DE19818936C1 - Verfahren zum Herstellen hochporöser Ziegelformkörper - Google Patents
Verfahren zum Herstellen hochporöser ZiegelformkörperInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen hochporöser Ziegelformkörper, wobei Ton als gemahlener Ton eingesetzt wird, aus dem zusammen mit dem Sägemehl und gegebenenfalls einem Magerungsmittel in einem Mischer unter Wasserzusatz als Rohmischung ein Granulat aus Sägemehlteilchen, die einen Mantel aus Ton und gegebenenfalls Magerungsmittel besitzen, hergestellt wird, das in einer Presse zu Rohlingen gepreßt, getrocknet und gebrannt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen hochporö
ser Ziegelformkörper.
Es ist bekannt, daß man hochporöse Feuerfeststeine aus gemah
lenem Ton, Sägemehl und gegebenenfalls Magerungsmittel gemäß
DE-PS 594 000 herstellen kann, wobei die Rohmasse in plasti
scher Konsistenz verarbeitet wird. In einer Weiterentwicklung
dieses Verfahrens wird das eingesetzte Sägemehl vor dem Mi
schen mit Ton in Wasser gequollen (DE-PS 601 192).
Auch in der DE-PS 630 498 werden zur Herstellung keramischer
Massen für feuerfeste Leichtsteine Ausbrennstoffe, wie Säge
mehl, verwendet, die zuerst mit einer eingedickten Tonsuspen
sion umhüllt werden.
Die DE-OS 12 33 766 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von feuerfesten Leichtsteinen, bei dem die pastöse Rohmischung
aus keramischem Pulver, Bindemittel, Anmachflüssigkeit und ei
nem organischen, körnigen ausbrennbaren Material mit so gerin
gem Formdruck geformt wird, daß die Zwischenräume zwischen den
mit keramischer Masse überzogenen Teilchen nicht zerstört wer
den.
Gemäß DE-OS 35 18 318 werden der Rohmasse für Tonziegel orga
nische zellulosehaltige Materialien mit Ausnahme von Holz u.
a. in pelletierter Form geringen Durchmessers zugeschlagen.
Dem vorstehend genannten, bekannten Verfahren ist gemeinsam,
daß die Rohmischung, welche Ton bzw. keramisches Pulver, orga
nische, ausbrennbare Materialien, gegebenenfalls Magerungsmit
tel sowie Anmachwasser enthält, plastischer Konsistenz ist und
in üblicher Weise geformt und gebrannt wird.
Aus Ziegelindustrie-Jahrbuch 1996, S. 174 ff. ist es ebenfalls
bekannt, eine Porosierung des Ziegelscherbens mit verschiede
nen Ausbrennstoffen wie Polystyrol, Sägemehl, Kohlenstaub,
Zelluloserückständen oder dergleichen vorzunehmen, wobei diese
Ausbrennstoffe dem Ton beigemischt werden, um dann die Formge
bung durch Strangpressen vorzunehmen. Die hierbei erzielten
Scherbenrohdichten liegen jedoch mindestens bei 1,2 g/cm3.
