenid zu erhalten, das dann mit einem geeigneten Q—t-Alkanol zu einem Iminoäther umgese ;zt wird. Der Iminoäther wird dann nach bekannten Verfahren für die Hydrolyse dieser Substanzklassen hydrolysiert
Während dieses letzten Reaktionsschrittes erfolgt auch die Hydrolyse der Gruppe —COO-COCOHaI, so daß die 6-Aminopenicillansäure oder die 7-Aminocephalosporansäure praktisch direkt aus der Reaktionsmischung in nahezu quantitativen Ausbeuten gewonnen werden können.
Erfindungsgemäß wird, genauso wie wenn die Carboxygruppe als Silyiester geschützt ist, die freie Carboxygruppc gleichzeitig mit der Hydrolyse des als Zwischenprodukt gebildeten Iminoäthers wieder hergestellt, wobei die Spaltung der Amidbindung in beiden Fällen im wesentlichen nach Be-PS 6 28 494 erfolgt. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß Oxalylhalogenide, anders als Halogenalkylsilane, Alkylsilazane und analoge Derivate, sehr billige im Handel erhältliche Produkte sind, die leicht zu handhaben sind und ein sehr geringes Risiko der Schädigung von Technikern und Arbeitern darstellen.
Außerdem erlauben Oxalylhalogenide eine wesentliche Verkürzung der Dauer des gesamten Verfahrens: das Schützen der Carboxygruppe erfolgt bei den Temperaturen, die auch für die folgenden Schritte erforderlich sind, während die Bildung der Silyiester bei Zimmertemperatur erfolgt, so daß eine drastische Kühlung der Reaktionsmischung für das Durchführen der folgenden Schritte erforderlich ist Diese und andere Vorteile, die aus der folgenden genauen Beschreibung der Erfindung ersichtlich werden, machen das erfindungsgemäDe Verfahren besonders geeignet für die Anwendung im industriellen Maßstab, auch weil die Gesamtausbeute, die an 6-Aminopenicillansäure und und 7-Aminocephalosporansäure erhalten werden, im allgemeinen über 95% liegen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die ausgewählte Verbindung der Formeln I, II und 111 in einem halogenieren Kohlenwasserstoff mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (Methylenchlcorid und Chloroform sind die bevorzugtesten) in Gegenwart eines Säure bindenden Mittels, das vorzugsweise eine tertiäre organische Base, wie beispielsweise ein tri-Ci_4-Alkylamin, N.N-Dimethylanilin, Chinolin, Pyridin, Lutidin, Picolin und dergleichen sein kann, gelöst oder suspendiert. Die Anwesenheit des Säure bindenden Mittels ist sowohl für das Blockieren der Säure, die aus der ausgewählten Verbindung erhalten wird, wenn sie als Säureadditionssalz verwendet wird, wie für die Bindung der Halogenwasserstoffsäure erforderlich,
ö5 die sich bei dein folgenden Schritt durch Schützen der Carboxygruppe durch Oxalylhalogenide bildet. Dieses Schützen erfolgt durch rasches Abkühlen der erhaltenen Lösung auf ungefähr —40°C und Zugabe eine;; molaren Überschuss des ausgewählten Oxalylhalogenids, Vorzugsweise wird Oxalylchlorid verwendet.
Die zugegebene Menge Oxalylhalogenid beträgt ungefähr die zwei- bis zehnfache molare Menge der gewähl-
len Ausgangsverbindung der Formeln I, II oder III.
Die Reaktionszeit für die Reaktion zwischen den beiden Reaktionsteilnehmern beträgt 25 bis 40 Minuten bei einer Temperatur zwischen - 10 und -6O0C, vorzugsweise zwischen -30 und -45°C. Dann wird die Reaktionsmischung den für die Spaltung der Amidbindung erforderlichen Reaktionsbedingungen unterworfen.
Dieses Verfahren umfaßt als ersten Schritt die Umsetzung mit Phosphorpentachlorid bei ungefähr -30 bis - 500C für 1 bis 2 Stunden in Gegenwart eines Säure bindenden Mittels, das vorstehend definiert ist.
Die Amidgruppe der gewählten Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel I, 11 oder III wird dadurch in eine lminohalogenidgruppe überführt, die dann durch Umsetzung mit einem primären oder sekundären Ci—4-A'.kanol oder einem ortho-Ameisensäure-(Ci-.t)-alkylester bei einer Temperatur zwischen -35 und -500C in die lminoäthergruppe überführt wird. Beispiele geeigneter (Ci_<)-Alkanole sind Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol oder Isobutanol. Wenn ein ortho-Ameisensäureester verwendet wird, ist es im allgemeinen ortho-Ameisensäureäthylester.
Auch dieser Schritt muß in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie oben definiert, durchgeführt werden. Der erhaltene Iminoäther wird dann in eine Mischung von Wasser/(C|_.»)-Alkanolen gegossen. Die erhaltene Lösung läßt man ungefähr 9 bis 14 Stunden bei Temperaturen zwischen —5 und 100C stehen. Ein sehr reiner kristalliner Niederschlag bildet sich, der abfiltriert wird. Die so erhaltene Verbindung ist, in Abhängigkeit von dem Ausgangsmaterial, 6-Aminopenicillansäure oder 7-Aminocephalosporansäure. Diese Verbindungen werden in nahezu quantitativer Gesamcausbeuic uiid auf jeden Fäll niemals unter 95% Ausbeute erhalten. Die folgenden Beispiele beschreiben die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung.
