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Färbepräparate zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen
auf der Faser (Zusatz zu Patent...............(Patentanmeldung P 24 33 232.9) Gegenstand
des Patents (Paterltannel dung P 24 33 232.9) sind Färbepräparate zur Erzeugung
von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser, die durch einen Gehalt an einer
Diazoniumverbindung des 4-Amino-diphenylarains oder seiner Substitutionsprodukte
sowie Borsäure gekennzeichnet sind. Sie besitzen gute färberische Eigenschaften
sowie eine te Haltbarkeit und sind ökologisch unbedenklicher als konventionell zusammengesetzte
Färbepräparate der genannten Diazoniumsalze.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Erfindungsgedankens wurde nun gefunden,
daß Färbepräparate, welche die Diazonium- oder Tetrazoniumverbindung eines in der
Eisfarbenfärberei verwendeten aro matischen Mono- oder Diamins mit einem pKa - Wert
von größer als 2,5 sowie Borsäure enthalten, ebenfalls färberisch gut geeignet,
gut haltbar und ökologisch weitgehend unbedenklich sind.
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Die erfindungsgemäßen Färbepräparate enthalten das Azoniumsalz in
einer Menge von etwa 0,5 bis 2 Mol pro kg und Borsäure in einer Menge von 150 bis
900 Molprozent, vorzugsweise von 300 bis 750 Molprozent, bezogen auf eingesetztes
Azoniumsalz. Das für die Einstellung eines bestimmten Reingehalts u.U. benötigte
Resteinstellmittel darf die i%slihkeit tu7d die i3e;tändigkeit des Di- od.
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Tetrazoniumsalzes nicht oder nur unwesentlich verringern.
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Weiterhin können die neuen Färbepräparate ein übliches Entstaubungsmittel
enthalten, wie beispielsweise nichtflüchtige, flüssige
Mineralöle,
bspw. solche, wie sie aus der deutschen Patentschrift 274 642 bekannt sind.
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Als Diazonium- bzw. Tetrazoniumverbindungen kommen beispielsweise
solche aus Chloranilinen, Anisidinen, Chlortoluidinen, Chloranisidinen, Anilin-sulfonsäuredialkylamiden,
Toluidin-sulfonsäuredialkylamiden mit niederen Alkylgruppen, Anisidinsulfonsäurealkylamiden
mit niederen Alkylresten und -dialkylamiden mit niederen Alkylresten, Anisidin-carbonsaureamiden,
Acylaminoanilinen mit einem Acylaminorest einer aliphatischen oder aromatischen
Carbonsäure, insbesondere Benzoylaminoanilinen, die noch durch Halogenatome, beispielsweise
Chlor, niedere Alkyl-und/oder niedere Alkoxygruppen substituiert sein können, Amino-azobenzolen,
die noch Halogenatome, wie Chlor, niedere Alkylsniedere Alkoxy und/oder Nitrogruppen,
aber auch Aminophenylaminoreste tragen können, sowie die des o-Tolidins und des
o-Dianisidins in Betracht. Derartige Amine mit den entsprechenden pKa-Werten sind
zum Beispiel in der schweizerischen Patentschrift 336 082 beschrieben. Sie können
als Chloride, Hydrogensulfate, Tetrachlorozinkate, Tetrafluorborate oder Arylsulfonate
vorliegen. Insbesondere seien genannt 3-Chlorbenzol-diazonium-tetrafluorborat, 4-Chl.or-
und 5-Chlor-2-methylbenzol-diazonium-naphthalin-1,5-disulfonat, 2-Methoxy-5-diäthylsulfamoyl-benzol-diazonium-tetrachlorozinkat,
4.4 -Dichlordiphenyloxid-2-diazoniumchlorid, 2-Methoxy-5-carbamoyl-benzold iazonium-tetrachlorozinkat,
5-Chlor-4-benzoylamin o-2-methyl benzol-diazonium-tetrachlorozinkat, 4-Bellzoylamino-2-mcbhoxy-5-methyl-benzol-diazonium-tetrachlorozinkat,
5-Benzoylamino-2.4-dimethoxy-benzol-diazonium-chlorid, 4-Benzoylamino-2 . 5-dimethoxybenzol-diazonium-tetrachlorozinkat,
2'.3-Dimethyl-azobenzol-4-diazonium-hydrogensulfat, 4'-Phenylamino-5-äthoxy-2-methylazobenzol-4",4-bis
- diazonium-tetrachlorozinkat, 3.3'-Dimethoxydiphenyl-4 .4 '-bis-diazonium-tetrachlorozinkat
und D iphenyl-b is-4,4'-diazonium-tetrachlorozinkat.
