DE2507385C3 - Verfahren zur Herstellung eines Räuchermittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Räuchermittels

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Jozef Dr.-Chem. Gora
Jadwiga Dipl.-Ing.-Chem. Kolo Kolska
Zbigniew Dr.-Ing.-Chem. Kozlowski
Janusz Prof. Dr.-Chem. Kulesza
Kazimierz Dr.-Chem. Miler
Jerzy Dr.-Chem. Podlejski
Zygmunt Warschau Rutkowski
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Description

Eiweiß- und fetthaltigen Produkten die Merkmale von Räucherprodukten zu verleihen, ist seit langem bekannt und wird allgemein angewandt, indem man auf die Produkte einen durch unvollständiges Verbrennen von cellulose- und ligninhaltigen Stoffen erhaltenen Räucherrauchstrom einwirken läßt. Dieses direkte Verfahren im Räucherstrom verleiht zwar den Produkten den erwarteten Räuchergeschmack und Räuchergeruch, jedoch werden dabei überflüssige und schädliche Bestandteile abgelagert, vor allem Stickstoffbasen und verschiedene, den behandelten Produktcn fremde Geruchsnoten verleihende flüchtige Säuren, sowie kanzerogene Kohlenwasserstoffe, ferner Derivate des Benzpyrens und des Benzphenanthrens.
Außerdem ist das Räuchern mit Rauch in der Großtechnik ein technologisch umständliches Vcifahren, es ist schwierig zu standardisieren und zu automatisieren und in kontinuierliche Hcrstcllungsprozcsse /u überführen, außerdem sind kostspielige Anlagen und große Vorräte von bestimmten, /ur Räuchcrrauchcrzcugung notwendigen Holzmaterialien erforderlich.
Die obengenannten Nachteile und Schwierigkeiten fuhren /u immer häufigerer Aufgabe der direkten Räuchermethode und zu ihrem Ersatz durch das sogenannte rauchlose Räuchern mit Räuchermitteln, die unmittelbar den Lebensmitteln zugegeben werden und ihnen die Geschmacks- und Aromaeigenschaften verleihen, die mehr oder weniger den nach konventionellen Methoden erreichbaren Eigenschaften angenähert sind und zugleich keine kanzerognen Substanzen und Ballaststoffe enthalten.
flic Räuchermittel werden im Laufe der Zerselzungsdcstillatiop von Holz oder verwandten Rohstoffen gewonnen. Anfänglich wurde das aus einem Ausgangsmatcrial hei der Trockendestillation abgetrennte Dcstillationswasscr verwendet, mit der Zeit wurden jedoch Dcstillationsrückstandsteerc und der bei der Holzpyrolyse entstehende Rauch verwendet.
Ls gibt mehrere Verfahren zur Gewinnung von Räuchermittel!! aus diesen Rohstoffen durch Destillation. Extraktion, Fraktionieren oder durch eine Kombination der genannten Maßnahmen, die das Bcsciti* gen der schädlichen und unerwünschten Bestandteile und das Gewinnen der entsprechenden, die gewünschten geschmacklichen, aromatischen, antioxidativeii und bakteriziden Eigenschaften aufweisenden Verbindungen oder Verbindungsgruppen bezwckkcn.
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An Räuchermittel werden sehr hohe Qualitätsanforderungen gestellt, deren Einhaltung für die Zulassung zur Anwendung in Lebensmitteln die Hauptbedingung seitens staatlicher Institutionen des Gesundheitsschutzes ist. Sie sollen den Lebensmitteln nicht nur den gewünschten typischen Geschmack und Räuchergeruch verleihen und antioxidative und bakterizide Eigenschaften aufweisen, sondern sie dürfen als kanzerogen erkannte Verbindungen in nicht größerer Menge als nur einige Zehntel Gewichtsteile pro Million, bezogen auf das Lebensmittelprodukt, enthalten und nur in Mengen von einigen bis zu einigen Hundert Gewichtsteilen pro Million, bezogen auf das Produkt, verwendet werden.
Von den bekannten Räuchermitteln genügen nur wenige den oben genannten Bedingungen. Dazu zählen die nach den polnischen Patentschriften 49216 und 52 159 sowie nach der DE-OS 2 031 662 gewonnenen Räuchermittel. Diese Räuchermittel werden durch fraktioniene Extraktion und mit Hilfe organischer Lösungsmittel,vorzugsweise mit Äthyläthei aus einem Riiichjmuchkondcnsat gewonnen, dz% bei der bei I.uftübcrschufi durchgeführten Zersetzungsdestillation von Cellulose und/oder l.igninstolfen erzeugt wird.
