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Verfahren zur Herstellung eines Salzlecksteines
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Salzlecksteines,
enthaltend Kochsalz, Magnesiumoxid und mindestens 5 % Spurenelemente, wie beispielsweise
Zink, Eisen, Mangan, Kupfer, Jod, Kobalt, Molybdän und Selen, bei dem man das Kochsalz
mit den übrigen Bestandteilen des Salzlecksteines, nämlich dem Spurenelementen-Prämix
und gthenenfalls mit kohlensaurem Kalk, einem Bindemittel und/oder einem Farbstoff
vermischt und die so erhaltene Mischung bei einem Preßdruck von mindestens 10 kN/cm2
verpreßt.
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Salzlecksteine sind in den verschiedensten Zusammensetzungen bekannt
und werden in der Regel dadurch hergestellt, daß eine chemisch aushärtende Masse
in eine entsprechende Form gegossen wird. Gewöhnlich wird beim Gießvorgang gleichzeitig
eine Halterung für den Leckstein, beispielsweise in Form eines Blechringes miteingegossen,
so daß der Leckstein nach seiner chemischen Aushärtung unlösbar mit der Halterung
verbunden ist.
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Nachteilig bei den bekannten Lecksteinen ist es, daß sie einen wegen
der für die chemische Aushärtung notwendigen Zusätze kleinen Kochsalzgehalt besitzen
und daß ein nur geringer Anteil an Spurenelementen vorliegt.
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Überdies besitzen die bekannten Lecksteine eine nur geringe Dichte
von etwa 1,4 bis 1,6 g/cm3 und die Witterungsbeständigkeit der bekannten Lecksteine
ist schlecht. So ist z. B. aus der AT-PS 207 669 ein Salzleckstein mit einem Kochsalzgehalt
von nur 10 - 25 z bekannt, bei dessen Herstellung eine erdfeuchte Mischung in Formen
eingebracht und durch Rütteln verdichtet wird.
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Es sind auch schon gepreßte Lecksteine bekannt, deren Nachteil vor
allem darin liegt, daß sie bei einem entsprechenden Gehalt an Spurenelementen, die
dem Preß-
vorgang an sich hinderlich entgegenstehen, kaum preßbar
sind. Ein Verfahren zur Herstellung eines Lecksteines, der einen höheren Kochsalzgehalt
als der aus der AT-PS 207 669 bekannte Leckstein besitzt, ist durch die DE-PS 1
014 421 bekannt geworden. Allerdings ist es bei diesem Verfahren nötig, eine ein
Gemisch aus Magnesiumsulfat und Magnesiumoxid enthaltende Vermischung einzusetzen.
Ein ähnliches Verfahren beschreibt die DD-PS 30 253, die ein Gemisch aus Magnesiumcarbonat
undMagnesiumsulfat als Bindemittel voraussetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßverfahren der eingangs
genannten Gattung anzugeben, das zu einem trocken gepreßten Leckstein führt, der
eine gute Witterungsbestädigkeit und Festigkeit aufweist.
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Erfindungsgemäß ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man
Kochsalz mit einer mittleren Korngröße von 0,3 bis 1,5 (bestimmt nach DIN 4188)
und in Pulverform vorliegendes Spurenelementen-Prämix verwendet, daß man den Preßvorgang
zwecks Entlüftung des Preßlings mindestens einmal unterbricht und daß anschließend
auf eine Dichte von 2 bis 2,1 g/cm3 fertig gepreßt wird.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Preßverfahrens besteht darin, daß
ein Leckstein hergestellt werden kann, dessen Zusammensetzung (Kochsalzgehalt und
Gehalt an Spurenelementen) den Verhältnissen dem Biotop, wo er verwendet werden
soll (Kalkalpen, Urgestein), und den Tieren, denen er dargeboten wird, entsprechend
ausgewählt werden kann.
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Nach dem erfindungsgemäßen Preßverfahren lassen sich Salzlecksteine,
insbesondere Lecksteine mit 50 bis 80 % Kochsalz, 10 bis 20 % Magnesiumoxid, 0 bis
20 % kohlen-
sauer Kalk und mindestens 5 % Spurenelemente problemlos
verdichten und pressen, weil der beim Preßvorgang im Preßkörper eingeschlossenen
Luft Gelegenheit zum Entweichen gegeben wird, bevor der Preßvorgang beendet wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Preßverfahren wird eine glatte Oberfläche des Salzlecksteines
erreicht, weil die Salzkristallgitter ineinandergepreßt werden. Der damit erreichte
weitgehende Porenverschluß verhindert auch eine Hygroskopizität des Salzlecksteines.
