CH619670A5 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines mit konstanter Geschwindigkeit gelieferten Fadens auf eine Spule mit einem Fadenführungsbügel.
Es ist allgemein üblich, einen mit konstanter Geschwindigkeit von einer Textilmaschine beispielsweise einer Offen-End-Spinnmaschine, gelieferten Faden unmittelbar nach seiner Bildung an der Maschine zu einer zylindrischen oder konischen Kreuzspule aufzuwickeln. Dabei steht die Hülse bzw. die auf ihr aufzubauende Spule in Reibungskontakt mit einer angetriebenen Welle und wird von dieser in Drehung versetzt, während dem Faden eine über die Spulenbreite reichende Changierbewegung erteilt wird. Durch die Changierbewegung ändert sich die Länge des Fadenlaufweges von der Fadenlieferstelle zur Fadenaufwickelstelle, wodurch bei konstanter Fadenliefergeschwindigkeit unterschiedliche Fadenspannungen auftreten.
Um die durch die wechselnde Länge des Fadenlaufweges hervorgerufenen Fadenspannungsschwankungen zu kompensieren, wurde bereits vorgeschlagen, den Faden über einen zwischen der Fadenlieferstelle und dem Changiermechanismus angeordneten starren Fadenführungsbügel mit einer nach aussengebogenen Profilkurve zu führen (US-PS 3 690 576). Damit ist es zwar möglich, die Länge des Fadenlaufweges auszugleichen und die durch die unterschiedlichen Weglängen bedingten Fadenspannungsschwankungen zu kompensieren. Jedoch hängt die Fadenspannung nicht nur von der Länge des Fadenlaufweges ab, sondern zusätzlich auch von dynamischen Fadenbeanspruchungen während des Aufwickelvorganges und den Reibungsverhältnissen am Fadenführungsbügel.
Da die Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens die Resultierende aus der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwelle und der Changiergeschwindigkeit ist, die Changiergeschwindigkeit aber im Umkehrpunkt praktisch auf Null absinkt, ergibt sich jeweils im Umkehrpunkt eine kurzzeitige Änderung der Aufwickelgeschwindigkeit und damit dynamische Fadenspannungsänderungen mit hoher Amplitude. Ferner wirken auf den Faden im Umkehrpunkt aufgrund der Richtungsänderung hohe Beschleunigungskräfte ein. Diese haben ebenfalls Fadenspannungsänderungen zur Folge, die zu Störungen bei der Bewicklung der Spulenkanten führen. Derartige dynamische Fadenspannungen kann der bekannte starre Fadenführungsbügel ebensowenig ausgleichen wie die während der Bewick-5 lung konischer Spulen auftretenden Fadenspannungsänderun-gen, die sich daraus ergeben, dass zu Beginn der Bewicklung die prozentuale Änderung der Aufwickelgeschwindigkeit vom kleinen zum grossen Durchmesser am grössten ist und mit zunehmender Bewicklung abnimmt.
io Schliesslich entstehen speziell beim Aufwickeln eines von einer Offen-End-Rotorspinnmaschine mit konstanter Geschwindigkeit gelieferten Fadens Probleme dadurch, dass der Faden während des Abzuges aus dem Rotor einer mittleren Fadenspannung unterliegt, die den Faden um einen bestimm-15 ten Betrag dehnt, und anschliessend in der Aufwickelzone relaxieren kann. Dabei ergeben sich je nach Faserstoff, Garnnummer und Garndrehung unterschiedliche Relaxationskräfte, die auch während des Spinn- und Aufwickelprozesses innerhalb einer Spule schwanken können. Dies bedeutet, dass 20 ein Faden, der über den bekannten Fadenführungsbügel geführt wird, mit unterschiedlicher Fadenspannung (Vordehnung) aufgewunden wird, was beim späteren Färben zu Farbunterschieden im Garn führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrich-25 tung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine Kompensation jeglicher Art von Fadenspannungsänderungen und Fadenspannungsspitzen beim Aufwickeln des Fadens ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass 30 der Fadenführungsbügel an seiner Halterung quer zur Laufrichtung des Fadens federnd gelagert ist. In einer kostengünstigen und die Stabilität des Fadenführungsbügels in Fadenlaufrichtung sicherstellenden Ausführung bestehen die federnden Lagerelemente aus Blattfedern, die als Doppelfeder aus-35 gebildet sind. Ein weiches Ansprechen der Blattfedern wird dadurch erreicht, dass die Enden der Blattfedern unter Zwischenschaltung elastischer Elemente miteinander verbunden sind. In einer anderen Ausführungsform ist die federnde Lagerung durch Druckfedern gebildet, oder sie ist dadurch ge-40 schaffen, dass die den Fadenführungsbügel aufnehmende Tragschiene aus einem elastisch federnden Material besteht und durch einen Steg mit einer Halteschiene als Halterung verbunden ist. Im letzteren Fall ist zweckmässig die Tragschiene mit dem Steg und der Halteschiene aus einem Stück gefer-45 tigt. Die Herstellung konischer Kreuzspulen wird dadurch ermöglicht, dass der Steg aussermittig zum Fadenführungsbügel angeordnet ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Fig. 1 bis 5 beschrieben. Es zeigen;
so Fig. 1 Teile einer Aufwickelvorrichtung mit Fadenführungsbügel in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 bis 5 Ausführungen des erfindungsgemässen Faden-führungsbügels in der Draufsicht.