Eine weitere Reduzierung der Scherbenrohdichte durch Erhöhung
des Zusatzes an Ausbrennstoffen scheitert daran, daß die Mi
schung dann nicht mehr strangpreßfähig ist, da die Plastizität
der Mischung verlorengeht, da der Ausbrennstoff als Magerungs
mittel wirkt. Ein zu großer Anteil an zugesetztem Sägemehl bei
stranggepreßten Rohlingen kann ferner wegen der relativ hohen
Rohdichte zu Problemen, in Form von örtlichen Überhitzungen
und Aufschmelzungen beim Brennen der Rohlinge, führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
hochporöser Ziegelformkörper zu schaffen, wobei gemahlener Ton
mit Sägemehl, Wasser und gegebenenfalls einem Magerungsmittel
gemischt und aus der erhaltenen Rohmischung Rohlinge geformt,
getrocknet und gebrannt werden. Hierdurch kann die Scherben
rohdichte weiter herabgesetzt werden.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Dementsprechend wird mineralischer Ton als gemahlener Ton,
d. h. in Pulverform eingesetzt. Dieser wird gegebenenfalls mit
einem Magerungsmittel vorgemischt zur Herstellung eines Granu
lats verwendet, dessen Teilchen aus Sägemehlteilchen, die ei
nen Mantel aus Ton und gegebenenfalls Magerungsmittel besit
zen, bestehen. Hierzu wird zweckmäßigerweise Sägemehl und Was
ser in einen Mischer, insbesondere einem Gegenstrom-
Schnellmischer wie einen Eirich-Mischer, gegeben und vorge
mischt, wonach der gemahlene Ton und gegebenenfalls das Mage
rungsmittel, die dann vorgemischt eingesetzt werden, in den
Mischer gegeben werden. Hierbei wird das Wasser dazu benötigt,
den Sägemehlteilchen genügend Feuchtigkeit zu verleihen, so
daß der Ton und das Magerungsmittel an diesem kleben bleiben
und einen Mantel um die Sägemehlteilchen bilden. Der hierbei
benötigte Wasserzusatz hängt auch von dem Wassergehalt der Sä
gemehlteilchen, den diese mitbringen, ab. Der Gesamtwasserge
halt des Granulats sollte im Bereich von 15 bis 35 Gew.-% lie
gen. Im allgemeinen ist der Wassergehalt des gemahlenen Tons
sehr gering. Größenordnung 2 bis 3 Gew.-%, während der Wasser
gehalt des Sägemehls etwa 40 Gew.-% betragen kann. Dementspre
chend erfolgt zum Herstellen des Granulats eine Wasserzugabe
zum Sägemehl, die im allgemeinen im Bereich von 10 bis 20
Gew.-% der Rohmischung liegt.
(Bei einem Gegenstrom-Schnellmischer handelt es sich um einen
Mischer mit einem geneigt angeordneten, drehend antreibbaren
Mischbehälter, der das Mischgut in den Bereich eines exzen
trisch angeordneten, gegenläufig zum Mischbehälter rotierenden
Mischwerkzeuges fördert, so daß gegenläufige Mischgutströme
mit hoher Geschwindigkeitsdifferenz entstehen. Ortsfeste Ab
streifer sorgen für eine starke Vertikalkomponente des Misch
stromes.)
Die Menge an Sägemehl (Trockensubstanz), die vorzugsweise ein
gesetzt wird, beträgt 10 bis 20 Gew.-% der Rohmischung. Hier
durch lassen sich Scherbenrohdichten bis etwa zu 0,85 g/cm3
erzielen. Sägemehl mit einem Hauptteil, beispielsweise etwa 90 %,
einer Körnung von 2 bis 4 mm wird bevorzugt verwendet.
Das hergestellte Granulat besitzt hierbei eine Korngröße, die
im wesentlichen im Bereich von 2 bis 5 mm liegt.
Je nach Tonqualität kann ein Magerungsmittel verwendet werden,
wobei dessen Menge von der verwendeten Tonqualität abhängt.
Hierzu eignet sich beispielsweise Quarzsand und/oder andere
natürliche oder künstliche mineralische Mehle oder Sande bei
spielsweise einer Körnung von 0 bis 2 mm. Insbesondere Grau
wackesand führt zu einer Erhöhung der Druckfestigkeit des ge
brannten Scherbens und ist insoweit bevorzugt. Flugasche ist
ebenfalls als Magerungsmittel einsetzbar.
Das erhaltene Granulat wird anschließend in einer Presse, bei
spielsweise in einer Kalksandsteinpresse, zu einzelnen, stand
festen, stapelbaren Rohlingen verpreßt. In Abhängigkeit von
der Menge des zum Herstellen des Granulates zugesetzten Was
sers kann es notwendig sein, weiteres Wasser zuzufügen, um ei
ne genügende Plastizität des Tons und damit eine genügende
Verpreßbarkeit sicherzustellen. Preßdrücke im Bereich von 1,5
bis 5 N/mm2 sind hierbei zweckmäßig.
