DE19654532B4 - Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln aus Ton sowie danach hergestellte Ziegel mit Poren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln aus Ton sowie danach hergestellte Ziegel mit Poren Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln aus Ton, bei dem eine Tonmischung mit einem ausbrennbaren Porosierungsmittel versetzt wird, daraus die Ziegel gepreßt, getrocknet und anschließend gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Porosierungsmittel
– vollkugelige Granalien mit einer äußeren Abmessung von 1 bis 10 mm,
– die aus Fasermaterial aus Zellulose oder zellulosehaltigen Stoffen, Zellstoff oder zellstoffhaltigen Stoffen, Pflanzenfasern und/oder staubfein gemahlenen Pflanzen granuliert
– und während oder nach ihrem Herstellungsprozess getrocknet, teilweise getrocknet oder unter Zusatz eines Bindemittels verfestigt oder ausgehärtet wurden,
verwendet werden, und diese über eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse in einem Doppelwellenmischer vor der Ziegelpresse mit der Tonmischung homogen vermischt werden, so dass die Form der Granalien beibehalten wird.

Description

  • Die Erfindung richtet sich ein auf Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln aus Ton, bei dem eine Tonmischung mit einem ausbrennbaren Porosierungsmittel versetzt wird, daraus die Erzeugnisse gepreßt, getrocknet und anschließend gebrannt werden, sowie auf nach diesem Verfahren hergestellte Ziegel mit Poren in Abmessungen von 1 bis 9 mm.
  • Ziegel, z. B. Bauziegel, Isolierziegel, feuerfeste Ziegel und dergleichen oder andere Tonerzeugnisse verwenden als Rohmasse zumindest mit größerem Anteil Ton, Tonschiefer, Kaolin und Schamotte sowie Mischungen solcher Stoffe. Im Folgenden werden diese als Ton oder Tonmischungen bezeichnet. Der Ton wird mit Wasser gemischt und daraus ein Strang gepresst. Aus dem Strang werden Ziegelrohlinge geschnitten, die getrocknet und anschließend bei etwa 800 bis 1100°C gebrannt werden.
  • Häufig werden dem Ton oder der Tonmischung für den Ziegel verbrennbare organische Stoffe, beispielsweise Sägemehl, Torf, Kohlenstaub, Papierfangstoffe und dergleichen beigemischt, um das Gewicht des Ziegels zu verringern und dessen Scherbenrohdichte sowie Ziegelrohdichte zu vermindern. Dabei kann die Porosität des Ziegels erhöht und die Scherbenleitfähigkeit λ erniedrigt werden.
  • Die EP 0 695 612 A1 offenbart ein Verfahren zur Aufbereitung von Ton, um daraus Hochlochziegel herzustellen, die besonders feingliedrig, das heißt mit sehr dünnen Wandstärken, ausgeführt sind. Der aus der Grube entnommene Ton wird zunächst durch Walzvorgänge in feuchtem Zustand zerkleinert und durchmischt. Sodann wird der Ton bspw. in einem Trommeltrockner auf ca. 4% Wassergehalt getrocknet, sodann in einer Tonmühle fein gemahlen und in einer Siebmaschine mit einer Maschenweite von unter 0,8 mm gesiebt. Dieses Tonpulver wird dann in einem Intensivmischer mit Papierfangstoff von ca. 55% Wassergehalt vermischt und schließlich wird die entstehende, siebfähige Masse aus diskreten kleinen Pellets in einer Siebmaschine gesiebt. Vorzugsweise wird ein Doppelsieb verwendet mit Maschenweiten von ca. 10 mm und ca. 4 mm. Hierbei enthalten die Pellets bereits die fertige Tonmischung. Eine von der Tonmasse isolierte Herstellung von getrockneten, verfestigten oder ausgehärteten, vollkugeligen Granalien aus einem ausbrennbaren Porosierungsmittel ist dabei nicht vorgesehen.