Gemäss Fig. 1 wird ein Faden F, der im vorliegenden Fall 55 von einer nicht gezeigten Offen-End-Rotorspinnmaschine mit konstanter Geschwindigkeit geliefert und von einem Paar Abzugswalzen 1,10 kontinuierlich abgezogen wird, mittels eines changierenden Fadenführers 2 auf eine in einem Spulenhalter 3 eingespannte Hülse 30 aufgewickelt, um eine zylindrische 6o oder auch konische Kreuzspule zu bilden. Die Hülse 30 liegt auf einer angetriebenen Spulwalze 4 auf und rotiert durch Reibungsmitnahme.
Zwischen den Abzugswalzen 1,10 und dem Fadenführer 2 ist an einem Längsbauteil 5 der Maschine, hier beispielsweise 65 dem Absaugkanal, ein Fadenführungsbügel 6 befestigt, über den der Faden F läuft. Der Fadenführungsbügel 6 ist nach auswärts in Richtung zum Faden F gebogen, wobei sein Profil durch die sich infolge der Changierung des Fadens F ändern-
1 de Länge des Fadenweges zwischen den Abzugswaken 1,10 und der Aufwickelstelle vorbestimmt ist. Der Fadenführungsbügel 6 ist damit in der Lage, die durch das geometrische Fadenverlegedreieck (gestrichelte Linien) bedingten Änderungen der Fadenlänge beim Aufwickeln und die damit verbundenen Fadenspannungsänderungen auszugleichen.
Über diese bekannte Anordnung hinaus ist der Fadenführungsbügel 6 erfindungsgemäss quer zur Laufrichtung des Fadens F an seiner Halterung federnd gelagert, wobei entweder das Längsbauteil 5 selbst die Halterung bilden kann oder zweckmässiger eine Halteschiene 61 (Fig. 2 bis 5) als Halterung vorgesehen wird, die dann am Längsbauteil 5 in geeigneter Weise befestigt wird.
Durch die nachstehend noch im einzelnen beschriebene federnde Lagerung des Fadenführungsbügels 6 werden Fadenspannungsänderungen aufgrund dynamischer Fadenbeanspruchungen während des Aufwickeins wirkungsvoll kompensiert. So werden insbesondere auch Fadenspannungsspitzen, die an den Umkehrpunkten des Fadenführers 2 auftreten und zu Fadenabschlägen vom Spulenkörper führen, ausgeglichen, indem der Fadenführungsbügel 6 dem dann auf ihn einwirkenden stärkeren Druck des Fadens F federnd nachgiebt. Bei der Verwendung von Bildstörgetrieben, durch die Bildwicklungen auf der Spule vermieden werden, indem dem changierenden Fadenführer 2 in den Randbereichen der Spule eine hohe Umkehrbeschleunigung erteilt wird, erfolgt durch die federnde Anordnung des Fadenführungsbügels 6 ein Längenausgleich bei konstanter Fadenspannung. Ferner ermöglicht der federnd gelagerte Fadenführungsbügel 6 auch das einwandfreie Wickeln von konischen Spulen, deren Herstellung bei konstanter Fadenliefergeschwindigkeit deshalb besondere Schwierigkeiten verursacht, weil auf jeder Spulenseite unterschiedliche Längen des Fadens F aufgewickelt werden.
Die federnde Lagerung des Fadenführungsbügels 6 kann auf verschiedene Weise erfolgen. Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der an einer Tragschiene 62 angeordnete Fadenführungsbügel 6 mittels zweier zweiarmiger, als Doppelfeder ausgebildeter Blattfedern 71 und 72, die jeweils mittig an der Tragschiene 62 und der Halteschiene 61 befestigt sind, quer zur Laufrichtung des Fadens F federnd gelagert ist. Die von der Tragschiene 62 bzw. der Halteschiene 61 wegstrebenden Arme der Blattfedern 71 und 72 bilden bei dieser Anordnung die Schenkel eines Dreiecks und sind an ihren Enden durch Schrauben 73 oder dgl. miteinander verbunden. Im Hinblick auf ein weiches Ansprechen der Federung ist es zweckmässig, die Verbindung der freien Enden der Blattfedern 71 und 72 unter Zwischenschaltung geeigneter elastischer Elemente 74, beispielsweise Gummischeiben, vorzunehmen.
Selbstverständlich können anstelle von zwei zweiarmigen Blattfedern 71 und 72 auch vier einarmige Blattfedern vorgesehen werden, um die gezeigte Anordnung einer Doppelfeder zu erreichen.