Die erhaltenen, noch nassen Rohlinge besitzen bereits einen
Luftporengehalt in der Größenordnung von etwa 30% aufgrund
des Granulats und der beim Verpressen hiervon zwischen den
Granulatkörnern verbleibenden Zwischenräume, sowie aufgrund
von Luftporen um das Sägemehlkorn. Der Luftporengehalt hängt
ferner vom verwendeten Preßdruck ab.
Aufgrund des hohen Luftporengehaltes der nassen Rohlinge er
gibt sich beim Trocknen eine günstige Diffusion des enthalte
nen Wassers nach außen, wobei ein Trocknen durch Erwärmen auf
beispielsweise 80 bis 110°C bis auf Gewichtskonstanz vorge
nommen werden kann, d. h. es kann bei relativ hoher Temperatur
und damit entsprechend schnell getrocknet werden. Die sich er
gebende Trockenschwindung ist relativ klein und liegt in der
Größenordnung von 1 bis 3%.
Das Brennen der getrockneten Rohlinge wird bei 900 bis
1100°C, vorzugsweise bei etwa 1050°C, vorgenommen, wobei die
Brenntemperatur von der verwendeten Tonart und einem eventuel
len Flußmittelanteil abhängig ist. Beim Brennen ergibt sich
eine wiederum von der Tonart abhängige Brennschwindung in der
Größenordung von 7 bis 10%.
Es läßt sich mit unterschiedlichen Aufheizbedingungen arbei
ten. Um schwarze Kerne oder andere Verfärbungen zu vermeiden,
ist es beispielsweise zweckmäßig, mit einer Aufheizgeschwin
digkeit von maximal etwa 100°C/h zu arbeiten, wobei bei 300
bis 450°C eine ausreichende Haltezeit vorzusehen ist, um das
Sägemehl im wesentlichen zu verschwelen. Die Haltezeit sollte
mindestens etwa 4 h betragen. - Anstatt eine Haltezeit vorzu
sehen, kann man aber auch mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
höchstens etwa 50°C/h arbeiten. Auch dann werden schwarze
Kerne und sonstige Verfärbungen vermieden.
Die hohe Porosität der Rohlinge ist zum Ausbrennen bzw. Ver
schwelen des Sägemehls günstig.
Eine Granulatrohmischung wurde hergestellt aus
Ton (wasserfrei) | 47,9 Gew.-% |
Grauwackesand 0-2 mm | 10,4 Gew.-% |
Sägemehl (90 Gew.-% 2-4 mm) Trockensubstanz | 14,2 Gew.-% |
Wassergehalt des Tons | 1,4 Gew.-% |
Wassergehalt Sägemehl | 9,5 Gew.-% |
Wasserzusatz | 16,6 Gew.-% |
Sägemehl und Wasser wurden in einem Eirich-Mischer gemischt
und danach Ton und Grauwacke-Sand, die vorgemischt waren, zu
gesetzt. Das darauf hergestellte Granulat mit einer Korngröße
im wesentlichen im Bereich von 2 bis 5 mm wurde in einer
Kalksandsteinpresse einseitig bei einem Preßdruck von 3 N/mm2
zu Rohlingen verpreßt. Die Rohlinge wurden bei 110°C getrock
net und besaßen dann eine Trockenrohdichte von 1100 kg/m3. Die
Trockenschwindung betrug ca. 2%.
Die Rohlinge wurden mit einer Aufheizgeschwindigkeit von etwa
100°C/h mit einem Plateau bei 400°C zum Ausschwelen des Sä
gemehls aufgeheizt und bei 1050°C etwa 2 h gebrannt.
Nach dem Brand ergab sich eine Scherbenrohdichte von 1010
kg/m3. Die Gesamtschwindung betrug 9 bis 9,5%.
