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Hanns-Christian Meyer, 5451 Melsbach, Kappelstr. 3 und Armin Gerdien,
5419 Freirachdorf, Nordstr. 5 "Vorrichtung zum Verändern der Wassertiefe von Wasserbecken,
insbesondere Schwimmbecken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern
der Wassertiefe von Wasserbecken, insbesondere Schwimmbecken, bei der im Becken
ein gesteuert heb- und senkbarer
Zwischenboden angeordnet ist.
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In Schwimmbädern ist die Veränderung der Wassertiefe bei Beibehaltung
der Lage des Wasserspiegels oft vorteilhaft, wenn nicht gar notwendig. So lässt
sich ein Freischwimmbecken durch Anheben des Zwischenbodens bedarfsweise leicht
in ein Nichtschwimmerbecken mit geringer Wassertiefe und auch in ein Becken mit
grosser Wassertiefe verwandeln, das für das Turmspringen oder für den Tauchsport
geeignet ist.
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Ausser bei Schwimmbecken kann es auch bei anderen Wasserbecken, z.
B. für die Fischzucht oder für biologische Verfahren vorteilhaft sein, wenn die
Wassertiefe mit Hilfe eines verstellbaren Zwischenbodens verändert werden kann.
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Oft ist es ausreichend, wenn nur ein Teil eines Beckens mit einem
verstellbaren Zwischenboden ausgerüstet ist.
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Bei Schwimmbecken sind Vorrichtungen der eingangs genannten Art bereits
in verschiedenen Ausführungen bekannt, diese unterscheiden sich durch die Mittel,
die zum Verstellen des Zwischenbodens verwendet werden, voneinander.
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Am einfachsten ist eine Vorrichtung, bei der der Zwischenboden an
Ketten aufgehängt und mit Hilfe geeigneter Hebezeuge,
die an den
Ketten angreifen oder mit diesen zusammenwirken, heb- und senkbar ist.
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Aufwendiger sind Hubeinrichtungen wie z. B. Hydraulikzylinder oder
mechanische Scherenhubwerke mit Spindelantrieb, die ebenfalls bereits für die Verstellung
des Zwischenbodens verwendet werden.
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Die vorgenannten Hubeinrichtungen sind nicht nur technisch aufwendig
und kompliziert, sondern vor allem auch anfällig, insbesondere stark korrosionsgefährdet,
da sie mit dem Wasser in Berührung kommen. Das Wasser im Schwimmbecken wird aber
bekanntlich aus Hygienegründen entweder mehr oder weniger stark gechlort oder mit
Ozon angereichert und wirkt infolgedessen stark korrodierend auf die mechanischen
Bauteile, wobei in besonderem Masse Gelenke, Lager und dergleichen gefährdet sind.
Der genannten Korrosion sind aber auch die Ketten der eingangs genannten einfachen
Vorrichtung ausgesetzt. Bei Hydraulikanlagen stehen die Kolbenstangen mit dem Wasser
des Schwimmbeckens in Berührung und werden an ihrer Oberfläche korrodiert, so dass
die Dichtungsmanschetten leicht undicht werden und Hydraulikflüssigkeit in das Badewasser
austritt.
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Im Hinblick auf die vorstehend geschilderten Schwierigkeiten liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass sie einfach und insbesondere korrosionsbeständig
sowie zuverlässig wirksam ausgebildet werden kann.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe kennzeichnet sich die einleitend
erwähnte Vorrichtung erfindungsgemäss dadurch, dass der Zwischenboden als Auftriebskörper
ausgebildet ist, Flutkammern, die über Blasleitungen mit einer Druckluft- oder Gasquelle
in Verbindung stehen zur Regelung des Austriebes aufweist und zur Arretierung in
den jeweils eingestellten Höhenlagen mit den Beckenwänden verbindbar ist.