NiCi oeoi Verfahren gemäß dei DE-OS 2 031 662 werden drei Fraktionen gewonnen. Als erste und Hauptfraktion erhält man eine hauptsächlich Phenolverbindungen mit einem Molekulargewicht über 140 enthaltende Fraktion. Diese kann mit der zweiten im weiteren Verlauf der Extraktion gewonnenen Terpenfraktion vermischt werden, die Verbindungen enthält, die in einem Medium mit einem pH-Wert von 12,8 keine salzartigen Verbinöungen uilden, sowie mit der dritten sauren, niedere Carbonsäuren enthaltende Fraktion, um dadurch das fertige Riuchermittel zu gewinnen. Dieses Verfahren ist technologisch ziemlich umständlich, arbeitsaufwendig und erfordert eine komplizierte Apparatur.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein w Verfahren zur Gewinnung eines Räuchermitteis anzugeben, das technologisch und in bezug auf Apparate einfach, leicht zu automatisieren ist und günstige Arbeitsschutzbedingungen gewährleistet, wobei das gewonnene Räuchermittel vortreffliche, das Räucheraroma vollständig wiedergebende geschmackliche und aromatische, sowie auch oxidationshemmende und bakteriostatische Eigenschaften aufweisen soll und für eiweiß- und fetthaltige I^cbensmittelprodukte ein ausgezeichnetes konservierendes Mittel sein soll, das zugleich von ballastartigen und gesundheitsschädlichen Verbindungen frei ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines Räuchermittels durch Extraktion und Destillation aus einem Teer oder einem Räucherrauchkondensat, wobei Teer ( = Destillationsrückstand) bzw. Räuchcrrauchkondcnsat durch Zersetzungsdestillation von Cellulose und/oder I.igninrohstoffen (in sauerstofffreier oder sauerstoffhaltiger Atmosphäre durchgeführt) erhalten worden sind, das mi dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(la) den Teer oder das Räucherkondensat oder dessen Fraktionen mit einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure (Konzentration 5 bis 20%, Menge 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Teer Oder Räucherrauchkondensat) extrahiert, wobei man die anfallende, die organischen Stickstöffbasen enthaltende obere Schicht vor*
5 (Ib)
41 wirft und die untere Schicht mit Wasser und mit einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung oder mit einer gesättigten wäßrigen Natriumchloridlösiing wäscht, oder daß man
den Teer oder das Räucherrauchkondensat oder dessen Fraktionen zur Bindung der organischen Stickstoffbasen mit Orthophosphorsäure (85 bis 90%ige Säure, Menge: 0,5 bis 3 Gewichtsprozent) vermischt,
(2) die so vorgereinigten Ausgangsstoffe unter vermindertem Druck in einer Inertgasatmosphäre zweistufig destilliert, wobei man den in der ersten Destillationsphase bei 30 bis 20 mm Hg erhaltenen Vorlauf (Siedepunkt unter 110 bis 100° C) verwirft und in der zweiten Destillationsphase bei einem auf höchstens 10 mm Hg herabgesetzten Druck Verbindungen abtrennt, die einen Siedepunkt bis zu 250° C bei 20 mm Hg aufweisen, welche das fertige Räuchermittel darstellen.
Zunächst wird also dem Ausgangsmaterial ein Teil der Ballastverbindungen, insbesondere der organischen Stickstoffbasen, entzogen. Diese Verbindungen werden entweder durch Extraktion mit Schwefelsäure, oder durch deren Bindung an Orthophosphorsäure, beseitigt, wobei die letztgenannte Säure gleichzeitig Kondensations-Polymerisations-Prozessen vorbeugt. In diesem Fall verbleiben diese Ballastverbindungen bis zum Prozeßende im später verworfenen Nachlauf. Zur Extraktion wird die wäßrige Schwefelsäurelösung mit einer Konzentration von 5 bis 20% in einer Menge von 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Teere oder Räucherrauchkondensate verwendet. Die Extraktion wird durch einmalige oder mehrmalige Zugabe von Säure bei Zimmertemperatur durchgeführt, wobei die die organischen Stickstoffbasen enthaltende und später verworfene obere Schicht abgetrennt wird. Die untere. Teer enthaltende Schicht wird dagegen mehrmals mit Wasser und mit einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlö'ung oder mit einer gesättigten wäßrigen Natriumchlondlösung gewaschen, wonach sie weiterbehandelt wird. Dagegen erfolgt die Bindung der organischen Stickstoffbasen an die Orthophosphorsäure durch Vermischen des Ausgangsstoffs mit 0.5 bis 3 Gewichtsprozent einer 85- bis 9()%igen Sau'..