20 Beispiel 1
1 g (0,00177 Mol) N-(p-Nitrobenzoyl)-cephalosporin C wird in 15 ml Methylenchlorid, das 0,25 ml Triäthylamin enthält, suspendiert. Dann werden 0,45 ml Ν,Ν-Dimcthylanilin zugegeben. Die erhaltene Lösung wird auf -40°C gekühlt, dann werden 1,5 mi (0,0171 Mol) Oxalylchlorid tropfenweise zugegeben. Die erhaltene Mischung läßt man bei ungefähr -400C 30 Minuten stehen. Nach Zugabe von 890 mg Phosphorpentachlorid und 1.1 ml N.N-Dimethylanilin wurde die Lösung auf ungefähr -6O0C gekühlt, mit 9,5 ml (0,0985 Mol) frisch destilliertem Butanol, das 0,2 ml Ν,Ν-Dimethylanilin enthielt, versetzt und 90 Minuten lang bei —400C gehalten. Die Reaktionsmischung wurde dann in eine Mischung von 9 ml Wasser und 4,5 ml Äthanol gegossen. Der pH-Wert der erhaltenen Lösung wurde von dem ursprünglichen Wert von 0,5 durch Zugabe von wäßrigem 20%igem Ammoniumhydroxid auf 3 bis 5 gebracht. Nach Stehen über Nacht bei 0 bis 5°C schied sich ein kristallines Produkt ab, das abfiltriert, mit Methanol und Aceton gewaschen und getrocknet wurde. Ausbeute: 0.471 g (98,2%) 7-Aminocephalosporansäure.
B e i s ρ i e I 2
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren kann auch mit Cephalosporin C, das direkt aus der Fermentationsbrühe als N-(p-Nitrobenzoat) mit einem Reinheitsgrad von 80% isoliert wurde, durchgeführt werden. Geht man von einem Gramm N-(p-Nitrobenzoyl)-cephalosporin C der angegebenen Reinheit aus, erhält man 0.367 g (95%) 7-Aminocephalosporansäure.
Beispiel 3
Nachdem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhält man beim Einsatz von 1.6 g (0,00282 Mol) N-(p-Nitrobenzoyl)-cephalosporin C und unter Verwendung von 0,00855 Mol Oxalylchlorid 0,743 g (97%) 7-Aminocephalosporans.äure.
Beispiel 4
1 g N-(p-Nitrobenzoyi/-cepha!osporin C mit einem Reinheitsgrad von 80% wird mit 0,0171 Mol Oxalylchlorid und Phosphorpentachiorid, wie in Beispiel 1 beschrieben, behandelt Die Reaktionsmischung wird dann bei ungefähr -400C mit 4 ml ortho-Ameisensäureäthylester, der katalytische Mengen wäßriger 20%iger Salzsäure enthielt, anstelle von Butanol versetzt und v/urde dann bei derselben Temperatur 80 bis 100 Minuten lang stehengelassen. Die Gewinnung des Endprodukts erfolgte wieder wie in Beispiel 1 angegeben. Ausbeute: 0375 g (973%) 7-Aminocephalosporansäure.
Beispiel 5
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei man von 0515 g (0.00191 Mol) Cephalosporin C-Zinksalz ausging. Die 7-Aminocephalosporansäure wurde in beinahe quantitativer Ausbeute erhalten.
Beispiel 6
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei man von 0,930 g (0,00179 Mol) N-Benzoylcephalosporin C ausging. Ausbeute: 0,466 g(96%) 7-Aminocephalosporansäure.
Beispiel
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 1,09 g (0,0018 Mol) N-(p-NitrobenzoyI)-cephalosporin C-di-natriumsalz wiederholt. Ausbeute: 0,490 g (nahezu quantitative Ausbeute) 7-Aminocephalosporan-5 säure.
Beispiel
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei man von 1,65 g (0,00221 Mol) N-(p-Nitrobenzoyl)-cc-10 phalosporin C-di-cyclohexylaminsalz ausging. Ausbeute: 0,578 g(96,5%) 7-Aminocephalosporansäure.
Beispiel
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt, wobei man von 2 g (0,00562 Mol) Benzylpenicillinnatrium-15 salz ausging. Ausbeute: 1,178 g (97%) 7-Aminocephalosporansäure.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    I. Verfahren zur Deacylierung von Benzylpenicillin (I) oder einem Metall- oder Ammoniumsalz davon oder einem Cephalosporin C-Derivat der allgemeinen Formel
    MOOC-CH- (CH3))-CO—NH- CH-CH CH2 (Π)
    C-CH2-OCOCH3
    c— y O —Ν C \
    ,o
DE2534337A 1974-08-07 1975-08-01 Verfahren zur Deacylierung von Benzylpenicillin oder einem Metall- oder Ammoniumsalz davon oder einem Cephalosporin C-Derivat Expired DE2534337C2 (de)

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