DE752195C - Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen

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DE752195C
DE752195C DEK157160D DEK0157160D DE752195C DE 752195 C DE752195 C DE 752195C DE K157160 D DEK157160 D DE K157160D DE K0157160 D DEK0157160 D DE K0157160D DE 752195 C DE752195 C DE 752195C
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Expired
Application number
DEK157160D
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English (en)
Inventor
Karl Kappler
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Clay, And Manufacture Of Mixtures Containing Clay Or Cement (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen Bei dem wegen der höheren Wirtschaftlichkeit und der höheren Güte der Steine in der Ziegeleitechnik vorzuziehendem Trockenpreßverfahren verfährt man bisher im allgemeinen folgendermaßen: Der Ton, meistens Schieferton oder Ton aus Kohlengruben, wird getrocknet; feiest gemahlen, mit einem geringen Wasserzusatz versehen, unter hohem Druck in der Trockenpresse gepreßt und alsdann zum Ziegelstein gebrannt. Dieses Verfahren führt in der Reget nur bei Schiefertonen und Grubentonen, da deren Hauptbestandteil steinartig ist, zu brauchbaren Ergebnissen. Dennoch ist auch hier das Verfahren nicht voll befriedigend; denn das Wasser, das dem trocknen Tonmehl zugesetzt wird, führt zu einem Aufquellen der Tonteilchen, und es kann infolgedessen der Preßling nur durch hohen Druck zusammengepreßt und durch sehr hohes Feuer zu einem festen Stein zusammengebrannt werden. Bei anderen Tonarten ver sagt das Verfahren; denn beim Anfeuchter des Tonmehls und dem damit verbundener starken Aufquellen der Tonteilchen entwickelt sich derart starke Kräfte und Spannungen daß das Gefüge des Preßlings mehr oder weniger zerstört wird. Der Stein klappert, er ist unbrauchbar.
  • Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen zu schaffen, das nicht an die Verwendung besonderer Tonarten gebunden" ist, vielmehr gestattet, aus den meisten bzw. sogar aus allen der in Deutschland zur Verfügung stehenden Ton- und Lehmarten einen guten Ziegelstein herzustellen.
  • Das neue Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen, insbesondere Hintermauersteinen, besteht darin, daß der als Ausgangsstoff benutzte Ton oder Lehm mit einer Kalkaufschlämmung befeuchtet wird, derart, daß ein beschleunigtes Aufschließen und Zerfallen des Ausgangsstoffes eintritt. Wenn hier gesagt ist, daß der Ausgangsstoff mit einer Kalkaufschlämmung befeuchtet wird, so bedeutet dies, daß die dazu erforderliche Feuchtigkeit ganz öder teilweise schon in dem Ausgangsstoff, wie er zugebracht wird, enthalten sein kann, wie auch, daß dem Ausgangsstoff erst diese Feuchtigkeit, insbesondere sogleich durch Behandlung. mit Kalkwasser, zugeleitet wird.
  • Das Verahren wird im übrigen vorzugsweise als Trockenpreßverfahren durchgeführt. Die hiermit verbundene Leistungsfähigkeit des Ziegelwerkes läßt sich noch weiter steigern durch Ausbildung des Gesamtverfahrens als Fließverfahren unter Verwendung eines Tunnelofens zum Brennen.
  • Zur Herstellung von Steinen sind schon viele Verfahren bekanntgeworden, die Kalk benutzen; es braucht nur hingewiesen zu werden auf die bekannten Kalksandsteine. Hiermit hat indes die Erfindung nichts gemein; denn bei dem neuen Verfahren wird gelöschter Kalk zum Aufbereiten des Ausgangsstoffes benutzt, während der Gefügezusammenhalt des fertigen Steines durch den Brennprozeß herbeigeführt ist.
