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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
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zum Aufbringen eines Gleitmittels auf den Innenumfang von Balloneinengungsringen
einer Ringspinn-- und Ringzwirnmaschine, bei der bei Parallelwinkng bei jedem Ringbankhub
der vorzugsweise mit der RingbaSr verbundene Balloneinengungsring sich in angehobener
Stellung zeitweilig dem Fadenführer nähert, wodurch der Fadenballon nicht mehr am
Innenumfang des Balloneinengungsringes anliegt.
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Beim Verzwirnen von Filamentgarnen gröberen Titers, wie z. B.
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Reifenkord, sind Balloneinengungsringe erforderlich, um eine wirtschaftliche
Arbeitsweise zu erreichen. Durch die Verwendung von Balloneinengungsringen kann
man die Spindelteilung verkleinern und die Spindeldrehzahl erhöhen. Die Grenze der
Spindeldrehzahl ist aber auch bei Verwendung von Balloneinengungsringen dann erreicht,
wenn durch die hohe Geschwindigkeit mit der der Zwirn an dem Innenumfang des Balloneinengungsringes
reibt eine Eapillarbeschädigung des Zwirnes auftritt und damit die Reißfestigkeit
des Zwirnes sinkt. Zur Verminderung der Reibung ist es bekannt, auf den Innenumfang
des Balloneinengungsringes ein Gleitmittel aufzutragen. Hierdurch kann eine deutliche
Leistungssteigerung der DIaschine erreicht werden.
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Es ist ein Balloneinengungsring bekannt (DU-OS 25 09 972) der an seinem
Innenumfang eine Ringnut aufweist, in die ein federnder Ring nach Art eines Kolbenringes
eingelegt ist. Durch Eapillar-und Kriechwirkung soll nun das Gleitmittel am ganzen
Umfang gleichmäßig dosiert zur Ringinnenseite gelangen. Desweiteren wurden auch
schon poröse Werkstoffe vorgeschlagen, die durch Eapillarwirkung das Gleitmittel
an den Innenumfang des Balloneinengungsringes fördern. Alle bekannten Vcrfahren
und Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß zuviel Gleitmittel'an den Zwirn
abgegeben wird. B sonders bei Reifenkord wirkt sich das Gleitmittel sehr nachteilig
bei der Weiterverarbeitung aus, da dann der Kord mit der Gummiummantlung im Reifen
keine innige Verbindung eingehen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufbringen eines Gleitmittels auf den Innenumfang von Balloneinengungsringen
einer Ringspinn- und Ringzwirnmaschine zu schaffen, die so wenig Gleitmittel auf
den Innenumfang aufträgt, daß einerseits die gewünschte Reibungsverminderung gerade
noch gewährleistet ist und andererseits so wenig wie möglich Gleitmittel an das
Garn abgibt, so daß die Weiterverarbeitung des Garnes durch die geringe Gleitmittelmenge
nicht beeinträchtigt wird.
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Dies wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, daß
bei jedem Ringbankhub während sich der Balloneinengungsring in angehobener Stellung
befindet, das Gleitmittel an einer Stelle des Innenumfangs des Balloneinengungsringes
aufgestrichen wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Balloneinengungsring ein mit dem Gleitmittel getränkter Abstreifkopf aus
saugfähigem Material zugeordnet ist, der über einen in einen Gleitmittelvorratsbehälter
eintauchende Docht mit Gleitmittel versorgt wird, und daß dieser Abstreifkopf an
einem stationären oder beweglichen Teil der Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine so
angeordnet ist, daß er nur in angehobener Stellung des Balloneinengungsringes an
den Innenumfang desselben gelangt.
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Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus den Innenumfang des Ealloneinengungsringes
nicht kontinuierlich, sondern int ermitierend bei Jedem Ringbankhub mit Gleitmittel
zu versorgen, wobei als Gleitmittel auch nicht am wanzen Innenumfang, sondern nur
Z einer stelle des Umfanges in Form eines Streifens aufgetragen wird. Die Menge
des aufzutragenden Gleitmittels wird dabei durch die Länge der Berührungsstrecke
zwischen dem Abstreifkopf und dem Innenumfang des Balloneinengungsringes festgelegt.
Ze hat sich herausgestellt, daß der einmalige Auftrag eines schmalen Streifens von
Gleitmittel an einer Stelle des
Innemmfanges völlig ausreichend
ist um den Innenumfang zu schmieren und die Reibung soweit herabzusetzen, daß eine
Kapillarschädigung nicht mehr eintritt. Bewegt sich die Ringbank mit dem Balloneinengungsring
nach unten, so kommt der Fadenballon mit diesem in Berührung und das Gleitmittel
wird am Innenumfang des Balloneinengungsringes gleichnäßig verteilt.
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Das Gleitmittel bildet dadurch keinen geschlossenen Sch@icrfilm, sondern
es bildet auf der mikrofeinen Gleitflüche des Balloneinengungsringes nur einen leichten
Soidenglanzeffckt.
