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Bahndienst-Fahrzeug nach Art eines Turm- oder Turmtriebwagens Die
Erfindung betrifft ein Bahndienst-Fahrzeug nach Art eines Turm- oder Turmtriebwagens
mit Mitteln zur Festlegung oder Uberprüflng der Lage des Fahrdrahtes einer Fahrleitung
in bezug auf die Gleismitte.
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Bisher werden derartige Fahrzeuge zur Festlegung oder
Überprüfung
der Fahrdrahtlage nach Höhe und Seite mit einem Bügel-Stromabnehmer ausgerüstet,
wobei für die Bestimmung der Seitenlage des Fahrdrahtes in bezug auf die hierfür
maßgebliche Gleismitte in der Mitte des Schleifbügels eine Markierung angebracht
wird. Diese Methode führt zwangsläufig zu Meßfehlern, weil die Markierung natürlich
nur in bezug auf die Wagenkastenmitte des Fahrzeugs gilt, d. h. sie vermag angesichts
der aus dem Einbau von elastischen Gliedern resultierenden Bewegungen beispielsweise
des Wagenkastens keine Gleismittenmarkierung darzustellen.
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Daher ist diese Markierung in der Mitte des Stromabnehmers für eine
genaue Festlegung oder Überprüfung der Fahrdrahtlage unzureichend. Hierzu sind bisher
zusätzlich relativ aufwendige Vermessungen beispielsweise mittels eines auf dem
Gleis aufsetzbaren sogenannten Menkreuzes notwendig, welches von Meßstelle zu Meßstelle
transportiert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs
genannten Art für eine wesentlich genauere Festlegung oder Überprüfung der Seitenlage
des Fahrdrahtes als bisher mittels eines Stromabnehmers mit Mittenmarkierung möglich
auszurüsten.
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Diese Aufgabe ist gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Demnach ist bei dem Fahrzeug nach der Erfindung die Anzeige für die Gleismitte nicht
nur völlig unbeeinflunt von Bewegungen des Wagenkastens, sondern bei der Verwendung
des gesonderten Gestells sogar frei von jeglichen Bewegungen,
die
durch den Einbau von Federn beim Fahrzeug entstehen.
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Dies ist mit Ausnahme der Achsfederung natürlich auch bei der Anordnung
des Meßwertgebers am Laufwerk erreichbar, sofern gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
die Verbindung des Meßwertgebers mit dem Laufwerk über einen an den Geh<usen
der Achslager des Radsatzes befestigten Träger hergestellt ist. Demgegenüber hat
allerdings die Verwendung des gesonderten Gestells noch den wesentlichen Vorteil,
daß ggf.
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vorhandene Spurerweiterungen oder -verengungen im Gleis ausgemittelt
werden können. Hierzu kann in Weiterbildung der Erfindung das Gestell im wesentlichen
aus einer mit dem Laufwerk gekoppelten Achswelle nach Art einer Teleskopwelle mit
einem in der Mitte den Meßwertgeber tragenden Mittelstück und zwei darin verschiebbaren
Endstücken bestehen, wobei die Endstücke sich über daran angeordnete Spurführungsorgane,
beispielsweise Spurkranzschienenräder, unter Federwirkung gegen die inneren SchienenkoDfflanken
des Gleises abstützen und über ein Lenkgetriebe zur Aufrechterhaltung der Spursymmetrie
gekoppelt sind.
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Als Meßwertgeber wird zweckmäßig ein eine scharf gebundelte elektromagnetische
Strahlung, beispielsweise Lichtstrahlung emittierender Sender derart angeordnet,
daß sich seine Strahlung in einer in Achsmitte bzw. Gleismitte zur Gleisfläche senkrechten
Ebene in Richtung des Fahrzeugdaches ausbreitet. Sofern dann beim Fahrzeug Vorkehrungen
für einen freien Durchtritt oder der Stranlung zum Fahrzeugdach getroffen /aer zflkflfIhrzudh
und dort Mittel zur Auswertung der Strahlung vorgesehen sind, kann auf die Verwendung
eines Stromabnehmers im Rahmen der Anzeige der Gleismitte völlig verzichtet werden.
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So braucht beispielsweise für die Anzeige am Fahrzeugdach lediglich
ein Reflektor vorgesehen zu werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung und in den Unteransprüchen gekennzeichneter
Weiterbildungen werden anhand der Zeichnung nachfolgend näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in Fig. 1 in einer Rückansicht ein Laufwerk und einen darüber nur schematisch
angedeuteten Wagenkasten mit einem Stromabnehmer, Fig. 2 in einer Seitenansicht
vergrößert einen Abschnitt des Laufwerks gemäR- Fig, 1, Fig. 3 im Querschnitt nur
den Rahmen eines Laufwerks und ein daran angelenktes Meßgestell sowie über dem Rahmen
einen nur schematisch angedeuteten Wagenkasten mit einem Stromabnehmer, Fig. 4 in
einer Draufsicht vergrößert einen Abschnitt des Rahmens und das Meßgestell gemaß
Fig. 3.