Der auf eine der beschriebenen Weisen vorgercinigte Ausgangsstoff wird unter vermindertem Druck in einer Inertgasatmosphäre. /. B . Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid zweistufig destilliert, vorzugsweise bei einem Zusatz von 1 his K) Gewichtsprozent, am besten von 5 Gewichtsprozent Zink-. Aluminium oder Hisenstaub. Die Verwendung von Zink-, Aluminium- oder Eisenstaub gestattet es, ein Räuchermittel von heller Bernsteinfarbe /u erhalten, der er der Oxydation des Hydrochinon- oder Chinonsystems vorbeugt. Der Staub kann gleich in der ersten oder auch erst in der /weiten Destillationsphase zugegeben werden.
In der ersten, unter einem Druck von 30 bis 20 mm Hg durchgeführten Destillationsphase wird als Vorlauf, der verworfen wird, eine Fraktion erhalten, welche Substanzen mit einem Siedepunkt unter 110 bis 100° C enthält. Dies sind vor allem niedermolekulare organische Säuren, Wasser, Kohlenwasserstoff und andere Ballasfsubstanzer),
In der zweiten Destillationsphase wird der Druck bis auf höchstens 100 mm Hg herabgesetzt und es wird
eine Fraktion mit Verbindungen gewonnen, die einen Siedepunkt bis zu 250° C bei 20 mm Hg aufweisen. Bei einem Druck unter 10 mm Hg werden Verbindungen mit entsprechend niedrigeren Siedepunkten destilliert. Diese Fraktion bildet das fertige Räuchermittel. Der Nachlauf aus dieser Destillation, der hauptsächlich Pech, und bei Verwendung der Orthophosphorsäure auch die organisch gebundenen Stickstoffbasen enthält, wird verworfen.
Es wurcie festgestellt, daß der zu verwerfende Nachlauf viel leichter aus dem Destillationsapparat zu entfernen ist, wenn er mit dem mehrwertigen Alkohol Glycerin verdünnt wird. Es ist deshalb vorteilhaft, die bei einem Druck von 100 mm Hg verlaufende zweite Destillationsphase als Extraktionsdestillation mit Glycerin-Dämpfen durchzuführen, die auch den Destillationsverlauf als solchen vorteilhaft beeinflussen. Dieser mehrwertige Alkohol wird mit dem Teer vermischt, der keine Fraktion mit Siedepunkten unter 100° C, vorzugsweise 800C bei 20 mm Hg und keine organischen Stickstoffbasen enthält, oder der die an die Orthophosphorsäure gebundenen Stickstoffbasen enthält, und zwar in einer Menge von I bis 10 Gewichtsteilen Glycerin auf 1 Gewichtsteil Teer, vorzugsweise 5 Gewichtsteilen Glycerin auf 1 Teil Teer. Aus dieser Mischung wird die Fraktion mit einem Siedepunkt bis zu 250' C bei 200 mm Hg oder bis 180° C bei K) mrn Hg oder mit entsprechend tieferen Temperaturen bei einem Druck unter 10 mm Hg gewonnen. Diese aus einem Gemisch des mehrwertigen Alkohols und der das Räuchermittel bildenden Verbindungen bestehende Fraktion wird anschließend His auf eine Temperatur von 50 bis 90° C erwärmt, um dadurch eine selbsttätige Trennung in zwei Schichten zu veranlassen. Die obere Schicht bildet das Räuchermitte!, die untere dagegen den mehrwertigen Alkohol, der wieder zur Destillation einer neuen Teermenge verwendet werden kann.
