DE2514923C2 - Vorrichtung zur Reduzierung der Schallausstrahlung eines Rammpfahles bei dessen Eintreiben in den Boden - Google Patents
Vorrichtung zur Reduzierung der Schallausstrahlung eines Rammpfahles bei dessen Eintreiben in den BodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduzierung der Schallausstrahlung eines Rammpfahles bei dessen
Eintreiben in den Boden in Form eines mit seinem oberen Ende am Rammgerät oder einer Pfahlhaube anzubringenden,
axial zusammenfaltbaren Mantels aus flexiblem Material zum Umschließen der ganzen Länge
des Rammpfahles.
Bei einer aus dem DE-GM 19 55 394 bekannten Vorrichtung dieser Art besteht der Mantel aus zwei oder
mehreren in Umfangsrichtung miteinander durch Magnete und ferromagnetische Gegenstücke verbindbaren
Längsteilen, von denen mindestens eines als getrennt aufziehbare, flexible Schürze ausgebildet ist. Zum Einführen
eines neuen Rammpfahles wird die Schürze bis zum Rammgerät hochgezogen, dann der Rammpfahl in
den offenen Mantel eingesetzt, die Schürze wiederum heruntergelassen und durch die an ihren Seitenrändern
angeordneten Magnete mit den Seitenrändern der übrigen Teile verbunden. Während des Rammens feitet sich
der Mantel an seinem unteren Ende zusammen, wobei die einzelnen Längsteile voneinander getrennt werden.
Bei dieser Vorrichtung können die in Abständen angeordneten Magnete jedoch die zwischen den Längsteilen
über deren ganze Länge durchgehenden Schlitze nicht hinreichend verschließen, so daß die schalldämmende
ίο Wirkung zu wünschen übrig läßt
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Reduzierung der Schallausstrahlung eines Rammpfahles
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfacher, leicht handhabbarer Konstruktion eine wirksamere
Reduzierung der Schallausstrahlung ermöglicht
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß gekennzeichnet
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 genannten Merkmale.
Durch die Verwendung eines doppelwandigen, rohrförmigen Faltenbalges wird einerseits eine sehr wirksame
Schalldämmung erzielt und andererseits dabei gleichzeitig eine rasche und bequeme Bedienbarkeit sicherstellt
Der als Faltenbalg ausgebildete Mantel FaI-
tet sich während des Rammens entsprechend dem Rammfortschritt selbsttätig zusammen, ohne daß hierzu
irgendwelche Verschlußvorrichtungen gelöst werden müssen Der Faltenbalg kann darüber hinaus rasch und
einfach in eine am unteren Ende des Rammgerätes oder an einer Pfahlhaube zusammengezogene Stellung überführt
werden, um einen neuen Rammpfahl einzusetzen oder die Vorrichtung nach beendeter Rammarbeit
platzsparend abzulegen.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Wandungen des Faltenbalges können aus einem flexiblen, schalldämmenden Gewebe-, Gummi- oder
Kunststoffmaterial bestehen. Der Faltenbalg kann auf diese Weise zu einer relativ kurzen Länge zusammengefaltet
werden und in diesem Zustand zweckmäßig einen Einfassungsteil einer Pfahlhaube umschließen, so daß er
während des Einsetzens der Pfahlhaube auf dem Pfahl gegen Beschädigungen weitgehend geschützt ist. Der
Querschnitt des Faltenbalges braucht nur so groß bemessen zu sein, daß er im zusammengefalteten Zustand
den Rammpfahl noch mit geringem Abstand umschließt. In der Praxis kann der Querschnitt erheblich kleiner
sein, als der Querschnitt des Rammgerätes. Hierdurch werden unerwünschte Beeinträchtigungen durch Wind
weitgehend vermieden. Da der Faltenbalg nicht nur an seinem oberen Ende durch die Verbindung mit der
Pfahlhaube oder dem Rammgerät, sondern auch über seine ganze Länge geschlossen ist und im Betrieb mit
seinem unteren Ende unmittelbar auf dem Boden aufliegt, ist der in seinem Inneren befindliche, den Rammpfahl
umgebende Luftraum nach außen vollständig abgeschlossen, so daß der vom Rammpfahl abgestrahlte
Schall aus dem Innenraum des Faltenbalges nur durch mindestens zwei beabstandete, schalldämmende Ringwände
und die dazwischen ebenfalls eingeschlossenen Lufträume stark gedämpft nach außen dringen kann.