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Bei einem Schienenfahrzeug zur Untersuchung und Unterhaltung von Fahrleitungen
ist zur Festlegung oder Überprüfung der Fahrdrahtlage in bezug auf die Gleismitte
gemäß Fig. 1 an einem Laufwerk in Achsmitte eines Radsatzes 1 ein Sender 2 auf einem
Rahmen 3 angeordnet, welcher gemeinsam mit der Achsfederung 4 an den Achslagergehäusen
5 befestigt ist (Fig. 2). Demnach ist die Stellung des Senders 2 unabhängig
von
Bewegungen des Laufwerk-Rahmens 6 und Waqenkastens 7 des Schienenfahrzeuges. Der
Sender 2 ist ein mit nicht dargestellten Spiegeln und Linsen derart bestückter Scheinwerfer,
daß er einen scharf gebündelten Lichtstrahl 8 erzeugt, welcher in einer in Achsmitte
zur Gleisfläche senkrechten Ebene in Richtung des Daches 9 des Wagenkastens 7 verläuft.
Der Lichtstrahl 8 ist somit ein geeignetes Mittel, um danach bei einer Fahrleitung
die Seitenlage des Fahrdrahtes zu bestimmen. Um hierzu eine Markierung am Dach 9
zu erhalten, ist an einem dort beispielsweise für die Festlegung der Fahrdrahthöhe
befindlichen Stromabnehmer 10 ein Reflektor 11, z.B. ein Spiegel, für den Lichtstrahl
8 angeordnet. Selbstverständlich ist dieser Reflektor 11 an das Vorhandensein eines
Stromabnehmers 10 nicht gebunden, was auch für die nachfolgend erläuterte Anordnung
gemäß Fig. 3 und 4 gilt. Für den freien Durchtritt des Lichtstrahls durch das Schienenfahrzeug
sind lediglich im Boden 12 und Dach 9 des Wagenkastens 7 ggf. verschließbare Cffnungen
13 vorgesehen; diese kennen beispielsweise auch durch einen Schacht verbunden werden.
Anstelle der Öffnungen 13 können natürlich auch weitere Reflektoren am Schienenfahrzeug
vorgesehen sein, um den Lichtstrahl 8 um den Wagenkasten 7 zum Reflektor 11 zu leiten.
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Bei der vorbeschriebenen Anordnung bleiben natürlich das Spurspiel
des Radsatzes 1 und Spurerweiterungen bzw. -verengungen des Gleises 14 unberücksichtigt,
d.h. die am Reflektor 11 durch den Lichtstrahl 8 angezeigte Achsmitte kann von der
Gleismitte abweichen. Die hieraus resultierenden Ungenauigkeiten bei der Bemessung
der Fahrdraht* lage sind bei der Anordnung gemäß Fig. 3 und 4 ausgeschlossen. Hier
zeigt also der vom Sender 2 ausgehende Lichtstrahl 8 immer genau die Mitte des Gleises
14 an.
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Zu diesem Zweck ist der Sender 2 auf einem am Laufwerk-Rahmen 6 schwenkbar
angelenkten Meßgestell 15 angeordnet,
welches gemäß Fig. 4 mit einer
an zwei Langträgern 15' sitzenden Achswelle 16 nach Art einer Teleskopwelle versehen
ist. Diese besteht aus einem Mittelstück 17 und zwei darin verschiebbaren Endstücken
18 mit je einem darauf drehbar gelagerten Spurkranzschienenrad 19, wobei in der
Achswelle 16 befindliche Druckfedern 20 unter Abstützung im Mittelstück 17 die Spurkranzschienenräder
19 über die Endstücke 18 gegen die inneren Schienenkopfflanken des Gleises 14 drücken.