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Die geringe Menge von Gleitmittel wird währond der Abwürtsbewegung
der Ringbank und des Balloneinangungsringes und während der darauffolgenden Aufwärtsbewegung
größtenteils vom Garn wieder abgerieben und muß nach jedem Hub durch Auftrag eines
neuen Gleitmittolstreifens wioder erneuert worden. Die vom Garn aufgenommene Gleitmittelm@nge
ist dabei jedoch so gering, daß die Weiterverarbeitung des Garnes in keiner Weise
becinträchtigt ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen
Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
in folgendem näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Einen Teilquerschnitt durch eine
Ringzwirnmaschine in einem ersten Ausführungsbeispiel, Fig. 2 eine schaubildliche
Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispieles, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
III-III der Fig. 1.
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In der Zeichnung ist mit 1 die Ringbank einer Ringzwirnmaschine bezeichnet,
welche mittels der Ringhalter 2 die Ringe 3 trägt.
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Die Ringbank 1 ist mittels Gleitführungen 4 auf lotrechten
Führungstangen
5 auf- und abbeweglich geführt. An Tragstützon 6, die mit der Ringbank 1 verbunden
sind ist konzentrisch zu jodem Ring 3 der Abstand oberhalb desselben ein Balloneinengungsring
7 angeordnet. Der Balloneinengungsring 7 ist damit zusammen mit der Ringbank auf-
und abbeweglich. An den gleichen Führungsstangen 5 sind weitere Gleitführungen 8
auf- und abbeweglich angeordnet an denen eine Tragstange 9 drchbar gelagert ist,
Mit dieser Tragstange 9 sind mehrere Fadenführerklappen 10 vorbunden, von denen
je eine einer Spindel zugeordnet ist. Diese Fadenführerklappen 10 tragen Fadenführer
11, die während der Auf- und Abbewegung der Ringbank ebenfalls auf- und abbewegt
werden, jedoch, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, in einem geringeren Maße wie die
Ringbank selbst. Das Garn läuft von den Lieferwalzen 12 durch den Fadenführer 11
durch den Balleneinengungsring 7 zu dem Ringläufor 13 und von diesem zu der Spule
S.
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Der Balloneinengungsring 7 verhindert, daß sich der Fadenballon entsprechend
seiner Flichkraft radial nach außen ausd@hnen kann-Pas Garn wird in Prallelwindung
(zylindrischer Windung) auf die Spule S aufgewickelt, d.h. daß der Hub der Hingbank
bei jeder Garnlage der Länge der Spule S entspricht. Da jodoch der Hub des Fadenführers
11, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, geringer ist als der Hub der Ringbank, nähert
sich der Balloneinengungsring 7 in angehobaner Stellung, d.h. bei hochgefahrener
Ringbank dem Fadenführer 11. Hierdurch ist die Strecke zwischen dem Padenführer
11 und dem Ringläufer 13 so kurz, daß der Fadenballon nicht mehr am Innenumfang
7a des Balloneinengungsringes 7 anliegt und dieser damit in angehobener Stellung
praktisch wirkungslos ist.
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Hier setzt nun die Erfindung ein, denn in angehobener Stellung des
Balloneinengungsringes 7 kann mittels eines mit Gleitmittel getränkten Abstreifkopfes
14 das Gleitmittel an Innenumfang 7a des Balloneinengungsringes in dem gewünschten
Maß aufgetragen werden, Zu diesem Zweck ist jedem Balloneinengungsring 7 ein mit
Gleitmittel getränkter Abstreifkopf 14 aus saugfähigem Material zugeordnet. Seitlich
der Baloneinengungsringe 7 und etwa in Höhe
derselben ist ein sich
in Maschinenlängsrichtung erstreckendes Rohr 15 an den mit der Ringbank 1 verbundenen
Tragstützen 6 um seine Achse schwenkbar gelagert. An dem Rohr 15 ist für jeden Balloneinengungsring
ein hohler Tragarm 16 angeordnet, an dessen freien, um etwa 90° abgewinkelten Ende
16a der Abstreifkopf 14 angeordnet ist. Durch den hohlen Innenraum des Tragarmes
16 ist ein Docht von dem Rohr 15 bis zum Abstreifrohr 14 geführt, der da: in dem
Rohr 15 enthaltene Gleitmittel zu dem Abstreifkopf 14 fördert. An einem mit dem
Rohr verbundenen Hebel 18 greift eine Zugfeder 19 an, deren eines Ende mit der Ringbank
1 vorbunden ist. Durch die Wirkung dieser Feder wird das Rohr 15 bei abgesenkten
Balloneinengungsringen in Ruhestellung gehalten, wobei die freien Enden 16a des
Tragarmes 16 aus den Balloneinengungsringen 7 und aus dem Bereich des Fadenballons
herausgeschwenkt sind.
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In oberen Bereich der Maschine, in den das Rohr 15 bei angehobener
Ringbank bzw. angehobenen Balloneinengungsringen gelangt ist ein Anschlag 20 vorgeschen.