Das die Wandungen des Faltenbalges bildende flexible Material braucht wegen der besonderen Konstruktion
der Vorrichtung keine hohe schalldämmende Wirkung aufzuweisen, soll jedoch hinreichend biegsam sein,
um die Übertragung von Vibrationen von der innerhalb des Mantels eingeschlossenen Luft nach außen zu reduzieren.
Da der rohrförmige Faltenbalg über seine ganze
Länge vollständig von jeder Führung getrennt angeordnet ist und im gestreckten Zustand vom Rammpfahl
selbst ausgerichtet gehalten wird, kann die Vorrichtung sowohl bei senkrecht einzutreibenden Rammpfählen,
als auch bei Schrägrammungen verwendet werden. Das Gewicht der Vorrichtung ist gegenüber demjenigen des
Rammgerätes bzw. der Pfahlhaube vernachlässigbar gering.
Im folgenden werden bevorzugte Ausföhrungsformen
der Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der beim Eintreiben eines Rammpfahls unter Verwendung der Vorrichtung
aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte,
F i g. 2 eine teilweise geschnittene, schematische Dar- is
stellung der zusammengezogenen Vorrichtung an einer unter dem Rammgerät angeordneten Pfahlhaube,
P i g. 3 eine teilweise geschnittene schematische Darstellung
der Vorrichtung gemäß F i g. 2 im puseinandergezogenen
Zustand, ■ F i g. 4 eine schematische Darstellung eines Faltenbalges
mit größeren Lufträumen,
F i g. 5 einen schematischen Längsschnitt durch einen ■abgewandelten Faltenbalg in zusammengezogenem Zustand,
F i g. 6 einen schematischen Längsschnitt durch den Faltenbalg gemäß F i g. 5 in auseinandergezogenem Zustand
und
F i g. 7 eine Aufsicht auf den Faltenbalg gemäß F i g. 5 und 6.
Die in den F i g. 2 und 3 dargestellte Vorrichtung ist an der Unterseite einer auf dem Rammpfahl 5 aufsitzenden
Pfahlhaube 2 so angeordnet, daß sie in der in F i g. 2 dargestellten, zusammengezogenen Stellung ein an der
Unterseite der Pfahlhaube 2 zum Rammpfahl 5 konzentrisch vorstehendes Schutzrohr 7 umschließt. Die Pfahlhaube
2 und das in geringem Abstand darüber angeordnete Rammgeräi 1 sind jeweils an einer Führung 3 verschiebbar
geführt. Der Faltenbalg 4 weist zwei zusammenfaltbare Wandungen 40 und 41 auf, die sowohl im
gestreckten, als auch im ganz oder teilweise zusammengefalteten Zustand durch einen dazwischenliegenden
Luftraum voneinander getrennt sind. Der Faltenbalg 4 wird durch darin in Abständen von beispielsweise 2 m
angeordnete Führungsringe 8 geführt, die bei dem in F i g. 3 dargestellten, auseinandergezogenen Zustand
mit der Außenfläche des Rammpfahles 5 zusammenwirken. Zum Ablassen und Zusammenziehen des Faltenbalges
4 dient ein Aufziehkabel 9, das an dem relativ schwer ausgebildeten Bodenring 6 befestigt ist, der beispielsweise
ein Gewicht von 50 bis 60 kg aufweisen kann, um ein selbsttätiges Strecken des zusammengezogenen
Faltenbalges in den in F i g. 2 dargestellten Zustand zu erreichen. Die Führungsringe 8 sind besonders
zweckmäßig, wenn der Rammpfahl schräg eingetrieben werden soll. Bei der in den F i g. 2 und 3 dargestellten
Ausführungsform ist nur ein Aufziehkabel 9 gezeigt, das jeweils durch Öffnungen in den Führungsringen 8 hindurchgeführt
ist. Es können auch mehrere Aufziehkabel verwendet werden, die in der in F i g. 1 dargestellten