Um hierbei sicherzustellen, daß die Spurkranzschienenräder 19 jeweils denselben
Abstand zur Mitte des Mittelstückes 17 bzw. dem hier angeordneten Sender 2 aufweisen,
d.h. daß die Spursymmetrie aufrechterhalten und somit der Sender immer in Gleismitte
gehalten wird, sind die Endstücke 18 über ein Spurlenkgetriebe 21 gekoppelt. Das
Spurlenkgetriebe 21 besteht aus an Traversen 22 der Endstücke 18 angelenkten Stangen
23 und 24, welche an einem im Zentrum des Mittelstükkes 17 schwenkbar angeordneten
Kipphebel 25 so angelenkt sind, daß ohne Behinderung durch diese gemeinsame Verbindung
ein Verschwenken des Kipphebels 25 durch die Stanqen möglich ist. Hierbei ist der
Kipphebel 25 durch das Mittelstück 17 hindurchgeführt. Die eine Stange 23 ist infolge
eines Langloches 26 an der Verbindung 27 mit der einen Traverse 22 gegenüber ihr
verschiebbar, während eine Verschiebung der zweiten Stange 24 gegenüber der anderen
Traverse durch einen sogenannten Rückholzylinder 28 zwischen/2leser Verbindung 27
diagonal gegenüberliegenden Verbindung 29 und der Stange 24 ermöglicht wird. Der
ggf.
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von Hand betätigbare Rückholzylinder 28 (Hydraulikzylinder o. dgl.)
hat hierbei die Funktion, die zum Aufsetzen des Mengestells 15 auf das Gleis 14
erforderliche Spurausmittelung vorzunehmen; nach dem Aufsetzen des Meßgekells wird
der Rückholzylinder 28 drucklos geschaltet. Durch das Langloch 26 der einen Stange
23 wird die Querverschiebbarkeit der Endstücke 18 bzw. Spurkranzschienenräder
19
begrenzt. Zu diesem Meßgestell i5 ist sonst noch zu bemerken, daß man durch beispielsweise
zwischen das Mittelstück 17 der Achswelle 16 und den Laufwerk-Rahmen 6 geschaltete
Druckfedern ein Abheben des Meßgestells bzw. der Spurkranzschienenräder 19 vom Gleis
14 verhindern kann. Außerdem wird man Vorkehrungen treffen, um das Meßgestell 15
unter den Rahmen 6 einschwenken und dort eingeschwenkt halten zu können.
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Für den bei der vorbeschriebenen Anordnung genau die Gleismitte anzeigenden
Lichtstrahl 8 des Senders 2 ist gemäß Fig. 3 an dem Stromabnehmer 10 ein Reflektor
30 angeordnet, welcher zusammen mit einer Skala 31 mit Gleismittenmarkierung 32
auf einer Mutter 33 einer Schraubspindel 34 sitzt. Der Reflektor 30 ist also gemeinsam
mit der Skala 31 durch Drehung der Schraubspindel 34 in Querrichtung des Wagenkastens
7 verschiebbar. vine solche Verschiebung erfolgt aber nur, sobald die Gleismittenmarkierung
32 sich nicht mit der Gleismitte deckt. Hierzu ist der Reflektor 30 mit zwei zueinander
geneigten Flachen 35 versehen, wobei diese am lotrecht unterhalb der Gleismittenmarkierung
liegenden Scheitel- bzw. Schnittpunkt durch eine Ausnehmung 36 getrennt sind. Durch
diese Ausbildung des Reflektors 30 wird erreicht, daß nur beim Auftreffen des Lichtstrahles
8 auf eine geneigte Fläche 35, beispielsweise infolge einer Wankbewegung des Wagenkastens
7, der Lichtstrahl in Richtung der rechten oder linken Wagenkastenseite zu einer
Antenne 37 eines nicht dargestellten Empfängers reflektiert wird.
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In diesem Fall wird ein Motor 38 die Schraubspindel 34 solange drehen,
bis die Ausnehmung 36 des Reflektors 30
bzw. die Gleismittenmarkierung
32 der Skala 31 sich mit der vom Lichtstrahl 8 des Senders 2 angezeigten Gleismitte
decken. Das Ein- und Ausschalten des Motors 38 kann in Ublicher Weise geschehen,
im Falle eines Druckluftmotors beispielsweise durch Betätigen eines in eine Druckleitung
zum Motor geschalteten Magnetventils mittels eines Schaltrelais, welches von dem
der jeweiligen Antenne 37 nachgeschalteten Empfänger gesteuert wird. Hierbei ist
natürlich eine Antenne 37 mit Empfänger für den Linkslauf und die andere Antenne
37 mit Empfänger für den Rechtslauf der Schraubspindel 34 maßgeblich.
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Selbstverständlich ist die Verwendung des verschiebbaren Reflektors
30 in Kombination mit einer Skala 31 auch bei der Anordnung gemäß Fig. i möglich,
so wie der hier vorhandene Reflektor 11 auch bei der Anordnung gemäß Fig. 3 anstelle
des Reflektors 30 mit Skala 31 vorgesehen werden kann. Auch ist bei beiden Anordnungen
die Verwendung eines Senders für eine Lichtstrahlung nicht bindend. Beispielsweise
können auch Einrichtungen für Laser- oder Radarstrahlen verwendet werden.
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- Patentansprüche -