DE248975C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, daß sowohl Eisenbahnwagen wie auch andere gefederte Wagen und selbst die großen Wagen der Eisenbahnen weder geräuschlos noch stoßlos fahren. Die gesamte bisherige Federung dient vielmehr nur dazu, die mehr oder weniger senkrechten Stöße, welche durch die Unebenheit der Fahrbahn hervorgerufen werden, aufzuheben oder zu mildern. Zum Unterschied hiervon bezweckt

ίο die Erfindung, die durch die seitlichen Krümmungen der Fahrbahn und des Gefährtes entstehenden seitlichen Schwankungen des Wagens unfühlbar zu machen. Alle bisherigen Wagenkasten bestehen aus einem Kasten, dessen Boden starr mit den übrigen Seitenwänden verbunden ist. Bei dem Wagen gemäß der Erfindung ist dieses nicht der Fall, sondern der Wagenboden ist federnd an den Seitenwänden aufgehängt,

Fig. ι und 2 der Zeichnung zeigen einen Wagenboden von oben gesehen und eine Einzelheit im Schnitt, und die Fig. 3 und 4 zeigen die Anwendung der Federung auf ein Krankenautomobil und einen Eisenbahnwagen.

Bei dem Wagenkasten gemäß der Erfindung ist der Wagenboden α ringsherum schmaler als der lichte Raum des Wageninnern, dafür besitzt der Wagenboden an dem Umfang ringsherum Zugfedern b (Fig. 1 und 2), durch welche er schwebend an den Außenwänden aufgehängt ist. Zwischen den einzelnen Federn b befinden sich Polsterbällchen c, z. B. aus Kokosfasern oder ähnlichem Material, welche als Puffer zwischen Außenwand und Wagenboden dienen und welche verhindern, daß der Wagenboden ins Schwanken gerät. Der zwischen Wagenboden und der Seitenwand entstehende Schlitz wird durch einen Deckel d bedeckt, welcher auch gleichzeitig an einer Kette oder an einem Gelenkstift β die Polsterbälle trägt.

Der Deckel d kann seinerseits wieder mit einem Läufer bedeckt sein. Statt des Deckels d kann der Schlitz auch durch Leder, Gummi oder durch ein wasserdichtes Gewebe bedeckt sein, welches Längsfalten besitzt und welches einerseits am Wagenboden, anderseits an der Außenwand befestigt ist. Die Längsfalten dienen hier dazu, daß sich die Decke nach allen Seiten drehen und schieben kann. Was nun die Sitz- oder Liegegelegenheiten betrifft, so sind diese sämtlich auf dem Wagenboden befestigt, von den Außenwänden aber durch Polsterung isoliert. Die Wirkung dieser Federung besteht darin, daß alle Schwankungen des Wagenkastens vermindert werden, bei denen sonst das Dach wie ein Hebel, der die Stöße verstärkt, und die Außenwände wie ein Pendel wirken, so daß die Stöße sich überhaupt nicht oder doch nur in sehr gemilderter Form auf das Wageninnere übertragen können. In Fig. 4 ist beispielsweise bei dem Eisenbahnwagen das Dach des Wagens auf zwei Säulen f gestützt, welche durch den Wagenboden hindurchgehen und auf dem Rädergestell gestützt sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Wagenfederung, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Wagenkastens mit dem vom Untergestell getragenen, aus Seitenwänden und Dach bestehenden Oberteil des Wagenkastens federnd verbunden ist, zu dem Zweck, den Wagenboden von den Schwankungen der Seitenwände und des Daches unabhängig zu machen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.