  • Die DE 35 18 318 A1 offenbart einen Tonziegel, bei dessen Herstellung der Tonrohmasse organische Zuschlagstoffe zur Schaffung auf den gesamten Ziegel verteilter kleiner Hohlräume zugeschlagen werden, insbesondere organische, zellulosehaltige Materialien wie Torf, Stroh, Heu, Blätter, Baumnadeln, Kork usw., mit Ausnahme von Holz. Diese Stoffe können in gehäckselter, geschnittener oder geschroteter Form zugeschlagen werden, ggf. auch in verkohlter Beschaffenheit. Sie können gehäckselt, geschnitten, geschrotet, pulverisiert oder pelletiert sein. Im Normalfall haben diese Partikel nicht die Form von vollkugeligen sowie getrockneten, verfestigten oder ausgehärteten Granalien aus einem ausbrennbaren Porosierungsmittel. Darüber hinaus würden selbst vollkugelige Pellets durch den Kontakt mit der nassen Tonmasse rasch aufgeweicht und verlieren dann im Zeitpunkt des Pressens des Ziegelrohlings ihre anfängliche Form, so dass nach dem Ausbrennen nur unförmige Hohlräume zurückbleiben, welche die mechanische Festigkeit des Ziegels substantiell reduzieren.
  • Die DE 630 498 A offenbart ein Verfahren zur Herstellung keramischer Massen, wobei Ton und magernde Stoffe von körniger oder staubförmiger Beschaffenheit einem Klärbecken od. dgl. zugeführt werden, und wobei die Zuführung der Tonsuspension und der magernden Stoffe unter gleichmäßiger Verteilung auf die Behälteroberfläche derart erfolgt, dass sich diese Stoffe während des Absinkens zu einer keramisch verarbeitbaren bildsamen Masse vermengen. Dabei werden zwecks Herstellung von Massen für feuerfeste Leichtsteine, insbesondere Schamotte-Steine, oder Kieselgurisoliersteine, Ausbrennstoffe wie Kork, Sägemehl u. dgl., gegebenenfalls zusammen mit Kieselgur, vor Einführen in den Absetzbehälter mit einer eingedickten Tonsuspension umhüllt. Auch hier führt der langandauernde, innige Kontakt der Ausbrennstoffe mit dem Ton in einem Klärbecken od. dgl. dazu, dass die Ausbrennstoff-Partikel Feuchtigkeit aufnehmen und dabei weich werden, d. h., ihre mechanische Festigkeit verlieren und beim Pressen der Masse in die gewünschte Ziegelform kollabieren und nach dem Ausbrennen nur unförmige Hohlräume hinterlassen, welche die Stabilität des Ziegels nachhaltig schwächen.
  • Aus der DE 42 00 981 A1 ist es bekannt, durch Feinstmahlung zerkleinertes Papier zur Erzeugung von Mikroporen zu verwenden, wobei die Zerkleinerung des Papiers so weit getrieben wird, dass das Papier nur noch aus Flocken besteht, die aus verfilzten Papierfasern aufgebaut sind. Die Papierflocken weisen eine Korngröße von weniger als 0,2 mm auf, wodurch sich agglomerierte, miteinander verfilzte Papierfaserflocken bilden. Die Flocken bilden nach der Mischung mit Ton und Wasser im ungebrannten Produkt ein verfilztes Gerüst, ähnlich einem Verbundwerkstoff, in dem die ummantelten Flocken und Fasern homogen verteilt sind und sich gegenseitig abstützen. Die Ziegelrohlinge werden nach dem Einmischen des Porosierungsmittels in die Tonmischung gebrannt, wobei das Porosierungsmittel vollständig ausbrennen soll. Dabei erfolgt eine Verbindung der porösen Zellen untereinander, wobei die Festigkeit des Ziegels für viele Anwendungszwecke nicht hinreichend groß ist.