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Di- bzw. Tetrazoniumverbindungen Allgemein sind Färbepräparate vonAsolcher
Amine hervorzuheben, die der allgemeinen Formel (1), (2) oder (3)
entsprechen, in welchen der Benzolkern a durch Substituenten aus der Reihe Chlor,
Alkyl von 1 bis 5 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 5 Atomen, Sulfonaraid, Monoalkyl-sulfonamid
mit Alkyl von 1 bis 5 C-Atomen, Dialkylsulfonamid mit Alkyl von jeweils 1-5 C-Atomen,
Carbonamid, Monoalkyl-carbonamid mit Alkyl von 1-5 C-Atomen, Dialkyl-carbonamid
mit Alkyl von jeweils 1 bis 5 C-Atomen und dem Rest der Formel -NH-C0-R substituiert
sein kann, in welchem R für einen Phenylrest steht, der durch Chlor, Alkyl von 1-4
C-Atomen und/oder Alkoxy von 1 bis 4 Atomen substituiert sein kann, oder für eine
Alkylgruppe von 1 bis 4 C-Atomen steht, die Benzolkerne A und B jeweils durch 1
oder 2 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Reihe Chlor, Alkyl von 1-5
C-Atomen und Alkoxy von 1 bis 5 0-Atomen substituiert sein können und A außerdem
auch als Substituenten den Aminophenylamino-Rest tragen kann,sowie R1 und R2 gleich
oder verschieden sind und jedes Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 5 C-Atomen oder Alkoxy
von 1 bis 5 C-Atomen bedeutet.
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Die Herstellung der Diazonium-bzw. Tetrazoniumsalze erfolgt nach bekannten
Verfahren. Angaben hierüber finden sich z.B. in K.
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Holzach, Die Diazoverbindungen, Stuttgart 1947 oder in Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 5, Seite 786 u.f. (dort auch weitere Literatur).
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Die erhaltenen trockenen Diazonium- bzw. Tetrazoniumsalze werden,
gegebenenfalls nach einer Mahlung, mit Borsäure und den Reste in stellmitteln in
einer geeigneten Mischvorrichtung vermischt.
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Als Resteinstellmittel können beispielsweise verwendet werden: Natriumsulfat,
Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat, Benzol-disulfonsaures Natrium, Naphthalin-trisulfonsaures
Natrium, Dextrin.
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Die neuen, erfindungsgemäßen Färbepräparate von Azoniumsalzen sind
ausgezeichnet zum Einsatz in der Eisfarbenfärberei geeignet.
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Die für die erfindungsgemäßen Azoniumsalzeinstellungen zur Herstellung
der wasserunlöslichen Azofarbstoffe auf der Faser in üblicher Weise gemäß der Eisfarbentechnik
verwendbaren Kupplungskomponenten sind die aus der Eisfarbenfärberei bekannten und
verwendeten aromatischen Hydr oxy-Azokomponenten. Solche Verbindungen sind bspw.
im "Colour Index" unter den C.T. Nrs. 37 505 bis 37 608 beschrieben. Besonders erwähnenswert
sind hiervon die 2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure-arylaniide.
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Die mit den neuen Färbepräparaten und den entsprechenden Kupplungskomponenten
der Eisfarbentechnik hergestellten Färbungen zeichnen sich durch gleichmäßige und
reine Farbtöne sowie durch gute Echtheiten, insbesondere Wasch- und Lichtechtheiten,
aus.
