DE2717228B2 - Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer Scheibenspulen - Google Patents
Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer ScheibenspulenInfo
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Description
Beim Verzwirnen von Filamentgarnen gröberen Titers, wie z. B. Reifenkord, sind Balloneinengungsringe
erforderlich, um eine wirtschaftliche Arbeitsweise zu erreichen. Durch die Verwendung von Balloneinengungsringen kann man die Spindelteilung verkleinern
und die Spindeldrehzahl erhöhen. Die Grenze der Spindeldrehzahl ist aber auch bei Verwendung von
Balloneinengungsringen dann erreicht, wenn durch die hohe Geschwindigkeit, mit der der Zwirn an dem
Innenumfang des Balloneinengungsringes reibt eine Kapillarbeschädigung des Zwirnes auftritt und damit die
Reißfestigkeit des Zwirnes sinkt Zur Verminderung der Reibung isi es bekannt auf den Innenumfang des
Balloneinengungsringes ein Gleitmittel aufzutragen. Hierdurch kann eine deutliche Leistungssteigerung der
Maschine erreicht werden.
Bei einer bekannten Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
(DE-OS 24 09 146) ist der Innenumfang des Balloneinengungsringes mit mehreren Schlitzen versehen. In den
Schlitzen sind Dochte derart angeordnet daß sie vom Faden bestrichen werden. Diese Dochte stehen über
einen weiteren Docht mit einem Gleitmittelvorratsbehälter in Verbindung. An mehreren Stellen des
Innenumfangs des Balloneinengungsringes wird über diese Dochte ständig Gleitmittel an den Faden oder
Zwirn abgegeben. Besonders bei Reifenkord wirkt sich das Gleitmittel nachteilig bei der Weiterverarbeitung
aus, da dann der Kord mit der Gummiummantelung im Reifen keine innige Verbindung eingehen kann.
Die gleichen Nachteile treffen auch bei anderen bekannten Balloneinengungsringen (DE-OS 25 09 972)
zu, die an ihrem Innenumfang eine Ringnut aufweisen, in die ein federnder Ring nach Art eines Kolbenringes
eingelegt ist Durch die Kapillar- und Kriechwirkung soll das Gleitmittel am ganzen Umfang gleichmäßig
dosiert zur Ringinnenseite gelangen. Auch hier wird durch die ständige Abgabe des Gleitmittels meist zuviel
Gleitmittel auf den Faden übertragen. Ähnliches trifft auch für poröse Werkstoffe zu, die durch Kapillarwirkung das Gleitmittel an den Innenumfang des
Balloneinengungsringes fördern.
An Doppeldrahtringspindeln ist es bereits bekannt (DE-AS 15 10 521), das Gleitmittel aus einem Gleitmittelvorratsbehälter zeitlich dosiert zu einem Schlitz im
Ballonbegrenzermantel zu fördern, wo es von der Fadenoberfläche aufgenommen und zum großen Teil
auf den Innenumfang des Ballonbegrenzermantels verteilt wird. Auch hier kann es zu einem unerwünscht
starken Auftrag von Gleitmittel kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ringspinn oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen
zylindrischer Scheibenspulen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches I zu schaffen, bei der so wenig
Gleitmittel auf den Innenumfang der Balloneinengungsringe aufgetragen wird, daß einerseits die gewünschte
Reibungsverminderung gerade noch gewährleistet ist,
und andererseits so wenig wie möglich Gleitmittel an den Faden abgegeben wird, so daß die Weiterverarbeitung
nicht beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst
Die Erfindung geht hierbei von dem Gedanken aus, den Innenumfang des Balloneinenguugsringes nicht
kontinuierlich, sondern intermittierend bei jedem Ringbankhub mit Gleitmittel zu versorgen, wobei das