  • Ferner ist aus der DE 11 26 302 B ein Verfahren zur Herstellung von leichten keramischen Erzeugnissen bekannt, bei welchem eine Tonmischung vor dem Trocknen und Brennen mit einem Füllmittel in Gestalt von Kunstharzteilchen als Ausbrennstoff gemischt wird. Die Kunstharzteilchen werden als plastische Hohlkörper in Form von Blasen bzw. hohlen Kugeln gebildet. Der plastische Stoff in hohler Teilchenform wird in den Ton in irgendeiner geeigneten Stufe der Aufbereitung der Tonmischung vor dem Formen eingebracht und beispielsweise mit dem Ton vor oder nach dem Zusatz von Wasser gemischt. Wenn die hohlen Kunststoffteilchen in der Tonmischung gleichmäßig verteilt sind, wird die Mischung geformt. Der geformte Ziegel wird dann getrocknet und gebrannt. Während des Brennens wird der plastische Stoff verbrannt und das daraus entstehende Gas entweicht durch die laminierte Struktur des Tones. Die Festigkeit des Ziegels sinkt allerdings bei ansteigender Zugabe von Kunstharzteilchen zur Tonmischung.
  • Aus diesen Nachteilen des Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von porosierten Tonziegeln mit guten Wärmedämmungseigenschaften derart weiterzuentwickeln, dass durch die Poren eine Schwächung der Festigkeit der Ziegel so gering wie möglich ist.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass als Porosierungsmittel vollkugelige Granalien mit einer äußeren Abmessung von 1 bis 10 mm, die aus Zellulose oder zellulosehaltigen Stoffen, Zellstoff oder zellstoffhaltigen Stoffen, Pflanzenfasern oder gemahlenen Pflanzenfasern granuliert und während oder nach ihrem Herstellungsprozess getrocknet, teilweise getrocknet oder unter Zusatz eines Bindemittels verfestigt oder ausgehärtet wurden, verwendet werden, und diese über eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse in einem Doppelwellenmischer vor der Ziegelpresse mit der Tonmischung homogen vermischt werden, so dass die Form der Granalien beibehalten wird.
  • Um einen porosierten Ziegel geringen Gewichts mit verbesserten Wärmedämmungseigenschaften und ausreichender Festigkeit zu erhalten, wird ein Verfahren zur Herstellung eines solchen porosierten Ziegels vorgeschlagen, bei dem eine mit einem ausbrennbaren Porosierungsmittel versetzte, insbesondere Tonmischung verwendet wird, aus der Ziegel gepresst, getrocknet und anschließend gebrannt werden, wobei als Porosierungsmittel voluminöse, im Wesentlichen vollkugelige Granalien mit einer äußeren Abmessung von 1 bis 10 mm verwendet werden. Idealerweise besitzen die Granalien eine vollvolumige reine Kugelform mit einem Durchmesser von 1 bis 10 mm. In der Praxis können die Granalien auch von der Kugelform mehr oder weniger abweichen. Somit können diese Formkörper rund oder auch linsenförmig, elliptisch oder dergleichen sein. Sie können durch Pressen, Extrudieren, Kollern, Stanzen, Schroten, Schaben oder Mahlen hergestellt sein.
  • Dieses Porosierungsmittel wird gegebenenfalls mit Zuschlagstoffen getrennt von der Ziegeltonmischung beigegeben und mit dieser vermischt. Die Granalien werden bevorzugt unter Verwendung von Wasser pelletiert. Alternativ dazu können die Granalien während oder nach ihrem Herstellungsprozess getrocknet, teilweise getrocknet, verfestigt, ausgehärtet oder gebrannt werden.
  • Die Granalien sind um so stabiler, je trockener sie sind. Feuchte oder nasse Granalien würden sich in der Ziegelpresse deformieren. Da in der Ziegelpresse ein Druck von etwa 12 bar herrscht, würden sich die Granalien durch Schervorgänge mit dem Ton bzw. der Tonmischung wieder deformieren und so die Struktur ähnlich einer reinen Faser zurückbleiben und die Kugelform verschwinden. Aus diesem Grunde ist bevorzugt das Porosierungsmittel nach dem Granuliervorgang zu trocknen, beispielsweise in einem Wirbelschichtreaktor, wobei die Abwärme des Tunnelofens zur Trocknung des Ziegels genutzt werden kann. Die durch den Trocknungsprozess immer leichter werdenden Granalien werden im Wirbelschichtreaktor nach oben transportiert und können dann in ein Silo eingeblasen werden. Besonders stabil sind die Granalien, wenn beispielsweise Wasserglas oder Methylcellulose oder ein anderes Härtungsmittel zugegeben wird. Das getrocknete Porosierungsmittel riecht dann nicht mehr und ist silierfähig.