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Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
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Die Teile sind Gewichtsteile4 die Prozentangaben stellen Gewichtsprozente
dar.
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Beispiel 1 300 Teile 5-Benzoylamino-2.4-dimethoxybenzol-diazoniumchlorid
mit einem Reingehalt von 70 %, bez. auf ein Molekulargewicht von 272, wurden zusammen
mit 340 Teilen Borsäure über eine Stiftmühle in eineinen Doppelschneckenmischervgemahlen.
Nach der Zugabe von 500 Teilen gemahlenem wasserfreiem Natriumsulfat wurde bis zur
Erreichung der Homogenität gemischt. Sodann wurde der Mischer entleert.
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Es resultierte ein hellbraunes, in Wasser gut lösliches, pulverförmiges
Färbepräparat.
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Zur erstellung violetter Färbungen auf Baumwolle wurde Baumwollgewebe
mit einer Lösung von 12,5 Teilen 2-Hydroxy-naphthalin-3-carbonsäure-phenylamid (Colour
Index Nr. 37 505), 17 Teilen 32 %iger Natronlauge und 5 Teilen eines handelsüblichen
Färbe- und Egalisierhilfsmittels auf Basis eines Fettsäure-Eiweißabbauprodukt-Kondensats
in looo Teilen Wasser bei einer Flottenaufnahme von 80 Gew.-%, bezogen auf das Gewebe,
geklotzt. Die danach getrocknete Ware wurde nun in einem zweiten Foulard mit einem
Färbebad von Raumtemperatur überklotzt (Flottenaufnahme ebenfalls 800 g pro kg Gewebe),
das durch Auf lösen von 81 Teilen des oben beschriebenen Färbepräparats in einer
Lösung von 4 Teilen eines Polyäthylenglykoläthers in 1000 Teilen Wasser hergestellt
worden war. Nach einem Luftgang von etwa einer Minute folgte eine IIeißwasserpassage.
Anschließend wurde wie üblich. gewaschen, geseift und getrocknet.
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Die erhaltenen Färbungen stehen denen mit bisher bekannten Färbepräparaten
erhältlichen Färbungen in nichts bezüglich Gleichmaßigkeit des Farbtons und guter
Echtheiten nach.
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Wird anstelle von 2-Hydroxy-naphtalin-3-carbonsäure-phenylamid 2-Hydroxy-naphthalin-3
-carbonsäure- (2 -methyl-phenyl) -amid verwendet, so ist die erhaltene, ebenfalls
lichtechte Violettfärbung etwas rotstichiger.
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Beispiel 2 500 Teile 4-Chlor-2-methyl-benzol-diazonium-naphthalin-1.5-disulfonat
wurden in einen Doppelschneckenmischer eingemahlen und dort mit 210 Teilen gemahlener
Borsäure und 340 Teilen gemahlenem Naphthalin-trisulfosaurem Natrium vermischt.
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Zur Herstellung einer Rotfärbung auf Baumwollgarn wurden 50 Teile
vorgenetztes Baumwollgarn zunächst 30 Minuten lang in einem ca.
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30°C warmen Bad behandelt, das durch Anrühren von 5 Teilen 2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure-(4'-methoxy-2'-methyl-phenyl-1')-amid
in 6 Teilen Äthanol, Auf losen durch Zugabe von 3 Teilen 33 %iger Natronlauge, 7,5
Teilen Wasser von 400C sowie 5 Teilen 33 %igen Formaldehyds und Eingießen in ein
Gemisch aus 1000 Teilen Wasser, 13 Teilen 33 %iger Natronlauge und 5 Teilen eines
Fettsäure-Eiweißhydrolysat-Kondensats bereitet wurde. Das Baumwollgarn wurde aus
dem Bad genommen und nach der Entfernung des Flottenüberschusses durch Abschleudern
in ein Entwicklungsbad gebracht, das aus 6,2 Teilen des oben beschriebenen Färbepräparats,
3 Teilen eines üblichen Färbereihilfsmittels und 1000 Teilen Wasser bestand. 30
Minuten lang wurde es darin gut bewegt und so.
