DE247265C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247265 KLASSE SOb. GRUPPE
WILHELM ECKARDT & ERNST HOTOP,
Es ist bereits bekannt, daß Tone, die bei sonst gleicher Zusammensetzung feinst zerteilten
kohlensauren Kalk enthalten, oder denen solcher beigemischt wird, leichter sintern. Es
ist auch bereits in Vorschlag gebracht worden, statt des feinst zerteilten Kalkkarbonats den
Tonmassen gebrannten Kalk in Form von Kalkmilch zuzuführen, um dadurch bessere Sinterung zu erreichen.
Eine gewerbliche Nutzanwendung hat man hieraus bisher aber nicht machen können,
weil sich bei der Erprobung dieses letzteren Vorschlages zeigt, daß der sonst sehr gut
formbare Tonbrei durch die Einmengung von Kalkbrei oder Kalkmilch seine Plastizität einbüßt,
so daß er nur auf dem Wege der Trockenpressung verarbeitet werden kann und
deshalb vorher getrocknet und gemahlen werden müßte.
Dem schon Bekannten gegenüber wird bei dem nachstehend beschriebenen Verfahren
breiiger Ton mit gemahlenem Ätzkalk innigst vermischt, um nachher der Trockenpressung
unterworfen zu werden. Es ist bei diesbezüglichen Versuchen gefunden und festgestellt
worden, daß bei passender Wahl der in ihrer Löschfähigkeit stark wechselnden Kalkarten
und bei etwaiger Zumengung von Sand die Verhältnisse stets derart herbeigeführt werden
können, daß eine innigste Vermischung der Tonsubstanz selbst mit sehr erheblichen Mengen
von gemahlenem Ätzkalk sogar in offenen Kollergängen bestens durchgeführt werden
kann, ohne daß diese Arbeit durch zu schnelle Ablöschung des gebranntes Kalkes gefährlich
oder lästig wird.
Der weitgehende technische Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß der zugegebene
Ätzkalk bei der lange genug hinauszuzögernden Vermischung dem Tonbrei allmählich die
Feuchtigkeit entzieht, so daß nicht nur ein besser sinterndes Gemenge von Tonsubstanz
mit Kalkhydrat erhalten, sondern auch gleichzeitig die kostenlose Trocknung und Zerkleinerung
dieses Gemenges herbeigeführt wird, so daß ohne weiteres die Verarbeitung durch
Trockenpressen erfolgen kann.
Sofern man dem Gemenge entweder gleich bei der Vermischung von Ton und gemahlenem
Kalk oder erst hinterher nach seiner Entstehung Sand zusetzt, spielt, wie diesbezügliche
Versuche es erwiesen haben, der darin enthaltene Staubsand, wenn er vorher mehlfein
gemahlen ist, eine sehr wesentliche Rolle hinsichtlich der Klinkerungsfähigkeit der Masse.
Dieser Staubsand vermischt sich mit dem Gemenge unter Beeinflussung der Schmelzbarkeit
zu der sogenannten Bindemasse, welche ihrerseits wieder dadurch großen Einfluß ausübt,
als sie bei der Klinkerung die Hohlräume zwischen den gröberen Sandkörnchen
passend ausfüllt. Soll eine stets gleichmäßige
Klinkerungsfähigkeit der Arbeitsmasse aus Ton, Kalk und Sand gewährleistet sein, so
müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
1. der Gehalt zwischen Tonsubstanz und Kaikhydrät muß ein bestimmter und gleicher
sein;
2. die Beimengung mehlfein gemahlenen Staubsandes darf nicht erheblich geändert
werden, und
ίο 3. das Verhältnis zwischen den gröberen
Sandkörnchen und der Bindemasse (Ton, Kalk und Staubsand zusammen) darf nur wenig
wechseln.
Da bei größeren Sandlagern die Menge des darin enthaltenen Staubsandes vielfach starken
Schwankungen unterworfen ist und deshalb bei der unmittelbaren Zumischung von solchem
Sand die Bedingungen 1 bis 3 nicht mit hinreichender Sicherheit erfüllt werden
könnten, wird bei der gewerblichen Nutzbarmachung dieses Verfahrens der zuzusetzende
Sand durch Sieben oder Waschen in die gröberen Anteile und Staubsand getrennt, so daß
dem Tonkalkgemenge stets ganz bestimmte Mengen von Staubsand und Grobsand zügeführt
werden, welche eine gute Klinkerungsfähigkeit der Masse sicherstellen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Vorbereitung feuchten Tones für die Trockenpressung, dadurch
gekennzeichnet, daß feuchter Ton mit gepulvertem Ätzkalk, nötigenfalls unter Zugabe von Sand, innig vermischt ^
wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß der zuzumischende
Sand in Fein- und Grobsand getrennt wird, worauf ersterer mehlfein vermählen, und darauf von beiden Sorten
die erforderlichen Mengen dem Tonkalkgemenge zugeschlagen werden.
Publications (1)
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