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Zur Erzeugung des Auftriebes braucht der Zwischenboden lediglich mit
geeigneten Luftkammern ausgerüstet zu werden und zum Fluten oder Blasen der Flutkammern
wenden keinerlei bewegliche mechanische Einrichtungen benötigt, die mit dem Wasser
des Beckens in Berührung kommen, denn Drucklufterzeuger können ausserhalb des Schwimmbeckens
angeordnet und über Ventilsteuerungen und Blasleitungen mit den Flutkammern verbunden
werden. Somitvist die Forderung erfüllt, dass diejenigen Bauteile, die mit dem Wasser
in Berührung kommen, einfach zuverlässig und korrosionsbeständig ausgebildet sind.
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Damit der Zwischenboden auch bei grossen Abmessungen zuverlässig verkantungsfrei
gehoben und gesenkt werden
kann, kennzeichnet sich eine Weiterbildung
der neuen Vorrichtung dadurch, dass die Flutkammern symetrisch über den Randbereich
des Zwischenbodens verteilt und über getrennte ventilgesteuerte Blasleitungen mit
der Druckluft-oder Druckgasquelle verbunden sind, und dass der Zwischenboden mit
Lage- und/oder Drucksensoren bestückt ist, deren Signale zur gesteuerten Betätigung
der Ventile in den Blasleitungen dienen.
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Damit der Zwischenboden in der durch Heben oder Senken eingestellten,
gewünschten Lage starr, d. h. unbeweglich fixiert werden kann, ist erfindungsgemäss
eine Verbindung mit den Beckenwänden vorgesehen. Diese Verbindung kann bei einer
zweckmässigen Ausgestaltung so verwirklicht werden, dass der Rand des Zwischenbodens
mit aufblasbaren Kissen, Bälgen oder Schlaufen ausgerüstet ist, um den Zwischenboden
durch Klemmwirken an den Beckenwänden zu arretieren.
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Eine andere Möglichkeit der Arretierung besteht dadurch, dass an den
Beckenrändern verstellbare Anschläge vorgesehen sind und dass der Zwischenboden
durch wahlweise Auftriebserhöhung mit seiner Auftriebskraft von unten her oder durch
Auftriebs verminderung von oben her mit seinem Eigengewicht an den Anschlägen arretierbar
ist.
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Es ist darüber hinaus möglich, an dem Zwischenrand und an den Beckenwänden
zusammenwirkende Rastmittel wie
Klinken, Bolzen usw. zum Arretieren
vorzusehen.
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Zweckmässig ist es, wenn Druckarbeitsglieder zum Ein-und/oder Ausrücken
der Rastmittel vorgesehen sind, wobei durch Verwendung von Bälgen o. dgl. auf Druckkolben
zweckmässigerweise verzichtet werden kann.
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Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäss ausgebildeten Vorrichtung
sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäss ausgebildete Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 2 zeigt eine Teilschnittansicht der erfindungsgemäss ausgebildeten Vorrichtung,
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für die Verwirklichung der Zwischenbodenarretierung, Fig.
4 zeigt eine Teilschnittansicht der Einzelheit gemäss Fig. 3 bei längs der Linie
IV, IV in dieser figurverlaufender Schnittebene, Fig. 5 zeigt eine der Fig. 5 entsprechende
Darstellung einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Vorrichtung, Fig. 6 zeigt
eine dritte Möglichkeit zur Arretierung des Zwischenbodens.
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In den Figuren ist ein Wasserbecken 1 gezeigt, das von Beckenwänden
2 begrenzt wird. In diesem Becken befindet sich ein heb- und senkbarer Zwischenboden
3, der die Beckenfläche bis auf einen kleinen Spalt einnimmt.
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Der Zwischenboden 3 ist als Auftriebskörper ausgebildet und weist
voneinander getrennte Auftriebskammern (4) auf.
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Das hat den Vorteil, dass beim Leckwerden einer Einzelkammer die Schwimmfähigkeit
des Zwischenbodens 3 nicht verloren gehen kann.