Schließlich ist die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare hohe Dichte des
Salzlecksteines die Ursache für die gute Witterungsbeständigkeit des Salzlecksteines
im Freiland.
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Der beim erfindungsgemäßen Verfahren auftretende Entlüftungseffekt
läßt sich erfindungsgemäß noch dadurch steigern, daß man den Preßkolben beim Unterbrechen
des Preßvorganges vom Preßling abhebt.
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Erfindungsgemäß kann man als Spurenelementen-Prämix eine Mischung,
enhaltend mindestens kristallisiertes Zinksulfat, Eisensulfat, Nangansulfat, Kupfersulfat,
Natriumjodat, Kobaltsulfat, Natriummolybdat und Natriumselenit verwenden.
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Vorteile der erfindungsgemäß herstellbaren Lecksteine liegen in folgenden
Punkten: - zur verwendung im Stall und auf der Weide geeignet - wissenschaftlich
zusammensetzbare Formel - jedes Tier kann seinen Bedarf nach Belieben decken - beugt
Weidetetanie und andere Mangelkrankeiten vor - fördert die Gesundheit und Leistung
der Tiere
- enhält als Hauptbestandteil Natriumchlorid (Kochsalz)
- zusätzlich können ohne Nachteil folgende Mineralstoffe mitenthalten sein: Magnesium
(Mg), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu) -ohne Kupfer bei Schafen -
Jod (J), Kobalt (Co).
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Salzlecksteine mit
einer Zusammensetzung von etwa 80% Kochsalz, 15 % Magnesiumoxid und 5 % Spurenelementen-Prämix
und einem Gewicht von 3 bis 5 kg ohne weiteres trocken verpressen. Dabei wird gegenüber
den bisherigen gegossenenen und chemisch gehärteten Preßsteinen, die für die Aushärtung
etwa 24 Stunden Zeit benötigen, auch eine erheblich raschere Herstellung der Steine
-bis zu 4,5 Preßvorgänge je Minute - ermöglicht.
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Der Preßdruck beträgt normalerweise 14 kN/cm2.
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Die erfindungsgemäß herstellbaren Salzlecksteine können beispielsweise
die nachfolgenden Zusammensetzungen aufweisen: Leckstein 1: (Leckstein mit Spurenelementen)
E - Zahlen Gemengeteile 80 NaCl 13,5 MgO 6,5 Spurenelemente 2,800 4 + 7 H2O 1,800
FeSO4 + 7 H2O 1,600 MnSO4 + 5 H2O
0,250 CuSO4 + 5 H2O 0,020 NaJO3
O,017 CoSO4 + 7 H2O 0,012 NaMoO4+2 H2O 0,001 Na2SeO3 100,00 Leckstein 2:(Mineral-Leckstein
für Rinder) % - Zahlen Gemengeteile 60 NaCl 16 Dicalciumphosphat - 50 15 MgO 9 Spurenelemente
2,800 ZnSO4 + 7 H20 2,507 kohlensaurer Kalk 1,800 FeSO4 + 7 H2O 1,600 MnSO4 + 5
H2O 0,250 CuSO4 + 5 H2O 0,020 NaJO3 0,012 Natriummolybdat (Na2MoO4+2H2O) 0,010 CoSO4
+ 7 H2O 0,001 Natriumselenit (Na2SeO3) 100,00 Leckstein 3: (Leckstein für Pferde,
ohne Jod) %-Zahlen Gemengeteile 56 NaCl 15 Dicalciumphosphat - 50 12 MgO 11 Spurenelemente
4,650
ZnSO4 + 7 H2O 3,000 FeSO4 + 7 H2O 2,800 MnSO4 + 5 H2O 0,500 CuSO4 + 7 H2O 0,020
Natriummolybdat (Na2MoO4+2H2O) 0,020 CoSO4 + 7 H2O 0,010 Natriumselenit (Na2SeO3)
6 kohlensaurer Kalk 100,00 Leckstein 4: (Mineralstoff-Leckstein für Rot- und Rehwild)
% - Zahlen Gemengeteile 58,95 NaCl 18,50 kohlensaurer Kalk 14,00 MgO 8,55 Spurenelemente
4,000 FeSO4 + 7 H2O 2,100 .tnSo4 +4 H2O 2,100 ZnSo4 + 7 H2O 0,240 CuSO4 + 5 H2O
0,080 NaJO3 0,020 CoSO4 + 7 H2O 0,012 Natriummolybdat 0,001 Natriumselenit (Na2SeO3)
100,00 Physikalische und chemische Eigenschaften von im Rahmen der Erfindung verwendbarem
Kochsalz werden in den nachstehenden Tabellen I bis IV (Salz A: Tabellen I und II
und Salz B: Tabellen III und IV) beschrieben.