In Fig. 3 ist eine Doppelfederung des Fadenführungsbügels 6 mit vier einarmigen Blattfedern 75, 76,77 und 78 gezeigt, die jeweils an den Enden der Halteschiene 61 und Tragschiene 62 befestigt sind und sich von der Schiene weg nach innen erstrecken, so dass die Verbindungspunkte je zweier
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Blattfedern einander zugewandt sind. Die Verbindung der Blattfedern 75 und 76 einerseits und die der Blattfedern 77 und 78 andererseits erfolgt auch hier zweckmässig durch Schrauben 73, vorteilhaft ebenfalls unter Zwischenschaltung elastischer Elemente 74, wie in Fig. 2 gezeigt.
Die Verwendung von Blattfedern als federnde Lagerelemente für den Fadenführungsbügel 6 gemäss Fig. 2 und 3 hat neben der einfachen und kostensparenden Herstellung eine Reihe weiterer Vorteile. Diese bestehen darin, dass der Mittelpunkt des Fadenführungsbügels 6 bei jeder Federstellung in seiner mittigen Lage bleibt, der Fadenführungsbügel also ständig geführt ist, und dass die Federung schnell anspricht, was bei hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten von besonderer Wichtigkeit ist. Ferner ist auch die Stabilität der Vorrichtung in Fadenlaufrichtung sichergestellt. Diese kann im Bedarfsfall durch den Einsatz von breiteren oder härteren Blattfedern noch erhöht werden, wobei dennoch durch die Einbringung von elastischen Elementen 74 an den Verbindungspunkten der Blattfederenden ein weiches Ansprechen der Federung erreicht wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 ist die federnde Lagerung des Fadenführungsbügels 6 quer zur Fadenlaufrichtung durch Druckfedern 80 und 81 gebildet, die in Nähe der Enden der Halteschiene 61 und der Tragschiene 62 an diesen befestigt sind.
Eine weitere Möglichkeit, den Fadenführungsbügel 6 quer zur Laufrichtung des Fadens F federnd zu lagern, besteht darin, die Tragschiene 62 aus einem elastischen federnden Material zu fertigen und sie durch einen mittig zum Fadenführungsbügel 6 angeordneten Steg 63 mit der Halteschiene zu verbinden (Fig. 5). Der Steg 63 kann als separates Teil gefertigt sein und an den beiden Schienen befestigt werden. Zweckmässiger ist es jedoch, wenn die Tragschiene 61 mit der Halteschiene 62 und dem Steg 63, wie gezeigt, aus einem Stück gefertigt sind. Für die Herstellung konischer Kreuzspulen wird anstelle des mittig zum Fadenführungsbügel 6 liegenden Steges 63 ein Steg 63' vorgesehen, der aussermittig zum Fadenführungsbügel 6 angeordnet ist.
Neben den beschriebenen sind auch andere Lösungen für die federnde Lagerung des Fadenführungsbügels 6 quer zur Laufrichtung des Fadens F möglich. So kann beispielsweise der Fadenführungsbügel 6 auch an wenigstens einer sich in Laufrichtung des Fadens F erstreckender Spiralfeder aufgehängt sein, oder es kann eine Luftfederung für den Fadenführungsbügel 6 verwendet werden.
Die beschriebene Art des Fadenspannungsausgleichs ist nicht abhängig von der gezeigten Form, sondern kann im Prinzip auch bei nicht paralleler Anordnung des Fadenführungsbügels zur Spulachse erfolgen. Wesentlich ist, dass der durch die Auflage des Fadens auf dem Fadenführungsbügel entstehende Druck elastisch aufgenommen wird.
Die Erfindung ist an einem Beispiel mit changierendem Fadenführer gezeigt. Sie ist aber mit besonderem Vorteil auch in Verbindung mit einer Aufwickelvorrichtung anwendbar, bei der die Fadenverlegung mittels Schlitztrommel, Nutenzylinder oder Flügelfadenführer erfolgt.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Aufwickeln eines mit konstanter Geschwindigkeit gelieferten Fadens auf eine Spule mit einem Fadenführungsbügel, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsbügel (6) an seiner Halterung quer zur Laufrichtung des Fadens (F) federnd gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die federnden Lagerelemente aus Blattfedern (71, 72; 75, 76; 77, 78) bestehen, die als Doppelfeder ausgebildet sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Blattfedern (71, 72; 75,76; 77, 78) unter Zwischenschaltung elastischer Elemente (74) miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lagerung durch Druckfedern (80, 81) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Führungsbügel aufnehmende Tragschiene (62) aus einem elastisch federnden Material besteht und durch einen Steg (63, 63') mit einer Halteschiene (61) als Halterung verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (62) mit dem Steg (63, 63') und der Halteschiene (61) aus einem Stück gefertigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (63') aussermittig zum Fadenführungsbügel (6) angeordnet ist.
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