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dann wie üblich gespült, heiß und kochend geseift, klargespült und
getrocknet.
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Beispiel 3 500 Teile 4-Benzoylamins2.5-dimethoxybenzol-diazonium-tetrachlorozinkat
mit einem Reingehalt von 72 Gew.-%, bez. auf ein Molekulargewicht von 300, wurden
in einen Mischer eingemahlen und dort mit 300 Teilen Borsäure und 200 Teilen Dex-trin
vermischt.
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Zur Herstellung einer Blaufärbung auf Baumwollgarn wurde eine vorgenutzte
Kreuzspule mit 500 Teilen Baumwollgarn in einem Färbeapparat zunächst mit 5000 Teilen
einer Färbeflotte behandelt, die 12,5 Teile 2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure-(4
1-chlor-phenyl-1 amid, 68 Teile 32 %ige Natronlauge, 6 Teile 33 %igen Formaldchyd
und 15 Teile eines üblichen Schutzkolloids enthielt. Nach 30 Minuten wurde diese
Flotte abgepumpt und 8 Minuten lang xait einer
Lösung von 150 Teilen
Natriumchlorid und 5 Teilen Natronlauge 33 %ig in 5000 Volumenteilen Wasser zwischengespült.
Nach dem Abpumpen dieses Bades wurde 30 Munuten lang mit einem Färbebad aus 32 Teilen
des oben beschriebenen Farbepräparats und 8 Teilen eines üblichen Hilfsmittels in
5000 Teilen Wasser behandelt und anschließend wie üblich gespült, heiß und kochend
geseift, klargespült und getrocknet.
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Beispiel 4 Man arbeitete wie in Beispiel 3, verwendete aber 300 Teile
4-Benzoylamino-2-methoxy-5-methylbenzol-diazonium-tetrachlorozinkat mit einem Reingehalt
von 70 %, bez. auf ein Molekulargewicht von 256, 200 Teile Borsäure und 500 Teile
Natriumsulfat.
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Zur Herstellung einer Violettfärbung auf Baumwollgarn wurde wie in
Beispiel 3 beschrieben gearbeitet, nur daß im 2. Färbebad 48 Teile des wie oben
hergestellten Färbepräparats eingesetzt wurden.
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Beispiel 5 Durch Vermischen von 2'.3-Dimethyl-azobenzol-4-diazonium-hydrogensulfat
mit Borsäure wurde ein Färbepräparat bereitet, das in 1000 Teilen 400 Teile Diazoniumsalz,
bez. auf Molekulargewicht 225, enthielt, Zur Herstellung einer Bordofärbung arbeitete
man wie in Beispiel 2, nur daß im Entwicklungsbad 2,2 Teile des oben beschriebenen
Färbepräparats eingesetzt wurden.
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Beispiel 6 Man bereitete aus 4 -Phenylain ino- 5- äthoxy-2 -methy
l-azobenzol-411 4 t -bis-diazonium-tetrachlorozinkat, Borsäure, Magnesiumoxid und
Dextrin, wie in den vorhergehenden Beispielen angegeben, ein Färbepräparat, das
20,5 % Diazoniumsalz, bez. auf ein Molekulargewicht von 361, 0,25 % Magnesiumoxid
und 15 % Borsäure enthielt.
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Zur Herstellung einer Schwarzfärbung auf Baumwollgewebe arbeitete
man wie in Beispiel 1 angegeben, wobei im Grundierungsbad 17,5 Teile 2-Hydroxy-naphthalin-3-carbonsäure-phenylamid
und 23,5 Teile 33 %ige Natronlauge eingesetzt wurden und das Entwicklungsbad 68
Teile der oben beschriebenen Färbepräparats enthielt.