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Vorrichtung an Zwirn- oder Spulmaschinen für das Avivieren der E:iden
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Zwirn- oder Spulmaschinen für das Avivieren
der Fäden auf ihrem Kege von ihrer Lieferspule zu ihrer Aufwickelspule, dia aus
einem sich längs der Machine erstreckenden, den Fadenweg in etwa tangierenden, flüssiges
Avivagemittel aufnehmenden nohr besteht, welches jeweils im Bereich der einzelnen
Fadenwege über einen porösen Körper mit Kapillarwirkung an die darüber hinwegstreifenden
Fäden Avivage abgibt.
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Es ist bekannt, daß es insbesondere die Verarbeitung endloser Faden
und die zugehörigen Nachfolgeprozesse notwendig machen, die gezwirnten Fäden mit
öligen Avivagen zu versehen. Während Stapelfasergarn nur kleine Auftragsmengen erfordert,
schwanken die Auftragsmengen im Falle der Verarbeitung endloser Fäden zwischen 4
und 7%. Dieses Avivieren ist sowohl bei Zwirnmaschinen als auch bei Spulmaschinen
notwendig.
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Bei Spulmaschinen, die im Gegensatz zu Zwirnmaschinen mit sehr hohen
Abzugsgeschwindigkeiten arbeiten, ist es bekannt, den Faden über eine rotierende
Welle hinwegstreifen zu lesen, die teilweise in einem mit Avivage gefüllten Trag
hinein@reift und so laufend mit Avivage benetzt wird, welche en den derüber hinwegstreifenden
Faden abgegeben wird. Die Aussteuerung des Avivageauftrages auf den Faden geschieht
über die Kontaktstrecke zwischen Faden und rotierender Welle sowie über die einstellbare
Umfangsgeschwindigkeit der Welle.
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Daneben sind ortsfest angeordnete, an den Faden abgebende Aviviervorrichtungen
bekannt. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art nach des US-PS 1 531 189 ist
jeweils unterhalb des Fadenweges vor den Aufwickelspule ein mit Avivage gefüllter
Behalter vorgesehen, in welche von oben her Sinterkörper mit Kapillarwirkung eintauchen
und an den dartiber hinwerstreifenden Faden Avivage abgeben. Die Kontaktfläche mit
dem Faden ist wellenförmig gestaltet oder aufgerauht. Durch die Kapillarwirkung
des Verkstoffes wird laufend die an den Faden abgegebene Avivage aus dem Vorratsbehälter
ersetzt, in welchen die Sinterkörper eintauchen.
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Ferner ist durch die US-PS 3 053 222 eine Vorrichtung für das Avivieren
der Faden auf ihrem Wege von ihrer Lieferspule zu ihrer Aufwickelspule bekannt,
die aus einem sich längs der Maschine erstreckenden, den Fedenweg in etwa tangierenden,
flüssiges Avivagemittel aufnehmenden Rohr besteht, welches über einen porös ausgeführten
Rohrabschnitt mit Kapillarwirkung jeweils im Bereich der einzelnen Fadenwege an
die darüber hinwegstreifenden Fäden Avivage abgibt.
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Während bei den erstgenannten Vorrichtungen, die sich einer rotierenden
Welle bedienen, eine Aussteuerung des Avivageauftrages über die Umfangsgeschwindigkeit
der Welle in Verbindung mit der Länge der Kontaktstrecke zwischen Faden und Welle
möglich ist, wobei jedoch der Wellenantrieb einen erheblichen Aufwand bedeutet,
ist eine solche Aussteuerung bei den ortsfesten
Aviviervorrichtungen
nach den beiden US-Patentschrif ten nicht möglich; denn in beiden Fallen liegt die
Kontaktstrocke zwischen Faden und Sinterkörper mit Kapillarwirkung der Länge nach
fest und ist durch veränderbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der letztgenannten
Bauart an Zwirn- oder Spulmaschinen für das Avibieren der Fäden derart umzugestalten,
da@ sich der AvivageauStrag auf den Faden der :enge nach dadurch steuern läßt, daß
die Kontaktlänge zwischen Faden und Avivage abgebender Fläche eingestellt werden
kann.
