DE247427C - - Google Patents

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DE247427C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/31Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by heating without chemical treatment, e.g. steam treatment, cooking

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247427 KLASSE 53 g. GRUPPE
OTTO BRÜCKE in HOCHSPEYER, Pfalz.
Die bei der Ölgewinnung aus den verschiedenen Kruziferensamen (Raps, Rübsen, Senfsaat usw.) resultierenden Preßrückstände entwickeln beim Zusammenbringen mit Wasser wechselnde Mengen von ätherischem Senföl, welcher Umstand ihren Wert als Kraftfuttermittel wesentlich herabdrückt. Die Bildung des ätherischen Senföles ist auf eine Spaltung des in den Kruziferensamen bzw. in den daraus
ίο erhaltenen Ölkuchen enthaltenen myrosinsauren Kalis (Sinigrin, Sinaibin) zurückzuführen, die durch ein ungeformtes Ferment (Enzym), das sogenannte Myrosin, bewirkt wird. Eine Entfernung oder Abtötung des Myrosins in den Kruziferenkuchen würde somit jede Entwicklung ätherischen Senföles unmöglich machen, und derartige Ölkuchen könnten, ohne die nachteiligen Folgen des ätherischen Senföles befürchten zu müssen, verfüttert werden, zumal die Enzyme des Verdauungskanals (Pepsin, Ptyalin) aus myrosinsaurem Kali kein Senföl abzuspalten vermögen (Böhmer, Die, Kraftfuttermittel, Berlin 1903, S. 398).
Die Entfernung des Myrosins aus den be-
treffenden Ölkuchen hat seine großen Schwierigkeiten, die Abtötung dagegen ist nach Spatzier (Pringsheims Jahrbuch für wissenschaftliche Botanik 1893, Bd. 25) durch zehnstündiges Erwärmen auf etwa iio° C. oder durch ein 5 bis 10 Minuten andauerndes Behandeln mit strömendem Wasserdampf möglich. Durch Brühen, Kochen oder Dämpfen hat man denn auch die Senfölbildung der Kruziferenkuchen zu unterdrücken versucht; doch sind alle Methoden, bei denen feuchte Wärme in Anwendung kommt, wegen des 45
besonders schädlichen Einflusses auf die Verdaulichkeit des in dem Futtermittel enthaltenen Eiweißes nicht empfehlenswert (vgl. Stutzer, Landw. Versuchsstationen 1891, Bd. 38, S. 267). Auch kann wegen des leichten Schimmeins der feuchten Kuchenmassen und der Schwierigkeit des künstlichen Trocknens derselben das Brühen, Kochen oder Dämpfen der Raps-, Rübsen- u. a. Kuchenmehle nur in solchen Fällen in Frage kommen, wo eine sofortige Verfütterung der betreffenden Ölkuchen nach deren Behandlung möglich ist.
Das Abtöten des Myrosins durch trockene Wärme hat man bisher praktisch nicht ausgeführt, weil die lange Dauer der Erwärmung, die bei dieser Art des Unwirksammachens des Myrosins notwendig ist, die Rentabilität dadurch in Frage stellte, daß das Aussehen, der Geruch und der Geschmack der Kuchen bzw. des Kuchenmehles durch ein so langes Erhitzen auf Temperaturen über ioo° C. stark leiden mußten, und endlich durch die langandauernde Erwärmung die Verdaulichkeit des Proteins außerordentlich vermindert werden würde. In letzterer Hinsicht sei auf die Rapskuchen betreffende Arbeit A.Stutzers, Über die Wertverminderung der Ölkuchen durch zu starke Erhitzung verwiesen (Landw. Versuchsstationen, Bd. 40, S. 323). Versuche haben nun aber bewiesen, daß
ι. schon eine vorübergehende Erwärmung der zerkleinerten Kruziferenkuchen genügt, um die Wirksamkeit des Myrosins derart zu schwächen, daß die betreffenden Ölkuchen beim Zusammenbringen mit Wasser während vieler Stunden (jedenfalls während eines Zeit-
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raumes, der größer ist, als der für die Hauptphase des Verdauungsprozesses der Kuchen erforderliche) kein Senföl entwickeln, und daß •2. durch ein möglichst baldiges Abkühlen des erwärmten Kuchenmehles, also durch ein Abkürzen des sonst sehr lange währenden Warmbleibens desselben — Kuchenmehle sind sehr schlechte Wärmeleiter und finden aus diesem Grunde als warmhaltende Umschläge
ίο in der Heilkunde Verwendung — die schädliche Wirkung der Wärme auf die Verdaulichkeit der Proteinsubstanzen fast ganz vermieden werden kann, weil der nachteilige Einfluß der trockenen Wärme erst bei längerem Andauern eintritt.
Ein Erwärmen der zerkleinerten Kruziferenkuchen auf eine ioo° C. übersteigende Temperatur während eines von der jeweiligen Beschaffenheit des Kuchens abhängigen kurzen Zeitraumes von etwa ι bis 2 Stunden und ein darauffolgendes, unverzügliches Abkühlen des erwärmten Produktes liefern eine Ware, die beim Zusammenbringen mit Wasser durch io Stunden keinerlei Senföl entwickelt, keine nachteilige, sondern vielmehr vorteilhafte Veränderungen hinsichtlich Geruch und Geschmack und kaum nennenswerte Farbveränderungen aufweist, wobei auch deren Protein keinerlei Umwandlung in schwerverdauliche oder gar unverdauliche Umsetzungsprodukte erfahren hat.
So ergab z.B. ein aus indischem Guzeratraps stammendes Ölkuchenmehl bei einem 20 Minuten andauernden Erwärmen auf 115 ° C. und darauffolgendem sofortigen Abkühlen ein Kuchenmehl, das beim Zusammenbringen mit Wasser nach 18 Stunden noch keine Spur von Senfölgeruch entwickelte und dessen Zusammensetzung bei der Analyse in bezug auf Verdaulichkeit der Proteinsubstanzen keinerlei Veränderung gegenüber dem Ausgangsprodukte zeigte.
Die beim Erwärmen des Kuchenmehles verloren gehende Feuchtigkeit kann übrigens während des Abkühlungsprozesses auf geeignete Weise wieder ersetzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-AnsPRυCH :
    Verfahren zur Vermeidung der Senfölbildung in sinigrin- oder sinalbinhaltigen Ölkuchen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ölkuchen in beliebiger Form kurze Zeit (etwa 1 bis 2 Stunden) bei einer 100 ° übersteigenden Temperatur der Einwirkung trockener Hitze aussetzt und sie unmittelbar darauf in geeigneter Weise abkühlt.
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