Gleitmittel auch nicht am ganzen Innenumfang, sondern nur an einer Stelle des Innenumfangs durch den mit dem
Gleitmittel getränkten Abstreifkopf durch eine Relativbewegung des Abstreifkopfes gegen den Balloneinengungsring
aufgestrichen wird. Die Menge des aufgetragenen Gleitmittels wird dabei durch die Länge der
Berührungsstrecke zwischen dem Abstreifkopf und dem Innenumfang des Balloneinengungsringes festgelegt Es
hat sich herausgestellt, daß der einmalige Auftrag eines schmalen Streifens von Gleitmittel an einer Stelle des
Innenumfanges völlig ausreichend ist, um die Reibung
soweit herabzusetzen, daß eine Kapillarschädigung nicht mehr eintritt Bewegt sich die Ringbank mit dem
Balloneinengungsring nach unten, so kommt der Fadenballon mit diesem Ring in Berührung und das
Gleitmittel wird am Innenumfang des Balloneinengungsringes gleichmäßig verteilt Die geringe Menge
Gleitmittel wird während der Abwärtsbewegung der Ringbank und des Balloneinengungsringes und während
der darauffolgenden Aufwärtsbewegung größtenteils von Garn wieder abgerieben und muß daher nach jedem
Hub durch Auftrag eines neuen Gleitmittelstreifens wieder erneuert werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind in den Ansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Ausführungsbeispiele werden anhand der F i g. 1 bis 3 erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Teilquerschnitt durch eine Ringzwirnmaschine in einem ersten Ausführungsbeispiel,
F i g. 2 eine schaubildliche Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispieles,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie IH-III der F i g. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 die Ringbank einer Ringzwirnmaschine bezeichnet, welche mit den Ringhaltern
2 die Ringe 3 trägt. Die Ringbank 1 ist mit Gleitführungen 4 auf lotrechten Führungsstangen 5 auf-
und abbewegbar geführt An Tragstützen 6, die mit der Ringbank 1 verbunden sind, ist konzentrisch über jedem
Ring 3 ein Balloneinengungsring 7 angeordnet Der Balloneinengungsring 7 ist damit zusammen mit der
Ringbahnk auf- und abbewegbar. An den gleichen Führungsstangen 5 sind weitere Trageinrichtungen 8
auf- und abbewegbar angeordnet, an denen eine Tragstange 9 drehbar gelagert ist. Mit dieser Tragstange
9 sind mehrere Fadenführerklappen 10 verbunden, von denen je eine einer Spindel zugeordnet ist. Diese
Fadenführerklappen 10 kragen Fadenführer 11, die während der Auf- und Abbewegung der Ringbank
ebenfalls auf- und abbewegt werden, jedoch, wie aus F i g. 1 ersichtlich ist in einem geringeren Maße wie die
Ringbank selbst Das Garn läuft von den Lieferwalzen 12 durch den Fadenführer 11 durch den Balloneinengungsring
7 zum Ringläufer 13 und von diesem zu der Spule S. Da der Hub des Fadenführers 11, wie aus F i g. 1
ersichtlich ist, geringer ist als der Hub der Ringbank, nähert sich der Balloneinengungsring 7 in angehobener
Stellung, d. h. bei hochgefahrener Ringbank dem Fadenführer 11. Hierdurch wird der Abstand zwischen
dem Fadenführer 11 und dem Ring 3 so kurz, daß der
Fadenballon nicht mehr am Innenumfang 7a des Balloneinengungsringes 7 anliegt und dieser damit in
angehobener Stellung wirkungslos ist
Hier setzt nun die Erfindung sein, denn in angehobener Stellung des Balloueinengungsringes 7
kann durch einen mit Gleitmittel getränkten Abstreifkopf 14 das Gleitmittel am Innenumfang Ta des
Balloneinengungsringes aufgetragen werden.