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als Lösung sieht die Erfindung vor, daß das Rohr in seiner ganzen
Länge oder im Falle seiner Zusammensetzung aus Rohrabschnitten abschnittsweise um
seine achse um festlegbare Winkel dreheinstallbar ist und im gesamten Bereich des
jeweils vom laden gebildeten Changierdreiecks mit auf den @@@r@@ntel von oben aufgesetzten
Zylinderstreifen aus Sinterwerkstoff mit Kapillarwirkung bestäckt ist, die mittels
rohr@@telseitig angeformter Stutzen, Rippen od.dgl. durch Durchbrüche im Rohrmantel
hindurch weit in das @ohrinnere hineingreifen, wo sie in das flüssige Avivagemittel
eintauchen, so caf< uicses aufgrund der Kapillarwirkung an die Oberfläche des
Zylinderstreifens gelangt, welche der Faden überstreicht und dabei Avivage abnimmt.
Da das Rohr in seiner ganzen Länge oiler mit Teillängen um seine Achse um festlegbare
Winkel dreheinstellbar ist, ist die Möglichkeit gegeben, den Zylinderstreifen in
eine solche Schwenklage zu bringen, in welcher der Faden die gesamte Breite des
Zylinderstreifens oder nur eine íeilbreite überstreicht. Somit ist die Kontaktstrecke
zwischen raden und Zylinderstreifen veränderbar und demgemäß der Avivageauftrag
einstellbar. Damit ist die Vorrichtung für die verschiedensten Garns orten verwendbar
und in ihrer Avivageabgabe an den i'aden der Garnsorte entsprechend einstellbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Zylinderstreifen sich Uber die Streifenlänge erstreckende
Nuten
aufweisen, womit erreicht ist, daß die Kontaktstrecke in Stufen einstellbar ist,
indem durch die Winkeleinstellung in Verbindung mit den Nuten nur eine bestimmte
Anzahl Oberflächenstreifen, die voneinarader durch die Nuten getrennt sind, mit
dem Faden in Kontakt kommen.
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Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung ist somit
der, daß ein ganz gezielt geringer Avivageauftrag möglich ist, nämlich die Linstellung
von Werten bis unter 1</.
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Es gibt nämlich Verarbeitungsprozesse, die bei Endlosgarnen eine derartige
Forderung stellen.
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Die Zylinderstreifen bestehen vorzugsweise aus einem por,sen, gesinterten
Kunststoff auf der Basis von Niederdruck-Polyäthylen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Lrfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 ausschnittsweise in perspektivischer DarstellunT die Zwirnstelle
einer Doppeldrahtwirnmaschnine mit Aviviervorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt -durch
die Aviviervorrichtung nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung und Fig. 3 einen
Schnitt durch die Aviviervorrichtung mit einer absweichenden Oberflächengestaltung
des Zylinderstreifens aus Sinterwerkstoff.
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Das Austührungsbeispiel zeigt die Anordnung der Aviviervorrichtung
im Falle der Zwinistelle einer Doppeldrahtzwirnmaschine. Wie die Fig. 1 zeigt, bewegt
sich der von der Lieterspule 1 abgezogene Faden 2 nach seinem Durchgang durch die
hohle Spindelachse 3 und den nicht gezeigten Rotor durch die Fadenführeröse 4 aufwärts.
Er passiert die Voreilrolle 5 und wird dort in Richtung auf die Aufwickelspule 6
umgelenkt, welche im Spulenrahmen 7 gehalten ist und für ihren Antrieb auf der antreibbaren
Antriebsreibwalze 8 aufliegt. Unmittelbar
vor der Antriebsreibwalze
8 erstreckt sich die Charsgierstange 9 mit dem changierfadenführer 10, dessen Hin-
und Herbewegung das sogenannte Faden-Changierdreieck zwischen der Aufwickelspule
6 und der Voreilrolle 5 entstehen läßt. Auf seinem Wege von der Voreilrolle 5 zur
Aufwickelspuie 6 überstreicht der Faden 2 die Aviviervorrichtung, welche aus dem
sich längs der Maschine erstreckenden Rohr 11 besteht, welches mit flüssiger Avivage
zumindest teilweise angefüllt ist. Statt ein einstückiges Rohr 11 vorzusehen, welches
sich über die gesamte Länge der Maschine erstreckt, ist es auch mglich, das Rohr
11 in Einzelabschnitte zu unterteilen. Das Rohr 11, bzw. die einzelnen Rohrabschnitte
sind im Maschinengestell mehrfach in nicht dargestellter leise dreheinstellbar gelagert,
d.h. das Rohr 11 kann um unbestimmte Winkel, wie sie jeweils gewünscht werden. verschwenkt
werden.