Untersuchungen haben gezeigt, daß positive Ergebnisse auch bei einer Abänderung des erfindungsgemäßeri Verfahrens zur Gewinnung eines Räuchermittels erreicht werden können, und zwar wenn man die Reihenfolge derart verändert, daß der Ausgangsstoff, der den Destillationsrückstand bildende Teer oder das Räucherrauchkondensat zuerst nach dem oben beschriebenen Vorgehen unter Einhaltung der gleichen technologischen Kennwerte zweistufig destilliert wird und erst anschließend aus dem das Räuchermittel enthaltenden Enddestillat die organischen Stickstoffbasen durch Extrahieren mit der wäßrigen Lösung der Schwefelsäure, beseitigt werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Räuchermittel besteht aus einem komplizierten Gemisch von organischen Verbindungen mit mindestens 50^ an Komponenten mit Phenolcharakter sowie höheren Fettsäuren. Terpenverbindungen und anderen, darunter jedoch keine kanzerogenen Substanzen. Dieses Räuchermittel zeichnet sich durch das gewünschte typische Räucheraioma aus. Eiweißoder fetthaltigen Produkten zugegeben, verleiht es ihnen die Eigenschaften der nach der direkten Räuchermethode geräucherten Produkte, verlängert deren Haltbarkeit und wirkt der Oxydation entgegen.
Die Ausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens, bezogen auf den Ausgangsstoff, beträgt 15 bis 40 Gewichtsprozent,
Um den Reinigungseffekt des Räuchermittels von bällastartigen und scbädlichen Verbindungen von der Art des Benzpyrens, Dibenzanthracens und anderer aromatischer Kohlenwasserstoffe zu erhöhen, wird dieses einem Selektivadsorptionsprozeß an Aktivkohle, weitporigem Kieselsäuregel oder synthetischen Molekularsieben unterworfen. Der Prozeß wird derart geführt, daß das Räuchermittel entweder zuerst mit organischen Lösungsmitteln, wie niedrigen aliphatischen Alkoholen, Dialkyläther oder Halogenkohlenwasserstoffen verdünnt oder unverdünnt bis auf eine
ίο Temperatur von 50 bis 90° C erwärmt und nachher durch eine mit einem geeigneten Adsorptionsmittel gefüllte Adsorptionskolonne geschickt wird. Für 100 Gewichtsteile des Räuchermittels werden 10 bis 50 Gewichtstefle einer Adsorptionsmasse genommen, in Abhängigkeit von ihrer Art und selektiven Aktivität. Nach dem Durchschicken der Flüssigkeit durch die Adsorptionskolonne wird das Lösungsmittel gegebenenfalls durch Verdampfen unter normalem oder vermindertem Druck entfernt.
Durch diese Maßnahmen erhält man ein gereinigtes Räuchermittel als dickes, gelbll·.. ·, gefärbtes Öl mit intensivem Räucheraroma und sehr ,'lohem Reinheitsgrad, insbesondere was den Gehalt an kanzerogenen Verbindungen betrifft. Als nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenes Räuchermittel erhält ma:· ein Produkt mit nicht nur ausgezeichneter Reinheit, sondern auch mit vortrefflichen Aroma- und Antioxydationseigenschaften.
Das erfindungsgemäß erhaltene Räuchermittel ist ein stark konzentriertes Präparat. Ua es in Lebensmitteln nur in Mengen von einigen bis einigen hundert Gewichtsteilen pro Million, bezogen auf das Produkt, verwendet wird, ist seine Verdünnung mit geeigneten Trägersubstanzen unentbehrlich. Als Träger werden
Ji bekannte Stoffe, wie Äthylalkohol, Äthylenglykol, Glycerin, Tier- oder Pflanzenfette, Kochsalz, Stärke, Gewürze, Pökelgemische oder Wasser verwendet. Diese Verdünnung erfolgt in Abhängigkeit von der Art des Trägers, entweder durch Lösen des Räucherei) mittels im Träger oder durch Sättigen des festen Trägers mit dem Konzentrat oder durch Herstellen einer Räuchermittelemulsion mit dem Träger selbst.
Das Räuchermittel wird auf eine Konzentration von einigen Prozenten verdünnt. Das im Träger verdünnte
4S Räuchermittel wird mit dem Lebensmittelprodukt vermischt oder auf dessen Oberfläche auf bekannte Art aufgetragen. Beispielsweise wird eine wenig konzentrierte Lösung oder eine Emulsion des Räuchermittels mit einem Träger von geringer Viskosität mit
in oder ohne Farbstoffzusatz auf der Oberfläche eines Lebensmittelprodukts zerstäubt, vorzugsweise unter Verwendung eines elektrostatischen Feldes, worauf der Träger von selbst verdampft.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung
ϊ5 eines Räuchermittels wird nachstehend an Ausführungshcispielc.i näher erläutert.