Weise über Führungsvorrichtungen am Oberteil der Führung 3 mit einem gemeinsamen Glied 14 verbunden
sind, das über eine Vorrichtung 15 aufwärts und abwärts bewegt werden kann. Die Länge des Faltenbalges 4
wird im ausgezogenen Zustand durch die freie Länge des Rammpfahles 5 und im zusammengezogenen Zustand
durch die Konstruktion und die Dicke des Materials bestimmt, aus denen die Wandungen 40 und 41 des
Faltenbalges 4 hergestellt sind.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Folge von Arbeitsschritten wird in Bild A zunächst der Rammpfahl 5 bei
zusammengezogenem Faltenbalg 4 eingesetzt, dann gemäß Abbildung B das Rammgerät ί mit der Pfahlhaube
auf den Rammpfahl 5 aufgesetzt, dann gemäß Abbildung C der Faltenbalg mittels der Vorrichtung 15 bis
zum Boden abgelassen worauf gemäß Abbildung D das Fintreiben des Rammpfahles beginnt, bis die in Abbildung
E dargestellte Stellung mit nach im wesentlichen vollständigen Eintreiben des Rammpfahles zusammengezogenem
Faltenbalg 4 erreicht ist Anschließend wird das Rammgerät 1 mit dem zusammengezogenen Faltenbalg
4 gemäß Abbildung F mittels der Vorrichtung 15 wieder in die in Abbildung A gezeigte Ausgangsstellung
zum Einsetzen eines neuen Rammpfahles hochgezogen.
Die in Fig.4 dargestellte, abgewandelte Ausführungsform
zeigt einen Faltenbalg mit in größerem radialen Abstand voneinander an den Führungsringen 8
angeordneten Wandungen 40 und 41, durch die wiederum entsprechende Lufträume eingeschlossen sind.
Die in den Fig.5 bis 7 dargestellte abgewandelte Ausführungsform des Faltenbalges besteht aus einer
Vielzahl von übereinander angeordneten, jeweils paarweise an ihrem äußeren und inneren Umfang miteinander
verbundenen Ringscheiben 20 und 20', 21 und 21', 25 und 25', 26 und 26' etc. Die jeweils aneinandergrenzenden
Ringscheiben 20' und 21 bzw. 25' und 26 etc. benachbarter Ringscheibenpaare sind jeweils längs einer
zwischen ihren äußeren und inneren Umfangsünien liegenden Kreislinie miteinander verbunden, wodurch im
auseinandergezogenen Zustand des Faltenbalges jeweils zwischen diesen Ringscheiben liegende, ringförmige
Lufträume 31 gebildet werden, die bei der dargestellten Ausführungsform durch Luftdurchlaßöffnungen 30
miteinander und mit der Außenluft verbunden sind. Wie F i g. 7 erkennen läßt, haben einige der Luftdurchlaßöffnungen
30a einen größeren Durchmesser, damit sie zum Hindurchführen der Aufziehkabel 9 geeignet sind.
Längs des Faltenbalges sind wiederum in bestimmten Abständen Führungsringe 8 angeordnet, die in der bereits
beschriebenen Weise mit dem Rammpfahl 5 zur Führung des Faltenbalges zusammenwirken. Bei der in
den F i g. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsform müssen die Schallwellen vom Rammpfahl 5 sowohl bei dem in
F i g. 5 dargestellten zusammengezogenen Zustand, als auch bei dem in F i g. 6 dargestellten ausgezogenen Zustand
des Faltenbalges jeweils nacheinander zwei flexible schalldämmende Wandungen und den zwischen diesen
eingeschlossenen, ringförmigen Luftraum 31 passieren. Dadurch wird eine gegenüber herkömmlichen Konstruktionen
wesentlich verbesserte Schalldämmung erzielt. Versuche haben ergeben, daß im Vergleich zu einem
aus einer einzigen Wandung bestehenden Faltenbalg eine doppelt so starke Schalldämmung erreicht
wird.