  • Aus der Patentliteratur ist es ferner auch bekannt, zum Zweck, ein frühes Dichtwerden des Tons zu erreichen, diesem kohlensauren Kalk, Staubkalk oder Kalkmilch zuzusetzen. Jene Stelle bezieht sich offenbar auf die Herstellung feinkeramischer Erzeugnisse, während es sich beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung um grobkeramische Erzeugnisse, nämlich um Ziegelsteine, insbesondere Hintermauersteine, handelt. Bei diesen soll zudem nicht ein Dichtwerden herbeigeführt werden, die unter Anwendung des neuen Verfahrens herzustellenden Ziegelsteine sollen vielmehr die normale Porösität aufweisen. Somit unterscheidet sich das neue Verfahren von dem vorgenannten durch die Verschiedenheit der Gebiete (Grobkeramik einerseits, Feinkeramik andererseits), wie auch durch die technische Zweckbestimmung (beschleunigtes Aufschließen und Zerfallen einerseits, frühes Dichtwerden andererseits).
  • Das neue Verfahren sei im folgenden in ` einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Als erste Stufe der Aufbereitung wird vorzugsweise eine an sich bekannte nasse Vorbehandlung (Einmauken) des Tons oder Lehms benutzt und hierbei dem Ausgangsstoff gelöschter Kalk zugesetzt, insbesondere durch Verwendung von Kalkwasser für die Vorbehandlung. Hierzu wird der Ton oder Lehm in Behälter, für die man z. B. gemauerte und mit Zement verputzte Behälter von etwa d. m Breite und i,5o m Tiefe verwenden kann, gefüllt und reichlich, z. B. bis zur völligen Bedeckung, mit 'Wasser begossen, das trocken oder naß gelöschten Kalk (etwa i kg auf i cbm Wasser) enthält. Um dem Kalk seine volle Wirksamkeit zu sichern, empfiehlt sich die Verwendung naturweichen Wassers. Steht solches, wie es meistens der Fall sein wird, nicht zur Verfügung, so wird das Wasser durch Zusätze weich gemacht, z. B. durch Soda. Bei Verwendung von Soda genügt in der Regel 1/2 kg auf i cbm Wasser. In den Behältern läßt man das Rohgut so lange liegen, bis es ganz zerfallen ist. Der Kalk bewirkt dies verhältnismäßig schnell; er bewirkt außerdem, daß sämtliche Spannungen und treibenden Kräfte in dem Ausgangsstoff verschwinden, ferner daß der beim Brennen eintretende Schwund erheblich kleiner wird und überhaupt der Ausgangsstoff neutral und ruhig wird. Die bisher beschriebene Behandlung des Ausgangsstoffes beruht also auf der Erkenntnis, daß der Ausgangsstoff ruhig, neutral gemacht werden muß, damit er ohne Schwierigkeiten verarbeitet werden kann.