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Salz A: Grobsalz der Saline Bad-Aussee, entnommen am 28.8. 1980, 13.30
Uhr nach Westonschleuder und Trockner Tabelle I: Analysenergebnisse
Datum d. Schütt- in 100 g Salz sind enthalten in g bzw. Prozent: |
Probenahme gew. |
kg/l Cl Ca Mg SO4 K CO3 H2O Fe |
HCO3 |
28.8.1980 0,697 59.9036 0,1182 0,0598 0,7860 0,1419 0,0024
0,4946 1,14mg/ |
0,0037 100g |
wasserun- säuren- |
löslich löslich dies ergibt umgerechnet in Gramm bzw. Prozent: |
NaCL CaSO4 MgSO4 Na2SO4 KCL Na2CO3 H2O |
NaHCO3 |
0,0838 - 98,544@ 0,4016 0,2962 0,3937 0,2706 0,0842 |
0,0050 |
pH-Wert einer 10%-igen Lösung: 9,25
Tabelle II: Siebanalyse (Salz
A) Feuchtigkeit % : 0,4946 Retsch Vibro Siebdauer: 10 Minuten, Probemenge: 100 g
Lichte |
Maschenweite Rückstand Rückstand |
Korngröße % Summe |
DIN 4188 |
3,15 2,9 2,9 |
2,50 3,9 6,8 |
2,00 5,3 12,1 |
1,60 15,1 27,2 |
1,25 18,9 46,1 |
1,00 | 8,8 54,9 |
0,80 | 9,1 64,0 |
0,63 7,7 71,7 |
0,50 9,9 81,6 |
0,40 7,0 88,6 |
0,315 3,5 | 92,1 |
0,250 2,7 | 94,8 |
0,200 | 2,0 96,8 |
0,160 1,4 98,2 |
0,125 1,1 99,3 |
unter 0,7 |
0,125 |
100,00 100,00 |
Auswertung im Rosin-Rammler-Netz RRS - Gerade ergibt: n = 1,69 d'= 1,36 (mittlere
Korngröße)
Produkt Ok'xd' = 12,0 Idealisierte Oberfläche: Ok'=Ok'.d'
= 12,0 d' 1,36 = 8,824 m2/kg Spezifische Oberfläche: Wichte s = 2,163 Formbeiwert
f = 2,2 (aus Tabelle) f 2,2 Ok' = .8,824 s 2,163 = 8,975 m2/kg
Salz
B: Salz der Saline Steinkogel nach Fließbett - Trockner Monatsdurchschnittsprobe
van 1.9. - 30.9.1981 Tabelle III: Analysenergebnisse
Datum der Schütt- in 100 g Salz sind enthalten in g bzw. Prozent: |
Probenahme gew. |
kg/l Cl Ca Mg SO4 K Co3 H2O Fe |
HCO3 |
1.9 - 1,284 60,6039 0,0009 - 0,0342 0,0592 0,0012 0,0083 0,43mg |
30.9.1981 0,0061 /100g |
wasserun- säuren- dies ergibt umgerechnet in g bzw. Prozent: |
löslich löslich |
NaCl CaCO3 MgCl2 Na2SO4 KCl Na2CO3 H2O |
NaHCO3 |
0,0008 - 99,8232 0,0022 - 0,0505 0,1128 0,0021 |
0,0084 |
K4 [Fe(CN)6] = 4,0 mg/kg pH-Wert einer 10%-igen Lösung: 8,33
Tabelle
IV: Siebanalyse (Salz B) Feuchtigkeit %: 0,0083 Trocknung: Fließbett - Trockner
Retsch Vibro Siebdauer: 10 Minuten, Probemenge 100 g
Lichte |
Maschenweite Rückstand Rückstand |
Korngröße % Summe |
DIN 4188 |
1,25 |
1,0 |
0,8 0,1 0,1 |
0,63 0,9 1,0 |
0,5 15,8 16,8 |
0,4 32,3 49,1 |
0,315 28,1 77,2 |
0,25 12,7 89,9 |
0,2 5,7 95,6 |
0,16 2,8 98,4 |
0,125 1,4 99,8 |
0,1 0,2 |
0,08 |
0,063 |
SUMME 100,00 100,00 |
Ausuertng im Rosin-Rammler-Netz RRS-Gerade ergibt: n = 3,9 d'
= 0,43 (mittlere Korngröße) Produkt Ok'xd' = 7,4 Idealisierte Oberfläche: Ok' .