Dieser Anschlag 20 kann an einem stationären Teil der Maschine vorgeschen sein,
oder auch wie es bei dem gezeigten Ausfübrungsbeispiel der Fall ist an der Gleitführung
8 der Fadenführer-Tragstange 9. An dem Rohr 15 ist entweder ein weiterer in der
Zeichnung nicht dargestellter Arm befestigt der mit dem Anschlag 20 zusammenwirkt
oder aber auch der Anschlag 20 kann direkt mit einem der Tragarme 16 zusammenwirken.
Wird das Rohr 15 zusammen mit der Ringbank nach oben bewegt, so kommt einer der
Tragarme 16 an dem Anschlag 20 zur Anlage und das Rohr wird hierdurch im Uhrzeigersinn
verschwenkt.
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Hierdurch werden die an den freien Enden 16a der tragarme 1G vor gesehenen
Abstreifköpfe in die Balloneinengungsringe 7 hineinverschwenkt, die sich dann in
der in Fig. 1 gestrichelt eingezeichneten angehobenen Stellung befinden. Das Rohr
wird hierbei entgegen der Kraft der Feder 19 verschwenkt. Der aus saugfähigem Material
bestehende Abstreifkopf bewegt sich an dem Innenumfang 7a des Balloneinengungsringes
axial nach unten und trägt einen schmalen Streifen von Gleitmittel auf den Innenumfang
des B@loneinengungsringen
auf. Die Breite dieses Gleitmittelstreifens
kann bestimmt werden durch die Breite des Abstreifkopfes und die Länge des Streifens
durch die Anordnung des Anschlages 20 gegenüber dem Tragarm 16. Hierdurch kann man
die Menge des bei jedem Hub aufgetragenen Schmiermittels bestimmen. Gegebenenfalls
wäre es auch denkbar, den Anschlag 20 verstellbar zu machen um somit die Länge des
aufgetragenen Gleitmittelstreifens einstellen zu können.
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Bewegt sich dann die Ringbank mit den Balloneinengungsringen wio-der
nach unten, so wird das Rohr 15 unter Wirkung der Feder 19 entgegen dem Uhrzeigersinn
wieder in seine Ruhestellung zurückgeschwenkt, Beim Absenken der Ringbank gelangt
der Fadenballon auch wieder an den Innenumfang des Balloneinengungsringes und das
in Form eines Streifens aufgetragene Gleitmittel wird dann durch den rotierenden
Fadenballon gleichmäßig auf den Innenumfang 7a verteilt. Zum Ausgleich von baulichen
Toleranzen ist es zweckmäßig, wenn der Tragarm 16 aus elastischem Material besteht.
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Dic beschriebene Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Tragarme
16 mit den Abstreifköpfen 14 bei abgesenkter Ringbank aus dem Bereich der Spule
vollständig herausgeschwenkt sind, so daß sie das Entnehmen von vollen Spulen und
das Einsetzen von lecrcn Spulen in keiner Weise behindern.
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In den Fig. 2 und 3 ist noch ein einfacheres Ausführungsbeispiel dargestellt,
wolches immer dann angewendet werden kann, wenn die bei diesem Ausführungsbeispiel
stationär angeordneten Abstreifköpfe aufgrund baulicher Gegebenheiten den Spulenwechseln
nicht so sehr behindern. Bci dem in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jeder Abstreifkopf in einer Höhe angeordnet, in dor die Balloneinengungsringe
7 in oberen Umkehrpunkt der Ringbank 1 gelangen. Diese obere Umkehrstellung der
Balloneinengungsringe 7 ist in Fig. 2 gestrichelt dargestellt. Der Abstreifkopf
14' ist an einem Tragarm 16' der seinerseits mit einem zwischen den Spindeln angeordneten
Trennblech 21 fest verbunden ist.
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In dem Fuß des Tragarmes 16 kann ein Gleitmittelvorratsbehälter 22
vorgesehen sein, der über einen Docht 17' den Abstreifkopf mit Gleitmittel versorgt.
Ähnlich wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel besteht dieser Abstreifkopf aus einem
saugfähigen Material. Als solches hat sich gesintertes Niederdruckpolyäthylen besonders
ge@ignet. Die Übertragung des Gleitmittels kann aber beispielsweise auch durch eine
elastisch gelagerte Rolle erfolgen. Durch Höheneinstellung des Tragarmes 16' läßt
sich die Länge des auf den Innenumfang des Balloneinengungsringes aufgetragene Gleitmittelstreifen
bestimmen.
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Gegebenenfalls könnte man den Tragarm auch an der Fadenführerklappe
10 oder der Tragstange 9 derselben befestigen.
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Eine weitere Anbringungsmöglichkeit besteht darin, daß man die Tragarme
mit einem sich in Maschinenlängsrichtung erstreckenden separaten Tragrohr 23 verbindet,
welches in Fig. 2 strichpunktiert eingetragen ist. Ist dieses Tragrohr 23 ebenfalls
seine Achse schwenkbar gelagert, so kann man zum Spulenwechsel dieses Tragrohr 23
um seine Achse verschwenkon, so daß dann die Tragarme der Abstreifköpfe den Spulenwechsel
nicht behindern.
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L e e r s e i t e