DE2461215B2 - Bandzuführungsvorrichtung an einer Nähmaschine - Google Patents
Bandzuführungsvorrichtung an einer NähmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandzuführungsvorrichtung an einer Nähmaschine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs beschriebenen, aus der DE-OS 1957542 bekannten Art.
Bei der bekannten Bandzuführungsvorrichtung sind der Bandführungsschacht und dessen Mündung
einteilig ausgeführt und starr am Maschinenrahmen befestigt, so daß der Bandführungsschacht beim Einführen
des Nähgutes unter den angehobenen Nähfuß hinderlich ist. Zur Abhilfe könnte der Führungsschacht höher angeordnet werden, wodurch aber wiederum
die Genauigkeit der Einführung des Bandes unter den Nähfuß leidet. Auch ist bei der bekannten
Vorrichtung die Bandschneideinrichtung beim Arbeiten hinderlich, weil sie möglichst nahe im Nähbereich
angeordnet werden sollte, um das Band möglichst genau abschneiden zu können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bandzuführungsvorrichtung an einer Nähmaschine
zu schaffen, mit der das Band möglichst genau unter den Nähfuß eingeführt werden kann, ohne die
Tätigkeit der Bedienungsperson im Nähbereich und die Sichtmöglichkeiten auf den Nähbereich zu behindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der Bandzuführungsvorrichtung der gattungsgemäßen
Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschriebenen Maßnahmen gelöst.
Dabei ist es an sich bekannt, zum Bandtransport Luftdüsen zu verwenden. Auch ist es aus der US-PS
j 2664839 bekannt, einerseits am Nähmaschinengehäuse und andererseits am Nähfuß je einen Teil eines
Bandführungsschachtes zu befestigen. Hierbei ist aber in jedem Betriebszustand der Abstand zwischen beiden
Teilen so groß, daß das Band nicht automatisch,
ίο vom oberen Teil kommend, in den unteren Teil eingefädelt
werden könnte.
Da bei der erfindungsgemäßen Bandzuführungsvorrichtung der Trichter am Nähfuß befestigt ist, wird
er beim Anheben des Nähfußes ebenfalls angehoben,
ι ■) so daß er die Sichtmöglichkeiten auf das Nähgut, ins-•
besondere zum Einstechen der Nadel, nicht behindert.
Da der Trichter bei angehobenem Nähfuß am unteren Ende der Führung anliegt und die Druckluftzufuhr
vorgesehen ist, kann das Band bei angehobenem Nähfuß automatisch in den Trichter eingefädelt werden,
so daß der Nähvorgang durch diese Maßnahme nicht verzögert wird.
Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Bandzuführungsvorrichtung
sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 4.
An Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer an ei-
«) ner Nähmaschine angebrachten Bandzuführungsvorrichtung
und
Fig. 2 das Schaltbild des pneumatischen Steuerkreises der Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine an einer Nähmaschine befestigte Bandzuführungsvorrichtung. Die Nähmaschine enthält
eine Grundplatte 2, einen festen Ständer 3 zur Abstützung des Armes 4, an dessen freiem Ende eine
Druckstange 5 mit einem Nähfuß 6 sowie eine an einer Nadelstange befestigte Nadel 7 angebracht sind.
Der Hubmechanismus für den Nähfuß 6 wird pneumatisch betätigt. Am Ende des Armes 4 ist eine
Platte 8 befestigt, an der ein Winkel 9 angelenkt ist. Der Winkel ist um eine Zapfenschraube 10 drehbar.
Durch Drehung des Winkels 9 um die Zapfenschraube 10 kann die Neigung der Vorrichtung gegenüber
der vertikalen Achse eingestellt und zur Vereinfachung von Manipulationen an den Nähorganen über
den Arm 4 der Nähmaschine 1 gekippt werden. Der Winkel 9 trägt eine insgesamt mit 11 bezeichnete
Führung aus zwei Platten 12 und 13, die parallel zueinander und in einem Abstand voneinander angeordnet
sind. Das Band 14 läuft durch den Abstand zwischen den beiden Platten 12 und 13 hindurch.
Während des Einführens unter den Nähfuß 6 wird das Band 14 durch eine Schubeinrichtung 15 (schematisch
in Fig. 2 dargestellt) vorgeschoben, die im wesentlichen aus einem elastischem Blatt besteht. Das
elastische Blatt ist an einem zwischen zwei Führungen 17 gleitend beweglichen Schieber 16 befestigt. Die
beiden Führungen 17 sind an der Platte 12 befestigt. In der Platte 12 ist ein Schlitz 18 vorgesehen, durch
den hindurch der Schieber 16 mit der Blattfeder verbunden ist, wobei diese elastisch gegen die Platte 13
drückt.