Beispiel 1
Teer aus der Trockendestillation von Buchenholz wird bei Zimmertemperatur einer Extraktion mit einer 10%igen wäßrigen Schwefelsäurelösung in einer Menge von 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Ausgangsgewicht des Teers, unterworfen. Die abgeschiedene obere wäßrige Schicht, die das Aroma des Räuchermittels ungünstig beeinflussende organische Stickstoffbasen enthält^ wird verworfen, dagegen wird die teerige Schicht mit Wasser und mit einer wäßrigen NaHCOj-Lösung oder mit einer 3%igen Natrium-
chloridlösung viermal bis zur neutralen Reaktion ge* waschen. Der Vorgereinigte Teer wird dann einer fraktionierten Destillation in einer Stickstoffatmosphäre unter vorheriger Zugabe von 5 Gewichtsprozent Zinkstaub, bezogen auf den Teer, unterworfen. Die Destillation wird zweistufig unter vermindertem Druck geführt. Zuerst wird eine Fraktion der Verbindungen mit einem Siedepunkt unter 100° C bei 20 mm Hg, die aus einem Gemisch von niedermolekularen Fettsäuren Und Phenolen und von das Aroma des Räuchermittels nachteilig beeinflussenden Kohlenwasserstoffen bestehen, erhalten und verworfen. Anschließend wird der Druck bis auf 10 mm Hg herabgesetzt und es wird die Fraktion mit einem Siedepunkt unter 180° C bei 10 mm Hg gewonnen, die das Räuchermittel bildet. Die Ausbeute des auf diese Weise gewonnenen Präparats, bezogen auf den eingesetzten Teer, beträgt 30%.
Beispiel 2
Erlenholzteer, der ein Kondensat eines bei einer bei Luftüberschuß durchgeführten Zersetzungsdestiliation erhaltenen Räucherrauches ist und von Stickstoffbasen und Verbindungen mit einem Siedepunkt unter 100° C bei einem Druck Von 20 mm Hg wie im Beispiel 1 befreit wurde, wird mit der 4fachen Menge Glycerin vermischt und einer Extraktionsdestillation in Stickstoffatmosphäre unter einem 20 mm Hg nicht übersteigenden Druck unterworfen, wobei eine Fraktion mit einem Siedepunkt bis zu 250° C bei 20 mm Hg aufgefangen wird. Das abdestillierte Gemisch von Glycerin und das Räuchermittel bildenden Verbindungen wird zur Trennung in zwei Schichten bis aut 60° C erwärmt. Die untere Schicht bildet das Glycerin, die obere das Räuchermittel. Die Ausbeute, bezogen auf das Ausgangsprodukt,beträgt20%.
Beispiel 3
Teer aus einer Trockendestillation von Buchenholz
Werden 2 Gewichtsprozent einer 85%igen Orthophosphorsäure zugesetzt, und anschließend wird die Mischung in einer CöyAtmosphäre unter vermindern tem Druck zweistufig destilliert. Zunächst wird ein
■> Vorlauf mit Verbindungen mit einem Siedepunkt unter 110° C bei 25 mm Hg erhalten. Dieser Vorlauf besteht aus einem Gemisch niedermolekularer Fett^ säuren, Phenole und Kohlenwasserstoffe und wird verworfen. 1st der Vorlauf abdestilliert, werden dem
ίο Rückstand 5 Gewichtsprozent Aiuminiumstaub zugesetzt und unter einer Coj-Atmosphäre die das Räuchermittel bildenden Verbindungen mit Siedepunkten bis zu 250° C bei 20 mm Hg abdestilliert. Die Ausbeute entspricht der des Beispiels 1.
Dann wird dieses Räuchermittel in Äthylalkohol im Verhältnis 1:9 gelöst und bei Zimmertemperatur durch eine mit Aktivkohle gefüllte Glaskolonne geschickt. Aus dem erhaltenen Filtrat wird nach dem
ilicia um ivauunii iiiuii>i
(g
dickes, gelbliches, intensiv rauchig riechendes ÖJ gewonnen. Die Ausbeute des Adsorptionsprozesses beträgt 90%.
Beispiel 4
Teer, bestehend aus einem Kondensat eines bei einer bei Luftüberschuß durchgeführten Zersetzungsdestillation von Erlenholz und Tannenholz im Verhältnis 8:2 £'rhalienen Räucherrauchs, wird einer zweistufigen Destillation unter vermindertem Druck,
jo wie im Beispiel 2, unterworfen. Das in der zweiten Phase erhaltene Destillat wird nach Abtrennung der Glycerinschicht bei Zimmertemperatur mit einer 10%igen Schwefelsäurelösung, in einer Menge von 7 Gewichtsprozent zugegeben, extrahiert, wobei die die
J3 organischen Stickstoffbasen enthaltende obere, wäßrige Fraktion abgetrennt und verworfen wird. Die untere Fraktion bildet nach dem Waschen mit Wasser und mit einer wäßrigen NaHCO3-Lösung und dem Neutralisieren das reine Räuchermittel.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    L Verfahren zur Herstellung eines Räuchermittels durch Extraktion und Destillation aus einem Teer, oder einem Räucherrauchkondensat, wobei Teer (= Destillationsrückstand) bzw. Räucherrauchkondensat durch Zersetzungsdestillation von Cellulose und/oder Ligninrohstoffen (in sauerstofffreier oder sauerstoffiialtiger Atmo- "> Sphäre durchgeführt) erhalten worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
    (la) den Teer oder das Räucherrauchkondensat oder dessen Fraktionen mit einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure (Konzentration 5 bis 20%, Menge 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Teer oder Räucherrauchkondensat) extrahiert, wobei man die anfallende, die organischen Stickstoffbasen enthaltende obere Schicht verwirft und die -'" untere Schicht mit Wasser und mit einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonauösung oder mit einer gesättigten wäßrigen Natriumchloriclösung wäscht, oder daß man
    (Ib) den Teer oder das Räucherrauchkondensat :?ί oder dessen Fraktionen zur Bindung der organischen Stickstoffbasen mit Orthophosphorsäure (85 bis WVcige Säure, Menge: 0,5 bis 3 Gewichtsprozent) vermischt,
    (2) die so vorgercinigten Ausgangsstoffe unter so vermindertem Druck in einer Inertgasatmosphäre zweistufig destilliert, wobei man den in der ersten Destillationsphase bei 30 bis 20 mm Hg erhaltenen Vorlauf (Siedepunkt unter 110 bis 100° C) verwirft und in der η zweiten Destillationsphase bei einem auf höchstens 10 mm Hg herabgesetzten Druck Verbindungen abtrennt, die einen Siedepunkt bis zu 250° C bei 20 mm Hg aufweisen, welche das fertige Räuchermittel dar- 4» stellen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (2) die zweite Dcstillationsphase als Extraktionsdcstillation ausführt, wobei man 4>
    (1) das zu destillierende Produkt mit Glycerin vermischt (1 bis 10 Gewichtsteile Glycerin auf 1 Gewichtsteil Teer bzw. Räucherrauchkondensat).
    (2) die Fraktion mit einem Siedepunkt bis zu vi 250 C" bei 20 mm Hg oder bei IHO C hei IO mm Hg abtrennt,
    (3) die erhaltene Fraktion anschließend auf 50 bis 1H) C" erwärmt und hierbei nach selbsttätiger Phasentrennung als obere Schicht das ■>*« Rauchermittel erhalt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst Stufe (2) und dann erst die Stufen (la) oder (lh) ausführt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis mi
    3, dadurch gckentuGiuhnct, daß, die Destillation in Stufe (2) in der ersten oder zweiten DestillationsphäsC mit einem Zusatz an Zink-, Alurril· nium- oder Eisenstaub durchgeführt wird,
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gc- bi kennzeichnetj daß der Metallstaub in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Destillicrguts, eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene Räuchermittel zwecks selektiver Adsorption von Ballaststoffen und gesundheitsschädlichen Substanzen in verdünnter oder unverdünnter Form durch Aktivkohle, weitporigem Kieselsäuregel oder ein synthetisches Molekularsieb schickt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der selektiven Adsorption das Räuchermittel mit einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise mit niederen aliphatischen Alkoholen, Dialkyläthern oder Halogenkohlenwasserstoffen, verdünnt.
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