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Jeweils im Bereich der einzelnen Zwirnstellen, genauer im Bereich
der Faden-Changierdreiecke, ist auf das Rohr 11 ein Zylinderstreifen 12 aus Sinterwerkstoff
mit Kapillarwirkung aufgesetzt. Er sitzt satt auf der oberen Fläche des Rohres 11
auf und durchgreift mit in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten Stutzen 13 im Rohr 11
vorhandene Durchbrüche, wobei die Stutzen 13 weit in das Innere des Rohres 11 hineingreifen
und in die flüssige Avivage 14 eintauchen. lurch die Kapillarwirkung des Sinterwerkstoffes
wird der Zylinderstreifen 12 mit flüssiger Avivage angereichert welche der Zylinderstreifen
12 an den darüber hinwegstreichenden Faden 2 abgibt. Die Abgabe erfolgt sowohl bei
der Längsbewegung des Fadens 2 als auch bei seiner Querbewegung, die Un durch den
Changierfadenfubrer 10 aufgezwungen wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Aviviervorrichtung nach Fig. 1 ist
die Oberfläche des Zylinderstreifens 12 mehrfach durch sich längs erstreckenden
Nuten 15 unterbrochen, also in einzelne Oberflächenstreifen unterteilt. Dadurch
ist die Kontaktfläche zwischen Faden 2 und Oberfläche den Zylinderstreifens 12 in
Stufen einsteflbar und zwar dadurch, daß das
Rohr 11 entsprechend
so geschwenkt wird, daß entweder die gesamte sich zwischen den Nuten 15 erstreckende
Oberflache des Zylinderstreitens 12 oder nur Teilflächenabschnitte mit dem Faden
in Kontakt kommen. Dies veranschaulicht noch deutlicher die Fig. 2, nach welcher
der Faden 2 mir ni+ einen Oberflächenstreifenabschnitt der Oberfläche des Zylinderstreifens
12 aus Sinterwerkstoff in Kontakt kommen. Wird gemäß Fig. 2 das Rohr 11 entgegen
dem Uhrzeigerdrehsinn geschwenkt, so läßt sich die Kontaktfläche in Abhängigkeit
von der Größe des Schwenkwinkels vergrößern und somit die Avivageabgabe einstellen.
In jeder Schwenkstellung bleiben die Stutzen 13 des Zylinderstreifens 12 in das
flüssige Avivagemittel 14 eingetaucht.
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Aus der Fig. 2 ist noch die AbstUtzung des Rohres 11 in einem Lagerkörper
16 ersichtlich, in dessen Bereich am Rohr 11 ein Schwenkbügel 17 angebracht ist,
mit dem das Verschwenken des Rohres 11 erfolgen und die Dreheinstellung festgelegt
werden kann. Dazu sind im Lagerkörper 17 eine Reihe von Bohrungen 18 vorhanden,
mit denen der Schwenkhebel 17 jeweils verriegelbar ist, beispielsweise mittels eines
nicht näher dargestellten federbelasteten Rastbolzens.
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Der Schnitt nach der Fig. 3 zeigt eine geringfügig von der Fig. 2
abweichende Äusfüurungsform der Aviviervorrichtung.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Oberfläche des Zylinderstreifens
12 nicht durch Längsnuten in einzelne Oberflächenstreifen unterteilt, jedoch kommt
die Vergrößerung oder Verkleinerung der Kontaktfläche zwischen Faden 2 und Zylinderstreifen
12 wiederum durch eine Dreheinstellung des Rohres 11 in seinen Lagerkörpern 16 zustande.
Auch bei der Ausfühhrngsform nach Fig. 3 ist ein Schwenkbügel 17 vorgesehen, der
mit einem Skalenzeiger 19 ausgestattet ist, mit dem sich im Zusammenwirken mit der
Strichskala 20 die Winkeleinstellung des Rohres 11 ablesen läßt.
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Wie erwNhnt, macht es die Aviviervorrichtung nach der Erfindung
möglich,
die Kontaltfläche zwischen Faden 2 und Zylinderstreifen 12 aus Sinterwerkstoff von
einem Größtwert bis auf Null hin zu verändern, so daß allen Forderungen bezüglich
der Avivagedosierung Rechnung getragen werden kann, wobei es noch von besonderem
Vorteil ist, daß sich besondere @aßnahmen zur Fadenmulenkung oder besondere Antriebsorgane,
wie sie im Falle rotierender Wellen als Aviviervorrichtung erforderlich sind, erübrigen.