Eine Granulatrohmischung wurde hergestellt aus
Ton (wasserfrei) | 55,1 Gew.-% |
Grauwackesand 0-2 mm | 11,6 Gew.-% |
Sägemehl (90 Gew.-% 2-4 mm) Trockensubstanz | 10,1 Gew.-% |
Wassergehalt des Tons | 1,3 Gew.-% |
Wassergehalt Sägemehl | 6,8 Gew.-% |
Wasserzusatz | 15,1 Gew.-% |
Die Herstellung der Rohlinge erfolgte wie in Beispiel 1, wobei
sich je nach Preßdruck eine Frischrohdichte des Rohlings von
1300 bis 1600 kg/m3 und entsprechend eine Trockenrohdichte von
1130 bis 1430 kg/m3 ergab. Das Pressen erfolgte zweiseitig und
der Preßdruck variierte hierbei zwischen 1,7 und 4,2 N/mm2.
Die Trockenschwindung lag zwischen 2 und 3%.
Das Brennen erfolgte ebenfalls wie in Beispiel 1, wobei sich
je nach Preßdruck eine Scherbenrohdichte von 1150 bis 1450
kg/m3 und eine Gesamtschwindung von 9,5 bis 12% ergab.
Eine Granulatrohmischung wurde hergestellt aus
Ton (wasserfrei) | 44,3 Gew.-% |
Grauwackesand 0-2 mm | 9,7 Gew.-% |
Sägemehl (90 Gew.-% 2-4 mm) Trockensubstanz | 17,1 Gew.-% |
Wassergehalt des Tons | 1,3 Gew.-% |
Wassergehalt Sägemehl | 11,4 Gew.-% |
Wasserzusatz | 16,2 Gew.-% |
Die Herstellung der Rohlinge erfolgt wie in Beispiel 1, wobei
sich bei einem einseitigen Preßdruck von 3 N/mm2 eine Frisch
rohdichte des Rohlings von 1240 kg/m3 und eine Trockenrohdich
te von 965 kg/m3 ergab. Die Trockenschwindung lag bei 2%.
Das Brennen erfolgte ebenfalls wie in Beispiel 1, wobei sich
eine Scherbenrohdichte von 850 kg/m3 und eine Gesamtschwindung
von 9 bis 12% ergab.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen hochporöser Ziegelformkörper, bei dem
zunächst Sägemehl unter Wasserzusatz in einem Mischer gemischt und
anschließend gemahlener Ton, gegebenenfalls mit einem Magerungsmittel
vorgemischt, zugegeben und daraus eine Rohmischung gebildet wird,
aus der Rohmischung ein Granulat aus Sägemehlteilchen, die einen Mantel aus Ton
und gegebenenfalls Magerungsmittel besitzen, hergestellt wird,
das Granulat in einer Presse zu Rohlingen gepreßt wird und
die Rohlinge getrocknet und gebrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Sägemehl in einer Menge von 10 bis 20 Gew.-% Trockensubstanz der
Rohmischung eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wassergehalt des Granulats im Bereich von 15 bis 35 Gew.-% der
Rohmischung eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Magerungsmittel Quarzsand und/oder andere natürliche oder künstliche
mineralische Mehle oder Sande, insbesondere Grauwackesand oder Flugasche,
verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohlinge bei einer Temperatur von 80 bis 110°C getrocknet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Aufheizen auf Brenntemperatur bei 300 bis 450°C eine ausreichende
Haltezeit vorgesehen wird, um das Sägemehl im wesentlichen zu verschwelen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufheizen auf Brenntemperatur mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
höchstens etwa 100°C/h vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufheizen auf Brenntemperatur mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
höchstens etwa 50°C/h vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennen bei einer Temperatur von 900 bis 1100°C vorgenommen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß Sägemehl mit einem Hauptteil der Körnung von 2 bis 4 mm verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998118936 DE19818936C1 (de) | 1998-04-28 | 1998-04-28 | Verfahren zum Herstellen hochporöser Ziegelformkörper |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1998118936 DE19818936C1 (de) | 1998-04-28 | 1998-04-28 | Verfahren zum Herstellen hochporöser Ziegelformkörper |
Publications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19818936C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2816613A1 (fr) * | 2000-11-14 | 2002-05-17 | Mantion Serge | Terres cuites allegees |
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-
1998
- 1998-04-28 DE DE1998118936 patent/DE19818936C1/de not_active Expired - Fee Related
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