  • Die Granalien werden über eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse in einem Doppelwellenmischer vor der Ziegelpresse der Tonmischung hinzudosiert und mittels eines Siebrundbeschickers oder eines Doppelwellenmischers mit der Tonmischung homogen vermischt. Dabei bleibt die voluminöse Form der Granalien erhalten. Durch den Kontakt der Granalien mit dem pressfeuchten Ton bzw. der Tonmischung können die Granalien zwar durch Wasseraufnahme wieder feucht und weich werden, jedoch ist zu diesem Zeitpunkt der eigentliche Ziegelpressvorgang bereits abgeschlossen, so dass die Granalien weiterhin in voluminöser Form im pressfeuchten Ziegel vorhanden sind.
  • Es kann allerdings passieren, dass die feuchten, getrockneten oder grebrannten Granalien während des Ziegelherstellungsprozesses deformiert werden. Insbesondere schrumpfen die Ziegelrohlinge beim anschließenden Trocknungsprozess durch den Wasserverlust, wobei die feuchten und weichen Granalien durch den Schwindungsprozess leicht zusammengedrückt werden können.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen sowie der folgenden Beschreibung bevorzugter Merkmale, Eigenschaften, Vorteile und Wirkungen der Erfindung.
  • Bevorzugt weisen die Granalien eine äußere Abmessung von 1 bis 5 mm auf. Die Granalien sind zweckmäßigerweise entweder aus einem organischen und/oder einem anorganischen Fasermaterial gebildet.
  • Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht das Fasermaterial aus Papier bzw. Papierfangstoffen, insbesondere Papierfangstoff aus Deinking-Prozessen. Darüber hinaus kann das Fasermaterial aus Zellulose bzw. zellulosehaltigen Stoffen, Zellstoff bzw. zellstoffhaltigen Stoffen, Kunststoffen, Polymerstoffen, Celluloseacetat, Stoffresten, Naturfasern, Pflanzenfasern, Pflanzenstaub und/oder dergleichen bestehen. Weiterhin können die Granalien aus Kieselgur bzw. Diatomeenerde und/oder dergleichen gebildet werden.
  • Grundsätzlich ist es zwar möglich, das Porosierungsmittel aus Neumaterial zu bilden, jedoch ist es wirtschaftlich besonders vorteilhaft, recycelte Materialien oder industrielle Abprodukte als Porosierungsmittel für die Ziegel oder andere Tonerzeugnisse zu verwenden.
  • Insbesondere die Verwendung von Papierfangstoffen aus Papierfabriken, die dort in großen Mengen anfallen, ist wirtschaftlich besonders effektiv, denn diese Stoffe werden nicht in schädigender Weise der Umwelt ausgesetzt, sondern einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt. Eine Granulier- bzw. Pelletiermaschine verarbeitet diesen Papierfangstoff zu kleinen Granalien beispielsweise in Form von Kügelchen, die einen Durchmesser von 1 bis 10 mm, vorzugsweise von 1 bis 5 mm aufweisen. Dabei kann im Vorfeld des eigentlichen Granuliervorganges den vorstehend genannten Fasermaterialien Kieselgur bzw. Diatomeenerde usw. zugesetzt werden. In gleicher Weise kann die Granulierung der vorgenannten Stoffe auch ohne eine Faserzugabe erfolgen.
  • Dem ausgewählten Porosierungsmittel können bei Bedarf Zuschlagstoffe, insbesondere Abmagerungsmittel, Bindemittel und/oder Härtermittel hinzugefügt werden. Als besonders geeignet erweisen sich als Bindemittel bzw. Härtermittel Methylcellulose oder flüssiges oder festes Wasserglas. Methylcellulose sowie Wasserglas verleihen dem Granal eine stabile äußere Form, insbesondere nach dem Trocknen. Weiterhin können als Zuschlagstoffe expandiertes Polystyrol bzw. Polystyrolstaub verwendet werden. Darüber hinaus kommen als Zuschlagstoffe bei der Granal-Herstellung Koks, Kohle, Aktiv-Kohle, Brikettabrieb, Brikettstaub, Petrolkoks und/oder dergleichen Sekundärbrennstoffe in feinkörniger Form in Betracht. Ebenfalls als Zuschlagstoffe sind Kalk, Sägemehl, Holzmehl, Getreidemehl, Getreideextrudate, Pflanzenfasern, zerkleinerte oder gemahlene Pflanzenfasern, Pflanzenstaub und/oder dergleichen geeignet.
