DE388193C - Verfahren zur Veredelung von Fetten und OElen - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von Fetten und OElen

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DE388193C
DE388193C DEC29849D DEC0029849D DE388193C DE 388193 C DE388193 C DE 388193C DE C29849 D DEC29849 D DE C29849D DE C0029849 D DEC0029849 D DE C0029849D DE 388193 C DE388193 C DE 388193C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/001Refining fats or fatty oils by a combination of two or more of the means hereafter

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veredelung von Fetten und Ölen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredlung von Fetten und Ölen, auch ranzigen und bezweckt eine solche Behandlung, daß die Ausgangsstoffe in einem einzigen Verfahren, und zwar gleichzeitig entwässert, gebleicht, geklärt, desodoriert und sterilisiert werden. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Ausgangsstoffe mit Bleicherde zusammen im Vakuum auf Temperaturen erhitzt und längere Zeit auf dieser Temperatur erhalten werden, bei denen sonst eine Verbrennung des Ausgangsstoffes eintreten würde. Statt der Behandlung im Vakuum kann auch die Behandlung mit indifferenten Gasen, wie z. B. Kohlensäure, eintreten.
  • Die Behandlung von Fetten, Ölen usw. unter Erwärmung bei Gegenwart von Bleicherde ist bereits bekannt; die Erwärmung erfolgt jedoch höchstens auf ioo bis 130 ' je nach der Natur der Fette, und man erzielt hierdurch nur eine Bleichung und -Klärung. Die Temperatur darf nicht weiter gesteigert werden, da sonst trotz des Schutzes, den die Bleicherde gewährt, das Fett "verbrennt", sich dunkel färbt und einen brenzligen Geruch annimmt.
  • Läßt man nun aber die Bleicherde auf Öle und Fette im Vakuum einwirken, so ist man imstande, dieselben auf sehr hohe Temperaturen (z. B. 17o bis 24.0°, auch höher) zu erhitzen, ohne daß dieses Verbrennen eintritt. Außerdem aber zeigt die Bleicherde bei dieser Arbeitsweise zwei bisher unbekannte Eigenschaften, nämlich i. die reinen Fetten nicht zukommenden undestillierbaren Geruchsstoffe zu adsorbieren, 2. flüchtigen Geruchsstoffen das Entweichen zu erleichtern.
  • Schließlich werden die Ausgangsstoffe bei diesen hohen Temperaturen entwässert und sterilisiert.
  • Dieselbe Rolle, welche das Vakuum spielt, kommt indifferenten Gasen, wie Kohlensäure, zu, wobei die Auswahl so zu treffen ist, daß die indifferenten Gase nicht wasserhaltig sind, damit die Bleicherde nicht im Anfang des Verfahrens feucht und für die Adsorption unfähig wird.
  • Gibt man das Fett, 01 usw. mit Bleicherde zusammen in ein Gefäß, evakuiert und beginnt leicht zu erwärmen, so beobachtet man sofort eine lebhafte Bewegung in der Flüssigkeit bzw. dem geschmolzenen Fett, und je nach der Natur und Beschaffenheit der Fette sieht man Wasser und -andere flüchtige Substanzen entweichen. Erhitzt man weiter, so bleibt die Flüssigkeit andauernd im Sieden und man beobachtet, daß teilweise weitere Destillate übergehen. Je nach der Natur des verwendeten Öles usw. stellt man die Höchsttemperatur ein, die alsdann einige Zeit innegehalten wird. Auch während dieses ganzen Zeitraumes bleibt die lebhafte Siedebewegung im Gange. Läßt man dann wieder im Vakuum oder dem indifferenten Gase erkalten und filtriert die noch flüssige Masse, so erhält man ein Produkt, das geblichen und frei von fischigem, ranzigem aber auch brenzligem Geruch ist. Irgendeine Nachbehandlung, z. B. Dämpfen, ist nicht notwendig. Erfolgt die Filtration unter keimfreien Bedingungen, so erhält man sterile Produkte. Beispiele: i. Dunkler Dorschtran wird mit 15 bis 2o Prozent Bleicherde versetzt, langsam auf etwa 2q.0 ° bei etwa 15 mm Druck erwärmt und etwa drei Stunden bei dieser Temperatur erhalten. 1:-s entweichen hierbei die den charakteristischen Trangeruch bedingenden Aminosäuren und die Clupanodonsäuren, die brenzlichen Bestandteile werden durch die Bleicherde gebunden und man erhält einen blanken, gelb. bis gelbbraun gefärbten Tran.
  • 2. Ranziges Speisefett wird mitetwa io Prozent Bleicherde versetzt, langsam auf etwa i7o ° bei etwa 15 mm Druck erhitzt und etwa il/.. Stunden bei dieser Temperatur erhalten. Man erzielt ein wesentlich helleres, aromatisch riechendes und wieder wohlschmeckendes Fett.
  • Das Verfahren beruht nicht etwa auf der Entfernung der .vorhandenen freien Fettsäure durch Destillation, da die Säurezahl nach Beendigung des Verfahrens nicht gesunken ist, sondern man beobachtet deutlich da-""'Entweichen von ranzig riechenden Dämpfen, während wahrscheinlich ein anderer Teil durch die Bleicherde adsorbiert wird.