Am Schieber 16 ist die Kolbenstange eines Druckluftzylinders 19 angelenkt, der mit der Platte 12 fest
verbunden ist. Am oberen Ende der Platte 13 ist ein Plättchen 20 befestigt. Es wird mittels gegen Stellmut-
tern 22 anliegender Federn elastisch gegen die Platte 13 gedrückt. Das Plättchen 20 dient als Einspanneinrichtung
für das Band 14, das von einer nichtgezeigten Rolle kommt. An der Platte 13 der Führung 11 ist
ein Rohr oder ein Schlauch 23 abgestützt, der zur Zufuhr von Druckluft bis zum unteren Ende der Führung
11 reicht.
Auf dem Nähfuß 6 ist ein unten offener Trichter 24 mit rechteckigem Querschnitt befestigt. Im Innern
des Trichters 24 ist eine Wand oder ein Plättchen 25 verschiebbar und mittels einer Schraube 26 am Rand
des Bandes 14 positionierbar. Der Trichter 24 ist gegenüber dem Nähfuß 6 derart geneigt, daß beim Anheben
des Nähfußes 6 die obere Öffnung des Trichters
24 an das untere Ende der Führung 11 anschließt. Die untere Öffnung des Trichters 24 liegt auf der gleichen
Ebene wie die Bodenfläche des Nähfußes 6.
Gegenüber der freien Zone zwischen der Öffnung des Trichters 24 und dem unteren Ende der Führung
11 ist, gemäß der Darstellung der Fig. 1 rechts hiervon, eine Bandschneideinrichtung 27 vorgesehen, die
mittels eines Druckluftzylinders 28 gesteuert wird. Die Bandschneideinrichtung 27 ist derart ausgebildet,
daß der Druckluftzylinder 28 nicht nur die Scheren 29 öffnet oder schließt, sondern diese auch in der Wirkungsrichtung
des Zylinders vorschiebt und zurückzieht. Hierdurch wird die Bandschneideinrichtung in
die Zone zwischen dem Trichter 24 und der Führung 11, durch die das Band 14 hindurchläuft, herangeführt
bzw. aus dieser entfernt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird nun die pneumatische Schaltung zur Betätigung der Vorrichtung
näher erläutert.
Eine Speiseleitung 30 ist auf zwei Zweigleitungen 31 und 32 verzweigt. Die Zweigleitung 31 speist den
bis zum unteren Ende der Führung 11 geführten Schlauch 23. Die Zweigleitung 32 speist die Bandschneideinrichtung
27, die Bandvorschubeinrichtung 15 und das Hubsystem des Nähfußes 6. In der Zweigleitung
31 ist ein gesteuertes Zweiwegeventil 33 und ein Durchflußregler 34 vorgesehen, die gemäß Fig. 1
auf der Platte 8 abgestützt sind.
In die Zweigleitung 32 ist ein Kontrollbehälter 35 für die Druckluft eingeschaltet, der im wesentlichen
ein Manometer, eine Schmiereinrichtung und einen Luftfilter enthält. Die Zweigleitung 32 speist den
Druckluftzylinder 28 zur Betätigung der Bandschneideinrichtung 27, der von einem mit einem Steuerknopf
37 versehenen Steuerventil 36 steuerbar ist. Von der Zweigleitung 32 zweigt eine weitere Zweigleitung
38 ab, in der ein Vierwegeventil 39 mit einem Steuerknopf 40 vorgesehen ist. Das Vierwegeventil
39 dient zur Speisung des Druckluftzylinders 19, der die Bandvorschubeinrichtung antreibt. In die Zweigleitung
38 ist weiter ein Durchflußregler 41 eingeschaltet, zu dem ein Rückschlagventil 42 parallel geschaltet
ist.
Von der Zweigleitung 38 zweigt ferner eine Zweigleitung 43 zur Steuerung des Ventils 33 und zur Speisung
des Druckluftzylinders 45 ab, der zum Anheben des Nähfußes 6 dient. In die Zweigleitung zur Speisung
des Druckluftzylinders 45 ist ein Wählventil 44 zur Wahl des Stromkreises geschaltet.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Zunächst wird das Band 14 von Hand unter die Platte 20 und zwischen die beiden Platten 12 und 13
eingeführt, bis es die Blattfeder der Vorschubeinrichtung 15 erreicht. Drückt man nun auf den Steuerknopf
40 des Ventils 39, so wird Druckluft in die Zweiglei- ·"> tung 43 und damit in den Druckluftzylinder 45 eingeführt.
Damit wird das Ventil 33 zur Verbindung der Zweigleitung 31 mit dem Schlauch 23 betätigt. Durch
Einführung von Druckluft in die obere Seite des Zylinders 19 wird die Blattfeder nach unten vorgescho-
i» ben, wodurch das Band 14 in den Trichter 24 gedrückt
wird. Dieser wurde inzwischen durch Speisung des Zylinders 45 zusammen mit dem Nähfuß 6 angehoben.