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Über den Rand des Zwischenbodens 3 sind giichmässig Flutkammern 5
verteilt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an den vier Ecken des Zwischenbodens
3 derartige Flutkammern 5 vorgesehen. Diese Flutkammern stehen über Blasleitungen
6 mit nicht gezeigten DruckluSt- oder Druckgasquellen in Verbindung. Aus der Figur
2 ist deutlich zu erkennen, dass die Blasleitungen 6 von einem geeigneten Schacht
oder einer entsprechenden Zutrittsöffnung am Beckenboden an der Unterseite des Zwischenbodens
5 entlang geführt sind und durch eine Öffnung 7 in das Innere der jeweiligen Flutkammer
5 eintreten. Diese Öffnung 7 dient zum Ein- und Austritt des Wassers.
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Nicht dargestellt sind Druck- oder Lagesensoren, die über geeignete,
nicht gezeigte Leitungen mit Ventilen in den Blasleitungen 6 so in Verbindung stehen,
dass der Zwischenboden 3 stets waagerecht gehalten wird und beim Heben und Senken
verkantungsfrei läuft.
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Wenn der Zwischenboden 3 durch Regelung des Auftriebs seine Soll-Lage
erreicht hat, dann muss er,um unverrückbar fest liegen zu können, mit den Beckenwänden
2 in irgendeiner Form verbunden werden. Zu dieser Verbindung können beispielsweise
Lochschienen 8 (Fig. 5 und 4) dienen, die in der Beckenwand 2 eingelassen sind,
während am Rand des Zwischenbodens 5 Verriegelungsbolzen 9 längs zu sich selbst
so geführt sind, dass sie mit Löchern der Lochschiene 8 in Eingriff überführt werden
können. Zum Bewegen dieser Verriegelungsbolzenwird Druckluft oder Druckgas verwendet,
wobei die Verwendung von Druckzylindern möglich ist, zweckmässigerweise aber anstelle
dieser Zylinder Druckkissen lo eingesetzt werden können.
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Die Figur 5 zeigt dass im Rand des Zwischenbodens 5 Druckkissen, -schläuche
oder -bälge 11 untergebracht werden können, welche durch Aufblasen ein Verkeilen
oder Verklemmen des Zwischenbodens mit den Beckenwänden 2 bewirken.
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Eine weitere Möglichkeit der Arretierung des Zwischenbodens 3 zeigt
Figur 6. Bei dieser Ausführung sind beispielsweise an den vier Ecken des Wasserbeckens
1 in der Beckenwand 2 verstellbare Anschläge 12 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist für diese Anschläge eine Verstellspindel 15 vorgesehen, um die Höhe verändern
zu können, es sind aber auch Lösungen denkbar, bei denen die Anschläge 12 an einem
Teleskoprohr befestigt sind,
welches mit einem weiteren, oberhalb
des Beckens angeordneten gelochten Rohr so zusammenwirkt, dass durch Einstecken
von Bolzen bestimmte Höhenlagen der verstellbaren Anschläge 12 eingestellt werden
können.
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Bei der in Figur 6 gezeigten Ausführung wird der Zwischenboden 3 so
gesteuert, dass die an seinem Rand vorgesehenen Flutkammern 5 mehr Auftrieb erzeugen
als benötigt wird.
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Unter dem Einfluss dieses Auftriebsüberschusses liegt der Zwischenboden
3 dann fest und arretiert an den verstellbaren Anschlägen 12 an.
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Alternativ dazu kann der Zwischenboden 3 oberhalb der verstellbaren
Anschläge 12 angeordnet sein, wobei dann zur Arretierung eine stärkere Flutung der
Flutkammern 5 erforderlich ist, so dass der Zwischenboden 3 unter dem Einfluss seines
Eigengewichtes auf den verstellbaren Anschlägen 12 aufliegt und arretiert ist.
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Es sind noch weitere Varianten möglich, die im rahmen der offenbarten
Grundkonzeption liegen.
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Patentansprüche: