DE2317583C3 - Verfahren zur Reinigung von a- Bisabolol - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von a- BisabololInfo
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Description
a-Bisabolol findet sich in linksdrehender oder rechtsdrehender Form in verschiedenen Pflanzen. So as
ist (—)-a-Bisabolol Bestandteil der älherischen Öle
von Cananga odorata, Citrus bigaradia, Lavandula spica, Matricaria chamonilla, Myoporum crassifolium,
Myrocarpus fastigiatus, Myrocarpus frondosus und Vanillomopsis erythropappa. (-f-)-a-Bisabolol findet
sicli in Pappelarten, vornehmlich in den Knospen von Populus balsamifera und Populus tacamahaca.
Reines a-Bisabolol ist eine viskose, farblose, schwach riechende Flüssigkeit vom Kp.12 153° C.
a-Bisabolol hat stark ausgeprägte geruchsfixierende Eigenschaften und wird deshalb in der Kosmetik als
Fixierungsmittel für Riechstoffe verwendet (DT-PS 10 81 170). Diese Haftfestigkeit von geruchsintensiven
Stoffen an dem «-Bisabolol verhindert aber auch die Gewinnung von reinem a-Bisabolol aus
natürlichen ätherischen ölen nach üblichen Verfahren (z. B. Hochvakuumdestillation), da das a-Bisabolol
in den ätherischen ölen in der Regel mit stark riechenden Substanzen vergesellschaftet ist, die sich
entweder überhaupt nicht oder nur sehr schwer abtrennen lassen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Reinigung von aus Pflanzen stammendem a-Bisabolol gefunden, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das aus dem pflanzlichen Material in bekannter Weise gewonnene
a-Bisabolol mit Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten, Alkalicarbonate^ Alkalibicarbonaten, Erdalkalihydroxiden,
Erdalkalioxiden oder Aluminiumhydroxid behandelt wird. Die genannten Stoffe können auch
im Gemisch miteinander verwendet werden. Deispiele für solche Mischungen sind: Kaliumcarbonat und
Magnesiumhydroxid; Kaliumcarbonat und Magnesiumoxid.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein geruchlich befriedigendes »-Bisabolol auf sehr einfache
Weise gewonnen. Dm, erhaltene ^-Bisabolol besitzt nur noch einen schwachen aber angenehmen
Geruch. Das erfindungsgcmiiße Verfahren hat erhebliche
Bedeutung für die Verwendung des Bisabolols z. B. in der Kosmetik, da bisher der unangenehme
Geruch der Bcgleitstoffe eine breitere Anwendung des -ί-Bisabolols verhindert hat.
Das zu reinigende a-Bisabolol kann beispielsweise aus den auf S. 1, Absatz 1 angegebenen Pflanzen
gewonnen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren gilt für die optisch aktiven Formen des a-BisaboloIs
(links- und rechtsdrehende Form) sowie das Racemat.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten alkalischen Stoffen handelt es sich insbesondere um die Hydroxide
des Kaliums, Natriums, Lithiums und die Erdalkalihydroxide, insbesondere Calcium- und
Bariumhydroxid, sowie Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat. Ebenfalls geeignet sind beispielsweise aber
auch Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid sowie Aluminiumhydroxid.
Die Behandlung mit den alkalischen Stoffen erfolgt im allgemeinen dadurch, daß man diese in fester
Form oder in Form wäßriger oder alkoholischer Lösungen auf das a-Bisabolol einwirken läßt. Das
^.-Bisabolol wird hierbei als Lösung eingesetzt. Als
Lösungsmittel für das a-Bisabolol kommen die hierfür
bekannten Mittel in Frage, beispielsweise aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Pentan, Hexan, Petroläther, Benzol oder Mono- bzw. Polyhalogenparaffine, wie Chloroform, Dichlormethan
und Tetrachlorkohlenstoff. ?m allgemeinen wird ein aus Pflanzen in bekannter Weise gewonnenes
Rohbisabolol eingesetzt. Das Λ-Bisabolol kann
beispielsweise aus dem ätherischen Öl von Rutaceen (z. B. Citrus aurantium oder Citrus bigaradia), Leguminosen
(z. B. Myrocarpus-Arten), Compositen (z. B. Matricaria chamomilla oder Vanillosmopsis erythropappa),
Salicaceen (z. B. Populus-Arten), Mioporaceen (z. B. Myoporus crassifolium), Annonaceen (z. B.
Cananga odorata), Labiaten (z. B. Lavandula spika), Pinaceen (z. B. Picea ajanensis), Cupressacceen (z. B.
Fokienia hodginfii), Umbellifercn (z. B. Libanotis transcaucasical oder Malvaceen (z. B. Gossypium
hirsutum) stammen. Dar, -i-BisaboIol (Rohbisabolol)
kann aus diesen ätherischen Ölen beispielsweise durch Wasserdampfdestillation, fraktionierte Destillation
oder Chromatographie (z. B. an Aluminiumoxid) erhalten werden (s. E. Gilde m eis te r,
Fr. Hoffmann, »Die ätherischen Öle«, Bd. IHb, 4. Auflage, 1962, S. 245 ff.).
Es ist zweckmäßig, daß das a-Bisabolol und die in fester Form befindlichen erfindungsgemäß verwendeten
Stoffe zumindest im Anfangsstadium der Einwirkung gut durchmischt werden, beispielsweise
durch Rühren oder Schütteln.
Die Behandlung wird innerhalb eine« Temperaturbereichs zwischen 0 bis 50° C vorgenommen, vorzugsweise
zwischen 20 und 50° C. Die Behandlungsdauer lichtet sich nach der Art der Begleitsubstanzen
und ist abhangig von der Temperatur. Sie kann unmittelbar nach der Alkalizugabe beendet sein. In der
Regel ist die Behandlung innerhalb von 24 Stunden beendet, sie kann jedoch auch einen längeren Zeitraum
in Anspruch nehmen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Stoffe werden im allgemeinen in einer Menge zwischen 5 bis lOO°/o
des Bisabololgcwichtes verwendet. Die alkalischen Stoffe können als solche unverdünnt oder in Form
von Lösungen zugesetzt werden. Ak Lösungen kommen wiißrige Lösungen, alkoholische Lösungen oder
Mischungen aus diesen Mitteln in Frage, wobei im allgemeinen die Konzentration an den alkalischen
Stoffen zwischen 0,5 bis 500/o liegt. In den meisten
Fällen wird man eine 5- bis 20%ige Lösung verwenden.
3 4
Für die alkoholischen Lösungen können grund- Kolonne destilliert werden. Als Kolonnen kommen
sätzlich alle Alkohole verwendet werden, die sich solche in Betracht, die einen möglichst geringen
von dem a-BisaboloI destillativ abtrennen lassen und Druckverlust gewährleisten und die Wärmeabstrah-
mit dem Bisabolol kein azeotrop siedendes Gemisch lung auf ein Minimum beschränken. Geeignet sind
bilden. Insbesondere kommen Alkohole in Frage, 5 Vigreux-Kolonnen, Bodenkolonnen und vorzugs-
die unter Normaldruck zwischen 50 und 210° C weise Füllkörperkolonnen mit Raschigringen, Wen-
sieden. Beispiele sind aüphatische Alkohole, insbe- dein aus Glas oder Metall oder Packungen,
sondere solche mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis Die chromatographische Trennung wird in an sich
4 C-Atomen; cycloaliphatische Alkohole, wie Cyclo- bekannter Weise durchgeführt. Als Adsorptionsmittel
pentanol, Cyclohexanol; niedere Phenylalkanole, wie io kommen beispielsweise Kieselsäuregele sowie saures,
Benzylalkohol. neutrales oder basisches Aluminiumoxid in Betracht.
Alkalialkoholate werden vorzugsweise als Lösung Laufmittel sind z. B. Benzol, Petroläther, Chloro-
eingesetzt, wobei als Lösungsmittel ebenfalls die form, Äthylacetat bzw. Gemische derselben. Die
obengenannten Alkohole in Betracht kommen. chromatographische Reinigung kann beispielsweise
Nach der Behandlung wird das Alkali beispiels- 15 so durchgeführt werden, wie es in der Deutschen
weise durch Filtrieren, Zentrifugieren oder im Apotheker-Zeitung, 108 (1968), S. 293, oder in
Scheidetrichter abgetrennt. Beim Behandeln mit Collection Czech. Chem. Comun., 16 (1951), S. 626,
Alkalilösungen ist es zweckmäßig, die Bisabolol- beschrieben ist.
phase anschließend mit Wasser alkalifrei zu waschen Selbstverständlich ist es auch möglich, von vorn-
und zu trocknen. 20 herein ein fast reines Λ-Bisabolol einzusetzen, wel-
Bei zu kräftigein Mischen des Bisabolols bzw. der ches nur noch geruchlich störende BegleitstofTe ent-
Bisabolollösung mit den erfindungsgemäßen alkali- hält. In solchen Fällen ist gegebenenfalls nach der
sehen Stoffen oder deren Lösungen kann Emulsions- erfindungsgemäßen Behandlung keine Destillation
bildung verursacht werden. In solchen Fällen wird oder weitere Reinigung mehr erforderlich,
im allgemeinen durch weniger intensives Mischen 25 Der Effekt, der durch die einzelnen Reinigungs-
die Emulsionsbildung zurückgedrängt bzw. vermie- stufen zu erzielen ist, wird beispielsweise durch die
den. Es können aber auch übliche Stoffe, die eine folgende Tabelle veranschaulicht.
Emulsionsbildung verhindern oder hemmen, züge- Gewinnung von reinem ( —)-v-BisaboIol aus dem
setzt werden, z. B. bekannte Silikon-Antischaum- ätherischen öl von Vanillosmopsis erythropappa.
mittel. 30
Die ernndungsgemäße Behandlung des .,-Bisabo- ~ -~ ^T^
k lbhdl kb
gg ^
lols kann mit einer Kohlebehandlung kombiniert gehal,
werden. Es ist zwar bekannt, daß KaturstofTe durch
Adsorption an Aktivkohle gereinigt werden können ätherisches öl (= Rohbisabolol) 87 %
Im Falle des a-BisaboIols gelingt es ai r selbst durch 35 v '
Zusatz hoher Konzentrationen von Aktivkohle zu 2 nach Alkalibehandlung 95 %
einem Rohbisabolol weder in der Kälte noch in der 3 nach Alkali-und Aktivkohle- 97,4%
Wärme, die geruchlich irritierenden Substanzen zu behandlung
entfernen. 4 nach Hochvakuumdestillation 99,5 %
Die Kombination einer Alkali- mit einer Aktiv- 40
kohlebehandlung hat den Vorteil, daß aus dem Roh- , .
bisabolol noch weitere geruchlich nicht relevante Beispiel 1
Begleitstoffe entfernt werden und damit beispielsweise eine nachfolgende Destillation weiter verein- 100 g unangenehm riechendes ätherisches öl aus
facht wird. Dabei kann die Aktivkohlebehandlung 45 Vanillosmopsis erythropappa (87°/o Bisabolol) wervor,
gleichzeitig mit oder nach der erfindungsgemü- den in 1000 ml Petroläther gelöst. Die Lösung wird
Ben alkalischen Behandlung erfolgen. Als besonders im Scheidetrichter mit 500 ml 5%iger wäßriger
zweckmäßig hat sich aber die gleichzeitige Behänd- Natronlauge geschüttelt.
lung erwiesen. Beispielsweise können 1 bis 200 %, Nach 24 Stunden wird die alkalische Phase ab-
vorzugsweise 10 bis lOO»/o Aktivkohle, bezogen auf 50 getrennt. Die Petrolätherphase wird mehrmals mit
das Bisabololgewicht, verwendet werden. Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
Durch das ernndungsgemäße Verfahren werden in ll"d der Petroläther abdestilliert. Das so behandelte
erster Linie geruchlich störende Begleitstoffe ent- Bisabolol wird über eine Vakuummantelfüllkörperfernt,
die meist in geringer Menge anwesend sind. kolonne im Hochvakuum bei 0,1 mm Hg destilliert.
Falls hierbei ein Rohbisabolol eingesetzt wurde, ent- 55 Die bei 'l4 bis ! l5° c übergehenden schwach arohält
dies meist noch andere Verunreinigungen, von matisch riechenden bis geruchlosen Anteile werden
denen das «-Bisabolol im Anschluß an die erfin- gesammelt,
dungsgemäße Behandlung in an sich bekannter
dungsgemäße Behandlung in an sich bekannter
Weise, beispielsweise durch Hochvakuumdestillation Ausbeute: 77 g 99,5%iges (-)-.*-ßisaboIoI.
oder Chromatographie, abgetrennt werden kann. Die 60
Hochvakuumdestillation kann beispielsweise durch Beispiel 2
Batch-Destillation oder unter Verwendung von Verdampfern,
die eine schonende Verdampfung und 100 g stark balsamisch riechendes ätherisches öl
geringen Druckverlust gewährleisten, durchgeführt aus Populus tacamahaca (73,5% Bisabolol) werden
werden. Derartige Verdampfer sind z. B. alle Film- 65 in 1000 ml Petroläther gelöst. Die Lösung wird
verdampfer mit mechanisch erzeugten Filmen (z. B. 30 Minuten mit 50 g Kaliumcarbonat geschüttelt.
Sambay-Verdampfer) oder Fallfilmverdampfer. Anschließend wird der Rückstand abfiltriert und
Uei der Hochvakuumdestillation muß über eine vom Filtrat der Petroläther abdestilliert.
Das so behandelte Bisabolol wird im Hochvakuum iei 0,1 mm Hg destilliert. Die bei 114 bis 115° C
hergehenden schwach aromatisch riechenden bis eruchlosen Anteile werden gesammelt.
Ausbeute: 62 g 99°/oiges (+)-a-BisaboIol.
100 g unangenehm riechendes ätherisches öl aus
fanillosmopsis erythropappa (87°/o Bisabolol) werden
in 1000 ml Petroläther gelöst. Die Lösung wird 1 Stunde mit einer Mischung von 25 g Kaliumcarbonat
uiid 25 g Aktivkohle geschüttelt. Anschließend wird der Rückstand abfiltriert und vom Filtrat der
Petroläther abdestilliert.
Der Rückstand wird im Hochvakuum bei 0,1 mm Hg destilliert. Die bei 112 bis 114° C übergehenden
schwach aromatisch riechenden bis geruchlosen Anteile werden gesammelt.
Ausbeute: 75 g 99,5%iges (- )-a-Bisabolol.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von aus Pflanzen stammendem a-Bisabolol, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem pflanzlichen Material in bekannter Weise gewonnene rohe a-Bisabolol
mit Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten, Alkalicarbonate!!, Alkalibicarbonate!), Erdalkalihydroxiden,
Erdalkalioxiden oder Aluminiumhydroxid bei 0 bis 50° C behandelt und das erhaltene
ft-Bisabolol gewünschtenfalls durch Chromatographie
oder Hochvakuumdestillation noch weiter gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- is
kennzeichnet, daß zusätzlich vor, nach oder gleichzeitig mit der Alkalibehandlung noch Aktivkohle
zur Reinigung verwendet wird.
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