  • Beim Ziegelbrand, der bei Temperaturen zwischen 800 bis 1100°C durchgeführt wird, wirken die Granalien als Porosierungsmittel und gleichzeitig als Sekundärbrennstoff. Während des Brennens der Ziegel verbrennen die organischen Bestandteile der Granalien in einem Temperaturbereich von 200 bis 400°C vollständig. Oberhalb von 400°C Materialtemperatur ist dann kein Kohlenstoff mehr im Ziegel vorhanden, und es bleiben die Hohlporen zurück, die vorher mit Porosierungsmittel und/oder Zuschlagstoffen ausgefüllt waren. Anorganische Bestandteile der Granalien hingegen reagieren vollständig oder teilweise oder gar nicht mit dem keramischen Scherben.
  • Beim Ausbrennen der Granalien entstehen die gewünschten Poren mit einer Abmessung von 1 bis 9 mm, vorzugsweise von 1 bis 5 mm, die auch von der idealen Kugelform abweichen können. Die Form der Poren ist abhängig von der Form der Granalien, insbesondere nach dem Ziegelpressvorgang. Diese Granalien können unterschiedliche Größe, Form und Konsistenz aufweisen, entscheidend ist jedoch ein gewisser voluminöser Charakter der Granalien. Beim Ausbrennen entstehen somit voluminöse Poren, die die Scherbenrohdichte sowie die Scherbenleitfähigkeit des Ziegels vermindern und das Wärmedämmungsvermögen des Ziegels erhöhen.
  • Bezüglich der Rauchgasemission sind keine negativen Umwelteinflüsse zu erwarten, weil die aus dem Brennofen kommenden Gase thermisch nachverbrannt werden. Diese Abgase werden nicht einfach in die Umwelt emittiert, sondern in einer thermischen Nachverbrennung schadlos beseitigt.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von porosierten Ziegeln aus Ton, bei dem eine Tonmischung mit einem ausbrennbaren Porosierungsmittel versetzt wird, daraus die Ziegel gepreßt, getrocknet und anschließend gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Porosierungsmittel – vollkugelige Granalien mit einer äußeren Abmessung von 1 bis 10 mm, – die aus Fasermaterial aus Zellulose oder zellulosehaltigen Stoffen, Zellstoff oder zellstoffhaltigen Stoffen, Pflanzenfasern und/oder staubfein gemahlenen Pflanzen granuliert – und während oder nach ihrem Herstellungsprozess getrocknet, teilweise getrocknet oder unter Zusatz eines Bindemittels verfestigt oder ausgehärtet wurden, verwendet werden, und diese über eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse in einem Doppelwellenmischer vor der Ziegelpresse mit der Tonmischung homogen vermischt werden, so dass die Form der Granalien beibehalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Porosierungsmittel mit Zuschlagstoffen getrennt von der Tonmischung zu Granalien verarbeitet und in dosierten Mengen der Tonmischung vor deren Trocknungsprozeß beigegeben und mit dieser vermischt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Porosierungsmittel verwendet wird, dem ein Zuschlagstoff in Form eines Abmagerungsmittels hinzugefügt ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Porosierungsmittel verwendet wird, dem als Zuschlagstoff Polystyrol-Staub hinzugefügt ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Granal-Herstellung als Zuschlagstoff Koks, Kohle, Aktivkohle, Petrolkoks und/oder Sekundärbrennstoffe in feinkörniger Form hinzugefügt sind.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Porosierungsmittel verwendet wird, dem als Zuschlagstoff Kalk, Getreidemehl und/oder Getreideextrudate hinzugefügt sind.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Granalien beim Brennen der Ziegel vollständig verbrannt werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Granalien während des Brennens der Ziegel bei einer Temperatur von 200 bis 400°C verbrennen.
  9. Ziegel mit kugeligen Poren in Abmessungen von 1 bis 9 mm, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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