Bei der in den F i g. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsform kann für die Wandungen 40 und 41 ein dünneres
flexibles Material verwendet und dennoch die gewünschte Schalldämmung erreicht werden. Die Führungsringe
8 können eine Dicke von etwa 2 mm haben, wodurch sich die Länge des zusammengefalteten Balges
auf eine sehr geringe Strecke reduzieren läßt. Bei praktischen Versuchen mit einem Versuchsbalg, der bei einem
Innendurchmesser von 65 cm und einem Außendurchmesser von 115 cm elf auf eine Länge von 130 cm
auseinandergezogene Ringpaare aus 1,8 mm dicker, gummierter Nylonleinwand enthielt, wurde eine Schall-
reduzierung von 21 Dezibel erreicht, wobei insbesondere die beim Pfahleintreiben besonders wichtigen höheren
Frequenzen unterdrückt wurden. Diese Schalldämmung beruht offenbar auf der Doppelbalgkonstruktion
und der in dieser eingeschlossenen Luft. 5
und der in dieser eingeschlossenen Luft. 5
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
10
20
25
30
40
45
50
55
τ 'S "A
60
65
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Reduzierung der Schallausstrahlung eines Rammpfahles bei dessen Eintreiben
in den Boden in Form eines mit seinem oberen Ende am Rammgerät oder einer Pfahlhaube anzubringenden,
axial zusammenfaltbaren Mantels aus flexiblem Material zum Umschließen der ganzen Länge des
Rammpfahles, dadurchgekennzeichnet,
daß der Mantel als über seinen Umfang durchgehender, rohrförmiger Faltenbalg (4) ausgebildet ist und
mindestens zwei sowohl im gestreckten, als auch im ganz oder teilweise zusammengelegten Zustand jeweils durch einen dazwischenliegenden Luftraum voneinander getrennte Wandungen (40,41) aus flexiblen, schalldämmendem Material aufweist
daß der Mantel als über seinen Umfang durchgehender, rohrförmiger Faltenbalg (4) ausgebildet ist und
mindestens zwei sowohl im gestreckten, als auch im ganz oder teilweise zusammengelegten Zustand jeweils durch einen dazwischenliegenden Luftraum voneinander getrennte Wandungen (40,41) aus flexiblen, schalldämmendem Material aufweist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel aus jeweils paarweise an
ihrem äußeren und inneren Umfang miteinander verbundenen Ringscheiben (20, 20', 21, 2Γ, 25, 25',
26,26') aus flexiblem Material besteht, daß die aneinandergrenzenden
Ringscheiben (20', 21; 25', 26) benachbarter Ringscheibenpaare miteinander jeweils
längs einer zwischen ihren äußeren und inneren Umfangslinien liegenden Kreislinie verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ringscheiben Luftdurchlaßöffnungen
(30) zu den zwischen den miteinander verbundenen Ringscheiben (20, 20'; 21, 21'; 25, 25'; 26,
26') des gleichen Ringscheibenpaares eingeschlossenen Ringräumen (31) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in der Betriebsstellung
unteren Ende des Faltenbalges (4) Aufziehkabel (9) befestigt sind, die sich durch in den Ringscheiben (20,
20', 21,21', 25,25', 26,26') vorgesehene ausgerichtete
Durchlaßöffnungen (3Oa^ erstrecken.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg (4) in
vorbestimmten axialen Abständen innenseitig vorstehende, mit dem Rammpfahl (5) zusammenwirkende
Führungsringe (8) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (40,
41) bzw. die Ringscheiben (20,20', 21,21', 25,25', 26,
26') des Faltenbalges (4) aus schalldämmendem Gewebe-, Gummi- oder Kunststoffmaterial bestehen.
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