Hierzu ist jedem Balloneinengungsring 7 ein mit Gleitmittel getränkter Abstreifkopf 14 aus saugfähigem
Material zugeordnet Seitlich von den Balloneinengungsringen 7 und etwa in deren Höhe ist ein sich in
Maschinenlängsrichtung erstreckendes Rohr 15 an den mit der Ringbank 1 verbundenen Tragstützen 6 um
seine Achse horizontal schwenkbar gelagert An dem Rohr 15 ist für jeden Balloneinengungsring ein hohler
Tragarm 16 angeordnet, an dessen freiem, um etwa 90° abgewinkelten Ende 16a der Abstreifkopf 14 angeordnet
ist Durch den hohlen Tragarm 16 ist ein Docht von dem Rohr 15 bis zum Abstreifkopf 14 geführt, der das in
dem Rohr 15 enthaltene Gleitmittel zu dem Abstreifkopf 14 fördert An einem mit dem Rohr verbundenen
Stift 18 greift eine Zugfeder 19 an, deren anderes Ende mit der Ringbank 1 verbunden ist Durch die Wirkung
dieser Feder wird das Rohr 15 bei abgesenkten Balloneinengungsringen in Ruhestellung gehalten, in
der die freien Enden 16a des Tragarmes 16 aus den Balloneinengungsringen 7 und aus dem Bereich des
Fadenballons herausgeschwenkt sind.
Im oberen Bereich der Maschine, in den das Rohr 15 bei angehobener Ringbank bzw. angehobenen Balloneinengungsringen
gelangt, ist ein Anschlag 20 vorgesehen. Dieser Anschlag 20 ist an der Trageinrichtung 8der
Fadenführer-Tragstange 9 befestigt. Wird das Rohr zusammen mit der Ringbank nach oben bewegt, so
kommt einer der Tragarme 16 an dem Anschlag 20 zur Anlage und das Rohr wird hierdurch im Uhrzeigersinn
entgegen der Kraft der Feder 19 verschwenkt. Hierdurch werden die an den freien Enden 16a der
Tragarme 16 vorgesehenen Abstreifköpfe 14 in die
Balloneinengungsringe 7 hineinverschwenkt, die sich dann in der in F i g. 1 gestrichelt eingezeichneten
angehobenen Stellung befinden. Der aus saugfähigem Material bestehende Abstreifkopf bewegt sich an dem
Innenumfang 7a des Balloneinengungsringes axial nach unten und trägt einen schmalen Streifen von Gleitmittel
auf den Innenumfang des Balloneinengungsringes auf.
Bewegt sich dann die Ringbank mit den Balloneinengungsringen wieder nach unten, so wird das Rohr 15
unter Wirkung der Feder 19 entgegen dem Uhrzeigersinn wieder in seine Ruhestellung zurückgeschwenkt.
Beim Absenken der Ringbank gelangt der Fadenballon auch wieder an den Innenumfang des Balloneinengungsringes
und das in Form eines Streifens aufgetragene Gleitmittel wird dann durch den rotierenden Fadenballog
gleichmäßig auf den Innenumfang 7a verteilt. Zum Ausgleich von baulichen Toleranzen ist es zweckmäßig,
wenn der Tragarm 16 aus elastischem Material besteht.
In den F i g. 2 und 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt welches immer dann angev/endet
werden kann, wenn die hier ortsfest angeordneten Abstreifköpfe aufgrund baulicher Gegebenheiten den
Spulenwechseln nicht behindern. Bei dem in F i g. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Abstreifkopf
14 in einer Höhe angeordnet, in welche die Balloneinengungsringe 7 im oberen Umkehrpunkt der
Ringbank 1 gelangen. Diese obere Umkehrstellung der Balloneinengungsringe 7 ist in Fig.2 gestrichelt
dargestellt. Der Abstreifkopf 14' ist an einem Tragarm Fadenführer 11 trägt, oder deren Tragstange 9 befestigt
16' vorgesehen, der seinerseits mit einem zwischen den werden.