In den Schlauch 23 wird Druckluft eingeführt, die das Einführen des Bandes 14 in den Trichter 24
ι i erleichtert und somit ein Zusammenrollen des Bandes
14 verhindert. Die Geschwindigkeit der Luft im Schlauch 23 kann durch den Durchflußregler 34 eingestellt
werden. Das Ende des Bandes 14 wird unter den Nähfuß 6 in eine Stellung gegenüber den Nähorganen
gebracht, da der Hub des Zylinders 19 gleich der Entfernung zwischen dem unteren Ende der Führung
11 und den Nähorganen ist.
Nun kann von Hand der Stoff 46 unter den Nähfuß 6 eingeführt werden. Läßt man nun den Steuer-
r> knopf 40 los, so wird die Speisung der Zweigleitung
43 unterbrochen, das Ventil 33 wird betätigt, so daß die Verbindung zwischen dem Schlauch 23 und der
Zweigleitung 31 unterbrochen wird. Damit wird der Nähfuß 6 herabgedrückt. Durch das Wählventil 44 für
in den Stromkreis wird gewährleistet, daß die Luft des
Zylinders 45 nach außen strömt und nicht in die Zweigleitung 43, wodurch das Ventil 33 unerwünschtermaßen
betätigt werden könnte.
Mit dem Loslassen des Steuerknopfes 40 wird
r> Druckluft in die untere Seite des Druckluftzylinders
19 eingeführt, so daß die Blattfeder angehoben und zum erneuten Einschieben des Bandes unter den
Druckfuß vorbereitet wird.
Die Geschwindigkeit der nach unten gerichteten
4(i Bewegung der Blattfeder bzw. der Kolbenstange des
Druckluftzylinders 19 kann mit Hilfe des Durchflußreglers 41 eingestellt werden. Nachdem das Werkstück
46 und das Band 14 unter den Nähfuß 6 eingelegt sind, kann die Nähmaschine gestartet werden.
Während des Nähens wird das Band 14 mit Hilfe der normalen Transporteinrichtungen der Nähmaschine
von der Rolle abgezogen. Die Blattfeder behindert dabei das Abziehen nicht, weil der auf das
Band 14 wirkende Druck so eingestellt ist, daß die Mitnahme des Bandes 14 durch die Transporteinrichtung
nicht behindert wird. Nachdem eine bestimmte Länge des Bandes 14 an den Stoff 46 angenäht ist,
wird die Nähmaschine 1 stillgesetzt und der Steuerknopf 37 gedrückt. Hierdurch wird das Ventil 36 in
■-,5 der Zweigleitung 32 zur Speisung des Druckluftzylinders
28 eingeschaltet und somit die Bandschneideinrichtung 27 betätigt.
Nachdem das Band 14 geschnitten und der Steuerknopf 37 wieder losgelassen wurde, kann die Nähma-
bo schine 1 zum Annähen eines weiteren Bandstücks
wieder gestartet werden. Alternativ kann der Steuerknopf 40 betätigt und somit der Nähfuß 6 angehoben
und das Werkstück 46 entnommen werden, worauf das Band 14 wieder unter den Nähfuß 6 eingeführt
t,5 wird und ein neuer Zyklus beginnen kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Bandzuführungsvorrichtung an einer Nähmaschine, mit einem Bandführungsschacht, der
das Band unter den Nähfuß leitet, mit einer Bandvorschubeinrichtung und mit einer Bandschneideinrichtung
im unteren Bereich des Bandführungsschachtes, gekennzeichnet durch folgende Merkmalskombination:
a) der Bandführungsschacht besteht aus einer am Nähmaschinengehäuse befestigtsn Führung
(11) und einem am Nähfuß (6) befestigten Trichter (24),
b) bei angehobenem Nähfuß (6) liegt der Trichter (24) am unteren Ende der Führung (11)
an,
c) eine Druckluftzufuhr (Schlauch 23) isi am unteren Ende der Führung (11) derart angeordnet,
daß das Einführen des Bandendes in den Trichter (24) durch einen Luftstrom unterstützt ist.
2. Bandzuführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandvorschubeinrichtung
(15), die Einrichtung zum Anheben des Nähfußes (6) und die Druckluftzufuhr (23) gleichzeitig steuerbar sind.
3. Bandzuführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Trichter
(24) ein verschiebbares Plättchen (25) angeordnet ist, das entsprechend der Breite des
Bandes (14) positionierbar ist.
4. Bandzuführungsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in die
Druckluftzufuhr (23) eingeschalteten Durchflußregler (34) zur Einstellung der Geschwindigkeit
der zum Trichter (24) strömenden Druckluft.
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