  • Es ist bereits bekannt, Fette und Öle in der Weise zu reinigen, daß man sie im Vakuum'in Gegenwart eines Entfärbungsmittels erwärmt. Bei diesen bekannten Verfahren handelt es sich nur um eine Bleichung des Ausgangsstoffes, um eine Verbesserung derjenigen Verfahren, welche in einer Behandlung der _ Fette durch Bleicherden, Tierkohle usw. bei Atmosphärendruck bestehen. Besonders sollte die Wirkung dadurch verstärkt werden, daß das den Entfärbungsmitteln anhaftende Wasser mit Hilfe des Vakuums verjagt wird. Die Einwirkung der Bleichmittel erfolgte aber hier bei Temperaturen nur bis ioo ° C, und das Vakuum wurde deshalb angewendet, weil je nach dessen Höhe das Wasser schon bei etwa 500 C vertrieben werden konnte. Die Behandlung des Ausgangsstoffes mit Bleicherde bei höheren Temperaturen, wie im vorliegenden Fall, ist nicht bekannt, und gerade diese bewirkt die völlige Desodorierung unter gleichzeitiger Entwässerung, Bleichung, Klärung sowie Sterilisierung von Fetten und Ölen der verschiedensten Art und Abstammung, pflanzlichen und tierischen, die teilweise so weit geht, daß es gänzlich unmöglich ist, aus dem Geruch festzustellen, wo das Fett herstammt.
  • Es möge dies an einigen Beispielen erläutert werden Trane besitzen einen charakteristischen Fischgeruch, der außerordentlich schwer zu entfernen ist und ihn für viele Verwertungszwecke, z. B. Seifenfabrikation, völlig ungeeignet macht. Daß Trane nur durch Erhitzen auf sehr hohe Temperaturen sowohl bei Atmosphärendruck ils `auch im Vakuum von ihren Riechstoffen befreit werden können, ist wohl bekannt. Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens beruht aber darauf, daß die zugesetzte Bleicherde infolge einer katalytischen Wirkung die Austreibung der Riechstoffe erleichtert, so daß einerseits die anzuwendende Temperatur um etwa 3o° erniedrigt, andererseits die Einwirkung selbst -um. eine beträchtliche Zeit verkürzt werden kann. Während man im allgemeinen Trane im Vakuum oder unter Atmosphärendruck auf 28o bis 400° erhitzen muß, kommt man hier durchschnittlich mit 24o bis 25o° aus, was noch den besonderen Vorteil hat, daß die entstehenden Produkte lange nicht so zähflüssig werden; als wenn man sie höher erhitzt.
  • Pflanzliche Fette, wie Leinöl, Rüböl, Tomatenöl u. a., besitzen charakteristische. Gerüche, deren Beseitigung häufig verlangt wird. Hierfür ist das vorliegendeVerfahren vorzüglich, weil man bei Temperaturen zwischen i5o und Zoo ° fast geruchlose Produkte enthält.
  • Das Verfahren ist weiter von Bedeutung zur Veredlung. von Kadaverfetten, die bei der Weiterverarbeitung einen ekelerregenden Geruch entwickeln. Auch hier werden die Geruchsstoffe in einer Weise entfernt, die zu Belästigungen keine Veranlassung geben.
  • Schließlich ist noch die gntranzigung @ von Speisefetten zu erwähnen, die besonders -bei hochschmelzenden Fetten anwendbar ist, wie bei "Talg und Schmalz.
  • Nicht unwesentlich ist es, daß die entstandenen Produkte gleichzeitig sterilisiert und gebleicht werden.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, Öle und Fette mit Wasserstoff in Gegenwart von Bleicherde zu behandeln. Wasserstoff ist aber den Fetten und Ölen gegenüber kein indifferentes Gas, da die Fette und Öle ungesättigte freie Säuren bzw. an Glyzerin chemisch gebundene ungesättigte Säureradikale enthalten und diese Wasserstoff absorbieren unter Bildung gesättigter Säuren.
  • Schließlich ist bereits vorgeschlagen worden, Fischöle mit Wasserdampf in Gegenwart von Holzkohle bzw. Knochenkohle und Kreide im Vakuum zu behandeln. Von diesem Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß es Bleicherde zur Voraussetzung hat, deren eigentümliche Wirkung oben beschrieben ist. Die gleichzeitige Anwendung von Wasserdampf und Bleicherde ist praktisch ausgeschlossen, weil die Bleicherde das Wasser des Wasserdampfes anzieht und für die vorgesehene Ad-3orption unwirksam wird.
  • Hiernach besteht die Neuheit des vorliegenden Verfahrens in der gleichzeitigen Anwendung von Bleicherde bei so hohen Temperaturen, bei denen sonst eine Verbrennung des Aus-;angsstoffes eintreten würde im Vakuum oder unter Anwendung von indifferenten Gasen, wie Kohlensäure.

Claims (2)

  1. PATENT-ANsPRUcIi: r. Verfahren zur Veredlung von Fetten und Ölen, auch ranzigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe mit Bleicherde zusammen im Vakuum auf Temperaturen erhitzt und längere Zeit auf dieser Temperatur gehalten werden, bei denen sonst eine Verbrennung des Ausgangsstoffe eintreten würde, wodurch die Ausgangsstoffe in einem Arbeitsgang entwässert, gebleicht, geklärt, desodoriert und sterilisiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß statt des Vakuums indifferente Gase, wie Kohlensäure, angewendet werden.
DEC29849D 1920-11-20 1920-11-20 Verfahren zur Veredelung von Fetten und OElen Expired DE388193C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1040159B (de) * 1956-04-21 1958-10-02 Brinckmann Harburger Oel Verfahren zum Bleichen von Palmoel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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