und ortsfest angeordnet ist. 16" besteht darin, sie mit einem sich in Maschinenlängs-
ratsbehälter 22 vorgesehen, der über einen Docht den welches in Fig.2 strichpunktiert eingetragen ist. Ist
bei dem ersten Ausführungsbeispiel besteht dieser schwenkbar gelagert, so kann man es zum Spulenwech-
Claims (7)
- Patentansprüche:I. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer Scheibenspulen, mit mindestens einem jeder Spindel zugeordneten höhebewegbaren, nicht drehenden Balloneinengungsring, je einem. Docht zum Fördern eines Gleitmittels von einem Gleitmittelvorratsbehälter zum Innenumfang des Balloneinengungsringes und mit je einem oberhalb jeder Spindel angeordneten Fadenführer, dem sich der Balloneinengungsring bei jedem Ringbankhug in seiner oberen Stellugn nähert, wobei der Fadenballon vom Innenumfang des Balloneinengungsringes abgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daiß jedem Balloneinengungsring (7) an einem hohlen Tragarm (16; 16'; 16") ein mit dem Gleitmittel getränkter Abstreifkopf (14, 14') aus saugfähigem Material so zugeordnet ist, daß nur in der oberen Stellung des Balloneinengungsringes (7) durch eine Relativbewegung des Abstreifkopfes (14, 14') gegen den Balloneinengungsring (7) in Richtung der Spindelachse Gleitmittel an seinem Innenumfang (Ja) aufgestrichen wird.
- 2. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der Balloneinengungsringe (7) und etwa in deren Höhe ein sich in Maschinenlängsrichtung erstrekkendes mit Gleitmittel gefülltes Rohr (15) an mit der Ringbank (1) verbundenen Tragstüizen (6) um seine Achse horizontal schwenkbar gelagert ist, daß an dem Rohr (15) jedem Balloneinengungsring (7) ein hohler Tragarm (16) zugeordnet ist, an dessen freiem Ende (16a,) der Abstreifkopf (14) angeordnet und durch dessen Innenraum der Docht (17) bis in das Rohr (15) geführt ist, daß an dem Rohr (15) eine Feder (19) angreift und dieses mit herausgeschwenkten Tragarmen (16) bei abgesenkten Balloneinengungsringen (7) in Ruhestellung hält und daß in einem oberen Bereich der Maschine, in den das Rohr (15) bei angehobenen Balloneinengungsringen (7) gelangt, ein mit einem der Tragarme (16) oder einem mit dem Rohr (15) verbundenen Hebel zusammenwirkender Anschlag (20) vorgesehen ist, durch den das Rohr (15) gegen die Kraft der Feder (19) verschwenkt wird. (F i g. 1).
- 3. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (20) an einer Trageinrichtung (8) der Fadenführer (11) angeordnet ist.
- 4. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (\6a)des aus elastischem Material bestehenden Tragarmes (16) gegenüber diesem um etwa 90° abgewinkelt ist.
- 5. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (16') in einer Höhe, in die die Balloneinengungsringe (7) im oberen Umkehrpunkt der Ringbank (1) gelangen, mit einem zwischen den Spindeln angeordneten Trennblech (21) verbunden und ortsfest angeordnet ist. (F i g. 2,31).
- 6. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm in einer Höhe, in die die Balloneinengungsringe im oberen Umkehrpunkt der Ringbank (1) gelangen, mit einer den Fadenführer (11) tragenden Klappe(10) verbunden ist.
- 7. Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (16") in einer Höhe, in die die Balloneinengungsringe (7) im oberen Umkehrpunkt der Ringbank (1) gelangen, mit einem sich in Maschinenlängsrichtung erstreckenden, um seine Längsachse schwenkbaren Tragrohr (23) verbunden ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772717228 DE2717228C3 (de) | 1977-04-19 | 1977-04-19 | Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer Scheibenspulen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772717228 DE2717228C3 (de) | 1977-04-19 | 1977-04-19 | Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer Scheibenspulen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2717228A1 DE2717228A1 (de) | 1978-10-26 |
DE2717228B2 true DE2717228B2 (de) | 1979-07-26 |
DE2717228C3 DE2717228C3 (de) | 1980-03-27 |
Family
ID=6006643
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19772717228 Expired DE2717228C3 (de) | 1977-04-19 | 1977-04-19 | Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine zum Herstellen zylindrischer Scheibenspulen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2717228C3 (de) |
-
1977
- 1977-04-19 DE DE19772717228 patent/DE2717228C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2717228A1 (de) | 1978-10-26 |
DE2717228C3 (de) | 1980-03-27 |
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