  • Nachdem der Ausgangsstoff ganz zerfallen ist, wird er der mechanischen Aufbereitung zugeleitet und vorzugsweise während dieser mechanischen Aufbereitung nochmals mit gelöschtem Kalk, vorzugsweise trockengelöschtem Kalkstaub, gemischt, um ein schnelles Trocknen des Rohgutes herbeizuführen. Man kann hier z. B. folgendermaßen vorgehen: Das ganz zerfallene Rohgut wird aus den Behältern mit Kipploren auf den Schüttboden befördert und dort in den Beschicker gekippt, der z. B. in einem Förderband, Rutsche od. dgl. bestehen kann. Während das Rohgut über das Förderband od. dgl. läuft, wird es mit gelöschtem Kalk in Form von Kalkstaub (etwa 3 kg auf den Kubikmeter Rohgut) bestreut. Derhierundgegebenenfalls während der weiteren mechanischen Aufbereitung zugesetzte gelöschte Kalk hat das Trocknen des Rohgutes zu besorgen; das Trocknen geht sehr schnell vor sich. Vom Beschicker wird das Rohgut, wenn es steinfrei ist, unmittelbar in ein Differentialwalzwerk oder, wenn es Steine oder sonstige grobe schädliche Bestandteile enthält, zunächst in ein Aussonderungswalzwerk oder einen Koller geleitet und erst dann dem Differentialwalzwerk zugeführt. Von dem Differentialwalzwerk gelangt das Rohgut in einen Tonschneider, der vor allem dazu dient, den Ton oder Lehm mit dem Kalk innig zu mischen, das Gemisch unter Druck zu bringen und es dadurch leicht zu erwärmen und zum Binden zu bringen. Aus dem Tonschneider fällt dann ein bröseliges Ton-Kalk-Gemisch bzw. Lehm-Kalk-Gemisch. Wie Versuche gezeigt haben, verschwinden bei dem innigen Mischen, bei dem Druck und bei dem Binden in dem Tonschneider Unmengen von Feuchtigkeit. An dem Tonschneider kann sich ein Doppelwellenmischer anschließen, der das Rohgut nochmals innig mischt und zerreißt. Hier kann ferner noch etwas gelöschter Kalk zugesetzt werden, falls das Rohgut ohne diesen Zusatz zur Trokkenpressung noch zu feucht sein würde. Ferner können in dem Doppelwellenmischer in an sich bekannter Weise noch Brennstoffzusätze, wie Torf, Lösch, Kohlenstaub u. dgl., beigemischt werden, Zusätze, die Ersparnisse im Ofen bringen.
  • Vom Doppelwellenmischer wandert das Rohgut in Silos, von dort zur Trockenpresse und von dieser in den Ofen. Als Ofen wird vorzugsweise ein Tunnelofen benutzt, und es kann auch ferner, wie schon oben erwähnt, das gesamte Verfahren als Fließverfahren durchgeführt werden, so daß die gebrauchsfertigen Ziegelsteine den Tunnelofen laufend verlassen.
  • Es bedarf kaum der Erwähnung, daß die angegebenen Mengen für die Zusätze der jeweiligen Art und dem Zustand des Rohgutes anzupassen sind, insbesondere gilt das für die zum Trocknen des Rohgutes benutzten Kalkzusätze; man richtet sich hier nach dem Feuchtigkeitsgehalt des Rohgutes. Hierzu sei noch erwähnt, daß das. Quellen des Kalks im Beschicke@r und Tonschneider unschädlich ist, da das Quellen und Binden gleichzeitig erfolgt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen, insbesondere Hintermauersteinen, dadurch gekennzeichnet, daß der als Ausgangsstoff benutzte Ton oder Lehm mit einer Kalkaufschlämmung befeuchtet wird, derart, daß ein beschleunigtes Aufschließen und Zerfallen des Ausgangsstoffes eintritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Aufschlämmung Kalkwasser mit etwa i kg Kalk auf i cbm Wasser verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung naturweichen oder durch Zusätze, insbesondere Soda (hierbei vorzugsweise in einer Menge von 1/2 kg Soda auf i cbm Wasser), weich gemachten Wassers für die Kalkaufschlämmung. q..
  4. Verfahren nach einem der v orhergehendenAnsprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder während der mechanischen Aufbereitung gelöschter Kalk in Form von Kalkstaub zugesetzt wird, insbesondere in der Weise, daß auf das Rohgut, während es über ein Förderband, eine Rutsche od. dgl. läuft, Kalkstaub gestreut wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der der Trockenpresse unmittelbar vorgeschalteten Aufbereitungsstufe (vorzugsweise in einem Mischer, z. B. Doppelwellenmischer) je nach der Feuchtigkeit des Rohgutes nochmals gelöschter Kalle in Form von Kalkstaub zugesetzt wird. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 2.42 817.
DEK157160D 1940-03-28 1940-03-28 Verfahren zur Herstellung von Ziegelsteinen Expired DE752195C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE242817C (de) *

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