d' = 7,4 Ok' = d' 0,43 = 17,2093 m²/kg Spezifische Oberfläche: Wichte s = 2,163
Formbeiwert f = 2,2 (aus Tabelle) 2,2 O = f O'k = 2,2 17,2093 = 17,50368 m²/kg Nachstehend
werden zwei Beispiele für die erfindungsgemäße verpressung von Salzlecksteinen angegeben:
Beispiel 1: (Herstellung des Lecksteines 1) Die für den Leckstein 1 erforderlichen
Rohstoffe lagern mit Ausnahme des Prämix in Silozellen. Das Prämix (Spurenelementmischung)
wird entsprechend der Beimischungsrate von 6,5 % fertig aufgemischt und in Säcken
zu 32,5 kg angeliefert, was einer Zugabe von 2 Säcken pro 1 000 kg entspricht.
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Nach Einstellung des Ablaufprogrammes in der Zentralsteuerung wird
der Mischprozeß begonnen: 800 kg Salz werden dem Salzsilo entnommen und über eine
Bunkerwaage einem 1 000 kg-Zwancsmischer zugeführt.
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135 kg Magnesiumoxid werden dem Magnesium-Silo entnommen und ebenfalls
dem Mischer über die Waage zugeführt. Während diesem Vorgang läuft der Mischer mit
geringer Drehzahl. Zweimal 32,5 kg Prämix werden dem Mischer über eine händische
Einschüttungsgosse und einer Förderschnecke direkt eingegeben. Nach Quittierung
mit dem Prämix wird 5 bis 7 Minuten gemischt. Während dieser Mischzeit können dem
Mischer je nach Bedarf ein Bindemittel auf Stärkebasis oder Farbstoffe aus einem
Flüssigkeitsdosiergerät direkt zugeführt werden.
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Nach Ende der Mischzeit wird der Mischer in einen Vorbunker zur darunterstehenden
Presse entleert. Mit diesem Vorgang ist der Mischprozeß beendet und das Preßgut
homogen mit einer Feuchtigkeit von 0,5 bis 1 % preßfertig über dem Füllkasten der
Presse bereitgestellt.
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Bei Obenstellung des Preßkolbens wird die Presse über eine volumetrische
Formfülleinrichtung entsprechend den vorgegebenen Einstellungen gefüllt. Es wird
ein 4 kg-Leckstein mit den Maßen 155 x 109 mm und einem Lochdurchmesser von 30 mm
hergestellt. Entsprechend der Struktur der Rohstoffe bedeutet das eine Formfüllhöhe
der Preßform von 200 mm. Nach Füllung der Preßform wird der Preßkolben mit einem
spezifischen Preßdruck von 14kN/cm2 in die Form gedrückt. Dieser Druck baut sich
von 0 bis zur eingestellten Größe auf. Die Preßkraft der Presse wird bei diesem
Vorgang auf 2 772 kN reduziert. Die Drucksteigerung wird bei Erreichen von etwa
20 % des Enddruckes auf 0 abgesenkt, der Kolben leicht angehoben und damit der zwischen
den Materialteilchen enthaltenen Luft die Möglichkeit des
Entweichens
zu geben. Danach wird die Druckkurve durch Absenken des Kolbens voll aufgebaut.
Durch verzögertes Anheben des Kolbens nach dem Preßvorgang wird der Stein durch
die einfahrende Füllvorrichtung ausgestoßen.
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Durch das Abrollen zum Verpackungstisch ist der Preßvorgang abgeschlossen.
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Beispiel 2: (Herstellung des Lecksteines 3) Der in diesem Beispiel
hergestellte 5kg-Stein mit den Maßen 155 x 136 mm und einem Lochdurchmesser von
30 mm bedingt eine Füllhöhe der Form von 290 mm, einen spezifischen Preßdruck von
14 kN/cm2, der eine Reduzierung der Preßkraft der Presse auf 2 400 kN/cm2 erfordert.
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Der Entlüftungshub, d. h. die Unterbrechung des Preßvorganges) wird
zweimal vorgenommen. Mit Ausnahme der Veränderung der Füllhöhe und der zweimaligen
Entlüftung entspricht der gesamte Herstellungsvorgang dem in Beispiel 1 angegebenen
Verfahren.